Malazien im Stammhirn

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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loci

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24. November 2013
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33
Hallo,

wie der Titel schon sagt suche ich Leute mit Erfahrung im oberen Bereich. Wir wissen zwar was es ist, allerdings findet man dazu wenig im Netz.

Unser Kater (14, FIV, eosinophiler Granulomkomplex) könnte plötzlich von jetzt auf gleich nicht mehr geradeaus laufen. Schwanken, hinfallen, wie betrunken oder wie bei einem Schlaganfall. Erbrechen inklusive. Haben keinen Nystagmus gesehen, in der Praxis aber haben die Ärztin und wir uns eingebildet ganz kurz einen vertikalen gesehen zu haben. Trat dann nie wieder auf. Diagnose: Vestibularsyndrom. Therapie mit Vasotamol und etwas Kortison. Es verbesserte sich von Tag zu Tag. Wir dachten "ach schön, nur was harmloses". Nur der vertikale Nystagmus war ja eher nicht beruhigend (da es aber nur kurz war und eigentlich hat man auch kaum was gesehen, er kann auch einfach nur was an der Decke in der Praxis gesehen haben...).

Nach den Tagen der Besserung kam plötzlich nach ein paar Wochen wieder so ein "Anfall". Von jetzt auf gleich extremer Schwankschwindel, aber noch doller als das Mal zuvor. Er kippte meist gleich wieder zur Seite. Daraufhin kam er ins MRT Montag und es wurden Malalzien im Stammhirn und welche am Rückenmark gesehen. Blut wurde auch untersucht, auch Liquorentnahne unauffällig. Kein Parasit oder Entzündung. Prognose ist sehr schlecht, da es im Stammhirn ist. Er bekommt jetzt hoch dosiert Kortison und Vasotamol weiter. Den Venenzugang hat er behalten. Bessert es sich nicht innert der nächsten 3-4 Tage wird er eingeschläfert, da eben das Stammhirn angegriffen ist. Es besteht eine ganz ganz minimale Chance dass die Therapie anschlagen könnte, aber eher unwahrscheinlich. Es wurde gesagt wir sollen uns schonmal verabschieden. Konnte inzwischen einen Tierarzt finden der daheim einschläfert.

Hatte jemand Mal ähnliches? Wie ging das aus? Man findet im Netz ja so gar nichts dazu. Tumore sind es nicht. Ein Tumor im groß oder Kleinhirn hatte man operieren können...
 
A

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Zuletzt bearbeitet:
Nunja, die Frage ist was es bringt. Er war im MRT, ich hatte Medizin im Nebenfach und weiß wie das aussieht. Das sind Fakt, dass sie da sind. So sehr ich hoffe dass es was anderes ist. In die Tierklinik hier vor Ort darf man aktuell nicht mit seinem Tier rein. Man gibt es unten ab und eine Freundin hat ihre Katze dann tot wieder bekommen weil es auch da hieß "kann man nix mehr machen." Sie bereut es sehr. Sie wurde übereilt gefragt ob sie sie in Narkose lassen sollen und sie hat in der Hektik ja gesagt... Im Nachhinein glaubt sie dass es ein Fehler war ..

Eine quasi "Auflösung" / Gewebetod von Gehirnmasse kann man auch nicht so wirklich rückgängig machen. Da ist halt Gewebe "kaputt", dummerweise in einem sehr sensiblen Bereich. Kater wurde die letzten Monate so oft geröntgt, MRT, Blut, alles.... Wir haben alles durch. MRT war eindeutig dann und erklärt alles Symptome.
Inzwischen hat er totale Angst und Panik vor dem Transportkorb und Panik im Auto (früher fand er es eher spannend). Das in seiner Situation jetzt... Das finde ich ethisch nicht vertretbar wo wir wie gesagt die letzten Wochen nur beim TA waren, der übrigens einen sehr guten Ruf in der Umgebung hat und daher auch immer proppe voll ist (leider). Insgesamt haben es sich 3 Ärzte angeschaut, darunter der Chef persönlich.. und ich hab's auch im MRT gesehen, noch bevor er gesagt hat was das ist (er wusste nicht dass ich da ein wenig Basiswissen hatte durch eigene MRT Vorlesungen).
 
Katerle

Ich kann medizinisch nichts dazu
beitragen.
Aber ich gebe dir vollkommen recht:

Lass deinem Kater die Würde und schlepp ihn nicht von A bis Z.
Diese verängstigten Tiere die unzählige Untersuchungen durchmachen
müssen sind mir ein Graus.
Das hat mit Lebensqualität nichts mehr zu tun sondern sind für
Besitzer und Katze nur mehr Tortur.
Das hat nichts mit Finanziellem zu tun, sondern man tut das seiner Katze
nicht an.
Behandle palliativ was möglich ist und genieß mit deinem Katerle
die Zeit im hier und jetzt.
Ich stoß mit meiner Meinung hier nicht unbedingt auf Gegenliebe,
es ist halt Ansichtssache.

Ich habe auch so einen austherapierten Kater hier, wo mir auch von
zig Ärzten gesagt wurde, mach ma dies mach ma das, dann hat
der Kater gestreikt und ich hab ihn in Ruhe gelassen und wir kommen
halbwegs über die Runden.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und viel Kraft für die nächste Zeit
Gerti
 
Zuletzt bearbeitet:
Nunja, die Frage ist was es bringt. Er war im MRT, ich hatte Medizin im Nebenfach und weiß wie das aussieht. Das sind Fakt, dass sie da sind. So sehr ich hoffe dass es was anderes ist. In die Tierklinik hier vor Ort darf man aktuell nicht mit seinem Tier rein. Man gibt es unten ab und eine Freundin hat ihre Katze dann tot wieder bekommen weil es auch da hieß "kann man nix mehr machen." Sie bereut es sehr. Sie wurde übereilt gefragt ob sie sie in Narkose lassen sollen und sie hat in der Hektik ja gesagt... Im Nachhinein glaubt sie dass es ein Fehler war ..

Eine quasi "Auflösung" / Gewebetod von Gehirnmasse kann man auch nicht so wirklich rückgängig machen. Da ist halt Gewebe "kaputt", dummerweise in einem sehr sensiblen Bereich. Kater wurde die letzten Monate so oft geröntgt, MRT, Blut, alles.... Wir haben alles durch. MRT war eindeutig dann und erklärt alles Symptome.
Inzwischen hat er totale Angst und Panik vor dem Transportkorb und Panik im Auto (früher fand er es eher spannend). Das in seiner Situation jetzt... Das finde ich ethisch nicht vertretbar wo wir wie gesagt die letzten Wochen nur beim TA waren, der übrigens einen sehr guten Ruf in der Umgebung hat und daher auch immer proppe voll ist (leider). Insgesamt haben es sich 3 Ärzte angeschaut, darunter der Chef persönlich.. und ich hab's auch im MRT gesehen, noch bevor er gesagt hat was das ist (er wusste nicht dass ich da ein wenig Basiswissen hatte durch eigene MRT Vorlesungen).

Du musst den Kater nicht hinschleppen sondern die Ergebnisse und MRT zusenden. So machen es auch hier manche TK eine Zweitmeinung einholen. Denn gestorben ist ganz schnell aber Gewissheit haben beruhigt den Schritt. Ist aber eben Deine Entscheidung, wenn Du von Fach bist, dann ist alles klar.
 
Ja, leider sind die Malazien da. Ganz eindeutig. Mich hätte interessiert wie es sich bei anderen geäußert hat. Klar, ist sich immer abhängig wo die Dinger genau sitzen. Hätte mich einfach mal interessiert, der Austausch. Die Idee mit der Zweitmeinung ohne dass man Kater mitschleppt, ist eine Idee. Das könnte ich machen. Aufnahmen habe ich alles da. Habs mir auch daheim nochmal angeschaut in Ruhe. Allerdings werden die das gleiche sagen, so klar sichtbar ist das.. bei einem Knochenbruch reicht idR ja auch eine Meinung ob's das ist.... Und die Ursachen können auch so beliebig sein, wenn man keine Glaskugel hat... Blutwerte sind super. Liquorentnahme ja auch alles ohne Auffälligkeiten.. finanziell ist es egal, Geld spielt keinen Rolle..allein mit den ganzen Blutuntersuchungen, Röntgen, MRT sind wir meine ich inzwischen um die 2000€ los geworden die letzen Wochen. Ist halt so. Wusste man ja vorher als man sich ein Tier geholt hat, daher sind die Kosten egal. Wir machen und haben alles gemacht was nötig / sinnvoll ist. Die Bilder zu verschicken, ist eine gute Idee trotzdem. Auf die paar Euro kommt's auch nicht mehr an.

Aktuell ist er recht lebensfroh, und liebt aufgrund des Kortisons auch sein Essen.... Freut sich wenn er einen sieht... Läuft umher, wenn auch schwankend...
 
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Erst einmal tut es mir sehr leid, dass ihr in so einer bescheidenen Situation seid.
Ich kann zu den Malazien nichts sagen, unsere Mausi hatte ähnliche Symptome, aber eine andere Diagnose:

"unser Radiologe geht ebenfalls von einem tumorösen Geschehen aus.
Das Ependym (die Auskleidung des Gehirnventrikels) ist verdickt, und ist für die Stauung des Gehirnwassers
verantwortlich. Die Hauptdifferentialdiagnosen sind Lymphom und Plexus-chorioideus Tumor"

Dadurch konnte sie zweitweise nicht springen, zum Ende hin kaum noch laufen. Es stand bis zum Ende auch noch eine schwere Entzündung im Raum. Aber auch wenn es das gewesen wäre, hätte Mausi sich wohl nie wieder vollständig erholt, so sagte die Neurologin der TK damals.

Also die Diagnose sagt mir nichts, aber die Symptome. Ich hoffe sehr für euch, dass es sich irgendwie zum Guten wendet. Und wenn nicht, habt ihr alles mögliche für ihn getan. Es hat dann nicht sollen sein 🙁
 
Erfahrungen wird es da nicht viele geben. Bei der Symptomatik werden viele keine große Diagnostik mehr machen, abwarten mit Kortison, sich bei Besserung freuen und bei Verschlechterung einschläfern.

Eine weitere Klinik würde ich auch nicht aufsuchen. Die Bilder sind da, die Diagnose gestellt, die Prognose ist aber von der klinischen Entwicklung und nicht von den Bildern abhängig.

Wenn sich die Infarkte demarkiert haben, sind ja schon einige Tage vergangen, und er lebt noch ohne deutlich schlechter zu sein. Das macht bei mieser Prognose vorsichtig optimistisch.

Viel Glück für Euch.
 
ich denk auch, ausschlaggebend ist die lebensqualiät.
neurologische ausfälle an sich werden vom tier anderst wahrgenommen, wenn sie keine schmerzen verursachen. das sieht man ja gut an katzis mit ataxie, die trotz ihrer behinderung mit freude durchs leben wackeln 🙂
zweitmeinung nur mit röntgenbilder und das katzi so nicht noch mehr stressen.
wenn er mit cortison gut eingestellt ist, appetit hat und am leben teilnimmt, würde ich das so lassen und jeden tag geniessen. evtl noch schmerzmedikation, aber eben ich denke nicht, das schmerzen ein thema sind 😉
für mich ergäbe sich noch die frage, ob eine blutverdünnung die symptomatik verbessern oder eine verschlechterung herauszögern würde 😉
 

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