Mykoplasmen sind Kleinstbakterien - für die kann kein Antibiogramm gemacht werden (ok, kann doch, ist aber extrem aufwendig und nicht zu bezahlen), sie werden bei einer Lavage einfach nur nachgewiesen.
Das liegt daran, dass sie keine eigenen Zellwände haben, sie nisten sich in anderen Zellen ein (können somit nicht auf normalem Wege angezüchtet werden für das Antibiogramm). Das ist auch der Grund dafür, dass sie von den meisten gängigen ABs nicht tangiert werden - diese zerstören Zellwände, hemmen deren Aufbau o.ä.; das stört die Mykoplasmen wenig bzw. sie machen fröhlich weiter.
Das Mittel der Wahl gegen Mykoplasmen ist immer noch Doxycyclin, gefolgt von Azithromycin/Zithromax (hum.med. Präparat) und Veraflox (ganz neues AB, quasi Nachfolger von Marbofloxacin und Enrofloxacin, nämlich ein Pradofloxacin).
Ich würde hierfür in jedem Fall Doxycyclin geben - falls das normale nicht vertragen wird gäbe es noch die Möglichkeit, ein französisches Präparat zu nehmen (Doxyval), das die bei den gängigen Doxycyclin-Präparaten auftretende Übelkeitsproblematik nicht aufweist.
Im übrigen ist mit Mykoplasmen nicht zu spaßen: Sie wurden lange als Sekundärerkrankungen abgetan, es ist aber mittlerweile sehr strittig. Man geht davon aus, dass sie sehr wohl auch primär, das heißt als erste Krankheitsursache erhebliche Symptome hervorrufen können. Darüber hinaus gibt es auch eine Studie, die ihren Einfluss auf felines Asthma getestet hatte weil man sie als (Mit9Auslöser unter Verdacht hatte. In jedem Fall lösen sie aber asthmaähnliche Beschwerden aus - Atemnot, Husten, etc.
Siehe:
http://www.felineasthma.org/treatments/moore.htm
Von Dr. Gunn-Moore stammt auch die Mykoplasmen-Asthma-Studie vor ein paar Jahren - leider kenne ich die Ergebnisse nicht.
Und was ist mit dem Pseudomonas? Ist es ein Pseudomonas Aeruginosa, der IN DER LUNGE nachgewiesen wurde? IN DER LUNGE?
Dann ist er KEINESFALLS zu vernachlässigen, wie der tolle Tierarzt das gesagt hat.
Bevor ich hier weiter aushole - bei Deiner Untersuchung hätte man eigentlich auf Bakterien UND Viren sowie Pilze testen sollen. Man hat jetzt nur auf Bakterien getestet. Die Bakterien, die vorhanden sind, reichen locker für Eure Symptome aus und sollten ernst genommen werden: Mykoplasmen können sehr hartnäckig sein und große Beschwerden verursachen, von irreversiblen Lungenschäden einmal abgesehen. Und der Pseudomonas - von dem kann ich jetzt mal nur hoffen, dass dieser NICHT direkt aus der Lunge mittels einer Spülung gewonnen wurde. Wie wurde er gewonnen?
Meine Katze hat beides sowie Asthma. Wir kämpfen jetzt schon seit etlichen Monaten. Der Pseudomonas wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, über kurz oder lang ihr Todesurteil sein. Das ist ein fetter multirestistenter Problemkeim und damit ist absolut überhaupt gar nicht zu spaßen - er taucht zwar überall in der Umgebung auf, geht aber nur auf sehr Geschwächte, insofern stellt das keine Gefahr für alle anderen Tiere und Menschen dar. Allerdings sterben bis heute noch viele Menschen, vor allem Mukoviszidose-Kranke, HIV-Patienten oder ähnliche an diesem Keim. Er ist klein, äußerst gemein und sehr gefährlich.
Ich kann Dir gerne noch mehr Tipps etc. geben, wenn Du nochmal genauer auf meine Frage
👎 eingehst.
In jedem Fall reicht der jetzige Befund Deiner Katze dazu aus, zu behandeln. Und bitte nicht mit ausschließlich Homöopathischem. Kein seriöser Homöopath wird ernsthaft versuchen, Bakterienbesiedlungen, noch dazu so fieser Natur, alleinig so zu behandeln.
Ihr kommt hier nicht um lebenswichtige Antibiotika herum.
Viele Grüße,
FrauFreitag.
EDIT: Das Blutbild ist im übrigen völlig normal und wird Euch nicht weiterhelfen - bei derlei Infekten sieht man eben, wenn überhaupt, nur erhöhte Entzündungswerte. Und die Mykoplasmen können keinesfalls auf dem Blutbild stehen - die MÜSSEN Ergebnis der Lavage sein - man hat doch auch eine Lavage gemacht, eine Lungenspülung? Deshalb musstest Du vermutlich so lange warten, weil die Katze noch liegen muss. Im Blut erkennt man die nicht. Und wie gesagt - es wird nur getestet, ob sie da sind, das hatte ich ja oben ausgeführt.
Und betreffs einer Bronchioskopie/B.Lavage: Wurde eine Inhalationsnarkose gemacht? Da die Behandlung generell schon gefährlich ist, noch dazu, wenn solch schwere Atemwegsprobleme vorliegen, würde ich sie an Deiner Stelle AUSSCHLIEßLICH unter Inhalationsnarkose machen lassen. Und auch nur in einer Klinik, die über intensivmedizinische Möglichkeiten verfügt für Komplikationen sowie von Ärzten, die das nicht nur alle paar Wochen mal machen sondern mehr Routine haben. An Deiner Stelle würde ich, solltest Du noch in FfM wohnen, nach Gießen in die Uniklinik fahren. Der Weg lohnt sich und billiger wird es dort allemal sein... Momentan besteht ja aber erstmal kein weiterer Bedarf.