Kater, 10 Wochen alt - zu jung?

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Liionheart

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Hallo 🙂 bin ziemlich neu hier im Forum und habe auch wenig Erfahrung mit Katzen, daher einige Fragen.​

Vor 1 Woche habe ich ein Kater, 10 Wochen alt, vom Nachbarn geschenkt bekommen. Da ihre 2 Jahre alte Tochter wohl allergisch gegen Katzen reagiert hat, musste sie ihn weggeben.

Ich hatte meine Bedenken, dass er noch zu jung ist, doch meine Nachbar meinte 7-12 Wochen sind ok. Und selbst wenn ich ihn zurück geben wollen würde, ist das nicht mehr möglich, da die Mutter verstorben ist und alle anderen Kitten auch von weggeben.


Nun meine Fragen:
- Ich würde gerne wissen, ob es zu Verhaltensstörungen kommen könnte und ob ich dem vorbeugen könnte. Bis jetzt verhält er sich ziemlich gut. Er jault nicht, wenn die Tür geschlossen ist und er kurz allein ist. Kratzt nicht an der Tür und beißt und kratzt auch nicht.

- Er ist ein europäisches Kurzhaar Kater. Im Internet habe ich gelesen, dass er unbedingt Freigang braucht und sehr freiheitsliebend ist. Das Problem ist; ich wohne direkt an der Hauptstraße und im 1. Stock.
> Braucht er dringend Freigang?
> Jetzt schon oder wenn er älter ist?

- Braucht er Katzenmilch?

- Wie siehts mit Ernährung aus? Bis jetzt hat er von Whiskas Junior Nahrung bekommen. Morgens eine Hälfte der Packung und abends die andere Hälfe. Den ganzen Tag über liegt etwas Trockenfutter in einem anderen Napf.

- Stimmt es, dass Wasser und Nahrung getrennt liegen müssen, weil der Kater/die Katze sonst nichts trinkt?

- Stimmt es auch, dass Katzen bei Dunkelheit gut sehen können und sie nachtaktiv sind?

Danke im voraus 🙂.
 
A

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Huhuu & Willkommen hier 🙂

Es könnte zu Verhaltensstörungen kommen - muss aber nicht.. du kannst dem am besten entgegenwirken wenn du ein 2. gut sozialisiertes Kitten dazu holst, dies sollte mind. 12 Wochen alt sein und kann deinem noch alles beibringen was es vlt. Von seiner Mama nicht gelernt hat - generell ist es wichtig Kitten nicht alleine zu halten, sie brauchen spiel -und raufpartner und die können nicht vom Menschen ersetzt werden.

Freigang ist immer gut, allerdings würde ich bei so unsicheren Bedingungen darauf verzichten - auch hier.. mit einem 2. Kitten und viel Abwechslungsreicher Beschäftigung ist Wohnungshaltung gar kein Problem.

Whiskas ist übrigens kein gutes Futter, du solltest dich hier im Forum ein bisschen darüber einlesen... auf Trockenfutter solltest du auch lieber ganz verzichten - das brauchen Katzen nicht!
 

Nun meine Fragen:
- Ich würde gerne wissen, ob es zu Verhaltensstörungen kommen könnte und ob ich dem vorbeugen könnte. Bis jetzt verhält er sich ziemlich gut. Er jault nicht, wenn die Tür geschlossen ist und er kurz allein ist. Kratzt nicht an der Tür und beißt und kratzt auch nicht.

- Er ist ein europäisches Kurzhaar Kater. Im Internet habe ich gelesen, dass er unbedingt Freigang braucht und sehr freiheitsliebend ist. Das Problem ist; ich wohne direkt an der Hauptstraße und im 1. Stock.
> Braucht er dringend Freigang?
> Jetzt schon oder wenn er älter ist?

- Braucht er Katzenmilch?

- Wie siehts mit Ernährung aus? Bis jetzt hat er von Whiskas Junior Nahrung bekommen. Morgens eine Hälfte der Packung und abends die andere Hälfe. Den ganzen Tag über liegt etwas Trockenfutter in einem anderen Napf.

- Stimmt es, dass Wasser und Nahrung getrennt liegen müssen, weil der Kater/die Katze sonst nichts trinkt?

- Stimmt es auch, dass Katzen bei Dunkelheit gut sehen können und sie nachtaktiv sind?
.​


Ja, der Kater ist deutlich zu jung und hätte nicht vor der 12. Woche von der Mutter getrennt werden sollen. Seine Sozialisierung ist noch längst nicht abgeschlossen.
Hat die Mutter den Nachbarn gehört? Wie kann das sein, wenn das Kind allergisch auf Katzen reagiert? 😕
Das klingt leider wieder nach einer dieser typischen Geschichten, die Vermehrer erzählen, um ihre Kitten möglichst schnell loszuwerden und kein Geld für Futter und Tierarzt ausgeben zu müssen.

- Zu Verhaltensstörungen wird es kommen, wenn du nicht so schnell wie möglich einen ca. 12-16 Wochen und gut sozialisierten Katerkumpel für deinen Kleinen aufnimmst. Die Einzelhaltung von jungen Katzen ist auf keinen Fall artgerecht und da dein Zwerg nicht ausreichend sozialisiert wurde, braucht er dringend einen Artgenossen, von dem er sich noch das ein oder andere abschauen kann. (Also bitte nicht nochmal ein viel zu junges Vermehrerkitten aufnehmen.)

- Dein Kater ist garantiert kein europäischer Kurzhaarkater (denn dann wäre er reinrassig und würde einen Stammbaum besitzen).
Was du meinst ist wahrscheinlich eine europäische Hauskatze.

An der Hauptstraße kannst du keine Katze in den Freigang lassen. Oder willst du, dass er sofort überfahren wird? 😱
Sofern sich herausstellen sollte, dass der Kater irgendwann Freigang einfordert, wirst du ihn entweder abgegeben oder umziehen müssen.
Allerdings ist es bei den meisten jungen Katzen eigentlich kein Problem sie an die Wohnungshaltung zu gewöhnen, sofern sie einen Artgenossen haben, die Wohnung ausreichend groß und katzengerecht gestaltet ist.

- Katzenmilch braucht er nicht

- Bitte informiere dich über artgerechte Ernährung! Dein Kater braucht kein Trockenfutter (das macht höchstens krank und dick), aber er sollte so viel hochwertiges Nassfutter fressen dürfen wie er möchte. Die Marke, die du bisher fütterst, ist leider eher billiger Schrott, wie der meiste Kram, den man im Supermarkt bekommt.
Am besten schaust du dir mal die Inhaltsstoffe des Futters an und liest dir diesen Thread durch:
https://www.katzen-forum.net/threads/kein-zucker-kein-getreide-oder-so-einfach-ist-das-nicht.117397/

- Katzen sind sehr individuell in ihrem Trinkverhalten. Am besten ist es aber, wenn du einfach mehrere Wasserschüsseln/Trinkbrunnen an verschiedenen Plätzen in der Wohnung aufstellst.

- Katzen sind dämmerungsaktiv und haben sehr viel bessere Augen als wir Menschen.​
 
Achso .. nochmal zum Thema Freigang - erst wenn sie älter sind so ca. Ab 1 Jahr und ganz wichtig, erst nach der Kastration!

Ja Katzen können im dunkeln super sehen und von Natur aus.sind sie Nachtaktiv, sie können sich aber super an unseren Schlafrhythmus anpassen 🙂
 
Er ist mit 10 Wochen zwar eigentlich noch etwas zu jung, 12 Wochen wäre besser, aber das eigentliche Problem ist eher, dass er alleine bei dir lebt.
Er braucht unbedingt einen etwa gleichaltrigen Kumpel.
 
Wenn keine Möglichkeit besteht, umzuziehen, würde ich es mit dem Freigang seinlassen.
Besorg Ihm einen gleichaltrigen Spiel-Kameraden und genug zum spielen.
Er ist noch jung, da kann er sich an Wohnungshaltung gewöhnen.
Die Wohnung sollte aber schon gross genug sein. Schliesslich wachsen Kitten ja noch.
> Was mann aber wegen der Spielsachen beachten sollte x

Sollte er Freigang einfordern (an Fenstern und Türen kratzen, jammern), würde ich Ihn weitervermitteln, in ein Zuhause in dem er raus kann ^^

Katzenmilch braucht er nicht. Wenn du Ihm aber geben willlst, Lactosefreie, mit Wasser verdünnte Milch tut es auch, die spezielle Katzenmilch ist teuer und nicht wirklich besser. Da kannst du dein Geld in besseres investieren.

Manche Katzen bevorzugen Trinkbrunnen, andere Plastikschalen, andere wollen aus der Keramikschale trinken, Katzen sind da sehr individuell. Ich bin auch noch dabei, herauszufinden, was optimal ist für meine beiden. Ich habe Ihnen einen Trinkbrunnen, eine Plastikschale und eine Keramikschale an verschiedenen Orten aufgestellt.

Trockenfutter ist ein grosses no-go.
Nassfutter kannst du Ihm so viel geben wie er essen mag, er muss ja noch wachsen 😉
Aber sieh zu, dass du Ihm hochwertiges Futter besorgst.

> Hier ist eine Nassfutter Übersicht.
Da siehst du was es unter anderem gibt, ob Allein- oder Zusatzfutter und was es so drinn hat.
 
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Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen:
- Hol ihm einen Kumpel dazu, der ein bisschen älter ist. Dann kann er lernen und zu einem glücklichen Kater werden.
- Gerade so kleine Katzen können sich sehr gut an ein Leben in der Wohnung gewöhnen. Mein Kater Spot war ein kleiner Wildling, kam mit acht Wochen zu mir und hat den Freigang nie vermisst.
- Ideal wäre es natürlich, wenn Du den Katzen einen gesicherten Freigag auf dem Balkon ermöglichen könntest, aber auch das ist nicht zwingend notwendig.

Passende Katzenkumpel für Deinen Kleinen findest Du übrigens hier bei den Notfellchen. Gerade jetzt gibt es viele wunderbare Kitten, die eine Heimat suchen.
 
Danke erstmal für die vielen, ausführlichen Antworten 🙂!

Ob ich mir ein zweites, älteres Kitten zulege, muss ich überlegen und mit meiner Mutter besprechen, würde es aber bevorzugen.

Gut, Whiskas wird gelassen und danke für die Verweisungen auf Infos. Werde sie mir durchlesen und gleich morgen einkaufen 🙂.

Trockenfutter nicht nötig/nicht gut :s? Mein kleiner Löwe frisst das aber gerne und immer wieder mal. Wieso ist das denn nicht gut?

Hat die Mutter den Nachbarn gehört? Wie kann das sein, wenn das Kind allergisch auf Katzen reagiert? 😕
Das klingt leider wieder nach einer dieser typischen Geschichten, die Vermehrer erzählen, um ihre Kitten möglichst schnell loszuwerden und kein Geld für Futter und Tierarzt ausgeben zu müssen.
Nein, meine Nachbarin hat sie selbst geschenkt bekommen. Aber der, der ihr ihn geschenkt hat, hat ihr erzählt, dass die Mutter leider überfahren wurde 🙁.

Katzenmilch braucht er nicht. Wenn du Ihm aber geben willlst, Lactosefreie, mit Wasser verdünnte Milch tut es auch, die spezielle Katzenmilch ist teuer und nicht wirklich besser. Da kannst du dein Geld in besseres investieren.
Danke für den Tipp 🙂!
 
Hier ein Buchtipp, das Buch sollte jeder Katzenanfänger gelesen haben:

S. Schroll, "Miez miez - na komm". Gibt es für ca. 7-10 Euro bei Amazon, und du bekommst wirklich alle wichtigen Grundlagen.

Verhaltennstörungen beugst du bei der Konstellation am besten vor, indem du ein gut sozialisiertes Katerkitten, das ca. 14-16 Wochen alt ist und diese 14-16 Wochen mit Mutter und Geschwistern verbracht hat, dazuholst. Vorher sollten aber bei beiden Tieren ansteckende Krankheiten ausgeschlossen werden, das ältere Tier sollte durchgeimpft (mindestens Schnupfen und Seuche, mind. 2x geimpft) und das jüngere Tier mindestens einmal gegen Schnupfen und Seuche geimpft sein. Lass dich dahingehend bei einem guten Tierarzt beraten.

Milch braucht eine Katze nicht, fütter lieber hochwertiges Nassfutter und stell ausreichend Wasser zur Verfügung.
 
Trockenfutter ist nicht gut, weil es nicht artgerecht ist. Es enthält zu viele pflanzliche Bestandteile, die von dem reinen Fleischfresser Katze nicht verwertet werden können und den Organismus der Katze nur belasten. Zudem ist Trockenfutter oft mit Schimmel und Futtermilben belastet (Allergierisiko). Zudem nehmen Katzen als ehemalige Wüstentiere einen Großteil der nötigen Flüssigkeit über die Nahrung auf. Trockenfutter enthält kein Wasser und entzieht dem Körper eher Flüssigkeit. Katzen können gar nicht so viel trinken, wie sie müssten, wenn sie mit Trockenfutter ernährt werden. DerFlüssigkeitsmangel schädigt auf Dauer die Nieren und führt zur Bildung von Blasen- und Nierensteinen. Das kannst du übrigens im Futterbereich alles nachlesen, schau mal nach.
 
Danke erstmal für die vielen, ausführlichen Antworten 🙂!

Ob ich mir ein zweites, älteres Kitten zulege, muss ich überlegen und mit meiner Mutter besprechen, würde es aber bevorzugen.

Bitte sei dir wirklich bewusst, dass ein zweites Kitten nicht optional oder eine nette Ergänzung ist, sondern ein zwingendes Muss für die artgerechte Haltung und psychische Gesundheit deiner Katze.
Wenn ihr nicht die Möglichkeit habt, zwei Kitten zu halten, dann solltet ihr den kleinen Kerl ganz schnell in ein andere Zuhause vermitteln.

Das hier kannst du dir mal durchlesen und auch deiner Mutter zeigen:

http://www.katzen-fieber.de/einzelhaltung-katzen.php
https://www.katzen-forum.net/threads/einzelkitten-erfahrungen.165046/
http://www.tierheim-hilden-ev.de/2010/10/wohnungskatzen-in-einzelhaltung/
http://www.katzenhilfe-radolfzell.de/einzelhaltung.php
http://www.feline-senses.de/keine-einzelhaltung.html
http://www.katzennetzwerk.de/katzeninfos/einzelhaltung.html
http://www.petsnature.de/info/produ...-Aufzucht/Artgerechte-Haltung-von-Katzen.html
http://www.dearcats.de/einzelkatze.pdf
 
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