Ich habe an meinen Katzen auch beide Methoden erlebt.
Ein Mal mit selbstauflösenden Fäden auch bei der Außennaht und MIT Bauchpflaster. Das Pflaster war gar kein Problem für die Katzen, auch nicht beim Laufen und Spielen. Sie haben es sich innerhalb von 3, 4 Tagen in mühevollster Arbeit
selbst runtergezupfelt. Es war nix entzündet. Sie haben sich dann allerdings auch die Fäden selber gezogen, bevor diese eine Chance gehabt hätten, sich selber aufzulösen ;-) Es sind Tierheimkatzen, die noch von der TÄ des Tierheims kastriert wurden, bevor sie 2 Tage später zu mir kamen. Ich denke, im Tierschutz wird gerne mal ein Bauchpflaster verwendet, weil die Umgebung der Katzen (in der Regel!) nicht so hygienisch ist, wie das in einer Privatwohnung der Fall sein kann. Außerdem können ja die Katzen im TH schlecht dauernd überwacht werden, was sie treiben. Es waren bei beiden vier Stiche und eine knapp 4 cm lange Narbe. Den Vorteil im Pflaster sehe ich darin, dass die Wunde geschützt ist und die Katzen erstmal NICHT an der frischen Naht herumzupfeln können. Absoluter Nachteil: Die Wunden nässen schnell, da kein Sauerstoff drankommt. Es ist warm unter dem Pflaster, und es juckt. Die Katzen machen ewig dran rum. Der Heilprozess wird dadurch verlangsamt. Und das nicht wenig, meiner Erfahrung nach. Ich würde das Ding sicher nicht 10 Tage dranlassen.
Bei Katze Nr. 3 (andere TA-Praxis) gabs KEIN Pflaster und normale Fäden für die Außennaht. Es ist irre schnell verheilt und Madame hat nur gelegentlich drübergeputzt, sie hat kaum gemerkt, dass da was war. Mini-Narbe, 2,5 cm, 3 Stiche waren es. Eine handwerkliche super Arbeit
🙂 Fäden ziehen war auch ein Klacks, sie hat gar nicht mitgekriegt, um was es ging. Sie hatte sogar nach beim Fädenziehen schon wieder einen ersten Flaum am Bauch, was bei den anderen beiden nach dem selben Zeitraum, wo wir zum Nachschauen da waren, nicht der Fall war. Bei der nächsten Kastra geh ich ganz sicher wieder dahin, saubere, absolut komplikationsfreie Methode.
Einen Plastiktrichter hat KEINE der Katzen beim TA verpasst bekommen. Noch nichtmal bei meiner Urzeit-Kastra Anfang der 80er Jahre.. Dürfte in den meisten Fällen völlig übertrieben sein, ein bisschen Wunde putzen schadet überhaupt nicht, ist nur der natürliche Reflex der Tiere, die Wunde sauber zu halten. Ich glaube, je mehr Brimborium man macht, desto eher empfindet es das Tier als große Geschichte, wo es selber mitwirken muss, damit es wieder in Ordnung kommt.
Eins mache ich aber: Ich passe auf meine Miezen in den ersten Tagen nach der Kastra
sehr gut auf. Am Tag der Narkose nix Kratzbaum, nix Sau rauslassen. Meine Kleine hat keineswegs viel gepennt, sie in der Box zu lassen wäre ein Unding gewesen. Sie war am selben Abend noch wieder äußerst unternehmungslustig und voll da. Ich hab sie abends noch Fleischbrühe süffeln lassen, sie war entzückt und sofort wieder auf dem Damm. Aber ich hab sie 2 Tage von den anderen getrennt, damit nicht getobt und gekämpft wird. Ein paar Tage Urlaub nehmen, damit man sowas unterbinden kann, sollte selbstverständlich sein. Kein Risiko und ein ruhigeres Gewissen
🙂
Es gibt schon noch große Unterschiede, wie die Tierärzte das heutzutage praktizieren! Manches ist da schon noch steinzeitlich zu nennen. Einen Trichter würde ich mir auf jeden Fall dafür nicht aufschwatzen lassen. Ich habe mir für den Fall des Falles ein Pro Collar besorgt, wenn es wirklich unbedingt vermieden werden muss, dass Katz an irgendeine Wunde geht. Bei Ohrverletzungen erscheint es mir ganz angebracht, weil da viel gekratzt wird. Wir haben das Pro Collar allerdings noch nie gebraucht, nur mal Anprobe gemacht, was absolut lässig hingenommen wurde.