Die Frage ist eben, was passiert mit der Katze wenn die übertriebene Anhänglichkeit nicht die einzige Verhaltenstörung ist. Was passiert mit so einer Katze, wenn sie mit der geänderten Familiensituation (Freund, Baby) nicht zuerecht kommt und pinkelt oder Möbel zerstört?
Wird die TE dann auch zu der Katze stehen und diese Zeiten mit der Katze durchstehen oder wird dann hier der bekannte Hilferuf kommen: "Hilfe, ich kann nciht mehr, ich habe Angst um meine Baby, mein Mann, mein Kind gehen vor etc." und dann wird eine noch ältere und noch verhaltensauffälligere Katze ins TH zurück gebracht. Das ist einer der Gründe, warum ich den "kleinster Nenner- alles ist besser als TH"-Ansatz nicht teile.
Wir können nicht jedes Tier retten was im TH oder auf der Strasse lebt, jedenfalls nciht in dem Sinne, dass die alle ein liebevolles und artgerechtes Zuhause bekommen. Aber jeden potentiellen Tierhalter, den man durch Information und Aufklärung davon abbringen kann ein Tier halbherzig und unter suboptimalen Bedinungen aufzunehmen und auf Tierhaltung (vorläufig) zu verzichten, ist mir lieber als wenn das Tier irgendwie vermittelt wird, weil besser als im TH ist es immer.
Den Wahnsinn muss man an der Wurzel stoppen. Jedem sollte klar sein, dass ein Tier ein lebenslange Verantwortung bedeutet. Und manchmal ist Verzicht die besste Option. Es wird nur dann keinen endlosen Nachschub an Tierheim-Tiere geben, wenn man Anfang der Kette beginnt. Die meisten Tiere im TS landen dort nämlich weil bei der Entscheidung für die Aufnahme alles falsch gelaufen ist. Und so mancer eifiriger TS-Mitarbeiter, der völlig überlastet und frustriert ob des Tierelends ist vermittelt dann Tiere in suboptimale Verhältnisse.
Im Fall von Annika gab es drei Optionen:
1. Ein älteres Katzenpaar, dass mit entsprechender Wohnungsgestaltung auf 40 qm leben kann.
2. Auf Tiere vorläufig zu verzichten und zu warten bis die TE in ein paar Jahren mit Mann, Kind und Kegel im grösseren Heim sitzt.
3. Sich die gewünschte Einzelkatze zuzulegen.
Der Kompromiss war in diesem Fall bereits 2 Katzen auf 40 qm aufzunehmen. Ideal finde ich das nämlich auch nicht, aber vertretbar mit flankierenden Massnahmen.
Eine Einzelkatze ist die schlechteste aller Optionen und die Zeche zahlt das Tier allein!