Katze hat IBD ( Morbus Cron), Erfahrung!!?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Tiermama

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14. November 2009
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Hallo zusammen, bei meiner 10 jährigen Lily wurde nun nach einigen Untersuchungen IBD diagnostiziert.. Sie hat in den letzten Monaten immer wieder stark erbrochen und hatte blutigen Stuhlgang.. Ich würde mich sehr freuen wenn ich hier ein paar Leidensgenossen finden würde die sich vielleicht auch schön länger mit der Krankheit auskennen... Momentan bekommt lily Mesalazin und für einige Tage Cortison.. nun frage ich mich ob sie diese Medis täglich nehmen muss oder immer nur während eines Schubs..? Wie ist das bei euren Katzen..? Durch die medis scheint lily etwas übel zu sein, sie mag jedenfalls kaum fressen, nur ein wenig Trockenfutter.. ich mach mir total sorgen wie es weitergeht, freue mich über einige Erfahrungsberichte 🙂
das war s jetzt mal für s erste.. danke

liebe Grüsse Tiermama
 
A

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Hallo Tiermama,

zum Glück hatten meine noch nie eine IBD. Doch was ich sagen kann aus vielen Berichten: barfen kann enorm helfen das Problem in den Griff zu bekommen, deutliche Verbesserungen herbeizuführen. Wäre BARF-Fütterung eine Option für dich und deine Lily?
Ausprobieren ob sie es mag wäre sie zu testen: lasse mal einfach ein Stückchen rohes Fleisch fallen. Möglichst kein Rind, dies steht im Verdacht eine Allergie hervorzurufen - wäre aber auch hier auszuprobieren. Auch einfach gekochtes oder gedünstetes Fleisch könnte gute Dienste tun.
Zu den Medikamenten: in der Regel gibt man sie konsequent regelmäßig. In der Dosierung können sie dann variieren, je nach Befinden.
Und: wird es durch die Medikamente besser?

Hätte aber noch folgende Fragen: was genau wurde als Diagnostik gemacht? Kotprofil? Ultraschall? Blutwerte? Wie wurde die IBD diagnostiziert?

VG
 
Sirrah hatte IBD und Krebs (kleinzelliges Lymphom). Ich musste sie allerdings im August 2017 gehen lassen, so dass meine Erfahrungen nicht aktuell sind.

Das A und O waren bei ihr eine konsequente Ernährung. Ich würde eine Ausschlussdiät machen. Bei welchem Futter du am Ende landest, wird sich zeigen, aber ständige Wechsel sind oft Gift. Sirrah hat täglich Cerenia bekommen gegen die Übelkeit, geholfen hat aber auch das nur in Zusammenhang mit entsprechendem Futter. Das heißt immer dasselbe Futter, dauerhaft. Alle paar Monate musste ich wechseln, weil sie es dann auf einmal nicht mehr angerührt hat. Aber ständiger Wechsel ist bei IBD nicht unbedingt hilfreich.

Ob das BARF ist, oder hochwertiges Nassfutter musst du testen. Sirrah brauchte eher ungewöhnliche Proteinquellen, bzw. Huhn ging zB gar nicht. Ich habe zum Schluss Büffel von Vet Concept gefüttert. Ich kenne mich bei den Mono Sorten auf dem Markt aber nicht mehr aus, seit ich sie gehen lassen musste, habe ich mich bewusst nicht mehr damit beschäftigt.

Emily und Amira bekommen auch gutes Nassfutter, aber ich studiere nicht jedes Etikett vorher oder kontaktiere die Hersteller...

Was fütterst du und hast du seitens der Ernährung schon etwas umgestellt?
 
hallo zusammen, IBD wurde diagnotiziert durch eine darmspiegelung und einer folgenden Biopsie.. Ultraschall wurde schon zig mal gemacht, Blutwerte usw.. Wir sind in einer sehr guten Tierklinik , daher wird es schon so sein das diese IBD Erkrankung hat.
Das mit dem Futter gestaltet sich leider als sehr sehr schwierig, da Lily schon immer ( auch in gesunden Zeiten) nur wenig gefressen hat und extrem mäkelig mit dem Futter ist..
Zur Zeit füttern wir nun Milde Mahlzeit von Miaamor, das ist fettreduziert und Trockenfutter von Royal Canin .. Ich habe schon soviel Geld für gutes hochwertiges Futter ausgegeben das dann komplett im Müll landen musste weil sie es einfach nicht angerührt hat.. :-(((
Was das Barfen angeht , das hab ich auch schon gelesen das es helfen könnte, aber da ist es dasselbe... sie mag nur rohes Hähnchen, und ich weiss nicht ob es gut ist ihr das jeden Tag zu geben.. ( gekocht ist sie davon wie ein kleiner Spatz, nur 2-3 Stückchen ..
ALs Medikation bekommt sie zurzeit genau die gleichen Mittel die man auch Morbus Crohn Patienten in der Human Medizin gibt, Mesalazin und Kortison..
Das nekommt sie jetzt seit Samstag und heute nacht hat sie schon wieder mehrfach gebrochen :sad::sad: ich weiss gar nicht mehr weiter zurzeit und habe tierische Angst das wird das nicht in den Griff bekommen.. der ganze Mist fing im August an, und seitdem war sie schon dreimal stationär in der Tierklinik für mehrere Tage.. da hatte man immer nur ein Ultraschall gemacht und Blutabnahme / Kotuntersuchung und sie wurde mit Infusionen, Schmermitteln, Mittel gegen Übelkeit usw wieder aufgepäppelt und dann entlassen.. 2-3 Wochen später ging es dann immer wieder los mit erbrechen und Blut im Kot.. Deshalb haben wir uns vor zwei Wochen zu der Magenspiegelung und Biopsie entschlossen um endlich mal Klarheit zu bekommen..
Ich bin heute nur so dermassen down weil ich so eine Hoffnung in die Medikamente gesteckt habe, das sie ihr helfen werden und nun wieder dieser Rückfall heute nacht..:-((
Weiss denn noch jemand rat , bzw gibt es denn niemanden hier dessen Katze diese Darmerkrankung hat und kann mir vielleicht seine Erfahrungen mit den Medikamenten schildern..?
Ach, ich mach mir wieder so schlimme sorgen das wir sie einschläfern müssen wenn das jetzt immer so weitergeht.. sie hat heute auch nur ein bisschen Trockenfutter geknabbert..
Danke im Vorraus und liebe Grüsse
 
ich meinte natürlich Darmspiegelung , nicht Magenspiegelung...
 
Ich weiß, wie schwierig das sein kann, aber ich kann mich nur wiederholen, bei Sirrah hätten bzw haben die Medis nur in Zusammenhang mit konsequenter Ernährung angeschlagen. Kannst du wenigstens auf ein Futter und Sorte umstellen? Selbst wenn du dann bei Trofu landest, würde ich diesen Schritt gehen. Abwechslung und IBD sind leider ein Widerspruch in sich.
 
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Hallo,

wenn sie Hühnchen gut verträgt und mag, dann ist es doch eine Option. Beginne damit, bleibe längere Zeit dabei und dann kann man gaaaaanz langsam weitersehen. Ist aufwändig, ja,aber es könnte ein guter Weg sein. Ich weiss, es zerrt an dn Nerven, doch die Erfahrung in vielen anderen Fällen zeigt, dass sich der Aufwand lohnt. Es spielt sich ein.
Ich kenne beispielsweise zwei Fälle wo durch eine Unverträglichkeit über Jahre, und dies ist tatsächlich so, über Jahre ausschliesslich Pferd gefüttert wurde - ohne Supplemente. Und die Werte zeigten: immer alles ok. Verstorben sind sie letztlich an Altersschwäche, die Katze 17 Jahre, der Kater auch über 16 Jahre.

VG
 
Ich füttere nur rohes Hähnchen, wo ist das Problem?
Eine gefangene Maus ist auch roh und hat Würmer und Flöhe. Schmeckt trotzdem.
Gekocht wird hier auch abgelehnt, alternatives Futter bei IBD habe ich nicht gefunden / mochte das Katertier nicht.
 
Ich habe Erfahrung mit IBD. Leider ist meine Violet wegen dieser Erkrankung nur 13 Jahre alt geworden und war oft kurz vor dem Einschläfern. Es war ein ständiger Kampf. Allerdings ist nicht jede IBD im Verlauf gleich. Violet hatte eine schwere Form, die auch die Magenschleimhaut betroffen hat. Darm und Magen waren irgendwann mit Bindegewebe durch die dauernden Entzündungen so stark durchsetzt, dass eine Verwertung der Nährstoffe kaum noch stattfand und der Magen ständig unter seiner eigenen Säure zu leiden hatte. Diese Probleme scheint Deine Katze zumindest nicht zu haben.

Punkt 1: Trockenfutter reduzieren und gegen gekochtes Fleisch oder gutes Nassfutter ersetzen. Rohfleisch in Maßen und immer in kleinen Portionen füttern, dafür öfter. Große Mengen reizen den Magen-Darmtrakt. Ich habe im Schnitt 8 - 10 Mal gefüttert, auch nachts, da sie sonst sofort blutig erbrochen hat, wenn die Fütterungspause zu lang war. Trockenfutter dehnen sich nach dem Fressen aus und entziehen Wasser, das reizt den gesamten Organismus, auch wenn es wegen seinem Geschmack oft lieber gefressen wird. Große Futtermengen überlasten ebenfalls die gereizten Darmwände.
Leicht verdauliches Futter bevorzugen, Geflügel wird meist gut vertragen.

Punkt 2: den Napf erhöht stellen (auf ein Buch oder über einen Futternapfständer). Das hilft gegen die Übelkeit.

Punkt 3: In Fällen extremer Futterverweigerung hilft Mitrazapin (ein Antidepressivum für Menschen). Es sorgt für starken Hunger.

Punkt 4: Cortison (Prednisolon) in den Schüben. Mit Tabletten kannst Du am besten reagieren. Depotspritzen sind da bei uns nicht so gut gewesen. Die Abstände wurden immer kürzer und es wurde immer schwieriger, aus dem Schub zu kommen. Die Cortisonproduktion des Körpers wird dann auch langfristig gebremst (so hatte man es mir zumindest mal erklärt).

Punkt 5: Stressarmes Umfeld schaffen. Jeder Stress ist Gift und fördert oder verursacht den nächsten Schub.

Punkt 6: Vomex, MCP oder Nux Vomica, Aktivkohle, Bactisel, Bene Bac und Co. helfen auch zusätzlich. MCP war bei extremen Erbrechen, Vomex bei leichtem Erbrechen, Nux Vomica als ständige Begleitung gegen das Erbrechen, Aktivkohle, Bene Bac und Bactisel waren als Sofortmaßnahme gegen den blutigen Durchfall.

Punkt 7: Die Übelkeit lässt nach, wenn sie etwas im Magen hat. Ich habe Assistenzfütterung betrieben (Nutribound, Re-Convales oder andere Flüssignahrung) und oft fraß sie schon wenige Minuten nachdem sie die Flüssigkeit verabreicht bekommen hat wieder normal.

Allgemeines: Irgendwann lebt man mit der Gewissheit, dass diese ganzen Medikamente auf Niere und Leber schlagen und das Leben der Katze verkürzen werden. Dennoch war es die IBD selbst, die meine Katze letztendlich das Leben gekostet hat.
Mach Dir kein schlechtes Gewissen wegen des vielen Cortison und der anderen Medikamente. Hauptsache ist, dass sie wieder schmerzfrei, ohne Übelkeit und halbwegs Symptomfrei leben kann. Das Leben mag dann kurz sein, aber es gewinnt gerade durch das Cortison ungemein an Qualität.

Noch kurz zum Abschluss:
Es war auch für mich eine jahrelange Qual. Ich hatte immer Angst um sie, war immer unter Strom. Jedes Würgen und ich stand neben ihr, immer vor Angst, dass sie wieder tagelang wegen Übelkeit kaum Fressen würde. Ich habe keine Nacht mehr ruhig geschlafen, war beim kleinsten Mieps in der Küche und habe für sie gesorgt. Es geht an die Substanz, aber mach Dich nicht verrückt. Es bringt der Katze nichts, wenn Du jedes Anzeichen überbewertest. Ich musste lernen ihre Krankheit hinzunehmen und nur noch zu reagieren, ohne ständig auf das nächste Zeichen zu warten. Die Zeiten zwischen den Schüben muss man genießen und nicht mit bangen, beobachten und analysieren zubringen. Es ist eine beschissene Krankheit, aber man darf sich nicht zu ihrem Sklaven machen lassen.

Ich wünsche Dir und Deiner Katze alles Gute.
 
Liebe Delora, vielen lieben Dank für deine ausführliche Nachricht..! Du sprichst mir aus der Seele, genauso geht es mir auch gerade, bei jedem Geräusch in der Nacht werde ich wach und bekomm sofort Panik das jetzt wieder gleich die Kotzerei losgeht mit den dazugehörigen Beschwerden wie Übelkeit, nicht fressen usw..:-(( Es ist echt eine besch.. Erkrankung und man sitzt ständig auf heissen Kohlen..
Du hast aber völlig recht das man echt aufpassen muss nicht von früh bis spät auf jedes kleinste Anzeichen zu achten das macht einen ja ganz kirre...
Darf ich fragen mit wieviel jahren dein Kätzchen die Krankheit bekommen hat..?
Und waren die Abstände zwischen den Schüben lange, oder waren es immer nur Wochen die dazwischenlagen..?

Ich danke auch den anderen für ihre Nachrichten und Tipps.. ich werde nun tatsächlich erstmal nur bei einer Sorte bleiben und ihr geliebtes Troceknfutter weitestgehend aus dem Sortiment streichen..

Kennt jemand von euch das Medikament Mesalazin..? Das bekommt Lily ja zurzeit , es wird in der Humanmedizin bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa eingesetzt.. habe bisher noch nichts darüber bei Katzen gefunden daher meine Frage..

Ich hoffe so sehr das bei uns mal ein wenig Ruhe einkehrt das haben wir alle bitter nötig.. Freue mich aber weiterhin über weitere "Leidensgenossen" zum Austausch.. Vielen Dank und liebe Grüsse
 
Ich kenne es auch nur aus der Humanmedizin.
 
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Hallo, bei unserer ebenfalls sehr mäkeligen Tritri wurde vor ca. 6 Jahren IBD diagnostiziert. Die Ausschlussdiät war zum Glück ganz einfach: Ihr über alles und jedes geliebter Thunfisch war der Bösewicht! Seither hatte sie keinen einzigen Rückfall mehr, aber wir meiden Fisch ganz allgemein für sie und zucken bei Durchfall im Katzenklo immer noch zusammen.

Tipps habe ich leider keine, weil es bei uns so problemlos war, aber ich drücke Lily und dir ganz fest die Daumen und von Dreibeinchen Tritri kommen noch drei Pfoten dazu.
 
Fisch hat laut meiner Tierärztin die höchste Allergenrate.
Katertier hatte nach zwei Fischtütchen blutigen Durchfall. Danach gab es keinen Fisch mehr im Haus bis zu seinem Ableben.
 
Die Ausschlussdiät hat bei uns keinen Erfolg gehabt.

Violet hatte leichte Probleme seit sie 2-3 Jahre alt war, sie ist 13 geworden und die IBD-Diagnose bekam sie 2,5Jahre vor ihrem Tod.
 
Guten Abend liebe Katzenfreunde,

ich wollte euch etwas zum Thema Medikamente fragen.. Habe nun nach Lilys Diagnose versucht mich etwas schlauer zu machen, aber es gibt ziemlich unterschiedliche Berichte zum Thema Medis (speziell Kortison).. Ich frage mich , ob Lily das Kortison nur während der Zeit eines Schubs benötigt, also dann mit Ausschleichen der Dosis sagen wir mal 2-3 Wochen oder eher dauerhaft mit einer Minimaldosis zb 2,5 mg.. Einige sagen nur während des Schubs aber ich habe nun auch von einigen gelesen , die das Kortison als Erhaltungsdosis täglich verabreichen und damit gute Erfolge haben.. Unsere Tierärztin meinte nur das man das mit der Zeit eben schauen muss, das heisst sie würde es erstmal geben, dann ausschleichen und dann mal weglassen.. Wenn es innerhalb kürzester Zeit wieder direkt losgeht dann wieder geben und dann eben dauerhaft...
Was meint ihr dazu ::??

Liebste Grüsse
 
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Ich schließe mich Deiner Tierärztin an, habe das Ausschleichen mehrfach versucht, wurde aber schlechter.
Man kann statt 2,5 mg Predni am Tag auch 5 mg alle zwei Tage probieren, ging beim großen Mauser nicht, bei Luna nicht, aber beim Mi. Vorteil ist, dass die körpereigene Kortisonprodktion nicht ganz unterdrückt wird.

Ich habe Kortison immer als sehr hilfreich erlebt mit vergleichsweise wenig Nebenwirkungen.
 

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