achso und noch eine Frage:
der Plan war ja folgender: am Montag den Termin bei der Fachärztin innere Medizin wahrnehmen.
ich frage mich nun folgendes: wäre es ok, wenn wir (also natürlich nur unter der Vorraussetzung dass sich hier nichts verschlechtert) doch erstmal mit dem Diagnostiktermin abwarten, bis die Fäden gezogen sind? Das wäre dann so in circa 1,5 Wochen.
Die arme Lucy hat nun soviel Praxisbesuche mit lauter anstrengenden Dingen wie Spritzen usw. hinter sich, was sie ja ausgesprochen Shitty findet.
Also sie sich erstmal komplett reklimatisieren lassen, dann kommt ja noch wohl übernächste Woche die nächste Aufregung des Fäden ziehens....
Habe zudem auch am Montag eigentlich kein Auto, aber das wäre jetzt nicht der Grund, das krieg ich auch ohne hin. oder ich fahre halt mit meinem Schrottwagen, der hinten raus rußt und stottert 3 x durch die ganze Stadt hin und her. Das wäre mir dann auch egal, Hauptsache ich bleib nicht damit stehen oder der Motor meint er müsst explodieren....
Oder ist das jetzt zwingend vorrangig, dass sie ev. einen Blutdrucksenker etc. bekommt?
Ich würde den Internistentermin an deiner Stelle wahrnehmen.
Eine gut auf einen RR-Senker eingestellte Katze kann auch mal eine Woche ohne, wenn es pressiert, aber ein zu hoher Blutdruck kann großen und irrevisiblen Schaden anrichten, wenn er über längere Zeit besteht.
Im Gegensatz zu den Messgeräten, die man für die Humanmedizin inzwischen in jeder Drogerie kaufen kann, benötigen die Messgeräte in der Tiermedizin (gerade auch bei Katzen) eine spezielle Technik, die Dopplermethode. D. h. durch den Doppler wird das Geräusch verstärkt, anhand dessen der Vet aktustisch den RR misst.
Das Gerät, das in dem verlinkten Thread erwähnt wird und das ich gekauft hatte, arbeitet komplett digital, so dass es ähnlich zu benutzen ist wie ein Gerät fürs menschliche Handgelenk (Manschette anlegen, Knöpfchen drücken, Werte ablesen
😀). Aber es ist ausgesprochen teuer und nur für ausgewiesene Mediziner erhältlich (jedenfalls in Schland).
Wenn in der Praxis RR gemessen wird, ziehen die Vets für den Weißkittelfaktor immer ca. 20 Einheiten ab, da die Aufregung und die Angst vor der Praxis den RR natürlich nach oben treiben und die eigentlichen Werte verfälschen. Wichtig ist, eine Messreihe von mind. 10 Einzelmessungen zu machen, damit man aus den Einzelwerten einen Mittelwert bilden kann. Dies ist gerade für die medikamentöse Einstellung von Bedeutung. Leider belassen es viele TÄe bei einer Einzelmessung, wenn sie mit dem Thema nicht so vertraut sind (bei Katzen ist das Messen leider immer noch eine relativ seltene Angelegenheit *seufz*), und es gibt auch viele Docs, die immer noch mit dem humanmedizinischen analogen Gerät (das mit Pumpe und Handrädchen) messen und für die Messung am Tier einen analogen Doppler mit Lautsprecher zuschalten. Bei diesem Aufwand sollte klar sein, dass es zu gehäuften Messfehlern kommen kann und dass die Ärzte dann auch keine Lust auf echte Messreihen mit diesem großen Aufwand haben.
Ein wichtiger Punkt bei stark erhöhtem Blutdruck ist die Gefahr, dass katz erblinden kann, so wie es bei meinem Sternchen Nine der Fall war.
Der Blutdruck wirkt sich auch auf den Augeninnendruck aus (neben anderen Auswirkungen, z. B. auf das Gefäßsystem als solches und das Herz), und das Glaukom (grüner Star), das durch den zu hohen Innendruck entsteht, führt unbehandelt zur Erblindung.
Sollte Bluthochdruck bestehen bei Lucy, sollte dann auch der Augeninnendruck gemessen und nötigenfalls (Augentropfen) mit behandelt werden. Ein hoher Innendruck verursacht häufig auch starke Kopfschmerzen; das wird katz sich natürlich auch nicht anmerken lassen, und auch bei einem Blindchen können dann Innendrucksenker (Augentropfen) für eine Verminderung bzw. gegen den Kopfschmerz wirken.
Leider ist es häufig so, dass man - wenn man erstmal anfängt, an einem Fädchen zu zupfen - bei so einem älteren Katz dann doch ein ganzes Knäuel abrollt. Bei meiner Nine war es leider so, dass sie schon von Kittenbeinen an aus lauter fiesen Krankheiten zusammengesetzt war.
Aber zumindest Blutdruck und Augeninnendruck würde ich an deiner Stelle bei Luna noch messen lassen, weil hier einfach auch Lebensqualität auf dem Spiel steht (Kopfschmerzen und die typischen Nebenwirkungen von Bluthochdruck wie etwa Schwindel etc.). Mit Blindheit finden sich Katzen jeden Alters sehr gut zurecht, das würde ich insofern bei der Wichtigkeit der Beschwerden bzw. potentiellen Schwierigkeiten etwas weiter unten ansetzen als die Schmerzen; zumindest bei einer chronisch kranken Katze, die nicht mehr so aktiv ist wie ein Jungtier.
😉
Weiter alles Gute für Lucy!
🙂