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MagnifiCat
Forenprofi
- Mitglied seit
- 3. August 2020
- Beiträge
- 9.070
Hallo, ich fasse mal zusammen und kommentiere aus meiner Sicht wie folgt:
Mein erster Impuls:
- 10 Jahre alter Wohnungskater, davon 9 Jahre Einzelhaltung, also ohne Katzen-Sozialkontakt (oder "Raufkumpel", whatever), und dann
- nach 9 Jahren eine gescheiterte Zusammenführung, die so ablief, daß er aus seinem neun Jahre lang vertrauten (!!) Einzel-Revier gerissen und zu einer fremden Katze in ein fremdes Revier gebracht wurde: Was soll der arme Kerl denn machen? Hat kein eigenes Revier mehr, kein vertrautes Zuhause mehr, kann nicht "kätzisch" oder hat es in neun Jahren Einzelhaltung längst verlernt, – das ist doch praktisch, mal in ein menschliches Bild gekleidet, wie ohne Checkkarte, ohne Ausweispapiere, ohne Koffer, ohne Ticket und ohne Fremdsprachenkenntnisse in einen sozialen Brennpunkt in einer fremde Stadt in einen fremden Erdteil verfrachtet … Oh weh…
- daß DAS schiefgegangen ist, wundert mich nicht allzu sehr, da dürfte der Umstand, daß es ein Katzenweibchen war, zu dem er gebracht wurde, ein eher nur marginaler Faktor für das Scheitern der Zusammenführung sein.
- Und nun (erst) seit ca 5 Wochen bei Dir …
Mein erster Impuls:
- Nicht weitergeben. Dann wird er nur zum retraumatisierten Wanderpokal
- Gewähren lassen: Wenn er sich beim Streicheln verbeißt, einfach die Hand stillhalten, gar nichts tun, weder schimpfen noch loben noch streicheln, sondern wenn er locker lässt, laaaangsam Hand/Arm wegziehen und laaangsam aufstehen und gehen. [ich weiß, das geht nicht immer und hängt auch davon ab, wie kräftig er zubeißt: aber wenn Katzen – besonders Kater – beim Streicheln beissen, kann das auch unkontrollierte Überstimulation sein, dann kann der gar nichts dafür. Wer weiß, was der in 9 Jahren Einzelhaltung darüber gelernt hat, wie 'mann'-Katz mit seinen Gefühlen umgeht?]
- Verlässliche Strukturen schaffen. Wenn meine Vermutung richtig ist, daß er innerlich desorientiert ist, braucht er Sicherheit. Katzen sind Traditionalisten, sowieso. Und ein erwachsenes Einzelhaltungstier kommt mit Veränderungen schlecht zurecht und hat vielleicht Trennungsängste. Vielleicht (… nur so eine Idee, weil Katzls eben Traditionalisten sind), wenn Du immer extra in der Mittagspause kurz 20 min nach ihm siehst: Bei dieser Gelegenheit immer das Gleiche mit ihm machen, und immer wenn Du gehst und immer wenn Du kommst, irgend etwas ganz genauso tun oder zu ihm sagen.
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