hi zusammen,
hab ich gestern doch glatt eine frage vergessen zu beantworten...
also, die mutter ist nach wie vor krank, ich weiss jetzt aber aktuell nicht, ob sie noch immer bei der vereinskollegin im käfig sitzt, oder inzwischen mit convenia wieder dort ausgesetzt wurde, wo sie hingehört. wir hatten darüber lange geredet, weil man bei dieser katze voll in der zwickmühle sitzt.
sie ist so wild, dass jede untersuchung unmöglich wird. nun hat sie aber grade erst eine narkose hinter sich, sie schon wieder zu sedieren, ist ein wenig heavy. ihr nur acp zu geben (acepromacin, starkes beruhigungsmittel), übers futter, wird evtl nicht klappen, weil sie im moment eher spärlich frisst
🙁
(okay, aber es wäre viellt einen versuch wert)
sie "röchelt", so beschrieb die kollegin es. das kann jetzt viel sein - von verwachsungen in den oberen atemwegen durch früheren katzenschnupfen bis hin zu einer sehr verschleimten lunge oder sowas (obwohl man atemgeräusche aus der lunge eher nicht mit bloßem ohr hören kann).
es braucht also ein röntgen und eine gründliche untersuchung, wenn man sichergehen will. ich muss nachfragen, was aktuell entschieden wurde.
ich weiss gar nicht, hatte ich in der eile die komplette geschichte der kleinen schon geschrieben?
also, die kollegin hatte bei einem kastraprojekt im innviertel (oberösterreich) gefangen, und es waren ihr auch angenehm schnell recht einige katzen in die fallen gegangen. dieser verein handhabt es normalerweise so, dass JEDE katze kastriert (und registriert) wird, die in die falle geht, tragend oder nicht. ich weiss, das mag ehtisch für manche nicht nachvollziehbar sein, aber wer schon lange im katzenschutz arbeitet, weiss, dass man bei streunerpopulationen kaum eine andere option hat.
früher haben die vereinsmitglieder die trächtigen katzen bei sich aufgenommen und sie gebären lassen, aber
1. sind die alle berufstätig, wenn also was bei der geburt schiefläuft, kann u.U. keiner der katze helfen.
2. gab es in den letzten jahren so massiv probleme bei der vermittlung der babys, dass es wirklich nicht mehr lustig ist. selbst ich mit meinen handaufzuchten, die ja nun schmusekatzen par excellence sind, "sitze" oft ein jahr und länger auf den kitten. und von den zT scheuen kitten sitzen bei der vorsitzenden im "katzenhaus" (ein großer raum mit mehreren gehegen) noch welche, die inzwischen drei oder sogar vier jahre alt sind... man bringt sie kaum noch an, österreich ist übersättigt mit katzen
🙁
es ist ja leider immer noch so, dass viele sich nicht vorher kundig machen, sondern sich einfach das billigste, jüngste katzi ins haus holen, das sie finden können...
genauso kämpfen wir kattzenschützer alle immer noch, dass endlich JEDER sich an die bundesweite kastrationspflicht hält - dabei ist das gesetz jetzt das ACHTE jahr in kraft! die leut sind derart ignorant, dass man regelmässig ausflippen könnte
nicht zuletzt ist es für die mütter auch ungünstig, wenn sie erst nach 2-3 monaten wieder auf ihren platz, in ihre streunerpopulation zurückkommen, denn dann werden sie als fremde betrachtet von den ansässigen katzen. sind sie nur wenige tage weg, wegen der kastration und einer kurzen erholungsphase, behalten sie ihren "rang" normalerweise, werden zumindest nicht bekämpft.
wenn die mütter zu weit sind in der trächtigkeit, müssen die kitten halt separat euthanasiert werden. GEFALLEN tut das sicher keinem von uns! aber dies ist am ehesten praktikabel.
was hilft es der katze und den kleinen, wenn man sie wo einsperrt (und diese plätze muss man auch erst mal HABEN!!!), und sie frisst zB aus stress nichts. oder wirft zu früh, aus stress. oder bekommt keine milch, aus stress... es kann allein durch den stress, eingesperrt zu sein, so viel blödes passieren! gerade bei den wild-wilden. denen, die zu furien werden, wenn sie eingesperrt sind.
so, nun hat die kollegin also gefangen, und die katzen zu einem der TÄ gebracht, mit denen der verein zusammenarbeitet. mit diesem nicht sooo oft, aber er ist halt dort bei dem projekt in der nähe, was soll man machen.
diese katze kam erst spät dran, da war es nach mitternacht. die kollegin hatte beim fangen zwar gesehen, dass diese katze "gut beinand" war, also etwas dick, aber dass sie SO weit tragend war, war wegen körperhaltung und "schock" nicht wirklich zu sehen. und um den stress zu lindern, hat sie den korb dann gleich mit einer decke abgedeckt, wie man das halt macht beim fangen. erst in der narkose sah und fühlte man dann, was sache war. und dass die kleinen überhaupt schon voll entwickelt waren (zumindest soweit man das sehen kann), sah man erst, als der TA sie aus den uterushörnern holte. er hat sie dann einfach der vereinskollegin in die hand gedrückt und gesagt "hier, rubbeln und wärmen" *hrmpft*
es ist halt so, dass DIESER TA einfach grundsätzlich gegen das kastrieren trächtiger katzen (also gegen "abtreibung") ist, wir vermuten, dass er dieses mal so gehandelt hat, weil es schon mal vorgekommen ist, dass wir mit einer tragenden katze zu ihm kamen zum kastrieren (ca 14 tage vor der geburt), er hat gesagt, er macht es nicht mehr (zu nah an der geburt), und wir sind zu einer anderen TÄ gegangen, die es eben schon macht. Jetzt hat er einfach gar nicht erst diskutiert, sondern aus der kastration einen kaiserschnitt (mit gleich daruaf folgender hysterektomie) gemacht, so schnell, dass keiner mehr was einwenden konnte.
okay, zuerst wirkten die kleinen ja auch lebensfähig, und ich kann durchaus nachvollziehen, dass man, wenn man sie erst mal in der hand hat, es kaum noch übers herz bringt, sie direkt zu euthanasieren. is schon klar, wir sind alle bloss menschen. aber wie man jetzt im nachhinein sieht, wäre es für die kleinen wahrscheinlich doch besser gewesen
Wir wollten halt diesen ganzen hintergrund nicht so an die große glocke hängen, weil viele "normalbürger", die wenig bis gar nichts mit dem tierschutz zu tun haben, diese übliche vorgehensweise einfach nicht nachvollziehen können, und da entbrennen dann sinnlose heftige, nicht-enden-wollende diskussionen, die einem die zeit für die wirkliche tierschutzarbeit rauben.
ich hoffe inständig, dass ich durch meine offenheit jetzt eine solche diskussion nicht lostrete