Muzi - eine kubanische Semilanghaarkatze

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Barbarossa

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Hallo,

ich habe mich nie für Genetik interessiert. Was ich jedoch hier am Rande mitbekommen habe ist, dass das Langhaargen lediglich rezessiv vererbt wird.

Nun habe ich wieder mal Fotos von der Muzi bekommen. Muzi ist eine typische kubanische Katze. Sie hat halblanges Fell, besonders am Schwanz gut zu erkennen. Sie ist mindestens 3 Jahre alt, das wuschelige Aussehen trotz tropischer Temperaturen ist also kein vorübergehendes Phänomen. Dort im Ort laufen neben den semilanghaarigen aber auch genauso viele kurzhaarige Katzen rum. Die Population ist ganz bunt gemischt.

Was mich wundert: Wie kann es auf Kuba Langhaarkatzen geben? Dort kam aufgrund des Handelsembargos seit mindestens 49 Jahren kein "frisches" Blut in Form von langhaarigen Rassekatzen rein, Touristen aus Europa werden auch nicht auf die Idee kommen, ausgerechnet Katzen durch den strengen kubanischen Zoll zu schmuggeln, für die dort niemand Geld und kein gesteigertes Interesse hat. Vererbt sich das Langhaargen also doch nicht rezessiv oder hat sich dort, unter diesen abgeschirmten Bedingungen im Laufe der Jahrzehnte eine eigenständige Rasse entwickelt?

Wer kann das erklären? Nach den Fotos von Muzi interessiert mich das Thema Genetik nun doch.

Muzi beim Sonnenbad:
9912333.fc114e7d.jpg


Muzi beim erholsamen Nachtschlaf. Hier sieht man den langhaarigen Schwanz bessser:
9917966.eaee6e97.jpg


Ich bin gespannt, ob mir jemand aus meiner Ratlosigkeit helfen kann.
 
A

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Das Langhaargen wird rezessiv vererbt, was bedeutet, dass dieses Gen durchaus unerkannt auch in Kurzhaarkatzen ruhen kann.
Dies heißt im Gegenzug, dass das Langhaargen trotz seiner rezessiven Veranlagung dennoch in einer späteren Generation wieder zum Vorschein treten kann, obwohl beide Elternteile möglicherweise kurzhaarig gewesen sind, jedoch dieses "unsichtbare" Langhaargen in sich trugen.

(Ich hoffe, mein Laienwissen ist soweit korrekt.)

Kennst du Muzis Vorgeschichte?
 
...oder einfach eine Mutation ?
Da müsste sich wohl ein Katzenforscher näher mit beschäftigen.
 
Das Langhaargen wird rezessiv vererbt, was bedeutet, dass dieses Gen durchaus unerkannt auch in Kurzhaarkatzen ruhen kann.
Dies heißt im Gegenzug, dass das Langhaargen trotz seiner rezessiven Veranlagung dennoch in einer späteren Generation wieder zum Vorschein treten kann, obwohl beide Elternteile möglicherweise kurzhaarig gewesen sind, jedoch dieses "unsichtbare" Langhaargen in sich trugen.

(Ich hoffe, mein Laienwissen ist soweit korrekt.)


Aha, danke! Dann könnten ihre Eltern also beide kurzhaarig gewesen sein, denn dass sich dort nur Langhaar mit Langhaar paart und die kurzhaarigen Katzen unter sich bleiben, ist ja ausgeschlossen.

Kennst du Muzis Vorgeschichte?

Da müsste ich mal genauer nachfragen. Normal lässt sich eine Katze dort einfach nieder und bleibt, wo sie geduldet wird und Futter bekommt. Aber ich erkundige mich.

Ich kenne nur die späteren und die aktuelle Geschichte: Muzi lebt in einer privaten kubanischen Pension und hat dort ihre Lieblingstouristen 😉. Die bestechen sie mit Aldistangen und haben dann während ihres teils mehrmonatigen Aufenthaltes eine echte Pattexkatze. 😉 Muzi frisst gerne Camarones und Languste und ist auch sonst recht verwöhnt. Sie bekommt natürlich auch von ihren eigenen Leuten regelmäßig Futter. Der große Hofhund ist ihr Untertan und hält respektvollen Abstand von 30 cm, wenn Muzi den Kopf über ihrem Napf hat und frisst. Ein kurzes Knurren ihrerseits und all sein Selbstbewußtsein ist verflogen 😀. Ansonsten schreitet sie würdevoll an ihm vorbei und behandelt ihn wie Luft. Sie ist eine zufriedene Katze.

...oder einfach eine Mutation ?
Da müsste sich wohl ein Katzenforscher näher mit beschäftigen.

Wie z. B. die Manx Katzen?
 
Mir ist zu dem Thema nur Hemingway eingefallen, der ja inmitten vieler Katzen lebte, wo immer er war.
Vielleicht hat er damals Langhaariges mitgebracht?!
(Ich gebe gern zu, das ist sehr an allen verfügbaren Haaren herbei gezogen.)
 
😀 :pink-heart:
 
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😀 Klar Kaly.

Ja Kai, so meine ich das. Könnte auch die doppelte rezesive Vererbung sein, die sich meist über die zweite Generation zeigt.
Es müssen mal langhaarige Katzen auf Kuba gewesen sein. Dann wärs auch erklärt.
Nicht, daß ich je Katzen züchten werde, aber diese Frage interssiert mich auch.

Muzi ist zauberhaft und wunderschön. :pink-heart:
 
Mir ist zu dem Thema nur Hemingway eingefallen, der ja inmitten vieler Katzen lebte, wo immer er war.
Vielleicht hat er damals Langhaariges mitgebracht?!
(Ich gebe gern zu, das ist sehr an allen verfügbaren Haaren herbei gezogen.)

Ich dachte immer, Hemingway hätte ein Faible für kurzhaarige Katzen gehabt. Aber ich habe eben nach ihm gegooglet und da gibts tatsächlich kubanische Bilder von ihm mit Langhaarkatzen. Aber das war vor 50 Jahren. Vllt. schlummert das Gen, wie von Eloign beschrieben, ja doch noch nach vielen Generationen in den Nachfahren und ist gar nicht so rezessiv? Irgendwo müssen die Puschelschwänze 😉 ja herkommen.
 
Könnte auch die doppelte rezesive Vererbung sein, die sich meist über die zweite Generation zeigt.

Aha. So nennt sich das von Eloign beschriebene Phänomen also.

Es müssen mal langhaarige Katzen auf Kuba gewesen sein. Dann wärs auch erklärt.
Nicht, daß ich je Katzen züchten werde, aber diese Frage interssiert mich auch.

Wusste ich doch, dass ich mit meiner Ratlosigkeit nicht alleine bin! 🙂

Muzi ist zauberhaft und wunderschön. :pink-heart:

Das selbstbewußte Persönchen weiß das angeblich auch ganz genau! Die sind alle gleich, egal wo auf der Welt... 😀
 
Hallo Kai....

Ich versuchs mal zu erklären:

Kurzhaar dominat (K) Langhaar rezessive (l)

Verpaarung:
Katze Kurzhaar (KK) x Kater Langhaar (ll)

Nachwuchs:der einfachhalber 4 Kitten

Alle Kitten tragen dann folgende Gene: Kl
Das nennt man dann Spaltungsregel !

Wenn nun zwei Elterntiere mit den Merkmalen Kl sich paaren,
passiert folgendes:

Verpaarung:
Katze Kurzhaar (Kl) x Kater Kurzhaar (Kl)

Nachwuchs: der einfachhalber 4 Kitten

1 Kitten trägt die Merkmale KK und ist somit kurzhaarig
1 Kitten trägt die Merkmale ll und ist somit langhaarig
2 Kitten tragen die Merkmale Kl und sind somit kurzhaarig

Ich hoffe, ich hab helfen können !

lg
mel
 
Danke Mel. Das hieße dann, dass auch unter weiterer 100jähriger Abgeschiedenheit dort Katzen mit langem Fell geboren werden? Weil das KL-Gen praktisch durchgereicht wird?
 
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Hallo Kai....

So ungefähr......
das einzige was sie quasi Ausrotten würde, wäre die dauerhafte Kastra von allen langhaarigen Katzen....und keine Einfuhr oder Grenzüberschreitung einer unkastrierten langhaar-katze...

Wenn Hemingway die Langhaar-Katzen mitgebracht hat nach Kuba,
ist Muzi wahrscheinlich ein Nachfahre einer Hemingway-Katze....

Bei den Manx-Katzen ist das aber etwas anders, dort ist der Erbgang anders...
da sind quasi die Katzen mit Schwanz durch Mutation ausgestorben...
wenn dich der Erbgang auch interessiert...
könnte ich versuchen den aufzuzeigen...

lg
Mel
 
das einzige was sie quasi Ausrotten würde, wäre die dauerhafte Kastra von allen langhaarigen Katzen....

Das wird nicht passieren, zumindest nicht, wenn die Verhältnisse sich dort nicht grundlegend ändern. Vllt. gibts in Havanna einen TA, in dem Landesteil wo Muzi lebt, ist keiner bekannt...

und keine Einfuhr oder Grenzüberschreitung einer unkastrierten langhaar-katze...

Nach Kuba werden dringend benötigte alltägliche Dinge mitgebracht, teure Katzen gehören da bestimmt nicht dazu. Der Zoll dort ist auch nicht ohne, so dass bestimmt keiner den Versuch wagt. Die Kubaner selbst haben leider ganz andere Sorgen und Nöte.

Wenn Hemingway die Langhaar-Katzen mitgebracht hat nach Kuba,
ist Muzi wahrscheinlich ein Nachfahre einer Hemingway-Katze....

Ach, Muzi hat berühmte Vorfahren 😉. Wenn sie das wüsste... Aber schön und stolz wie sie ist, macht sie dem Hemingway alle Ehre.

Bei den Manx-Katzen ist das aber etwas anders, dort ist der Erbgang anders...
da sind quasi die Katzen mit Schwanz durch Mutation ausgestorben...
wenn dich der Erbgang auch interessiert...
könnte ich versuchen den aufzuzeigen...

Ja Mel, wenn du das als Gegenbeispiel erklären möchtest, dann wirklich gerne. So am Beispiel Muzi entlanggehangelt, ist ein Grundkurs Genetik sogar für mich sehr interessant. Ich bin gespannt!
 
Hallo....

so bei der Manx ist es etwas komplizierter....
aber ich versuchs mal....

Der Erbgang bei den Manx ist autosomal-dominant......

MM (Mutation)= ohne Schwanz, dominatmm = mit Schwanz, rezessiv
Mm = ohne Schwanz

Paarung:
Katze ohne Schwanz, Mutation (MM) x Kater mit Schwanz (mm)

Alle Kitten sind mischerbig (Mm) und ohne Schwanz

Paarung:
Katze ohne Schwanz (Mm) x Kater ohne Schwanz (Mm)

25% sind MM ohne Schwanz, sterben vor der Geburt
25% sind mm mit Schwanz
50% sind Mm ohne Schwanz


Paarung:
Katze ohne Schwanz (Mm) x Kater mit Schwanz (mm)

50% sind Mm ohne Schwanz
50% sind mm mit Schwanz

Paarung:
Katze ohne Schwanz, Mutation (MM) x Kater ohne Schwanz (Mm)

50% sind MM ohne Schwanz, sterben vor der Geburt
50% sind Mm ohne Schwanz

Das rot markierte ist die Mutation, d.h. die Katze die als allererstes ohne Schwanz zur Welt kam......aber nicht starb....
Alle Kitten, die später mit dem Genpaar MM zur Welt kommen,
sterben vor der Geburt...
Daher gilt die Manx unteranderem auch als Qualzucht....
wobei es da wohl Ausnahmen gibt...
Deshalb wird bei der Manx-Zucht eine Katze mit mm eingekreuzt....

Falls noch Fragen sind...einfach her damit...
Ich versuch es dann zu erklären.....
und Genetik hat ja nicht unbedingt was mit Züchten zutun...
aber vielleicht lässt sich das ein oder andere Krankheitsbild über die Genetik erklären....

lg
mel
 
Aber es wird doch sicher amerikanische Soldaten geben, die ihre Hauskatzen/hunde mit nach Kuba nehmen?
Und die Katzen werden sicherlich nicht nur auf der Base rumflitzen....
So könnte durchaus eine Vermischung in Frage kommen...oder ist das zu weit hergeholt?

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es wird doch sicher amerikanische Soldaten geben, die ihre Hauskatzen/hunde mit nach Kuba nehmen?
Und die Katzen werden sicherlich nicht nur auf der Base rumflitzen....
So könnte durchaus eine Vermischung in Frage kommen...

Der Klassenfeind auf Kuba? Dann wohl eher die Russen. Oder meinst du den Hochsicherheitstrakt Guantánamo?
 
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Oh, Mel! Dich sehe ich eben erst. Ich vertiefe mich mal und versuche zu verstehen. 🙂
 
Die Base besteht nicht nur aus dem Sicherheitstrakt.
Die haben dort ihre Wohnungen ganz wie zuhause. Daher meine Idee das
es eine 100%tige Isolierung nicht gibt.


6191192ckk.jpg


Das ist schon eine große Ecke vom Kubastück.:smile:

LG
 
Kai, für mich ist das mit der Genetik absolutes Fachchiniesisch, aber Muzi ist tota süß:pink-heart:
 
Wenn nun zwei Elterntiere mit den Merkmalen Kl sich paaren,
passiert folgendes:

Verpaarung:
Katze Kurzhaar (Kl) x Kater Kurzhaar (Kl)

Nachwuchs: der einfachhalber 4 Kitten

1 Kitten trägt die Merkmale KK und ist somit kurzhaarig
1 Kitten trägt die Merkmale ll und ist somit langhaarig
2 Kitten tragen die Merkmale Kl und sind somit kurzhaarig

Dafür hab ich ein schönes lebendes Beispiel.... 😀
Tarik ist ein Halblanghaar, dessen Eltern beide kurzhaarig sind.

dsc_0048cfw7.jpg


Einer seiner Brüder ist ebenfalls Halblanghaar, seine restlichen Geschwister dürften kurzhaarig sein.

geschwisterhn15.jpg

(Tarik müsste der hinten in der Ecke sein)

Mel, wenn du so fit in Genetik bist 😉, kannst du mir sagen, was rauskommt, wenn man mink (cscb) mit point kreuzt? Ich wüßte so gerne, ob Tarik jetzt mink oder point ist. 😎
 

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