Katzenbesitzer vs. Eigentümer

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Liliac

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3. April 2013
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Hallo, ich habe eine rechtliche Frage und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.

Vor ca. 2 Jahren habe ich eine junge Frau aus Litauen kennengelernt, die mit ihrer 6-monatigen Rassekatze nach Deutschland kam. Sie konnte die Katze leider nicht behalten, da ein Mitbewohner allergisch reagierte. Ich habe die Katze also bei mir aufgenommen und die letzten 2 Jahre lang versorgt. In dieser Zeit hat die eigentliche Eigentümerin die Katze ca. 5 mal besucht.
Ich habe alle Tierarztkosten bezahlt, bin für das Futter aufgekommen etc etc.
Die Eigentümerin, die natürlich immer noch alle Papiere für die Katze besitzt, hat ziemliche Drogenprobleme. Ich selbst habe sie zwei mal aus einer Entzugsklinik abgeholt. Jetzt plötzlich hat sie allerdings beschlossen, dass sie ihre Katze zurück will. Sie hat immer noch Drogenprobleme, kein festes Einkommen, etc. und ich bin der festen Überzeugung, dass die Katze es bei ihr nicht gut haben wird.

Nun meine Frage: wem gehört die Katze nun? Ihr oder mir? Der deutsche Impfpass und alle weiteren Papiere, die ich seither gebraucht habe, laufen allesamt auf meinen Namen. Die Katze ist nun fast 3 Jahre alt und lebt seit mehr als 2 Jahren bei mir.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Der Gedanke, die geliebte Miez in einen so instabilen und möglicherweise gefährlichen Haushalt abgeben zu müssen, macht mir schreckliche Angst.
 
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ich denke, du solltest dir einen Anwalt suchen, der sich mit dem Recht rund ums Tier auskennt und dir weiterhilft... oder eine TS-Orga, die dir einschlägige, nciht ganz rechtssichere, Tipps gibt..
Welches Dein Weg ist, mussst du selber entscheiden
 
Was war denn die Vereinbarung? Solltest du Eigentümerin werden oder nur als PS fungieren oder was?
War überhaupt etwas vereinbart? Wer trug die Kosten?
Gibt es schriftliche Abmachungen, Zeugen für die Vereinbarung (außer euch 2)?

Je nachdem, was ausgemacht war, ist sie noch immer die Eigentümerin.

Ich möchte nur anmerken, Katzen sind nach dem deutschen Gesetz zwar keine Sache, aber werden wie eine behandelt. Die Gründe die du anführst klingen ja eher so in Richtung Kindeswohlgefährdung.
Wobei ich es nachvollziehen kann, keine Frage.

Wenn natürlich ausgemacht war, dass die Katze dir gehören soll, du alle Kosten trägst etc., dann würde ich es natürlich auch "drauf ankommen" lassen, sicherlich ist diese Frau nicht an einem Rechtsstreit interessiert bzw. würde den gar nicht verfolgen.

War etwas anderes ausgemacht, dann musst du dein Gewissen hinterfragen und was du mit dir selbst vereinbaren kannst.
 
Au Backe! Das klingt nicht gut.
Das kann wirklich nur ein versierter Anwalt beantworten.
Berichtest Du weiter? Das wäre toll!

@ Königskobra
Danke übrigens für den Link. Das kann vielleicht jeder mal brauchen.
 
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Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Ich habe Zeugen, die bestätigen, dass ich die Katze behalten und auch die Papiere bekommen sollte, was allerdings nie geschah. Einen Anwalt zu kontaktieren habe ich mir auch bereits überlegt, allerdings spricht meine finanzielle Situation dagegen (Studentin).

Derzeit bleibt mir wohl nichts weiter, als abzuwarten. In erster Linie ist mir am Wohle der Katze gelegen. Ich habe das kleine Fellknäuel einfach ins Herz geschlossen und will sie nicht in verantwortungslose Hände abgeben. Sollte es jedoch auf einen Rechtsstreit hinauslaufen, dass ist dem eben so. Ohne Kampf gebe ich jedenfalls nicht auf.
 
Ist zwar blöd so ohne schriftlichen Übernahmevertrag, aber auch mündliche Verträge zahlen.
Für dich sprechen ja dann die "Zeugen", dass du die letzten 2 Jahre alle Kosten getragen hast, vlt sogar Impfpässe hast oder bei Tasso gemeldet bist etc.

BTW Ist sie dann nichtmehr die Eigentümerin, wenn ihr vereinbart habt, dass die Katze in Zukunft deine sein soll. Du solltest dann Eigentümerin werden.

Ich würde mich da einfach zurücklehenen und abwarten, wenn sie so massive Drogenprobleme etc. hat, wird sie wschl gar nicht den Antrieb finden, da etwas zu unternehmen.
Das einzige was ich machen würde, ist ihr ein nachweisliches Dokument zukommen zu lassen, in dem eben steht, dass du die Katze damals übernommen hast und es klar ausgemacht war, dass du die Eigentümerin wirst und ihr eben keinen PS-Vertrag oder Vergleichbares geschlossen habt und eine Herausgabe/Übergabe deshalb natürlich nicht in Frage kommt.

PS: Leg dir mal eine Rechtsschutzversicherung für die Zukunft zu, ist nicht teuer, aber häufig zu gebrauchen.
 
Ich würde mich auch um eine Rechtsschutzversicherung kümmern, damit du gerüstet bist, sollte es wirklich ans Eingemachte gehen. Selbst wenn sich das Problem so klärt, kann eine Versicherung da nie schaden. Kann man immer mal unvorhergesehen brauchen.

Ich würde es erstmal so versuchen und abwarten, ob sie sich wirklich aktiv drum kümmert und die Katze zurück möchte - wenn ja, würde ich dann nicht scheuen, mal zum Anwalt zu gehen. Du müsstest gute Karten haben, einen eventuellen Prozess zu gewinnen; ich bin aber auch kein Experte und kann nur vermuten.
Wirklich helfen können wird dir da wohl nur ein Anwalt.
 
Rechtsschutzversicherung steht ab sofort auf meiner to-do Liste für die kommende Woche :smile:
Meine Zeugen sind noch dazu beides ehemalige Mitbewohner der früheren Besitzerin, die beide sagen, dass die Katze auf keinen Fall zu ihr zurück sollte. So gesehen habe ich wahrscheinlich wirklich gute Chancen.
Nochmal vielen Dank für die schnellen Ratschläge. Ich war ein wenig panisch aber jetzt geht es mir besser.

Der Impfpass läuft auf mich, ich habe die Katze sogar chippen lassen (obwohl sie nie aus der Wohnung rauskommt).
Vielleicht habe ich Glück und du hast Recht mit deiner Annahme, dass ihr der Antrieb fehlt, um die Katze zu kämpfen. Immerhin hat sie sich in den letzten beiden Jahren nur ein paar mal hier blicken lassen, um ihre geliebte Katze zu sehen.
Abwarten und Tee trinken. Und Rechtsschutz organisieren. :smile:

Nochmal danke!
 
Hallo Liliac,

Ich habe mal einen sehr sehr ähnlichen Fall mit erlebt bei dem es um ein Pferd ging. Der eigentliche Eigentümer, hatte das Pferd abgegeben und der Besitzer hatte das Tier die letzten Jahre versorgt. Eines Tages hat der Eigentümer das Pferd einfach von der Koppel geholt und mit genommen mit der Begründung, dass es ja sein sei.
Das Ganze ging vor Gericht und der Besitzer hat das Pferd als neuer Eigentümer zugesprochen bekommen. Der Richter entschied dies, aufgrund der Indizien die darauf hindeuteten, dass der vorige Eigentümer das Pferd komplett abgegeben hat an den neuen Besitzer und somit auf sein Eigentum dauerhaft verzichtete. Auch in dem Fall hatte der Besitzer das Tier die letzten Jahre komplett alleine versorgt.
Falls es also tatsächlich zu einer Verhandlung kommen sollte stehen deine Chancen nicht soooo schlecht wie ich meine.
 
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Mein Bauchgefühl sagt mir dass du Besitzerin geworden bist so wie du es schilderst und mit den Zeugen. Die Katze war ja auch länger bei dir als bei ihr.
 
Besitzerin ist sie nach Rechsdef. sowieso.^^
 
Deine Chancen stehen recht gut. Nehm dir einen Anwalt der dich gut berät 🙂
Aber da du für den Lebensunterhalt der Katze aufkommst ect. stehen deine Chancen sehr gut.
 
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Ich würde es auch erst mal drauf ankommen lassen.

Und wenn sie gar nicht locker lassen sollte: Dann soll sie dir bitte schön erst mal die Auslagen der letzten beiden Jahre bezahlen, inklusive Betreuungsgeld... (weil du ja dann quasi den Job einer Tierpension gemacht hättest, und die kostet nun mal Geld :verschmitzt: ) mal sehen, wie wichtig ihr dann noch ihre Katze ist! :grummel:

Ansonsten stimme ich den anderen zu: Rechtsanwalt!
 
Unser Studentenwerk bietet auch kostenlose Rechtsberatung zu Vertragsrecht an - vielleicht gibts an deiner Uni auch so was ähnliches 🙂
 
Richtig lass es drauf ankommen....

Eigentum erwirbt man gem. § 929 BGB durch Einigung (hierfür hast Du Zeugen) und Übergabe (offensichtlich ist das Tier bei Dir). Du bist also Eigentümerin der Katze geworden, wenn alles so geschehen ist, wie Du es beschrieben hast. Gegenwärtig, scheint mir ein Anwalt nicht notwendig.

Wenn die Ex-Eigentümerin Ansprüche geltend machen will, muss sie vor Gericht beweisen, dass die Katze ihr gehört nicht umgekehrt. Lass Dich auch von eventuellen anwaltlichen Schreiben nicht unter Druck setzen. Ich denke aber auch nicht, dass sich deine Bekannte einen Anwalt leisten kann.

Ruhig bleiben und abwarten, ich würde wetten, da kommt nichts mehr. 😎
 

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