Hallo!
🙂
Zunächst mal herzlich willkommen im Forum und ein großes Dankeschön an euch, dass ihr euch des Nachbarskaters angenommen und ihm ein neues Zuhause gegeben habt
👍
Das finde ich so schön, dass ihr nicht weggeschaut habt, sondern freiwillig (!) die Verantwortung für ein Tier übernommen habt, dessen Schicksal andernfalls ungewiss verlaufen wäre. So hat er nun wieder eine Familie
🙂
Und dann lese ich hier auch von Nassfutter - da habt ihr gut recherchiert, das ist wirklich top
👍
Auch finde ich es richtig gut, dass ihr euch darüber Gedanken gemacht habt, wie ihr dem Katerchen ein noch schöneres Leben bieten könnt und einen Kumpel für ihn holen wollt. 😻😻
Aaaaber.... jetzt kommt das "aber":
Ein Kitten ist wirklich nicht die passende Gesellschaft für einen erwachsenen Kater. Mit 5 Jahren ist er zwar bestimmt noch sehr verspielt und aktiv, aber eben selbst kein Katzenkind mehr und auch kein Teenager mehr.
Ein 13 Wochen junges Baby und ein 5 Jahre alter Kater - da liegen Welten dazwischen.
Bitte entweder einen etwa gleichaltrigen, gut sozialisierten (= mit anderen Katzen verträglichen) Kater dazuholen - oder 2 jüngere Tiere. Kitten brauchen andere Kitten als gleichwertige Sparringpartner, sie haben andere Vorlieben, andere Bedürfnisse, einen viel höheren Aktivitätslevel und Bewegungsdrang, sind noch unbeholfen in ihrer Motorik, sind distanzlos und können insgesamt mit ihrem Verhalten einem erwachsenen Tier gehörig auf den Wecker gehen.
So sehr, dass die Gruppendynamik sehr, sehr schnell kippen kann und euer erwachsener Kater im worst case in Kürze wieder allein sitzen muss, wenn gar nichts mehr geht.
Mit einem zweiten Kitten hingegen kann ein Kitten all das machen, was einem erwachsenen Tier auf die Nerven geht, sind ja im selben Alter und idealerweise kennen sie einander von Geburt an (zB Geschwister oder Kätzchen, die gemeinsam auf der Pflegestelle aufgewachsen sind).
Während 2 Kitten sich miteinander vergnügen und die Wohnung zerlegen (ja, das passiert so gut wie täglich, ich kann ein Lied davon singen, obwohl meine inzwischen aus dem Kittenalter raus sind...), ist der erwachsene Kater "aus der Schussbahn raus" (durchaus auch wörtlich gemeint, Kitten rennen jeden nieder, der nicht bei 3 auf dem Kratzbaum ist) und hat gleichzeitig aus sicherer Entfernung ganz großes Kino. Ist ja ganz schön actionreich, was so Kleinteile veranstalten, und kann einen (bisher) langweiligen Wohnungskatzenalltag ganz schnell in eine Theaterbühne verwandeln, bei der die Kleinen die Darsteller und die Großen das Publikum sind.
TA meinte, dass da das Territorialverhalten wohl nicht so krass ist, wie wenn ich jetzt jemand gleich altes mitbringe - auch weil laut der Tochter der Nachbarin eben erwachsene Katzen bislang ein No Go waren.
Ich vertraue auf die Meinung meines Tierarztes, und mache es so wie er und seine Kollegen es mir geraten haben.
Tierärzte sind Mediziner, aber leider nun wirklich keine Experten für Katzenseelen und Katzensozialverhalten. Im Idealfall verstehen sie viel von Diagnostik und Behandlung, aber wenig von Ernährung und am allerwenigsten von Katzengruppen.
Wenn ich meine TÄ nach ihrer Meinung zum Thema Vergesellschaftung fragen würde (was ich nicht tue), würde ich vermutlich auch ähnliche Antworten erhalten wie du.
Nur frage ich meine TÄ gar nicht erst um ihre Meinung, wenn es um Zusammenführungen geht, sondern andere erfahrene Katzenhalter. Obwohl ich mich selbst für eine erfahrene Katzenhalterin halte, aber was Zusammenführungen betrifft, bewegt man sich oft auf unsicherem Terrain... und ich war bisher immer sehr dankbar für alle Tipps, die ich hier im Forum in puncto Vergesellschaftung erhalten habe, zuletzt vor einigen Monaten... Es wäre mir aber nicht im Traum eingefallen, einen Tierarzt zu fragen, wie eine solche Vergesellschaftung vonstatten gehen soll.
Wenn du wirklich eine kompetente Tierärztin um ihre Meinung fragen willst, dann kann ich dir Frau Dr. Sabine Schroll sehr empfehlen. Sie ist nicht nur TÄ, sondern auch Verhaltensmedizinerin, Katzenmensch durch und durch... und hat großen Einblick in Katzengruppen.
Ihre Vorträge sind legendär und sie ist Autorin mehrerer Bücher, unter anderem "Der Mehrkatzenhaushalt".