Katze wehrt sich verhement gegen Spritzen

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Starfairy

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Hallo,
es geht um meine Katze Pica. Bei ihr wurde von ein paar Wochen erst Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert, mittlerweile ist daraus ein Diabetes geworden.

Sie wird jetzt mit Insulin behandelt, incl.4 mal tgl. Blut aus den Ohren abnehemen zum messen vom Blutzucker. Anfangs ging das einigermassen, da ging es ihr sichtlich nicht gut, und es war ihr scheinbar egal.
Mittlerweile hat sie sich gut erholt, sie hat auch ihr altes Gewicht schon fast wieder (hatte ca. 2 kg abgenommen). Aber mit jedem Gramm, das sie zunimmt und sich besser fühlt, wird sie unleidlicher.
Seltsamerweise geht das Blut abnehmen aus den Ohren - meistens - ganz gut. Aber das Spritzen - Horror pur!

Dazu muß ich sagen, das die Pica noch nie eine echt freundliche Katze war. Streicheln ja, aber wehe sie mag nicht mehr. Sie hat dabei schon mehr als einmal gebissen oder jemanden "freundschaftlich" mit den Krallen erklärt, das jetzt Schluß ist. Und das kommt von jetzt auf sofort.

Auch Tierarzt war schon immer eine Katastrophe. Bei ihr muß man öfter die Krallen schneiden - ohne Narkose nicht möglich.
Sie brauchte im Rahmen der Behandlung eine Infusion. Das war zu der Zeit, wo es ihr nicht gut ging, da war es tatsächlich möglich, ihr die Infusion anzulegen. Mittags wurde ein US gemacht, ging nicht ohne Narkose.
Tja, und abends, als ich sie abholen wollte, nun, es dauerte eeeeewig. Schließlich sagte man mir, das sie nochmal in Narkose gelegt werden mußte, weil es nicht möglich war, ihr die Nadel zu ziehen. Sie hatte sich richtig fest in die Handschuhe der Tierärztin verbissen und konnte nicht mehr angefasst werden.

So ist sie auch zuhause. Immer gleich auf Krawall, immer zum Angriff bereit. Auch den anderen Katzen gegenüber. Auch da war es von Anfang an schwierig. Nun, man hat sich arrangiert und geht sich weitgehend aus dem Weg.

Tja, und jetzt diese Diagnose.
Wie gesagt, anfangs ging es noch. Sie hat zwar beim Spritzen geknurrt, aber mehr nicht. Aber jetzt fühlt sie sich wieder gut, und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Mittlerweile versucht sie mich schon zu beissen und kratzen, wenn ich mit der Spritze komme. Es tut nicht weh, das sind ganz kurze und dünne Nadeln, man hebt die Haut ein bisschen hoch und spritzt nur unter die Haut. Eigentlich.
Aber mittlwerweile wehrt sie sich wie eine Furie. Ich kann nicht spritzen, weil ich schon beide Hände zum Festhalten von der Katze brauche. Dabei schreit und kreischt sie in den höchsten Tönen. Das alleine reicht schon aus. Aber gleichzeitig versucht sie alles, um sich umzudrehen und mich zu beissen. Sie schlägt nach mir, sie schnappt nach mir, sie springt mir danach noch an die Beine und krall, kurz, sie führt sich auf wie eine gerade eingefangene wilde Katze.

Sie hat keine Angst! Sie WILL das einfach nicht!

Und ich schaffe es einfach nicht mehr, sie zu spritzen. Gestern abend war eine Freundin von mir hier, die war total schockiert, wie die Pica sich aufführt. Und wir haben es zu zweit nicht geschafft, sie so festzuhalten, das sie gespritzt werden konnte.
Das ist Stress pur, für Katze und auch für mich. Heute morgen konnte ich sie überraschen, da habe ich gleich beim Messen mit gespritzt, da hat sie nicht damit gerechnet. Ist eigentlich falsch, sie sollte vorher fressen.
Aber ich glaube nicht, das es auf diese Art und Weise dauerhaft funktioniert.

Und wenn sie sich so aufführt, mittlerweile habe ich Angst vor meiner Katze! Gestern hab ich mich gar nicht mehr getraut, sie anzufassen. Und sie hat mich dann auch den ganzen Abend bis sie dann rausgegangen ist angeknurrt. Und ich habe den ganzen Tag Angst vor dem nächsten Mal. Ich konnte wegen gestern abend die ganze Nacht nicht schlafen, habe dieses fürchterliche Kreischen nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

Sie kann ohne die Therapie nicht mehr leben. Und so wie es jetzt ist, ist eine langfristige Therapie nicht möglich.

Mir wurde zu einem Quetschkäfig geraten. Aber im Diabetesforum wieder abgeraten. Und ich glaube auch nicht, das ich sie dort öfter als 2 mal reinbekommen würde.
Evtl. gibt es noch eine Möglichkeit mit bestimmten Tabletten. Aber das geht nur, wenn ihre BSD noch einen Rest Insulin produziert, was aber nicht sicher ist. Und die Einstellung ist noch viel schwieriger als mit Insulin. Und, die Tabletten sind auch noch nicht in der Katze drin.

Ich weiß gerade nicht mehr weiter.

LG
 
A

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😢Du Arme.
Einen wirklichen Rat habe ich nicht, möchte aber mein Mitgefühl für diese besch... Situation dalassen. Da habt ihr beide ja richtig Stress. Doch, eine Idee hätte ich, auch wenn es bescheuert klingt, mir hat es zweimal wirklich geholfen.
Sprich mit ihr.
Erkläre ihr im Auge zu Auge Gespräch, dass sie nur leben kann, wenn du sie behandeln darfst. Das du willst, dass sie überlebt, weil sie eine tolle, besondere Katze ist. Das sie die Behandlung durch dich bitte zulassen möchte.
Damit hatte ich das Eis gebrochen zwischen einer sehr ängstlichen Katze, die sich nur versteckt hat und einer, die sie immer gejagt hat. Und es hat einem Seniorkater geholfen, der nicht mehr fressen wollte nach Tierklinik. Viel Glück.
 
Das tut mir leid.

Ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft, aber ich würde versuchen, ihr die Spritze vorher nicht zu zeigen und wenn der Überraschungsmoment einmal geklappt hat, vlt. klappt das auch in Zukunft. Wenn Sie gerade entspannt irgendwo liegt oder du stellst ihr einen kleinen Snack (den sie krankheitsbedingt fressen darf) auf einen Tisch und spritzt sie während sie futtert. Ich weiß nicht, ob du sie während der Hauptmahlzeit spritzen darfst. Falls ja, dann da während sie futtert.

Alles Gute
 
Mein Mitgefühl hast du auch. Bei Taskali war vor kurzem ein Tip drin, wie sie Scheuchen Medikamente gibt, da habe ich mir die Randbemerkungen gemerkt. Immer zur gleichen Zeit, immer resolut vorgehen und Routine reinbringen und der Katze das Gefühl geben, du setzt dich durch, immer und danach ist Ruhe. Und ich würde sie einsperren evtl. im Hundekäfig und nicht mehr rauslassen. Dann fehlt auch der Jagdfaktor vor der Spritze und sie hat nicht so viel Raum sich zu wehren.
 
Beim Füttern spritzen klappt nicht (mehr). Das weiß sie jetzt schon. Auch wenn sie irgendwo liegt... sobald ich sie irgendwo außerhalb des Kopfes anfasse, geht sie schon in Abwehrstellung. Läßt sich sofort auf die Seite fallen und hält mir die Krallen entgegen. Knurrend.

In einen Hundekäfig einsperren, das wäre evtl. eine Möglichkeit, wenn die Geschichte zeitlich begrenzt wäre. Aber das ist ja vermutlich für immer. Für ihr ganzes Leben lang. Und sie ist erst 5 oder 6. Evtl. ist es zwar möglich, das sie iiiirgendwann in Remision kommt und die BSD wieder arbeitet. Aber das weiß jetzt niemand, und auch nicht, wann. Aber man muß auf jeden Fall mit Jahren rechnen.

Und, sie ist Freigänger. Mit Leib und Seele. Sie wurde auch ausschliesslich als Freigänger vermittelt, weil sie eine totale Duracellkatze ist.

Ich habe schon mit ihr gesprochen. Echt. Aber sie hört mir nicht zu. Sie guckt mich nur an "Laß mich in Ruhe!"
 
Ist wahrscheinlich eine ganz doofe Frage: du benutzt diese Insulinspritzen mit integrierten Nadeln? Oder nimmst du normale Spritzen (weil die günstiger wären)? Wenn du die insulinspritzen noch nicht benutzt, dann versuch sie mal. Nächster Versuch wäre in die Nackenfalte zu spritzen, das machen die meisten Tiere viel besser mit. Soll man zwar nicht, aber da der kleine Giftzwerg ohne Insulin kaum lange leben kann, würde ich das machen.
 
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nicht für immer in den Käfig, aber so lange, dass sie das Spritzen akzeptiert bzw. akzeptiert, dass du dich durchsetzt. Wat mut, dat mut. Sie darf nur nicht mitbekommen, wie sehr es dir schwer fällt.

Ich weiss, mein Hardcore Freigänger hat auch bis Montag Hausarrest. Und ich gucke nur, dass ich alle Protestpinkel Stellen finde.
Die 10 Tage letztes Mal, weil OP an der Gesäugeleiste und Halskragen, waren für mich genauso schlimm wie für ihn.
 
Eine weitere Möglichkeit wäre - auch wenn es sich vielleicht eigenartig anhört: lass sie Urlaub von dir machen. Gebe sie für 2-3 Wochen irgendwohin wo sie sich wohl fühlen könnte. Hatte mal einen Pflegi hier der sich Zuhause auch so gebärdete. Als die Besitzerin ins KH musste habe ich ihn also bei mir geparkt, die ersten zwei Tage war er sehr zurückhaltend und dann kam er sogar zum Schmusen. Als es heim ging: Besitzerin und er ein Herz und eine Seele. Und sie kann verabreichen was er benötigt.
Mein ältester ist immer mehr aufgetaut wenn ich mal einige Tage weg war und dann wieder daheim. Auch hier. alles deutlich einfacher.
Vielleicht Urlaub voneinander machen? Oder jemanden ins Haus holen der für einige Zeit spritzt? Und dies als Ritual bis ihr beide euch wieder angenähert habt.
VG
 
Oder jemanden ins Haus holen der für einige Zeit spritzt?

So jemanden muss man sich schon backen, wenn es um eine händelbare Katze geht ...

Eine üble Situation. Mir fallen auch nur Dinge ein, die du, Stairfairy, mit Sicherheit längst erwogen hast. Normalerweise sollte man ein Ritual draus machen. Gleicher Platz, gleicher Spruch, Belohnung ... Ist es das Greifen der Hautfalte, was Pica stört? Vielleicht kannst du das üben, wenn sie beim Fressen abgelenkt ist?
 
Oje, eine verdammt blöde Situation.
Ich kann mir vorstellen, wie belastend das ist. Und wenn man selber sehr angespannt ist, weil man weiß, dass das Theater gleich wieder los gehen muss, überträgt man dass dann zusätzlich noch auf die eh schon "schwierige" Katze.

Mir fällt nur das Übliche ein: Versuch mal, mit ihr zu clickern.
Das bringt oft erstaunliche Ergebnisse - gerade bei so einer Duracell-Katze.

Was du dafür als Leckerli bei einer Diabetes-Katze verwenden kannst oder als Ersatz für Leckerlies, ist dann wieder ne andere Frage.
 
Das einzigste, was mir dazu noch einfällt, dass zu kaltes Insulin angeblich brennen soll. Weiß nicht, ob das wirklich stimmt.
Falls ja, weißt du das vermutlich auch schon.
 
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Wo spritzt du hin?
Ich habe übrigens sehr viel Erfahrung aus meiner letzten WG, weil es dort auch einen Diabeteskater gab.
Vielleicht solltest du auch das Ritual ändern? Sie weiß ja schon, was nach dem Messen kommt. Unser Biest haben wir immer erst gespritzt, da gab es so eine Richtlinie mit 0,4 i.E.
die Spritze ganz rechts
omnican_insulinspritzen_gruppe_300_cmyk.jpg

Das klappt ganz gut, gemessen haben wir max. ein mal täglich.
 
Ich habe bei Merlin die Erfahrung gemacht, dass er sich am besten mit den ganz feinen Kanülen wie sie teufeline gezeigt hat spritzen lässt. Also ganz feine subkutan Kanülen ( er brauchte mal eine längere Interferon Behandlung).


Du bist eh schon im Diabetiker Forum, sonst hätte ich gefragt, ob eine Einstellung mit dem richtigen Futter nicht auch noch helfen könnte ( laut meiner Freundin gibt es da so Listen, da kann man ausrechnen, was genau im Futter drin sein darf und was nicht)
 
Ich habe richtige Insulinspritzen, aber andere als auf dem Bild. Welche die richtigen sind kommt auf das verwendete Insulin an.
Ich spritze eh schon in die Nackenfalte, weil ich sie sonst gar nicht halten und vor allem nicht am umdrehen hindern kann. Und sobald sie sich umdrehen kann, beisst sie mich.

Jemanden anderen zu finden, der sie spritzt, halte ich auch für utopisch.

Teufeline, ihr habt nur 1 mal am Tag gemessen? Bei ihr schwankt es wirklich (noch) extrem, diese Woche hatte ich 2 Tage, wo sie morgens unter 100 war. Aber das Messen ist ja nicht das Problem.

Das kaltes Insulin brennt wußte ich noch nicht. Das werde ich ausprobieren, ich habe die Spritze für heute abend jetzt schon aufgezogen und rausgelegt. Wäre das schön, wenn das der Grund wäre.
 
Bitte kläre das vorher tel. mit deiner TÄ, wann du die Spritze bei diesen Temperaturen rsusholen darfst. Nicht dass es "zu" warm wird und dann mehr schadet.
 
Ich habe richtige Insulinspritzen, aber andere als auf dem Bild. Welche die richtigen sind kommt auf das verwendete Insulin an.
Ich spritze eh schon in die Nackenfalte, weil ich sie sonst gar nicht halten und vor allem nicht am umdrehen hindern kann. Und sobald sie sich umdrehen kann, beisst sie mich.

Jemanden anderen zu finden, der sie spritzt, halte ich auch für utopisch.

Teufeline, ihr habt nur 1 mal am Tag gemessen? Bei ihr schwankt es wirklich (noch) extrem, diese Woche hatte ich 2 Tage, wo sie morgens unter 100 war. Aber das Messen ist ja nicht das Problem.

Das kaltes Insulin brennt wußte ich noch nicht. Das werde ich ausprobieren, ich habe die Spritze für heute abend jetzt schon aufgezogen und rausgelegt. Wäre das schön, wenn das der Grund wäre.

Ja, das ging aber recht gut. Offensichtlich hat die TÄ schon eine ganz gute Grundeinstellung gefunden und wir mussten da kaum herumprobieren. Einen Tod muss man sterben, wenn es zu stressig wird.
Wo wohnst du denn? Wenn ich helfen kann, würde ich das machen. Habe ich ja bei uns in der WG auch gemacht als mein Mitbewohner im Urlaub war. Manchmal geht es mit "Fremden" wirklich besser.
[edit] Ich habe das Insulin immer frisch aufgezogen und die Spritze in der Hand kurz angewärmt. Bei der kleinen Menge geht das recht zügig und das Insulin geht nicht gleich kaputt.
 
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Tierärzte verwenden bei extrem unkooperativen Patienten manchmal eine schwarze Gesichtsmaske à la "Hannibal the cannibal", die die Augen verdeckt und beißen verhindert.

Ich hatte 2 solcher Katzen, die beim TA regelrecht an die Decke gegangen sind, wo die TÄ zu dritt oder zu viert bändigen mussten. Mit der Maske wurden sie dann ruhiger und händelbar.

Vielleicht würde es bei Pica damit funktionieren?
 
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Stichwort zu kaltes Insulin: Es sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. Ich ziehe die Spritze auf und die wartet dann, während ich das Futter einfülle und messe.
 
16 Pfoten, weißt du, wo es solche Masken gibt? Das kenne ich nicht, auch bei den Tierärzten nicht.

Teufeline, ich wohne da, wo vor ein paar Jahren noch das Ende der Welt war. In Bayern, in der Ecke, wo Tschechien, Sachsen und Bayern zusammenstossen. Und irgendwie ist das immer ganz weit weg von allem.

In meiner Wohnung ist es nicht so sehr warm. Das ist ein altes Steinhaus, das ist sogar bei diesen Temperaturen noch angenehm kühl.
 
Ein Kater ( der mit dem Kartoffelpüree...) war auch extrem was Spritzen anging. Zum impfen musste der beim Tierarzt immer in so einen Wildtierfangkäfig.... aber ob das bei tägliche Spritzen geht 🤔.
 

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