Im Moment bist du etwas überfordert und deine Bemühungen zeigen nicht so schnell den gewünschten Erfolg, in so einer Situation sieht man die Dinge gerne rabenschwärzer als sie eigentlich sind.
Zuerst wäre es gut wenn du z.B für heute mal den Kater Kater sein lässt und dich mal um dich kümmerst. Mach dir nen Tee oder gleich ne Jumboflasche Glühwein und kuschel dich auf die Couch.
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Und so wie ElfiMomo schon schreibt, merken Katzen genau unsere Schwingungen. Bist du aus dem Ruder überträgt sich das auf deinen Kater..der ja eh, wie du schreibst, unter Strom steht.
Was das Thema mit den Verboten anbelangt..es ist ne Katze😎..die wissen mit Verboten erstmal so rein gar nichts anzufangen.
Warum soll er nicht auf die Anrichte? Da passiert immer irgendwas und vom Boden aus kann man das doch gar nicht genau sehen..also muss man doch da hochspringen..man könnte ja was verpassen.
Wie ich soll da nicht hoch? Warum denn..da ist doch nichts Gefährliches..eher lauter lecker Zeug! Versteh nicht warum die mich da immer runterfegt! Ohhh das soll ein Spiel sein, ich springe hoch und Dosi fegt mich runter..ich springe hoch und Dosi fegt mich runter. Ahh! Ui toll!!! Immer wenn ich hier hoch springe kriege ich Beachtung..das Dosi kommt und sagt was lustiges und danach macht sie was mit mir...ohhhh toll, toll, toll...
Der kleine Kerl hat nicht den leisesten Hauch einer Ahnung warum er nicht auf Tisch und Anrichte soll und findet es mitunter auch noch spassig, weil er jedesmal eine Reaktion bekommt und ihm da eigentlich nur Postives wiederfährt..
Das heisst nicht, dass man keine Regeln aufstellen soll und Katzen ruhig beibringen kann, das bestimmte Plätze tabu sind (zumindest solange ihr es nicht mitbekommt. Die meisten Katzen turnen dann auf Tisch und Anrichten rum, wenn es das Dosi eben nicht bemerkt 🙃)
Pflückt ihn unsanft von Anrichten und Tischen ohne Worte und Tamtam und ignoriert ihn danach. Dein gewähltes Wort "Aus" finde ich gut..man kann es so zischend ausprechen, dann klingt es wie fauchen..und fauchen verstehen Katzen als Wahrnung. Also wenn er auf dem Tisch ist kannst du das Aus auch nutzen und eben außßßßßßßßsssßßsßsss machen, dann klingst du für ihn Alles andere als freundlich dazu ruhig etwas unsanfter runter setzen und ihn dann ignorieren.
Aber weil so so ständiges "Nein, das darfst du nicht!" "Nein nicht hierrauf!" "Runter da!" schon frustrierend ist, solltest du für jedes "das darfst du nicht" ihm Dinge zeitlgeich anbieten, Welche er darf ..diese Dinge müssen natürlich spannender/lohnender sein wie Anrichte oder Tisch.
z.B ich habe in der Küche nen ollen Barhocker stehen. Katze kann vor dort gut sehen was auf der Anrichte passiert und ist mit einem Satz da, wenn was herunterfällt. Somit entfällt schon mal, dass sie auf die Anrichte springen, weil man vom Boden aus nichts sehen kann. Meine sitzen immer gerne auf diesem Hocker und kontrollieren meine *hüstel* Kochkünste, springen aber nicht auf die Anrichte. Als sie klein waren habe ich auf dem Hocker immer Leckerlies gelegt oder Spielzeug und wenn sie auf die Anrichte sind, habe ich sie mit klarem "Nein" unsanft runtergefegt ihnen aber alternativ den Hocker angeboten..wo ohhh toll was Leckeres oder Spannendes lag.
Sind sie freiwillig anstelle von der Anrichte gleich auf den Hocker gab es grosses Lob, nen Krauler, nen Leckerli oder ein kleines Spiel.
Hocker sitzen wurde belohnt, Anrichte erstürmen ignoriert.
Fieserweise habe ich auch mit unlauteren Mitteln gearbeitet. Ich wusste von welcher Seite meine Katzen meist auf die Anrichte springen. Dort stand dann so rein zufälligerweise immer mein Schälchen für Zwiebelschalen, Orgenschalen oder sonstigen für Katzen ziemlich eklig riechendem Zeug, was so gerade beim kochen anfällt. Sie hüpften hoch, wurden von ner Wolke fieser Zwiebeldüfte empfangen und sind daduch freilwillig schnell wieder geflüchtet..
Sie lernten schnell, Anrichte ist ähhh ihhhh eklig ..Hocker aber toll..
Lass deinen Kerl neben spielen auch mal alleine ein paar Aufgaben knacken. Verteile z.B sein Futter mal auf lauter kleine Schälchen und stelle die Schälchen kreuz und quer z.B auf erreichbare Fensterbretter, Regale, Schränke..so dass er sein Futter erschnuppern, finden und etwas erklettern muss.
Biete ihm Fummelbretter an. Die gibt es im Handel von total leicht bis irre kniffelig. Man kann auch auch aus allem möglichen Dingen im Haushalt immer wieder so kleine Leckerli Verstecke basteln, wo sie etwas zu tun haben um ran zu kommen. Sowas wie ne alte Papprolle von Klopa. Leckerli rein, beide Enden zudrehen wie ein Bonbon und dann irgendwo ein zwei Löcher reinreissen, durch Welche er das Leckerli dann rausbuchsieren muss..
Also neben so klassischen Spielen mit Angeln und Federwedeln, kann man mit so Denk- und Kniffel Aufgaben auch viel Auslastung und Abwechslung schaffen.
Ausserdem ist da ja auch noch die Schutzgebühr von meistens 150,00 Euro. So viel habe ich zur Zeit gar nicht.
Genau genommen kann ich mir eigentlich sowieso nur eine Katze leisten, mit Futter, Versicherung etc. Für Leon hatte ich gespart.
Aber Leon braucht, wie du siehst mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Er ist ein junger Kater und braucht nen Kumpel.
Wenn das finanziell nicht drin ist und du dich mit Leon ehr gerade etwas überfordert fühlst, solltest du ehrlich und fair dir und dem Kater gegenüber überlegen, ob du nicht besser für ihn einen passenden Platz suchst.