Mein Freund und ich, wir lieben uns eigentlich sehr. Unsere Tochter war ein absolutes Wunschkind und wir sind eigentlich auch sehr glücklich, sie zu haben. Aber bis sie da war, das war auch beziehungsbelastend. Es hat ewig nicht geklappt, dann zich Hormontherapien (da war ich unausstehlich, konnte mich selber nicht leiden) und schließlich hieß es, es würde auf natürlichem Weg nicht gehen. Irgendwann hats dann aber überraschend doch geklappt. Wir waren stolz auf alles, unsere Wohnung, und was wir geschafft haben.
Wir haben 3 Jahre lang eine Fernbeziehung geführt. Wir wohnten 80 km auseinander. Wir kamen damit gut zurecht.
Auch in der gemeinsamen Wohnung kamen und kommen wir meistens gut zurecht.
Nur in letzter Zeit ist es bei uns etwas grieselig geworden. Er sitzt an seiner Doktorarbeit. Die Forschungsarbeiten, die er nebenbei machen muss, sind auch sehr zermürbend, so erscheint es mir. Er ist immer angespannt, gestresst, hat den Kopf voll.
Mir geht es seit einiger Zeit auch nicht so gut. Seit der Geburt hat sich mein Körper so verändert, dass ich damit schlecht zurecht komme. Dazu der 24 h Job Kind, die viele Putzerei und auch sonst ist hier viel los. Dauernd Besuch, oder man besucht irgendjemanden. Ich habe keinen Tag Ruhe. Und keine Nacht. Ich fühle mich abgespannt und kraftlos und zudem habe ich immer das Gefühl, dass meine Arbeit nicht gewürdigt wird. Als säße ich nur den ganzen Tag zu Hause und mache nichts.
Natürlich will ich auch meinem Freund keine zusätzliche Arbeit machen, er ist abgespannt genug, aber trotz allem ärgert es mich, dass man nicht mehr vernünftig miteinander reden kann, Probleme ausdiskutieren kann. Von ihm kommt immer häufiger "Kannst du doch machen wie du willst", "Na mir ist das egal", "ich weiß es doch auch nicht"... Aus trotz mache ich das jetzt oft auch oft so.
Und das führt häufiger zu genervten Auseinandersetzungen. Die wir eigentlich nicht wollen, weil er eigentlich sehr harmoniebedürftig ist, wir vertragen uns auch immer schnell wieder.
Die Probleme bleiben aber unausdiskutiert.
Arbeit hab ich keine, studiere aber ab Oktober endlich.
Meine Schwiegereltern haben damals uns gefragt, ob wir die Wohnung, in der der verstorbene Opa gelebt hatte, beziehen wollen. Die Katzen waren auch ok, ich habe von Anfang an klar gestellt, dass sie mitkommen und alle fanden das ok. EIgentlich mögen auch alle Katzen. Aber anscheinend, dürfen die keine Bedürfnisse, außer Nahrung, Klo und ab und zu ne Streicheleinheit, haben.
Ach Mensch. *seufz* Alles gar nicht so einfach.
Guck doch mal, wie oft Du "eigentlich" schreibst - da klingt für mich viel Unsicherheit mit.
🙁
Ich selbst bin ja im Zweifel eher rigoros als diplomatisch (was auch nicht immer der ideale Weg ist
😉 ), aber man steckt ja nicht in der Haut des anderen, aber ich würde zumindest ganz klare Grenzen setzen, was die persönliche Belastung angeht.
Mit Trotzreaktionen kommst Du vermutlich nicht weiter.
😉 Und subtile Botschaften? Auf dem Auge sind Männer häufig taub.
😀
Nein, ich würde ganz klar runterfahren. Du schreibst, er steht selbst gut unter Strom - warum tut man sich dann in der Freizeit noch so ein Programm an?
Daß Hausfrauen den ganzen Tag nur fernsehen ist ja hinlänglich bekannt.
😎 Die Arbeit, v. a. die Tatsache, daß es keinen Feierabend gibt, daß man nicht den Stift fallen lassen kann und die Bürotür hinter sich schließen, sieht kein Mensch. Vom Schlafmangel will ich mal gar nix sagen...
Leute besuchen? Wenn er meint, kann er ja - auch mal alleine.
Besuch empfangen? Begrüßen, dann verziehen, wenn es zuviel ist (wenn man es nicht schon im Vorfeld abblocken kann).
Evtl. feste Tage, an denen nichts dergleichen stattfindet, vereinbaren.
Das "alleine" meine ich übrigens nicht (ausschließlich) negativ. Nichts schlimmeres, als ständig aufeinanderzuhocken.
😉 Organisiert, daß Du auch mal Zeit für Dich hast. Alleine!
Wie macht Ihr das mit dem Baby und Besucherei? Vielleicht wäre das ein Ansatzpunkt (nicht, daß man Ausflüchte bräuchte, aber das Argument zählt vielleicht eher, daß hier ein regelmäßiger Ablauf stattfinden sollte).
Eine junge Mutter (mit schon älterem Sohn aus erster Beziehung) sagte mal, am besten man fährt übers Wochenende weg und lässt ihn sich um Kind und Haushalt kümmern. Ist für Mütter oft schwierig, aber wirkt Wunder - man geht nicht mal eben mit einer Freundin einen Kaffee trinken, übergibt ein frisch gewickeltes, abgefüttertes Kind, im Idealfall schlafend und ist möglichst wieder da, bevor es "Arbeit" macht.
😉 Dann merkt Mann eher, was es bedeutet. (In Deiner Situation aber vielleicht auch nicht optimal, weil dann ja die Katzenhaare noch mehr ins Gewicht fallen.)
Mein Ansatz wäre eindeutig im zwischenmenschlichen Bereich.
😉
Auch, wenn es mit Studienbeginn nochmal härter wird: Vielleicht steigt deine Wertigkeit dann (wieder). Die scheint mir momentan - sowohl vom Umfeld als auch von Dir selbst - ungerechtfertigterweise gelitten zu haben.
Zu den Haaren an sich: Futter überdenken (machst Du ja schon) und vernünftige Arbeitshilfen nutzen (für Sofa u. ä. die erwähnte Fusselbürste).
Alles Gute und lass Dich nicht unterkriegen!
😉