Hallo,
Vor einigen Jahren vertraute ich auch auf die Empfehlung meines damaligen Haustierarztes, "sein" Trockenfutter sei das beste, was ich meinen Katzen füttern könnte.
Der vom Tierarzt versprochene Zustand hielt jedoch nicht lange an, nach mehr oder minder langer Zeit bekam die eine Katze Oxalatsteine und die andere Katze Struvitsteine.
Natürlich hatte der Tierarzt wieder für die jeweilige Erkrankung das "perfekte" Trockenfutter zur Hand - nur blöd, dass die Oxalatkatze keinesfalls das Struvitfutter und umgekehrt fressen sollte.
Ich wurde schier wahnsinnig ob des Futtermanagements, meine Katzen unglücklich ob der getrennten Futterstellen und anstelle krankhaft-schmerzhaftem "Protestpunkeln" durfte ich nun die Spielart echten Protestpinkelns über mich ergehen lassen. Nicht wirklich toll.
Mit den Nerven völlig am Ende erinnerte ich mich (es war noch prä-Internet-Zeitalter bei uns auf dem Kaff) an den Ernährungshinweis der Züchterin unseres Katers, der da lautete: Feuchtfutter.
Stellte auf Feuchtfutter um (sogar auf minderwertige Qualität aus dem Discounter, da seinerzeit mit drei kleinen Kids die finanzielle Lage nicht allzu rosig war und die unzähligen TA Rechnungen ihren Teil dazu beigetragen hatten) - und siehe da, bis auf einen Anfall von galoppierender Blödheit, als ich für kurze Zeit erneut den Einflüsterungen des Tierarztes vertraute und mit Wasser angeweichtes Trockenfutter fütterte, hatten meine Katzen NIE mehr Probleme mit Urinsteinen oder Blasenentzündungen.
Und jetzt, Internet sei dank, kann ich erkennen, dass die Züchterin unseres Katers richtig gelegen hat und dass es zahlreiche Studien gibt, die genau dies stützen.
Habe auch viel gelernt über die Herkunft unserer Katzen und wie sich das auf ihr Fress- und Trinkverhalten auswirkt und vor allem, was
echte Ernährungsexperten empfehlen. Der TA an sich behandelt nämlich die Ernährung seiner zukünftigen Patienten im Studium nicht oder nur am Rande, ein Umstand der dann leider von der Futtermittelindustrie ausgenutzt wird.
Hast du denn vielleicht einen winzig kleinen Blick auf die Seite gewagt, die ich verlinkt hatte?
Ich füge den Link für dich gerne nochmal ein
http://ig-hgk.de/html/liebhaber.html#HCMErnaehrung und auch
http://ig-hgk.de/html/liebhaber.html#Experte
Die ganzen Studien, die es zum Thema gibt, sind hier aufgeführt
http://ig-hgk.de/html/liebhaberfaqlangii.html#Vermeidung
Es wäre sehr schade, wenn es deinen Katzen so erginge wie es meinen - vorübergehend - erging, als ich, gänzlich falsch informiert, ihnen Trockenfutter gab, in der Meinung, ich würde ihnen gutes tun.
Es tut mir so leid, was ich ihnen damit antat.
Leider kann ich es nur noch an Joschi versuchen, wieder gutzumachen.
Aber so wie er zufrieden grunzelt im Schlaf gerade neben mir, hoffe ich sehr, dass er mir meine Dummheit und Leichtgläubigkeit verziehen hat.
Vor allem, weil es ihm soooo gut geht jetzt.
P. S. Trotz ausschließlicher Nass- und Rohfütterung sind Fliegen bei uns im Haus absolut kein Problem!
Erstens kann man Katzen sehr gut auf feste Futterzeiten trainieren, wenn
kein Trockenfutternapf ständig verfügbar ist.
Zweitens gibt es Fliegengitter für Fenster und Türen, die den doppelten Effekt bringen, dass auch für Menschen unangenehme Stechmücken draußen bleiben.
Da wir in der Nähe landwirtschaftlicher Betriebe leben, gibt es draußen recht viele Fliegen bei uns und allerdings sind die Mülleimer in den Sommermonaten "dank" 14-tägiger Leerung eine wahre Brutstätte für das Getier.
Aber Nassfutter ist es nicht, was sie anlockt.
Dank fester Futterzeiten und Abwesenheit von ständig verführender "Chips und Schoki" - sprich Trockenfutter - gibt es bei uns keine Nassfutterreste mehr.
(Die Igel grämen sich, unser Geldbeutel freut sich...)
Alles Gute für dich. Und vielleicht könntest du ja mal versuchen, das mit dem Nassfutter beizubehalten?