Mein Kater wendet sich von mir ab...

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*Lani*

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12. September 2016
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Hallo,
ich wende mich hier an euch, weil mir so langsam wirklich jeder Rat fehlt. Ich bin seit meiner Geburt mit Katzen aufgewachsen, und eigentlich dachte ich, dass ich sie verstehe, aber mein Kater macht mir in letzter Zeit nur noch Sorgen...

Ich fange mal von vorne an: Y. kam als Jüngster von 4 Katern in unsere Familie. Als 5 Wochen altes Findelkind integrierte er sich rasch und tollte den ganzen Tag mit seinen älteren Artgenossen durch die Gegend. In den letzten 3 Jahren verstarben zwei unserer Kater an Altersschwäche. Anfang dieses Jahres verlor ich dann durch eine Tragödie meinen anderen Kater. Der plötzliche Tod traf mich tief, einen Tag vorher hatte ich einen neuen Kratzbaum gekauft und wir hatten noch ausgiebig gespielt...

Aber auch Y. scheint den Tod nicht gut zu verkraften. Die erste Zeit wich er mir nicht mehr von den Füßen, den ganzen Tag saß er auf meinem Schoß, ging kaum noch raus, nachts zuckte er immer beim Träumen, wachte dann schreien auf und klammerte sich für den Rest der Nacht wie ein Baby nach einem Albtraum an mir fest.

3 Monate später taute er langsam wieder auf, ging auch für längere Jagden nach draußen, blieb aber weiterhin in meiner Nähe, da auch die neuen Katzen meiner Schwester ihn immer wieder terrorisierten und schon morgens vor meiner Tür auf ihn warteten. Ich halte sie so gut wie möglich von ihm fern, aber sie sind wirklich aufdringlich. Letztens drangen sie sogar in meine Wohnung ein und bedrohten uns in meinem Bett...von der Gegenseite braucht man hier keine Hilfe zu erwarten.

Nun zu meinem Problem: in letzter Zeit entfernt er sich immer weiter von mir, und das nicht nur im metaphorischen Sinne. Er geht morgens aus dem Haus und kommt erst spät Nachts gegen 4 Uhr heim. Wo er früher noch 2-3x täglich zum Spielen vorbeikam und brav seine Essenstermine einhielt, ignoriert er mich jetzt vollkommen.

Das mag für eine Katze normal sein, werden jetzt einige von euch sagen, aber wir haben unsere Katzen dual mit den Hunden erzogen, sobald man sie ruft stehen sie auf der Matte, es gibt auch eine Belohnung, und Tricks wie Sitz und Komm hier werden regelmäßig als Trainingslektion geübt.

Es war so in seinem System drin, dass er beim Rufen seines Namens kam und sich dann selbst verfluchte, weil er es ja gar nicht wollte. Jetzt sitzt er meist in der Finsternis in einem Busch und schaut mir zu, wie ich stundenlang nach ihm suche, für ihn vollkommen untypisch.

Vorgestern trieb er es dann auf die Spitze und blieb mehr als 24 Stunden weg. Ich ließ ihn um 8 Uhr raus und sah ihn seitdem nicht wieder. Eigentlich ist er ein ziemlicher Faulpelz, er jagd viel und gerne, allerdings sind die Mäuse bei uns so dumm, dass er nach rund 10 Minuten draußen schon 5 Stück hat. Früher kam er mittags auch immer für ein mehrstündiges Nickerchen rein, weil draußen nichts mehr los war.
So nicht vorgestern. Ich fand ihn gegen Mittag nach einer erneuten Runde Rufen und war kurz davor, bei meinen Nachbarn zu klingeln, als er plötzlich verpennt schauend vor mir stand als wäre nichts gewesen. Als ich zu ihm gehen wollte, rannte er weg, und als ich ihn dann hatte, schlitzte er mir den Arm auf und knurrte, als wäre ich eine Fremde für ihn. Verletzungen hatte er keine, inhalierte drinnen aber sofort sein Futter. Er hatte also Hunger, kam aber trotzdem nicht zu mir.

Ich weiß nicht, ob er sich wegen dem ganzen Chaos und den veränderten Lebensbedingungen hier nicht mehr wohl fühlt und sich jetzt anderweitig umsieht, vielleicht sogar schon jemand anderes gefunden hat. Das Ganze geht bei mir auch langsam ziemlich auf die Psyche, durch den plötzlichen Tod meines anderen Katers bekomme ich inzwischen schlimmste Paranoia was passiert sein könnte, wenn er so lange weg bleibt...

Er bekommt gutes Futter, ich gehe regelmäßig zum Tierarzt, die Wohnung ist komplett auf Katze ausgerichtet, er hat für (eigentlich) 16 Stunden Freilauf, ich spiele und schmuse mit ihm, aber es scheint ihm nicht zu reichen. Ich frage mich, ob ein neuer Partner ihm helfen könnte, sich hier wieder zuhause zu fühlen, oder ihm noch mehr das Gefühl geben würde, unerwünscht zu sein, oder ob ich ihn zum "entwildern" mal für 1-2 Tage nicht rauslassen sollte. Mir gehen langsam die Ideen aus, ihn sich selbst überlassen kann und will ich nicht, er bekommt derzeit auch Spezialfutter, was sein "eventuell neuer Besitzer" nicht wissen kann, also ist auch seine Gesundheit in Gefahr, sollte er sich woanders einnisten.

Ich habe schon versucht, ihm zu folgen, aber wir leben am Waldrand, und durch das ganze Gestrüpp ist es quasi unmöglich ihm zu folgen. Ein Peilsender-Halsband will ich nicht verwenden, da mir die Erstickungsgefahr durch Halsbänder zu groß ist...

Ich hoffe, einige von euch haben ähnliche Erfahrungen gemacht und können mir helfen, eine Lösung zu finden.
 
A

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Die Hunde sind im letzten Jahr auch an Altersschwäche gestorben. Und gerade weil er solche Probleme mit den anderen Katzen hat, weiß ich nicht, ob ein Eindringling mehr in seinem Wohlfühlbereich nicht genau das Gegenteil bewirken könnte.
 

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