Kater mit plötzlichen Anfällen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Frage in die Runde: dürfte man die Epilepsie-Medikamente auch auf Verdacht geben, um zu sehen, ob es besser wird oder nicht mehr auftritt?
Ohne TA Anweisungen, niemals auf Verdacht so ein Medikament geben.
Es muss genau dosiert sein, und halbjährlich im Blut die Werte gecheckt werden.

Das Dumme ist....Epilepsie ist ein sehr komplexes Thema. Was löst diese Anfälle aus?
Und das, ist manchmal verdammt schwer zu diagnostizieren.

Bei Machete stand damals zuerst der Parvoverdacht im Raum.....aber nein, von oben bis unten gecheckt....nix.

Wir wissen bis heute nicht, wieso er diese Anfälle hatte....aber hier ist er, fast 10 Jahre später lebt er noch immer mit täglicher Medieingabe!🤗
 
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Frage in die Runde: dürfte man die Epilepsie-Medikamente auch auf Verdacht geben, um zu sehen, ob es besser wird oder nicht mehr auftritt?
Nein auf keinen Fall. Zum einen sind die Luminaletten (Phenobarbital) verschreibungspflichtig.
Zum anderen müssen die Tabletten auch, ich meine 3 Wochen, gegeben werden um einen Spiegel aufzubauen. Dann wird der Spiegel im Blut kontrolliert, ggf angepasst. Das geht nicht ohne ärztlicher Begleitung.
 
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Wir wissen bis heute nicht, wieso er diese Anfälle hatte....aber hier ist er, fast 10 Jahre später lebt er noch immer mit täglicher Medieingabe!🤗
Hab mir schon gedacht, dass das Medikament auch nicht ohne ist.
Ich wundere mich immer, wie Tierärzte in so einem Fall so untätig sein können.

Heulen könnte man, wenn man sie so sieht, so verzweifelt und hilflos.
G.s.D. habt ihr das mit dem Medikament gut im Griff 🙏.
 
Nein auf keinen Fall. Zum einen sind die Luminaletten (Phenobarbital) verschreibungspflichtig.
Zum anderen müssen die Tabletten auch, ich meine 3 Wochen, gegeben werden um einen Spiegel aufzubauen. Dann wird der Spiegel im Blut kontrolliert, ggf angepasst. Das geht nicht ohne ärztlicher Begleitung.
Ich meinte natürlich eh nur unter Anweisung eines Tierarztes, nicht einfach so zum Selbstversuch.
 
Nein auf keinen Fall. Zum einen sind die Luminaletten (Phenobarbital) verschreibungspflichtig.
Zum anderen müssen die Tabletten auch, ich meine 3 Wochen, gegeben werden um einen Spiegel aufzubauen. Dann wird der Spiegel im Blut kontrolliert, ggf angepasst. Das geht nicht ohne ärztlicher Begleitung.

Joshi wurde nach drei Wochen, dann nach drei Monaten und dann nach 6 Monaten kontrolliert. Die TÄ hat mir, weil seine Werte so gut sind, jährliche Kontrolle angeboten. Ich bleibe aber jetzt bei halbjährlich.
 
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Obwohl Nellys Werte gut waren, musste ich im Sommer die Dosierung anpassen. Sie bekam wieder fokale Anfälle und bekommt jetzt 0,5/0,5 Tabletten.
 
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Danke für das Kompliment @Pitufa. Deine Videos kann ich sehen.
Nässt Dein Hund im Anfall ein? Und wie sieht seine Reorientierungsphase aus?

Also: im Anfall nix machen, außer Verletzungen verhindern. (Also schnell vom Tisch setzen.) Der Anfall rollt ab, kannst Du nichts machen. Akutmedikation dient nur der Verhinderung weiterer Anfälle.

Einmal ist keinmal. Gibt es keinen Sturz, ist das ungefährlich. Gefährlich wird es bei einer Anfallsserie oder gar einem Status generalisierter Anfälle, die so dicht hintereinander kommen, dass die Atmung nicht mehr einsetzt. Habe ich persönlich beim Tier noch nicht gesehen.

Bei komplex-fokalen Anfällen (sowas könnte es sein, darf mit Android immer noch nicht gucken) ist das Bewusstsein oft nur eingeschränkt, alles wird verzerrt wahrgenommen. Also Ruhe, Ruhe, Ruhe. Ich würde nicht anfassen oder sprechen, weil s. o.

Bei Pumba fing es mit in die andere Richtung gucken und zwei-, dreimal schmatzen an. Inzwischen dauert der Anfall eine knappe Minute, er erstarrt, fängt an zu schmatzen, erst langsam, dann immer schneller. Dann verliert er Urin, Ende des Anfalls. In der gut eine Minute langen Reorientierungsphase läuft er jammernd auf und ab und kratzt sich hektisch. Danach hat er Kohldampf.
Möglicherweise hat er eine Aura, denn kurz vorm Anfall wird er komisch, zieht sich zurück.

Anfälle in jungen Jahren sind in der Regel genuine / angeborene Epilepsien. Da findet man nichts im MRT. Beim Menschen sind Anfallsbeobacbtung und EEG dann die Diagnosesicherung.
Später sind es meist symptomatische Epilepsien, da findet man als Ursache Stoffwechselstörungen, Entzündungen, Blutungen, Tumoren, Schlaganfälle. Hier macht ein MRT diagnostisch Sinn, genauso eine Liquorpunktion. Behndeln kann man es trotzdem oft nicht.
Wo der Kipppunkt der Katze von mehr genuinen zu mehr symptomatischen Epilepsien ist, weiß ich nicht.

Pumba ist zwei, wahrscheinlich eine genuine Epilepsie. Der ist Stallkater, kann natürlich einen Unfall mit Gehirnverletzungen oder eine Infektion im Gehirn gehabt haben. Auf Antibiotika wurde er nicht besser, hatte auch mehrfach Abszesse. Und Amoxi-Clav ist liquorgängig, erreicht also das Gehirn. Die Folgen eines Unfalls schreiten selten fort, also auch kein Grund für ein MRT.

Wenn der Tierarzt ja sagt, kann man auch mal für vier bis acht Wochen Tabletten geben und gucken. Macht man oft bei Dementen so, denen man die Diagnostik nicht mehr zumuten kann, und deren Anfälle oft untypisch aussehen. Oft fallen die einfach nur hin. Und nach Gabe eines Antiepileptikum fallen die nicht mehr. Wer heilt, hat recht.

Pumba war schließlich so schlecht, dass er muskulär abnahm, roboterhaft wirkte, irgendwie einen Schlafzimmerblick hatte. Ich dachte an einen Dämmerzustand, habe ich mal bei einem Bekannten gesehen, hat mich sehr beeindruckt.

Ich nervte meine Tierärztin, hatte ein Anfallsvideo dabei, wir stellten ihn ein. Die Behandlung ist - kreativ. Geht es ihm gut, kommt er nicht zum Pillen fassen, zumal leider noch von weiteren "Gutmenschen" gefüttert wird. Bisher funktioniert es aber mit einer Luminalette morgens und einer halben mittags, der alte Pumba ist wieder da.
Meine Stallbesitzerin hätte nichts gemacht, zahlt aber die Pillen. Und hat gefragt, wann er zu mir ziehen darf. Hier sitzen schon mehr Ex-Stallkatzen. 😉
 
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Nässt Dein Hund im Anfall ein? Und wie sieht seine Reorientierungsphase aus?
Also, toi, toi, toi...schnell auf Holz klopf....Machete hatte seit zwei Jahren, wenn man es so nimmt, keinen Anfall mehr.
Die ersten Anfälle, als das Medí eingestellt wurde, waren schlimm....wild um sich schlagen, speicheln, total weggetreten...nein, kein Einnässen....da dauerte die Reorientierungsphase etwa 5 Minuten.

Die Anfälle, die du auf dem Video siehst, hatte er auch trotz guter Medieinstellung, alle paar Monate. Mein TA meinte, damals, dass dies nun abgeschwächte Epianfälle sind, die er durchaus auch mit Medikament haben kann.
Seit zwei Jahren gibt es auch diese Anfälle nicht mehr....das Einzige, was noch darauf hindeutet, dass er manchmal in "Panikattacken" verfällt. Lautes fiepen, Schwanz einziehen, rastlos herumirren. Da bekomme ich ihn dann aber wieder rausbugsiert mit deutlichem Komandoton. Dutzi, dutzi, armes Hundi hilft da nicht, dann steigert er sich da noch mehr rein...da muss Dosi dann den Oberfeldwebel machen!🙈🤭

Anfälle in jungen Jahren sind in der Regel genuine / angeborene Epilepsien
Ahhhh, siehst du, das finde ich immer supi erklärt. Damit wurde Machete, nachdem alles ausgeschlossen wurde, diagnostiziert.
Mein TA meinte damals, dass dies bei Tieren mit bis zu 5 Jahren der Fall sein kann.



@SimLeoSky hast du noch Fragen?
Vielleicht wäre es möglich, die 3 Videos per YouTube hier reinzustellen?
 
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Google mal abortive Anfälle. So nennt man die, die - meist unter noch nicht ausreichender Behandlung - noch so teilweise durchkommen.
Dann hat Machete jetzt eine gute Stabilität. Sehr schön. 🙂
 
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Google mal abortive Anfälle. So nennt man die, die - meist unter noch nicht ausreichender Behandlung - noch so teilweise durchkommen.
Dann hat Machete jetzt eine gute Stabilität. Sehr schön. 🙂
Oh, super, danke für die Info. Das mach ich...ist immer gut, was dazu zu lernen!😊
 
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Das ist heftig!
Ja, bitte, unbedingt nochmal zum Arzt.
 
Ich bin nur zufällig hier im Thread gelandet und habe ihn nicht durchgelesen.

Das ist ein generalisierte Anfall.

Ursachen dafür gibt es viele, von der Stoffwechselentgleisung, über genetische degenerative Erkrankungen der Nerven, Epilepsie, Traumata und Hirnblutungen und leider such Hirntumore wobei letztere selten sind bei Katzen.

Stoffwechselstörungen und Epilepsie sind am häufigsten und beide lassen sich Medikamentös ganz gut eindämmen.

Solche Dinge gehören aber nicht mehr in die Hände vom Haustierarzt sondern in die Hände von einem Fachtierarzt für Neurologie.

Unabhängig von diesen für dich bestimmt ganz schlimm' und gruselig wirkenden Bildern.
Der Spatz ist echt super niedlich 🥰, und GsD bekommen die betroffenen Individuellen von den generalisiert Anfällen ja meist nicht viel mit, sind nur hinterher sehr erschöpft und haben Muskelkater.

Alles Gute für Euch. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass ein paar Medis Euch schon helfen.
 
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Ich kann leider nichts Hilfreiches beitragen, doch ich möchte euch alles Gute wünschen.

Das ist schwer auszuhalten, wenn ein Tier so etwas durchmachen muss und man hilflos daneben steht.

Ich wünsche euch eine baldige Diagnose und Therapie.
 
Rückenmarkserkrankung, Schlaganfall? Mein Möppelchen hatte Schlaganfall und hat sich so ähnlich bewegt, zum Glück ist es von alleine weggegangen. Auf jeden Fall braucht er MRT, auch wenn es kostet. Ist ja schlimm so was zu sehen. Wünsch deinem Schatz baldige Genesung.
 
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Ne, braucht nicht immer ein MRT.
Der erste ist wahrscheinlich ein generalisierter Anfall, die anderen fokal oder fokal-komplex.
Wie ist Leo nach den Anfällen? Sofort wieder da? Oder braucht er Zeit, um wieder "der Alte" zu sein?
Hat er anschließend Kohldampf? Das ist oft nach einem Anfall.
Es gibt auch neurodegenerative Erkrankungen mit so langsamen, gestelzten Bewegungen. Die Betroffenen gucken aber "wacher".

Wenn man einen Hausdoc mit Erfahrung hat, kann man das auch mit ihm machen.
Sonst am besten die nächste Tierklinik mit Neurologen oder Uni anschreiben, Videos hinschicken und um Termin bitten.

MRT ist beim jungen Tier oft nicht nötig bzw. dient nur dem Ausschluss weiterer Erkrankungen. Die Behandlung bleibt die gleiche.
Wenn ich also klar sage, Restrisiko, dass mehr ist, das gehe ich ein, kann ich darauf verzichten und Medikamente, meist Phenobarbital / Luminaletten Eindosieren.
Wird es gut, super. Wenn nicht kann ich immer noch über ein MRT nachdenken.
Was man braucht, ist eine körperliche (neurologische) Untersuchung und eine Blutentnahme.
 
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@SimLeoSky bist du denn bereit nochmal mit ihm in eine Tierklinik zu fahren ?
 
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Ich finde, die Frage des "bereit seins" stellt sich nicht. Da muss genauere Diagnostik her.

Joshi hatte Anfälle, da lag er "nur" auf der Stelle und krampfte und einige, das schoss es ihn hin und her wie eine Kanonenkugel. Die Lumis griffen binnen weniger Tage und seit 5. Januar hatte er "nur" noch zwei kurze Anfälle unter 10 Sekunden. Das letzte Blutbild kam mit "besser geht nicht" von der TÄ, der Phenobarbitalspiegel liegt knapp unter dem therapeutischen Bereich, wir haben also viel Luft nach oben. Wir haben nach dem letzten im Oktober die Dosierung insofern umgestellt, dass er statt morgens eine und abends eine halbe Tablette jeweils eine dreiviertel bekommt und beobachten weiter. Die TÄ und ich sind der Meinung: so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Hoch gehen können wir ja immer noch.
 
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Also, wenn ich das richitg übersetzt habe, hat der TE schon bei Beitragserstellung einen MRI Termin für nächste Woche.
 
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