Mentaler Breakdown nach Zweitkatze

  • Themenstarter Themenstarter AmberLynn
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AmberLynn

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23. Dezember 2020
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Hallo ihr Lieben,

Ich bin wirklich verzweifelt und sehr emotional im Moment, die Situation geht mir super nah und ich hoffe einfach auf ein bisschen Erfahrungsaustausch. Das wird ein langer laaanger Beitrag, i'm Sorry.
Mein Freund und ich (beide berufstätig) haben im Oktober einen Kastrierten Perser-Mix Kater von privat adoptiert, er ist 3 Jahre alt. Er ist kein Schmusekatzer (für uns völlig okay). Sonst gibt es keine weiteren Tiere im Haushalt und Kinder ebenfalls nicht. Er war von Anfang an sehr "gesprächig", miaute viel. Er hat jeden Tag seine Spielzeit und darf in jedes Zimmer. Trotzdem hatten wir das Gefühl ihm fehlt etwas, da er bei seiner Vorbesitzerin auch eine andere Katze hatte. Daher haben wir vor einigen Tagen eine kastrierte Perser Dame (6 Jahre alt) zu uns genommen. Er war von Anfang an ablehnend - zurückhaltend, sprich er "singt" und faucht, wenn sie ihm zu nahe kommt. Gleichzeitig ist er aber auch neugierig, nährt sich vorsichtig immer etwas an, aber ohne Buckel oder aufgestellte Haare. Jetzt kommen wir zur Dame der Wahl. Sie faucht und knurrt wie verrückt, wenn sie in seine Nähe kommt. Sie knurrt und faucht auch mich an, obwohl sie kurz vorher noch Eigeninitiativ zum schmusen kam. Ich möchte sie so gerne lieb haben und ihr ein Zuhause geben, aber irgendwie, Leute es klingt völlig crazy, hab ich eine gewisse Abneigung entwickelt und 'traue' ihr nicht wirklich über den Weg. Springt sie beispielsweise auf den Tisch und ich sage bestimmt "Nein!" dann knurrt sie mich an, aus der Entfernung (sprich ich bedrängen sie nicht räumlich oder trete "bedrohlich" auf oder sonstiges). Sie kam bereits in der ersten Nacht kuscheln ins Bett (unser Kater schläft nicht im Bett, weil er eben nicht So der Schmuser ist) und sucht auch sonst meine Nähe, gefühlt nur um dann vor sich hin zu knurren. Natürlich ist mir klar, dass beide Tiere Zeit brauchen und sie sich auch an uns gewöhnen muss. Ich habe mich vorher informiert und gelesen, dass sowas auch mal 6 bis 8 Wochen dauern kann. Ich hab nur so ein unendlich schlechtes Gewissen, weil ich mir grade wünsche, wir hätten sie nicht adoptiert. Kennt jemand das Gefühl? Bin ich komplett durchgedreht? Es klingt vielleicht wirklich als wäre ich 12 Jahre alt oder hätte ernsthafte Probleme, aber ich bin wirklich verzweifelt. Wäre es keine Katze und damit ein unschuldiges Tier würde ich sagen ich "kann sie nicht leiden". Es ist einfach eine schlimme Situation für mich.

Liebe Grüße, A.
 
A

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Hallo und Willkommen.

Bitte schreib genauer wie ihr zusammengegührt habt. Habt ihr die Tiere einfach zusammen gesetzt oder mit Gittertür gearbeitet? Von was für Zeiträumen reden wir hier? Wer wohnt seit wann im Haushalt?

Die Kombi ist sehr ungünstig von (teilweise noch sehr jungem) Kater und Katze. Kennt das Mädel kätzische Gesellschaft aus dem alten Haushalt? Ansonsten kann es sein, dass sie das alles neu lernen muss bezüglich Katzensprache und -manieren.

Was hat das Mädel für einen Hintergrund und mit welchem Grund wurde sie abgegeben? Dass sie euch anknurrt kann umgeleitete Aggression sein, weil sie solchen Stress mit dem Kater hat.

Ich finde es schön, dass ihr ihr eine Chance gegeben hat. Aber du musst reflektieren warum du nun diese Gefühle und Gedanken ihr gegenüber hast, denn du beeinflusst das ganze maßgeblich (auch wenn nicht bewusst). Vielleicht schaffst du es wieder klarer und ruhiger in deinen Gedanken und Empfindungen zu werden und das könnte sich auf die Tiere übertragen und so auch zu mehr Ruhe beitragen.
Katzen brauchen viel Zeit. Wie du schon gelesen hast kann es bei erwachsenen Tieren wirklich viele viele Wochen dauern, bis man sie das erste mal zusammen treffen lassen kann.
 
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Ah ich habe einen Text nun genauer gelesen. Die Dame ist erst seit ein paar Tagen da!
Das hätte in keinem Fall gut gehen können mit einfach zusammen setzen. Bitte meine Fragen beantworten bezüglich dem Background der Katze usw.
Wenn die beiden nicht kämpfen und sich "nur anfauchen" dann würde ich nicht nochmal trennen. Sollte aber weiter Gesang usw im Spiel sein, also echte Drohgebärden, die eine Kampfbereitschaft signalisieren, dann müssten die Tiere eventuell doch schnell räumlich getrennt werden und es muss bei 0 gestartet werden.
 
Hallo und Willkommen.

Bitte schreib genauer wie ihr zusammengegührt habt. Habt ihr die Tiere einfach zusammen gesetzt oder mit Gittertür gearbeitet? Von was für Zeiträumen reden wir hier? Wer wohnt seit wann im Haushalt?

Die Kombi ist sehr ungünstig von (teilweise noch sehr jungem) Kater und Katze. Kennt das Mädel kätzische Gesellschaft aus dem alten Haushalt? Ansonsten kann es sein, dass sie das alles neu lernen muss bezüglich Katzensprache und -manieren.

Was hat das Mädel für einen Hintergrund und mit welchem Grund wurde sie abgegeben? Dass sie euch anknurrt kann umgeleitete Aggression sein, weil sie solchen Stress mit dem Kater hat.

Ich finde es schön, dass ihr ihr eine Chance gegeben hat. Aber du musst reflektieren warum du nun diese Gefühle und Gedanken ihr gegenüber hast, denn du beeinflusst das ganze maßgeblich (auch wenn nicht bewusst). Vielleicht schaffst du es wieder klarer und ruhiger in deinen Gedanken und Empfindungen zu werden und das könnte sich auf die Tiere übertragen und so auch zu mehr Ruhe beitragen.
Katzen brauchen viel Zeit. Wie du schon gelesen hast kann es bei erwachsenen Tieren wirklich viele viele Wochen dauern, bis man sie das erste mal zusammen treffen lassen kann.
 
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Hier im Forum findest du viel zur langsamen Zusammenführung, welche meiner Meinung nach immer gemacht werden muss bei zwei Erwachsenen.
Da werden die Tiere erstmal komplett getrennt ohne Sichtkontakt und sie können sich nur hören und riechen. Dann bringt man ein Gitter in den Türrahmen ein, so dass sie sich sehen können aber dennoch die Sicherheit haben dass jeder seinen Raum hat, in dem das andere Tier nicht nachlaufen kann.
Erst wenn beide beispielsweise friedlich recht nahe am Gitter fressen usw kann man wagen sie zusammen zu setzen.
 
Hallo Azar!

Vielen Dank für deine Antwort! Also die Perser Dame hatte in ihrem vorherigen Haushalt eine zweite Katze, die Beiden sind sich laut der Besitzerin aber überwiegend aus dem Weg gegangen, da die andere Katze ein Freigänger war und (jetzt) unsere Katze nicht, da sie daran, trotz Möglichkeit wohl nie Interesse gezeigt hat. Größeren Streit gab es zwischen den Beiden dort wohl nicht. Die Zusammenführung unserer Beiden war mit einer Transportbox, die wir offen an einen ruhigen Ort gestellt haben. Die Katze kam dann auch recht schnell aus der Box und erkundete die Wohnung, unser Kater beobachtete sie genau. Da gab es kein Knurren oder Frauchen zu diesem Zeitpunkt, nur gegenseitiges Beobachten. Da haben wir uns, vermutlich naiv ohne Ende, gedacht, dass das ein gutes Zeichen ist und wir es probieren können, die Beiden gleich zusammen zu lassen. Abgegeben wurde die Kleine aus Zeitmangel, sagte uns die Vorbesitzerin. Sie hatte die Katze 4 Jahre, davor kam sie aus einer Großfamilie mit 6 Kindern auf zwei Zimmern Wohnraum usw., sprich sie hatte wohl eine relativ turbolente Zeit als Kätzchen. Ich hoffe, ich bin jetzt auf alle deine Fragen eingegangen, falls dir noch Infos fehlen, sag mir bitte Bescheid.

Grüße, A.
 
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P. S: Eine Sache habe ich vergessen zu beantworten, es gab bisher keinerlei körperliche Auseinandersetzung zwischen den Beiden, sie halten Beide Abstand zueinander. Vielen Dank nochmal für deine Worte, es tat jetzt auch mal gut, es einfach loszuwerden. Ja, das stimmt wohl, unsere Gefühle und Signale die wir unbewusst senden, spielen da sicher eine große Rolle. Ich möchte auch nicht, dass die Kleine sich ungeliebt oder unwillkommen fühlt. Ich gebe mir da wirklich große Mühe, leise mit ihr zu sprechen und ihr Nähe zu geben, wenn sie von sich aus kommt.
 
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Beobachte die beiden genau und wie gesagt - gibt es nur Gefauche oder vielleicht sogar mal einen schnellen Tatzer auf die Nase, dann ist noch alles im Rahmen. Wird es aber ernster mit Gesang und vielleicht noch auftretender Unsauberkeit, Kampfbereitschaft usw... Dann besser nochmal trennen und das langsame Vergesellschaften starten.

Beobachte bitte auch genau das Knurren der Katze dir gegenüber. Ich denke weiterhin an umgeleitete Aggression und dass es eigentlich nicht dir gilt sondern dem Kater bzw sie aufgrund des Katers so reagiert. Aber wie gesagt, bitte genau beobachten, denn vielleicht handelt es sich auch um ein traumatisiertes Tier.

Ferner musst du langfristig dieses Paar gut im Auge haben aber aufgrund der Katze-Kater-Probleme. Die Konstellation kann gut gehen, aber nicht selten treten Probleme auf weil Katzen und Kater ein unterschiedliches Spielverhalten haben.
Würdest du die beiden denn als charakterlich ähnlich beschreiben (ist vielleicht schwer zu beantworten wenn die Katze erst seit ein paar Tagen da ist).
 
P. S: Eine Sache habe ich vergessen zu beantworten, es gab bisher keinerlei körperliche Auseinandersetzung zwischen den Beiden, sie halten Beide Abstand zueinander. Vielen Dank nochmal für deine Worte, es tat jetzt auch mal gut, es einfach loszuwerden. Ja, das stimmt wohl, unsere Gefühle und Signale die wir unbewusst senden, spielen da sicher eine große Rolle. Ich möchte auch nicht, dass die Kleine sich ungeliebt oder unwillkommen fühlt. Ich gebe mir da wirklich große Mühe, leise mit ihr zu sprechen und ihr Nähe zu geben, wenn sie von sich aus kommt.
Das hört sich schon mal sehr gut an! Dann besser nicht mehr trennen, denn die Trennung bringt auch erstmal wieder Unruhe und Stress rein, aber wenn es keine Kämpfe gibt dann lass sie erstmal weiter machen und gib den beiden wirklich viel Zeit.
Katzen sind einfach oftmals keine Freunde von Veränderungen und daher dauert da maches länger.
 
Danke für deine Ratschläge, auch bezüglich dem weiteren Vorgehen, ich werde das genau im Auge behalten. Charakterlich ist unser Kater ein ruhiger Kerl, der wenig schmusen mag, trotzdem aber Nähe und Aufmerksamkeit genießt. Die Katze wirkt auf mich mittlerweile eher dominant, muss ich sagen, die Vorbesitzerin beschreibt sie als sehr verschmust und lieb (war bei uns ja auch bereits zu beobachten). Ich mache mir eben nur Sorgen wegen ihrer "Stimmungsschwankungen" im Kontakt mit uns, vielleicht bin ich da aber auch etwas empfindlich, da ich tatsächlich noch niemals von einer unserer Katzen oder Generell einer Katze in einer Interaktion angeknurrt oder angefaucht wurde. Daher kann ich das wirklich nicht einschätzen.
 
Das Fauchen und Knurren würde ich nach dieser kurzen Zeit nicht überbewerten. Ich würde es als Zeichen der Unsicherheit deuten und die sei der Katze zugestanden. Sie hat bisher alles, was bis dahin ihr Leben ausgemacht hat, verloren.

Ich kann verstehen, dass es sich verunsichert, angeknurrt zu werden, versuche aber, es trotzdem nicht persönlich zu nehmen. Dränge dich nie auf und für die erzieherischen Maßnahmen ist jetzt nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt. Diese Katze muss erstmal ankommen.
 
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Danke auch für deine Antwort, sleepy!

Es sind jetzt ein paar Tage vergangen und ich habe das Gefühl, die Lage hat sich verbessert zwischen den Beiden. Sie können mittlerweile aneinander vorbei gehen und sich in der Nähe aufhalten, ohne dass Gefaucht wird. Sie essen lieber aus einem Futternapf gemeinsam, obwohl wir zwei anbieten und ich glaube, die Kleine hat den Schock des Umzugs schon ein klein wenig verkraftet. Ich werde den Beiden jetzt noch Zeit geben und weiterhin genau beobachten, wie es sich entwickelt.
 
Das klingt schon gut. Fühlst du dich mittlerweile auch etwas wohler mit der Katze?
 

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