Hallo liebe Katzenfreunde,
unsere Maggie wird im September 3 Jahre alt. Seit ca. 5 Wochen haben wir eine Verhaltensveränderung bei ihr festgestellt. Sie rollt Ihr Fell wie bei einer Hyperästesie und faucht zeitweilig Ihren Schwanz an und knurrt dabei.
Um dieses Verhalten besser zu beschreiben, haben wir ein Video bei YouTube mit ihr hochgeladen:
http://www.youtube.com/embed/RiZQs6-6T6s?rel=0
Unser Tierarzt hat bereits in nachfolgenden Schritten Versuche eingeleitet, um Schritt für Schritt an die Ursache zu kommen:
Ein Röntgenbild um evtl. innere Verletzungen sehen zu können war negativ. Futterveränderungen (mit zusätzlichen Enzymen) oder auch hochwertiges Hills Futter brachten auch keine Verbesserung. Nur Schmerzmittel um evtl. nicht sichtbare Verletzungen zu unterdrücken half ein wenig.
Anzumerken wäre noch, dass Maggie vor ca. 16 Monaten vom ersten Stock (Balkon) in ein Gebüsch gesprungen ist und danach leicht gehumpelt hat, welches aber durch den TA behandelt wurde und alles wieder gut war. Zum anderen war sie letztes Jahr für 10 Tage in einem Katzenhotel untergebracht war, welches sie nicht wirklich gut vertragen hat (ängstlich und leicht abgemagert).
Unser TA ist mit seinem Latein am Ende. Auch Doktor Google brachte nur Ergebnisse wie "Hyperästhesie" oder "Rolling Skin Syndrom".
Vielleicht habt Ihr noch eine Idee?
Hallo Maggie,
was dein Video zeigt, erinnert mich - in abgeschwächter Form - sehr an das Verhalten meines Leo. Bei ihm wurde nach ziemlich viel Hin und Her RSS nach diversen neurologischen (und anderen) Tests diagnostiziert. Vor einigen Jahren fing es aus heiterem Himmel bei ihm einfach an, zuerst nur knurren und fauchen, dann unkontrollierte Zuckungen im hintern Rückenbereich, schließlich biss er sich den Schwanz blutig. In der TK wurden dann verschiedene Untersuchungen gemacht. Generell ist er bei seinen "Ticks" oder Aussetzern nicht ansprechbar und scheint zu halluzinieren (erkennbar auch am Augenausdruck - starr und weit aufgerissene Augen quasi "auf Droge").
Wir dachten zu Anfang auch von Verhaltensauffälligkeiten bis Tumor an alles Mögliche und ließen dann in der TK nach und nach alles ausschließen, bis eben die wenig zufriedenstellende Diagnose RSS blieb, was man durchaus als eine Sonderform der Epilepsie bezeichnen kann. Wenig zufriedenstellend deshalb, da nicht wirklich behandelbar. Manche Ärzte gehen davon aus, dass die Tierchen sogar während ihren Halluzinationen in der Tat Schmerzepisoden durchleben. Bei Leo hilft es jedoch immer, ihm quasi "Pfote" zu halten, sobald er wieder "bei Sinnen" ist, scheint er sehr gut auf unseren Zuspruch zu reagieren. Auf keinen Fall sollte man die Katze während der Anfälle berühren.
Ich habe noch eine weitere Epi-Katze, Lisa, die "richtige" Epilepsie, d.h. sowohl Grand Mals als auch Petit Mals (bekommt Phenoarbital) hat. Ich kenne das Krankheitsbild, oder beide Krankheitsbilder, daher seit über 10 Jahren aus erster Hand.
Zu den "Randbedingungen" möchte ich noch sagen, dass Leo gut sozialisiert von mir vom Tierschutz im Alter von 3 Monaten übernommen wurde, so lange war er bei seinen Eltern. Und wenig später kam noch ein weiterer etwas jüngerer Kater vom Tierschutz zu uns, der mittlerweile an Krebs verstorben ist. Unsere Katzen verstehen sich alle gut miteinander, haben aber auch das ganze Haus zur Verfügung, nicht nur eine Wohnung. Raus dürfen Epikatzen, das versteht sich von selbst, nicht, aber wenigstens haben wir den Balkon abgesichert, nicht ideal, aber unter diesen Umständen besser als nichts.
Ich wage aber zu behaupten, dass es bei dir eher kein Platzproblem oder per se ein Haltungsproblem ist, auch wenn es für eine Katze im Regelfall schöner ist, wenn sie nicht allein ist. Es gibt viele Faktoren, die den Tierchen Stress machen und dann leider einen Anfall auslösen können, wenn man eine Epikatze hat. Lisa bekommt z. B. oft einen Grand Mal, wenn ich mal wieder beruflich pendele, obwohl sie zu Hause meine Mutter den ganzen Tag hat, ihre Medizin regelmäßig und pünktlichst bekommt, viel Platz und Dauerbespaßung von anderen Katzen hat. Dazu muss ich noch sagen, Lisa ist eine Handaufzucht, das Muttertier biss sie weg und säugte sie nicht mehr, als sie 6 Wochen war, da kam sie gleich zu uns. Auf der anderen Seite, was das Anschaffen einer Zweitkatze angeht, es ist nicht gesagt, dass die gesunde Katze der kranken Katze im Anfallsfall freundlich gesonnen sein muss... im Zweifel versteht das Tier nicht unbedingt, was da grad los ist. Im Übrigen - das ist jetzt nur meine Meinung - sollte man einer Epikatze im Mehrkatzenhaushalt genügend Platz anbieten (können), damit sie sich auch zurückziehen kann, sonst könnte noch mehr Stress entstehen, und den gilt es bei Epis so gut es geht zu vermeiden. Aber wenn du vielleicht deiner Katze ein anderen, ein gaaanz sanftes Expemplar, dazugesellen würdest, könnte das ihre Lebensqualität durchaus auch verbessern. By the way, auch Lisa schläft sehr viel, tat sie schon immer... Mir fällt grad auf, dass eigentlich gerade Leo vorzugsweise bei Lisa ist und sie nach einem Anfall immer putzt und zum Fressen führt, das ist sehr süß von ihm, irgendwie.
Also, wie gesagt, Leos Verhalten im Anfallsfall stimmt mit der von dir bei deiner Katze gefilmten Szene soweit überein, sofern man das von einem Video beurteilen kann, nur bei Leo ist es noch viel ausgeprägter als bei deiner, da er mitunter versucht, sich selbst zu verletzen. Die Erklärung der TÄ war, dass er in dem Moment einen Fremdkörper an sich wahrnimmt, er es nicht einschätzen kann und dann mit Agression gegen seine Halluzination reagiert. Wie bei Lisa, die unter "richtigen" Krampfanfällen leidet, wurde uns Phenoarbital verschrieben - aber ganz weg ging es damit nicht.
Hast du den Eindruck, dass deine Katze im Moment des "Ticks" noch ansprechbar ist oder ist sie voll weggebeamt? Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, in einer TK bei Gelegenheit auch neurologische Tests machen zu lassen, um dir Gewissheit zu verschaffen, mit was Ihr es zu tun habt.
Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung für deine Katze!