ok, ich habe jetzt nicht alle zeit der welt, aber ich versuche es mal ...
zusammenfassung
status: "Die Katze hat allerdings chronischen Katzenschnupfen."
bisherige behandlung:
1 woche doxycyclin
1 woche amox(icillin - mit oder ohne clavulansäure?)
feliserin (? wie häufig?)
interferon (? wie häufig?)
inhalationen mit wasserdampf
zustand: niest schleim aus, "schleimhäute nase und rachen gerötet" (was heißt das? läsionen?); abgemagert.
18.6. reingeimpft in laufende infektion
prämisse:
dir material an die hand zu geben, um die tierheimleitung zu überzeugen, dass man die katze vermitteln kann.
frage: wieso wollen sie dir die katze nicht vermitteln? denken sie, dass das ansteckend ist und wollen sie die katze nur in einzelhaltung geben, weil sie davon ausgehen, dass es lebenslang bleibt?
ich habe schon genug geschrieben und hier auch gepostet an fakten inklusive quellen hinsichtlich des mythos "chronischer katzenschnupfen, wie ich es immer nenne.
insofern sollte meine einstellung dazu klar sein: ICH hätte gar kein problem damit, eine solche katze zu übernehmen. WENN deine katze asthma hat - du kannst mich diesbezüglich nochmals anschreiben, dann könnten wir das nochmals aufgreifen - DANN darfst du aber das immunsystem NICHT (!!!) pushen, weil ja genau dieses bzw. ein solches überreaktives die ursache für das asthma ist!
ICH würde eine katze mit einem manifesten schnupfen, je nach zustand, erst einmal ein paar tage in ein quarantänezimmer setzen, wenn ich (wieder) eine katze mit felinem asthma hätte; aber man lässt sie ohnehin ja erst einmal separat "starten", insofern dürfte das kein problem sein.
und, wichtig: dass das tierheim die katze, sollte dem so sein, wegen dieser "erkrankung" als einzelkatze abgeben möchte, und NUR deswegen, halte ich für völlig daneben, zumal die katze, wie du schreibst, dezidiert keine (verhaltensgestörte) einzelkatze ist. ihr ein leben mit artgenossen zu verwehren finde ich grausam und nicht artgerecht.
vorgehen:
ICH würde dem tierheim ein paar knackige, wissenschaftlich fundierte infos vorliegen und darauf basierend darum bieten, die katze übernehmen zu dürfen.
das geht natürlich NUR, finde ich, wenn du dir echt sicher bist UND bereit bist, die kosten für die behandlung zu übernehmen. DENN: das tierheim wird natürlich darauf drängen, zu dem bisherigen arzt zu gehen bzw. auf dessen abschließendes urteil (ein solches ist es ja, nur nicht im sinne der katze) verweisen.
du könntest ja sagen, dass du dich mit einem/ein paar weiteren ärzten besprochen hast, die diesbezüglich sehr versiert sind und noch ein paar behandlungsansätze/-möglichkeiten sehen. und dass du das sehr gerne versuchen würdest auf deine kosten, weil du der maus gerne ein schönes leben bieten möchtest.
ICH würde dann auch darauf verweisen, dass sie ja sehr gerne kontakt zu anderen hätte, dass du ihr den bieten kannst, wenn es ihr besser geht - UND dass du sie vorher separieren kannst/wirst und sie liebevoll pflegen kannst, auch die zeit dazu hast (hast du die? ist jetzt nicht soo viel aufwand, aber ... durch den umzugsstress kann die symptomatik natürlich schon schlimmer werden).
kurze wissenschaftliche abhandlungen:
http://www.laboklin.de/pages/html/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0611.htm
http://www.laboklin.de/pdf/de/news/laboklin_aktuell/lab_akt_1303.pdf
--> zwei sachen sind hier falsch, das juckt in obiger diskussion aber nicht bzw. könnte hilfreich sein: katzenschnupfen wird meines erachtens nach nicht vor-/überwiegend durch viren ausgelöst - das zeigt sich ja an den zig hundert fällen hier, in denen katzen stinknormale bakterien in den atemwegen haben, aber keinerlei viralen befall vorweisen.
ABER: hier kannst du auf basis dessen argumentieren, dass man ja noch gar nicht auf viren gecheckt hat (abstrich) UND dass es noch virostatika gibt, mit denen man z.b. herpes behandeln kann (steht da ja auch drin).
enrofloxacin ist völlig überholt, man gibt heute pradofloxacin. oder, wenn man nicht auf dem aktuellen stand ist, marbofloxacin. enrofloxacin-gaben sind töricht bis gemeingefährlich, da es ein weniger breites wirkspektrum hat im vergleich zu seinen beiden nachfolgern, darüber hinaus eine schlechtere resistenzlage UND eine seltene, aber mögliche nebenwirkung: netzhautablösung. einen solchen fall hatten wir erst neulich hier, die katze ist im handumdrehen blind geworden davon.
auch wird in dem artikel eine DEUTLICH längere behandlungsdauer angesprochen!
dr. bianka schulz - pneumologin uniklinik lmu münchen:
http://www.hundkatzepferd.com/medic...il-1:-virale-und-bakterielle-Infektionen.html
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6042/pdf/DVG_Kleintiermed-2008-04_63-69.pdf
die artikel sind schon etwas älter, schulz aber renommiert. auch hier wird von SEHR viel längeren gabezeiten geredet (falls das tierheim sagt "super, die medis haben wir doch auch gegeben") UND selbstverständlich von einer vorherigen erregerbestimmung (!).
ich denke, damit müsstest du vielleicht weiterkommen.
natürlich könnte man sie auch belehren, dass katzenschnupfen NICHT chronisch ist im sinne von "kann man nichts machen, bleibt halt" - halte ich aber eher für kontraproduktiv
😉