Katze weicht nicht aus

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Im Stall, wo meine Pferde eingestellt sind, ist eine Katze zugelaufen, die ich adoptiert habe. Sie war ausgewachsen und ich ließ sie rasch kastrieren. Vom Aussehen her unterscheidet sie sich nicht von den normalen Bauernhofkatzen, vielleicht ist sie ein bisserl zarter.

Allerdings hält sie sich für eine Prinzessin, die niemand ausweichen muss. Stallbesitzer mäht z.B. mit Rasenmäher die Wiese, Schnurrli bleibt einfach liegen. Nur Autos ist sie ausgewichen. Oder folgende Situation: Ich komme die Gasse vom Stall zur Weide - rechts halte ich einen Noriker, links halte ich einen Noriker. Die Katze liegt mitten am Weg, ausweichen kann ich nicht und die Noriker tun das auch nicht. Konnte die Mietze grad so mit dem Fuß wegstoßen!

Ich hab mich dann schon um einen neuen Platz für sie umgeschaut, weil klar war, dass sie so kein langes Leben hat. Sie ist aber gesund, nicht taub oder blind!Dann kam's, wie's kommen musste: Ein Pferd stieg ihr auf die Pfote, sie war ziemlich schwer verletzt und hätte die Pfote fast verloren. Aber auch daraus hat sie nichts gelernt! Sie weicht immer noch nicht aus!

Meine Mutter hat sie dann dankenswerterweise gesundgepflegt und behalten. Bei meiner Mutter darf Schnurrli Prinzessin sein. Sie lebt fast nur in der Wohnung und meine Mutter weicht aus.

Ich hab schon mehrere Katzen gehabt, aber so ein Verhalten hab ich noch nie erlebt. Was kann die Ursache dafür sein? Kennt jemand einen vergleichbaren Fall?

Wie gesagt, Schnurrli geht es jetzt gut, sie wohnt sicher in der Wohnung meiner Mutter. Im Reitstall hätte sie wohl nicht lange überlebt.

😕
 
A

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Entweder sie ist ein bischen doof und bemerkt die Gefahr nicht, dann ist sie als Wohnungskatze besser dran.:dead:
Oder sie hat schlimme Erfahrungen gemacht und gerät in Panik. Auch das kann dazu führen, dass sie sich nicht rührt. Dann ist die Wohnung ebenfalls die beste Alternative für sie.:massaker:
(Krankheit und Behinderung hattest du ja schon ausgeschlosen.)
Was auch immer es ist, wenn Deine Mutter bereit ist, immer auszuweichen und aufzupassen, dann passt es ja. :aetschbaetsch2:
 
Katzen (aber vermutlich auch andere Tiere) haben eine sogenannte Fluchtdistanz. Darunter versteht man einen individuell großen Abstand zwischen der Katze und einer von ihr ans Gefahr empfundenen Störquelle.

Solange sich also eine empfundene Gefahrenquelle innerhalb dieses, von jeder Katze individuell festgelegten, Bereiches befindet, wird sie flüchten.

Wird die Fluchtdistanz unterschritten, kommt die Gefahrenquelle also näher, geht die Katze je nach Möglichkeiten oder Druck in Verteidigung mittels Drohung oder Verteidigung mittels Angriff oder in den Versuch sich unsichtbar zu machen, indem sie erstarrt, über, um ihr Leben zu retten - ja, das klingt dramatisiert, so ist es aber. Jede Art und jedes Individuum sind von evolutionswegen darauf bedacht zu überleben um die eigene Art und deren Fortbestand zu sichern.

Aus Deinem Post kann ich nicht entnehmen, ob Deine Katze nicht ausweicht, weil sie aufgrund von gefühlter Bedrohung erstarrt ist oder, ob sie die Gefahr einfach nicht als solche erkennt und sich entspannt weiter in de Sonne räkelt, auch wenn Du mit zwei Pferden daher kommst.

Sollte es sich um den letzteren Fall handeln, ist es neben vielen anderen Faktoren denkbar, dass sie tatsächlich nicht das Lernvermögen einer "normal" entwickelten Katze hat.
Damit meine ich, dass es durchaus Katzen gibt, die - mit gefällt der Begriff nicht, aber Du hast ihn schon benutzt - dümmer sind als andere.

Dummheit unter Katzen oder einfach verzögertes, unvollständiges oder zu geringes Lernvermögen ist, neben anderem, auch auf eine unzureichende Entwicklung zurückführbar.
Wenn Deine Katze in ihren ersten Lebenswochen in einer enorm reizarmen Umgebung aufwachsen musste, nur sehr wenig Sinneneindrücke erfahren durfte, dann hat sich im Gehirn der Katze keine gute Synapsenvernetzung entwickelt.

D. h. die organische Fähigkeit Lernerfahrungen und andere Eindrücke adäquat zu verarbeiten ist bei ihr nicht gewachsen und daher nicht vorhanden. Die Synapsenbildung und Vernetzung im Katzengehirn ist besonders in den ersten Lebenswochen wichtig, denn nachholen lassen sich solche Entwicklungsdefizite nicht.

Egal, woran es tatsächlich liegt, in Wohnungshaltung scheint sie auch mir besser aufgehoben zu sein. Und wenn sie damit zurecht kommt, ist es doch eine gute Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke thuri und Anja für eure Antworten.

Meine Schnurrli wirkte immer sehr entspannt, wenn sie nicht ausweichen wollte, überhaupt nicht panisch. Außerdem tauchten Rasenmäher, Mensch, Pferd, ... ja nicht plötzlich aus dem Nichts auf, sondern näherten sich langsam und deutlich erkennbar. Auch gab es genug Fluchtmöglichkeiten.

Schnurrli machte auf mich immer eher so den Eindruck, als ob sie dachte: "Hier bin ich die Prinzessin und ihr seid nur das gewöhnliche Volk, also müsst ihr ausweichen!"

Sonst hat sie sich eigentlich nicht auffällig verhalten, ist verschmust, war gut in die Gruppe eingefügt und hat brav Mäuse gejagt.

Wie sie aufgewachsen ist, kann ich natürlich nicht sagen, da sie ja zugelaufen ist. Kann schon sein, dass ihr Defizit von daher kommt. Schnurrli ist eine liebe, freundliche Katze und meine Mutter ist total glücklich mit ihr, ich bin sehr froh, dass das so passt. :grin:
 

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