Kater plus behinderten Kater

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Kemanie100

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16. April 2012
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Liebes Forum,

ich habe seit über 1 1/2 Jahren einen Kater (von der Straße - lebe in Tel Aviv, hier gibt es einige Straßenkatzen), Jinji, der sehr lieb und anhänglich und verschmust ist. Er war damals aus einem Wurf von 4 Katzen, die ich alle - gemeinsam mit der Katzenmama - von Anfang an gefüttert habe. Ich habe auch dafür gesorgt, dass alle Katzen kastriert wurden. Mit 5 Monaten hat Jinji dann beschlossen, dass er bei uns einziehen will. Okay :pink-heart:

Neulich dann fand ich seinen Bruder halbtot vor unserem Haus - er wurde wohl angefahren. Sein eines Hinterbein musste amputiert werden und für mich war klar, dass wir ihn dann mit aufnehmen. Jinji und Friedman (so habe ich den Bruder getauft) kennen sich, weil Jinji auch Freigänger ist. Sie sind sich unten meist aus dem Weg gegangen, haben sich aber nicht ernsthaft gezofft oder so. Jinji ist auf dem Grundstück recht aggro und vertreibt alles, was nicht zu seinem Stamm gehört (seine Schwester und Mama sind meist noch da).

Nun ist Friedman bei uns eingezogen (vor 2 Wochen) und ich habe die Kater erst einmal getrennt gehalten - vor allem weil Friedmans Wunde heilen musste. Friedman ist sehr sehr ängstlich und neurotisch. Eigentlich darf nur ich ihn streicheln. Aber Stück für Stück (seeehr langsam) will er die Wohnung sehen. Letzten Samstag dann habe ich das erste Mal Jinji zu Friedman getragen und ihm den Kater gezeigt (Jinji hat aber vorher schon geahnt, dass da noch jemand ist). Jinji hat gefaucht, geknurrt und dann ist er weggelaufen.
Seitdem ist es etwas schwierig mit ihm. Ich versuche weiterhin die Türen immer wieder eine Zeit lang offen zu halten. Wenn Jinji seinen Bruder sieht, knurren, fauchen, weglaufen. Aber auch, wenn Friedman gar nicht in Sicht ist, macht Jinji das ab und zu in den entsprechenden Räumen. Friedman sitzt meist nur lieb da und guckt Jinji einfach nur an. (Oder mich)
Jinji ist generell etwas aggressiver, ängstlich - er kuschelt kaum noch (was er sonst den ganzen Tag gemacht hat, immer mir hinter her) und traut sich selten ins Wohnzimmer (dort hat er Friedman schon gesehen) sondern bleibt meist im Schlafzimmer (der einzige Raum wo Friedi noch nie war). Da er momentan so schwierig reagiert, lassen wir ihn gerade auch nicht raus (wir haben es anfangs versucht, aber man hat ihn kaum zurück in die Wohnung bekommen, er rannte aufs Dach und das ist sehr gefährlich) - ich habe Angst, dass er wegen dem Stress in der Wohnung nicht wieder kommt.

Im Moment habe ich das Gefühl gar nicht mit der Zusammenführung weiter zu kommen, weil Jinji immer nur faucht, knurrt und dann wegläuft. Immerhin attackiert er Friedi nicht, aber trotzdem ist es blöd.

Was denkt Ihr darüber? Was ratet ihr mir???

Tausend Dank und sorry für die lange Nachricht (ist halt eine etwas kompliziertere Geschichte)

Nina
 
A

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Hallo Nina,

erst einmal finde ich es ganz toll, dass Du Dich den beiden angenommen hast und auch, dass Du Dich um die Kastration gekümmert hast!!!

Ich persönlich würde die Kater nun gar nicht merh voneinander trennen, sondern sie nun alleine machen lassen. Wenn Friedman nun schon zwei Wochen separiert bei Euch lebt, dann sind die Gerüche der beiden ausreichend vorhanden und sie wissen ja nun auch definitiv beide, dass sie nicht alleine sind. Sie jetzt weiterhin voneinander fern zu halten halte ich für unnötig.

Das Jinji nun natürlich knurrt und faucht ist völlig normal! Erst recht, wenn er bekannt dafür ist, dass er sein Revier sehr verteidigt. Das wird bestimmt auch och eine Zeit lang so gehen und vielleicht hört es auch gar nicht mehr ganz auf. Aber das wäre der worst case. Ich glaube nicht, dass Jinji so genervt sein wird, dass er gar nicht mehr nach Hause kommt. Er wohnt da, das ist sein Revier und er wird sich nicht von einem "behinderten" Kater vertreiben lassen.

Lass der Zusammenführung ihren Lauf. Lass Jinji klar stellen, dass er der Boss ist und wenn sie sich mal hauen müssen, dann gehört auch das dazu. Geh nur dazwischen, wenn es wirklich nicht mehr nach Kräftemessen, sondern bösartig aussieht oder wenn Du Angst um die Wunde von Friedman hast.

Das gehört dazu. Mit Glück wird Jinji auch merken, dass Friedman auf Grund seines Handicaps gar kein würdiger Gegener ist und ihn dann auch schnell akzeptieren.

Ich denke das wird gut gehen. Viel Glück dabei und berichte weiter!
 
danke

liebe sabine, danke für die tipps.
ich lasse jetzt einfach alle türen offen. mal sehen, wann die beiden sich begegnen... sollte ich das auch nachts machen? und wenn ich nicht da bin? haben eine große terrasse im zweiten stock, auf der steht jinjis klo (friedis ist in der küche in einer abstellecke) - habe ein bisschen angst, dass die sich dann auf der terrasse kloppen und einer abstürzt...oder bin ich da jetzt zu übervorsichtig? vielleicht erstmal nur türen auf, wenn ich da bin.
jinji wird heute abend zur gewohnten zeit wieder herausgelassen. ich hoffe, er kommt ohne probleme zurück...

ich würde gerne fotos hochladen...aber irgendwie geht das nur über einen link und nicht datei hochladen...anyway...jinji ist rot (daher auch der name) und friedi rot-weiß...eigentlich sehen die beiden fast aus wie zwillinge...wenn sie sich nur noch vertragen würden...
 
noch ne frage

achso...was ich mich auch frage. vorausgesetzt, jinji gewöhnt sich langsam an friedman - wird er dann wieder so wie früher? schmusetechnisch? im moment ist er echt kühl...
 
Die Erfahrungen meiner Zusammenführungen haben mir gezeigt, dass es sogar besonders gut klappt, wenn der Mensch nicht da ist.

Bei beiden Zusammenführungen im letzten halben Jahr hatte ich einige Tage frei und war ganztägig zu Hause. Da wurde immer ein wenig geknurrt, gefaucht auch mal gerangelt. In dem Moment, wo ich wieder 8 Std. gearbeitet habe und erst nach einiger Zeit wieder zu Hause war, vertrugen sie sich immer besser...

Ich kann nicht erklären woran das liegt, denn ich habe auch wenn ich zu Hause war, keinen aktiven Einfluss auf die Zusammenführung ausgeübt. Ich bin immer der Meinung, dass die Katzen das unter sich ausmachen und der Mensch bei sowas nur stört.

Ich weiß nun nicht, wie hoch die Gefahr ist, dass sie von Eurer Terasse fallen können. Das musst Du selber entscheiden. Wenn sie aber mit einem Geländer wie ein Balkon ausgestattet ist, dann werden sie beim rangeln da kaum runterfallen können.
 
achso...was ich mich auch frage. vorausgesetzt, jinji gewöhnt sich langsam an friedman - wird er dann wieder so wie früher? schmusetechnisch? im moment ist er echt kühl...

Ich denke schon! Meine 4 waren und sind mir gegenüber immer schmusig geblieben. In der Woche der Zusammenführung nicht. Auch das ist normal. Die Katzen haben viel Stress, müssen wieder eine neue Rangordnung festlegen und sich mit den neuen Gegebenheiten abfinden. Danach werden sie bestimmt beide ihren Menschen auch wieder beschmusen.

Bei mir gab oder gibt es ein anderes Problem. Die beiden älteren sind seit 7 Jahren zusammen und waren immer ein Herz und eine Seele. Haben auch viel geschmust. Bei der dritten Katze önderte sich nicht viel. Aber kaum ist die 4. Katze da, mögen die beide "Alten" sich auf einmal nicht mehr. Und das nun schon seit über einem halben Jahr, so lange ist das nämlich schon her.

Ausgerechnet die beiden die sich am nahsten standen fauchen und knurren sich nur noch an, wenn sie sich zu nahe kommen. Ich hoffe, dass sich auch das noch legen wird, aber so ist das eben. Manche mögen sich und lieben sich sogar richtig und andere sind sich nicht sympatisch, wie bei uns Menschen auch.
 
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Hallo,
aus meinen Erfahrungen kann ich auch nur sagen, dass es ganz gut ist, die Katzen bei der zusammenführung auch mal ein Weilchen alleine zu lassen. Ohne den dauernd beobachtenden und besorgten Menschen um sie rum kriegen sie es wohl doch schneller hin, ihre Rangordnung festzulegen. In eurem Fall ist es natürlich ein bisschen schwierig, da würde ich es erst riskieren, wenn Friedmanns Wunde gut verheilt ist und er auch so gut mit seiner Behinderung klarkommt, dass er, wenn er möchte, auch flüchten kann, falls Jinji ihm zu zudringlich wird.
Ich finde es toll, dass das Dreibeinchen bei Dir leben darf. 🙂
 

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