J
jdee
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 11. Juni 2014
- Beiträge
- 28
Guten tag!
Ja, gerne berichte ich, wie es bei uns weiterlief, Heirico!
Am dienstag beim TA verlief alles normal. Der meinte sogar, er denke nicht, dass es möglich sei, so eine operationskorrektur wie beim kreuzbandriss zu zerstören. Kann nicht so viel damit anfangen, denn im papier, welches vom operateur abgegeben wurde, las ich etwas anderes. Aber seis drum.
Das einzige was unserer mieze gar nicht passte beim TA, dass dieser nach dem fadenziehen meinte, dass sie den kragen noch einen tag länger tragen müsse. Die naht bräuchte noch einen tag, um sich ganz zu schliessen.
Ansonsten war der TA sehr zufrieden über den rückgang der entzündung im gelenk (die sei schon noch da), sowie darüber, wie die katze das operierte bein belastete.
So genervt hat letztere mich dann zu haus angeguckt, als ich sie nach dem abnehmen des trichters wieder dran hinderte, die wunde zu lecken, indem ich schnell die hand drauflegte, sobald sie dazu ansetzte.
In der nacht danach weckte sie mich innerhalb einer stunde ca. 5 mal 🙁 mit jammern und rauswollen. Der mond stand am himmel und schien uns neugierig durchs fenster an... Als wolle die katze mich durch ihre aktivität überzeugen, dass sie jetzt wirklich wieder fit sei und es einfach reiche.
Jedenfalls zog ich zum ersten mal während ihrer zimmerhaft nach nur einer stunde nachtruhe um ins eigene bett neben meinem mann. Allerdings reklamierte mein gewissen gewaltig während der restlichen nacht: alpträume von verletzten und verunfallten katzen liessen mich mehrmals hochfahren. Verschlafen kontrollierte ich, ob es unserer vierbeinigen patientin wirklich noch gut ginge - was immer der fall war.
Am andern morgen um 6 uhr erlöste ich sie dann von diesem katzen-folter-instrument trichter. (Klingt sehr emotional, doch ist dieses sich nicht lecken können und überall dreinmarschieren und mit dem kopf anstossen wirklich uncool.)
Darüber war sie schonmal sehr, sehr, seeehr erleichtert
Aber abends erst!:
Als ich später als sonst nach einer weiterbildung nach hause kam, hatte mein mann zu meiner grossen freude und überraschung den neuen katzenverschlag auf der veranda alleine praktisch vollständig fertiggestellt. Abgemacht gewesen war, dass ich noch einige teile daran bastle. Aber wie war ich froh, dass er mir die arbeit abgenommen und eine derart coole kranken-loge für unsere samtnase hergestellt hatte!
Nach einem heftigen gewitter an diesem abend, holte ich die verdutzte katze aus ihrem verliess und setzte sie auf die noch feuchte terrasse in ihr neues revier.
So sieht das aus:
- Mit einem drahtgeflecht, welches professionnel mit einem eisendraht auf der bodenseite gespannt ist (kein untendurch-zwängen möglich).
- Mit gucklöcher in der brüstung bei den verzierungen und darunter auf dem boden entweder eine decke oder sonst eine isolation des betonuntergrundes.
- Verstecke durch aufgelegte decken oder säcke; mit katzenkiste und zwei gedeckte schlafgelegenheiten.
- Mit der möglichkeit, das zaungeflecht oben völlig unkompliziert aufzuziehen (ist unter der brüstung, nur daruntergeklemmt), um das tierchen zu streicheln oder das katzenklo zu misten.
Und der clou natürlich:
Der kleine käfig aussen an der veranda-brüstung als katzen-rundsicht-terrasse, garantiert sprung- und fallsicher, zum sonnenbaden und um den hofplatz darunter 'zu beherrschen'.
Zwar reklamiert unsere patientin auch mal in ihrem schloss, doch fängt sie die schwänze der anderen katzen beim futter-fressen vor 'ihren toren'; häufig hat sie gesellschaft von einer anderen katze ausserhalb ihres verschlags und sie begrüssen einander alle mit nasenkuss durch den maschenzaun. Auch scheinen die anderen kater und kätzinnen sie sozusagen zu integrieren, indem sie von ihrem wasser trinken wollen (mit pfote durch den zaun in ihre schüssel und ablecken) oder sich für ihr futter interessieren und es ebenfalls rüberziehen mit geschickten pfoten. So nach dem motto "jenseits vom zaun hat's das grünere gras"
Vergleichsweise mit dem zimmer, wo sie die letzten eineinhalb wochen verbringen musste, kommt es ihr garantiert traumhaft vor. Und schliesslich merkt sie selber auch, dass sie noch hinkt und etwas reduziert ist. Es kommt mir sogar so vor, als geniesse sie es tatsächlich ein bisschen, hier ein reich zu haben, welches ganz von ihr dominiert wird und niemand zutritt hat.
Wir sind jedenfalls sehr zufrieden und entlastet, dass es ihr nun sehr gut geht (soweit wir das sehen können) und dass sie in unserer unmittelbaren nähe ist und trotzdem auslauf über die ca. 8m verandalänge hat.
(Die variante, die wir noch überlegt hatten für die zweite reconvaleszenzzeit nach der zimmerhaft (bis zum fädenziehen), war ein kaninchen-aussen-gehege. Doch dann wäre sie im hühnerhof ohne direkten kontakt zu uns gewesen, was uns auch nicht befriedigte.)
Die verschlagvariante habe ich hier so ausführlich beschrieben, weil ich persönlich es am aufreibendsten fand, eine gute lösung zu finden für eine derart lange 'gefangenschaft' einer freigänger-katze während der erholungsphase nach der OP. Vielleicht kann dieser bericht einem tierhalter mit der gleichen ausgangslage eine anregung sein, eine unkonventionelle haltungs-idee in den eigenen vier wänden zu entdecken.
Erstmal ende gut - ich gebe dann aber im Juli spätestens nochmal bescheid, ob der heilungsverlauf wie erwartet verlief. Bis mitte Juli, meinte der TA, sollte alles wieder ok sein.
Danke für eure anteilnahme und viele grüsse !!!!
jdee
Ja, gerne berichte ich, wie es bei uns weiterlief, Heirico!
Am dienstag beim TA verlief alles normal. Der meinte sogar, er denke nicht, dass es möglich sei, so eine operationskorrektur wie beim kreuzbandriss zu zerstören. Kann nicht so viel damit anfangen, denn im papier, welches vom operateur abgegeben wurde, las ich etwas anderes. Aber seis drum.
Das einzige was unserer mieze gar nicht passte beim TA, dass dieser nach dem fadenziehen meinte, dass sie den kragen noch einen tag länger tragen müsse. Die naht bräuchte noch einen tag, um sich ganz zu schliessen.
Ansonsten war der TA sehr zufrieden über den rückgang der entzündung im gelenk (die sei schon noch da), sowie darüber, wie die katze das operierte bein belastete.
So genervt hat letztere mich dann zu haus angeguckt, als ich sie nach dem abnehmen des trichters wieder dran hinderte, die wunde zu lecken, indem ich schnell die hand drauflegte, sobald sie dazu ansetzte.
In der nacht danach weckte sie mich innerhalb einer stunde ca. 5 mal 🙁 mit jammern und rauswollen. Der mond stand am himmel und schien uns neugierig durchs fenster an... Als wolle die katze mich durch ihre aktivität überzeugen, dass sie jetzt wirklich wieder fit sei und es einfach reiche.
Jedenfalls zog ich zum ersten mal während ihrer zimmerhaft nach nur einer stunde nachtruhe um ins eigene bett neben meinem mann. Allerdings reklamierte mein gewissen gewaltig während der restlichen nacht: alpträume von verletzten und verunfallten katzen liessen mich mehrmals hochfahren. Verschlafen kontrollierte ich, ob es unserer vierbeinigen patientin wirklich noch gut ginge - was immer der fall war.
Am andern morgen um 6 uhr erlöste ich sie dann von diesem katzen-folter-instrument trichter. (Klingt sehr emotional, doch ist dieses sich nicht lecken können und überall dreinmarschieren und mit dem kopf anstossen wirklich uncool.)
Darüber war sie schonmal sehr, sehr, seeehr erleichtert
Aber abends erst!:
Als ich später als sonst nach einer weiterbildung nach hause kam, hatte mein mann zu meiner grossen freude und überraschung den neuen katzenverschlag auf der veranda alleine praktisch vollständig fertiggestellt. Abgemacht gewesen war, dass ich noch einige teile daran bastle. Aber wie war ich froh, dass er mir die arbeit abgenommen und eine derart coole kranken-loge für unsere samtnase hergestellt hatte!
Nach einem heftigen gewitter an diesem abend, holte ich die verdutzte katze aus ihrem verliess und setzte sie auf die noch feuchte terrasse in ihr neues revier.
So sieht das aus:
- Mit einem drahtgeflecht, welches professionnel mit einem eisendraht auf der bodenseite gespannt ist (kein untendurch-zwängen möglich).
- Mit gucklöcher in der brüstung bei den verzierungen und darunter auf dem boden entweder eine decke oder sonst eine isolation des betonuntergrundes.
- Verstecke durch aufgelegte decken oder säcke; mit katzenkiste und zwei gedeckte schlafgelegenheiten.
- Mit der möglichkeit, das zaungeflecht oben völlig unkompliziert aufzuziehen (ist unter der brüstung, nur daruntergeklemmt), um das tierchen zu streicheln oder das katzenklo zu misten.
Und der clou natürlich:
Der kleine käfig aussen an der veranda-brüstung als katzen-rundsicht-terrasse, garantiert sprung- und fallsicher, zum sonnenbaden und um den hofplatz darunter 'zu beherrschen'.
Zwar reklamiert unsere patientin auch mal in ihrem schloss, doch fängt sie die schwänze der anderen katzen beim futter-fressen vor 'ihren toren'; häufig hat sie gesellschaft von einer anderen katze ausserhalb ihres verschlags und sie begrüssen einander alle mit nasenkuss durch den maschenzaun. Auch scheinen die anderen kater und kätzinnen sie sozusagen zu integrieren, indem sie von ihrem wasser trinken wollen (mit pfote durch den zaun in ihre schüssel und ablecken) oder sich für ihr futter interessieren und es ebenfalls rüberziehen mit geschickten pfoten. So nach dem motto "jenseits vom zaun hat's das grünere gras"
Vergleichsweise mit dem zimmer, wo sie die letzten eineinhalb wochen verbringen musste, kommt es ihr garantiert traumhaft vor. Und schliesslich merkt sie selber auch, dass sie noch hinkt und etwas reduziert ist. Es kommt mir sogar so vor, als geniesse sie es tatsächlich ein bisschen, hier ein reich zu haben, welches ganz von ihr dominiert wird und niemand zutritt hat.
Wir sind jedenfalls sehr zufrieden und entlastet, dass es ihr nun sehr gut geht (soweit wir das sehen können) und dass sie in unserer unmittelbaren nähe ist und trotzdem auslauf über die ca. 8m verandalänge hat.
(Die variante, die wir noch überlegt hatten für die zweite reconvaleszenzzeit nach der zimmerhaft (bis zum fädenziehen), war ein kaninchen-aussen-gehege. Doch dann wäre sie im hühnerhof ohne direkten kontakt zu uns gewesen, was uns auch nicht befriedigte.)
Die verschlagvariante habe ich hier so ausführlich beschrieben, weil ich persönlich es am aufreibendsten fand, eine gute lösung zu finden für eine derart lange 'gefangenschaft' einer freigänger-katze während der erholungsphase nach der OP. Vielleicht kann dieser bericht einem tierhalter mit der gleichen ausgangslage eine anregung sein, eine unkonventionelle haltungs-idee in den eigenen vier wänden zu entdecken.
Erstmal ende gut - ich gebe dann aber im Juli spätestens nochmal bescheid, ob der heilungsverlauf wie erwartet verlief. Bis mitte Juli, meinte der TA, sollte alles wieder ok sein.
Danke für eure anteilnahme und viele grüsse !!!!
jdee
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