Also ich kann sehr gut verstehen, dass nicht jeder Mensch von den Hinterlassenschaften im Beet begeistert ist. Deshalb müssen sie noch lange keine Tierhasser sein. Mich wundert eher mit welcher Selbstverständlichkeit erwartet wird, dass Nachbarn das so hinzunehmen haben.
Unterschreib ich.
Hier ist es so, dass die Nachbarn Katzenfreunde sind - zum Glück. Das wusste ich aber vorher auch nicht, hatte natürlich vor Anschaffung der Katzen auch nicht gefragt.
Ich selbst war aber im Vorfeld doch ab und an von den Hinterlassenschaften von Nachbarskatz leicht genervt - die hat nämlich auch immer in unserern Garten Häuflein gesetzt.
Meine Feststellung ist:
Das Thema kommt immer wieder im Frühjahr auf, wenn die meisten anfangen ihre Beete herzurichten, also durchzuhacken bis alles fein krümelig ist und dann eben einsäen oder pflanzen. Ich gehe jede Wette ein dass es in den nächsten Wochen noch etliche solcher Threads geben wird, das Thema sich zum Sommer hin aber mehr oder weniger erledigt hat.
Klar - dieses frisch vorbereitete, feinkrümelige Beet ist natürlich eine Einladung für Katzen. Aber das gibt sich, sobald alles ein bisschen eingewachsen ist, danach interessiert das kaum noch jemand - auch unter den Katzen. Blöd ist das halt wenn man wirklich eingesät hat und es wird gebuddelt - klar spriesst da dann nichts bzw. nur ungleichmässig.
In Gemüsebeeten ist das noch unangenehmer als in Blumenbeeten.
Da wo wir tatsächlich säen muss ich auch abdecken - das betrifft vor allem unser Hochbeet. Aber gerade während der Keimzeit schadet das ja eh nicht.
Hier wird der Platz unter der Hecke bevorzugt wo die Trichterspinnen hausen - da ist der Boden fast immer trocken, feinkrümelig, fast schon sandig für unsere Verhältnisse. Würde ich Katzenstreu herstellen, ich würde genau diese Konsistenz zu erreichen versuchen. Da finden sich so viele Würstel, dass ich mich immer wieder wundere dass ich dort nie eine Katze sehe (hier gibt's einige Freigänger und auch noch ein paar halbwilde).
Ich denke also auch, dass man mit einem offiziellen Kloplatz im eigenen Garten vieles vermindern könnte. Am besten an einer trockenen Stelle bzw. mit Dach, damit's für Katz auch attraktiv bleibt.
Den Nachbarn anzubieten sich zu kümmern halte ich auch für den besten ersten Schritt (wobei ich auch nicht wollen würde dass einer der Nachbarn hier täglich rumstiefeln würde). Und den Placebo-Effekt von Verpiss-Dich-Pflanzen, Katzenschreck & Co. sollte man auch nicht unterschätzen, so teuer ist das nicht als dass man es den Nachbarn nicht schenken könnte im Sinne einer guten Nachbarschaft (und die ist ungemein wichtig). Ob's wirklich Katzen abschreckt - ich weiss es nicht, ich habe schon die unterschiedlichsten Erfahrungen damit gelesen.
Ich tippe auch hier dass die (Jahres-)Zeit da eine Rolle spielt - wenn dann alles schön bepflanzt ist und es weniger offene Erde gibt erledigt sich das vielleicht auch von alleine, ob das dann wirklich mit den Verpiss-Dich-Pflanzen oder dem Katzenschreck zu tun hat?
Verpiss-Dich-Pflanzen kriegt man unter diesem flapsigen Namen tatsächlich heutzutage in jedem Baumarkt, jeder Gärtnerei usw. (wobei ich Gärtnereien auch dem Baumarkt vorziehe - meist sind Pflanzen da geringfügig teurer, aber dafür deutlich gesünder und robuster).
Und für Beete die im Frühjahr neu bepflanzt werden eben eine entsprechende Abdeckung bis die Saat gekeimt hat bzw. die Setzlinge angewachsen sind. Sowas kann man eigentlich auch leicht selbst basteln.
Mein Nachbar dessen alte Katzendame neulich über die Brücke gegangen ist, hat damals über meine Mitteilung dass Hexe bei uns Häufchen setzt nur geantwortet, dass er ihr sagen wird sie soll das lassen - wir haben beide herzlich gelacht.
Und später mal dass er sich überlegt was er für den Dünger haben will.
Aber er wusste dass das für uns kein Problem ist und das war eher sowas wie ein "Running gag" zwischen uns, wir verstehen uns gut und witzeln viel miteinander über die Grundstücksgrenze weg.