Wenn seit Mai so vieles ausprobiert wurde, liegt für mich die Vermutung nahe, dass nicht eine Methode wirklich durchgezogen wurde.
Ich meine damit, dass die Katzen ja spüren, dass auf ihre nächtliche Aufregung reagiert wird - wie auch immer - mal versucht man es mit Tür auf, mal mit zu, mal mit ignorieren, mal mit schimpfen oder bespaßen, mal mit Ohropax, mal mit weiß nicht was noch, seltsame Dinge in die Steckdose stecken oder etwas ins Futter mischen.
Da ist also ordenlich etwas los bei euch, die Katzen wissen genau, dass sie nur weitermachen müssen und bald ändert sich wieder etwas in ihrem Revier oder täglichem Ablauf oder bekommem Aufmerksamkeit, wenn auch indirekt oder auf negative Weise.
Keine der von euch erwähnten Methoden hilft für sich gesehen gegen nächtliche Katzenrandale. Es hilft nur, wenn sie konsequent durchgezogen wird.
Die Katzen sollen sich auf einen Tag-Nachtrhythmus einstellen, der mit eurem einhergeht - und das geht nur mit Konsequenz.
Absolute Konsequenz, vor allem nach diesem Hin und her, ist das Zauberwort.
Versucht mal in einem Punkt umzudenken - nicht mehr euer Tun nach dem Verhalten der Katzen auszurichten.
Im Grunde ist alles was ihr versucht habt, an dem Verhalten der Katzen orientiert, weißt was ich mein? "Wir versuchen das soundsolange und wenn die Katzen bis dahin nicht leiser werden, dann versuchen wir etwas anderes und schauen, wie die Katzen auf jenes reagieren...".
Wenn ihr euer Handeln aber nicht mehr an dem Verhalten der Katze orientiert, sondern die Katzen dazu bringt, sich an eurem Verhalten zu orientieren, dann seid ihr auf dem richtigen Weg
🙂.
Also ist der 1. Schritt, den Katzen etwas zu geben, woran sie sich orientieren können. An dem sie klar erkennen können, was ihr eigentlich wollt. Im Grunde habt ihr 1 ganz klare "Botschaft" für die Katzen.
"Nachts herrscht Ruhe".
Punkt. Genau so klar und deutlich muss diese Botschaft auch bei den Katzen ankommen.
Je simpler ihr diese Botschaft aussendet, desto schneller kann sie im Katzihirnchen ankommen. Katzen können nur "einfache" Botschaften verstehen.
Beispiel ignorieren. Wenn ihr das Türkratzen der Katze ignoriert, sendet ihr die Botschaft "Nachts ist Ruhe, egal was du machst, dein Tun ändert nichts daran." Sie kratzt weiter an der Tür. Wenn ihr nach einer Weile eine andere Methode versucht, sendet ihr die Botschaft "Du brauchst aber nur mit dem Türkratzen weitermachen, hab Geduld, sie wird bald wieder geöffnet". Das sind unterschiedliche Botschaften.
Wie sollen sie jemals verstehen, dass Türkratzen zu nichts führt?
Deswegen die Konsequenz so wichtig. Daran können sie sich orientieren.
Also überlegt euch erstmal völlig unabhängig vom Verhalten der Katzen, wie ihr das mit der Tür in Zukunft handhaben wollt - auf oder zu.
Und dann bleibt dabei. Konsequent für immer und ewig, völlig egal, was die Katzen machen - dann werden sie nach einer Weile aufgeben.
Entweder ihr lasst die Schlafzimmertür nachts zu und ignoriert ihr Verhalten komplett und dauerhaft. Steckt die Ohropax rein und gut ist. So
erfahren sie unmittelbar, dass nachts Ruhe herrscht - wenn ihr euch ruhig verhaltet.
Das ist eine klare Botschaft, verwässert sie niemals, das verwirrt sie nur. Bleibt dabei. Wenn ihr auf das was die Katzen tun, null reagiert, werden sie ruhiger werden.
Wir haben schon alles probiert was wir gehört haben. ... ... stundenlanges ignorieren........
Aber stundenlanges ignorieren kann unmöglich zum Erfolg führen. Ihr müsst das wochenlang ignorieren.
Ignorieren = auf gar keinen Fall irgendwie auf ihr Tun reagieren. Stellt euch tot. Jede Nacht. Ohne Ausmahme. Wochenlang. Da müsst ihr durch, nur so können sie sich an euren Nachtrhythmus gewöhnen und nach einer Weile für sich übernehmen.
Oder ihr lasst nachts die Tür auf - im Grunde gilt dann das Gleiche, nur eben dass ihr anstelle des Türscharrens die Geräusche im Schlafzimmer ignorieren müsst.
Also im Grunde ist es egal, ob die Tür auf oder zu ist, auf euer Handeln / eure Konsequenz kommt es an
🙂
Also entscheidet euch für 1 Variante.
Ihr könnt ihnen bei beiden Varianten helfen, die Botschaft "Nachts herrscht Ruhe" schneller zu verstehen, indem ihr beide nachts vor der letzen Fütterung nochmal ordentlich mit spielen auspowert. Satte, ausgepowerte Katzen halten die Nacht besser durch. Nach dem Spielen und futtern könnt ihr ein "Ruhe-Ritual" machen - räumt alles weg, das Lärm verursachen oder ihre Aufmerksamkeit erregen könnte und macht dann irgendetwas nettes, um ein Signal zu setzen, dass ab jetzt Ruhe herrscht, zB legt sie in ihre Körbchen und sagt "gute Nacht, ihr kleinen pelzigen Teufel
😉" und dann haltet euch daran, ab diesem Zeitpunkt verhaltet
ihr euch ruhig, lebt es ihnen vor.
Aber - erwartet nicht, dass das funktioniert! Es wird erst dann funktionieren, wenn ihr euch 1 Strategie überlegt und zB dieses "einschlaf-Ritual" (Spielen - futtern - ab dann selbst ruhig verhalten und sich im Bett totstellen) stoisch so lange durchzieht - bis die 2 es verstanden haben.