Nassfutter ist böse

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Barf ist halt echt so ne Sache, die muss man können. Also viel Wissen aneignen und anwenden können. Würd ich mir zb nicht zutrauen. Und ich fürchte auch, dass da nicht wenige blauäugig ran gehen.
Warum so eine Abneigung gegen Nassfutter verstehe ich allerdings auch nicht so ganz. Oder denken die vielleicht auch in erster Linie an Whiskas und Co? Wie lang gibt es solche Hochwertigen Sorten überhaupt auf dem breiten Markt? Sie scheinen sich ja auch jetzt erstm ganz, ganz langsam mal im Supermarkt einen Platz zu schaffen und auch da eher noch unterrepräsentiert.🤔
 
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Wie lang gibt es solche Hochwertigen Sorten überhaupt auf dem breiten Markt?

Na ja, um zu erkennen was jetzt angeblich "hochwertig" ist braucht man auch ne Menge Wissen. Hochwertig meint ja nicht teuer, besonders viel Fleisch etc. Sondern hochwertig meint, dass das Gesamtverhältnis ausgewogen ist und die Katze alle benötigten Nährstoffe etc. bekommt.

Wenn man sich zB. diesen Stiftung Warentest Futtertest anschaut (und mal vorurteilsfrei betrachtet), dann wird dort ja genau das bei manchen vermeintlich "hochwertigeren" Nassfuttersorten kritisiert. Also zB. enthielt zuviel Phosphor im Verhältnis zum Kalzium oder umgekehrt, kann man ja selbst nochmal genauer nachlesen wenn man möchte, so genau erinnere ich mich gerade nicht. Das ist so ein Verhältnis das stimmen muss soweit ich weiss, stimmt es nicht, kann es die Katze krank machen. Die Barfer können da sicher mehr dazu sagen.

Nun bringt jeder natürliche Rohstoff ja auch eine gewisse "Eigenmenge" mit die aber je nach Tier schwanken kann. Hau ich da nun immer das gleiche Supplement/die gleichen Supplemente drauf habe ich wahrscheinlich eine ähnliche schlechte Erfolgsquote in Bezug auf die passende Dosierung wie beim Barf wenn ich mich nicht wirklich gut auskenne und gezielt einzelne Stoffe supplementieren sondern mit einem Fertigsupplement. Je geringer die hergestellten Mengen desto eher wahrscheinlich. Weil Zusätze auf kleine Mengen immer schwerer zu dosieren sind als bei großen Mengen.

Habe ich von vornherein weniger "schwankende" Bestandteile in meiner Basis (und Fleisch schwankt da wohl schon je nach Fleischart, nicht nur in der Mische aus Fleisch und Nebenerzeugnissen wenn ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe, dazu kommt noch die vorherige Zeit der Lagerung und der Garprozess), dann kann ich korrekter durchgängig supplementieren und so ein besseres Nährstoffverhältnis erzielen.

Bei FORL wird ja zB. so ein Missverhältnis auch als mögliche Ursache diskutiert und wer weiss wie früher so das Nassfutter zusammengesetzt war, wenn man heute schon bei manchen Sorten sieht, dass das nicht passt. Trockenfutter war da vielleicht einfach besser zusammengesetzt in Bezug darauf, weil es sich leichter steuern lässt. Und wenn die Katze den ganzen Tag über die Beläge im Maul hat ist das wahrscheinlich auch nicht so gut.

Kaum jemand empfiehlt ja heutzutage reine Trockenfutterfütterung, außer im Krankheitsfall (da könnte es den gleichen Grund haben, den ich oben genannt habe). In der Regel wird eine Mischfütterung empfohlen. Und diese Fütterungsempfehlung leuchtet mir schon ein. Kleiner Anteil TroFu für zwischendurch, damit die Katze immer was hat. Dazwischen zwei bis drei Nassfuttermahlzeiten die aber dann halt nicht die ganze Zeit stehen sondern nur bis sie aufgegessen sind.

Ganz so abwegig ist das nicht und auch das Argument mit dem "Häppchenfresser" zieht meiner Meinung nach nur bedingt, weil die meisten Katzen ja am Abend und in den frühen Morgenstunden jagen, da also auch in der Natur die meiste Beute machen. Dazwischen wird halt mal ne Fliege gefangen oder ein Wurm gefressen. Und wenn man Glück hat auch was anderes. Aber der Erfolg in Bezug auf Mäuse ist vom Abend bis in den Morgen deutlich größer. Das können wahrscheinlich die meisten Freigängerhalter bestätigen. Und tags pennt/ruht die Katze dann eh hauptsächlich. Zwar die meiste Zeit ein wenig wachsam, weil könnte ja ne Beute vorbeikommen oder ein Fressfeind oder sonst was was man mitbekommen sollte, aber ne (ausgewachsene) Katze die in den Dämmerungsstunden auf der Jagd unterwegs war ist tagsüber normalerweise nur wenig aktiv und futtert auch kaum was, wenn die Jagd erfolgreich genug war oder sie sich halt anders schon sattgefuttert hat. Das ist der "natürliche Rhythmus". Die geht zwar schon mal raus und schaut ob sie was findet und wenn sie wieder rein kommt nimmst sie auch einen kleinen Haps, aber die größte Menge wird doch am Abend und am Morgen gefuttert. Selbst dann wenn immer was da steht.

Bei Wohnungskatzen bzw. Katzen die sich dem Rhythmus ihrer Besitzer angepasst haben mag das nochmal anders sein, aber Katzen die da nicht so angepasst sind verhalten sich in der Regel so.

Und wenn man eine Katze hat bei der das mit wenig Trockenfutter für dazwischen funktioniert, dann seh ich da auch kein Problem. Ein Drittel oder Viertel der Tagesportion ist meist auch nicht mehr als viele Leute zum spielen, klickern etc. hernehmen. Kann soooo schlimm jetzt also dann doch nicht sein.

Letztlich weiss man wohl nur vergleichsweise sicher was die Katzen an sich brauchen würde um gesund zu bleiben, aber wo es genau drin ist? Da wird die Frage schon deutlich komplexer. Ich kann ja nicht jede Dose vorher analysieren, muss mich also auf die Analysen des Herstellers verlassen. Und da wird es halt auch solche und solche geben. Welche die nur so viel analysieren wie vorgeschrieben und welche die strenger und regelmässiger analysieren. Und je nachdem ist es halt mal besser, mal schlechter. Aber man weiss im Grunde nie wann. So würde ich zumindest das Stiftung Warentest Ergebnis lesen.

Die Angaben auf der Verpackung beziehen sich ja meist auch nur auf die Inhaltsstoffe, also dass was reingetan wurde. Und nicht darauf, welche Inhaltsstoffe das Basismaterial nun genau mitgebracht hat. Und selbst zu Hause analysieren kann man halt nicht.

Ich denke ja am Besten ist wirklich gut gemachtes Barf, da kann man einfach am ehesten wissen was drin ist und es kommt der natürlichen Nahrung noch am nächsten. Trau mir das nur auch nicht wirklich zu.

Also gibt es halt von allem möglichen ein bisschen in der Hoffnung dass es sich gut zusammen mischt in Bezug auf die Nährstoffe und ab und an mal was Rohes zum Reissen und Knacken für die Zähnchen in geringer Menge.
 
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Na ja, um zu erkennen was jetzt angeblich "hochwertig" ist braucht man auch ne Menge Wissen. Hochwertig meint ja nicht teuer, besonders viel Fleisch etc. Sondern hochwertig meint, dass das Gesamtverhältnis ausgewogen ist und die Katze alle benötigten Nährstoffe etc. bekommt.
Ich würde noch ergänzen "gut verdaulich."

Die geht zwar schon mal raus und schaut ob sie was findet und wenn sie wieder rein kommt nimmst sie auch einen kleinen Haps, aber die größte Menge wird doch am Abend und am Morgen gefuttert. Selbst dann wenn immer was da steht.
Das kann ich bei unseren Freigängern bestätigen. Die Hauptmahlzeit wird am Morgen gefressen, über Tag dann ein paar Happen und dann wieder gegen Abend.
Also gibt es halt von allem möglichen ein bisschen in der Hoffnung dass es sich gut zusammen mischt in Bezug auf die Nährstoffe und ab und an mal was Rohes zum Reissen und Knacken für die Zähnchen in geringer Menge.
So halte ich das bei uns auch. Und hoffe ich bin so auf der sicheren Seite.

Wer sich für das Thema interessiert - ich finde den oben verlinkten Podcast von "Die Futtertierärztin" sehr informativ. Da geht es zwar sehr viel um Hunde, aber es werden auch viele grundlegende Dinge beleuchtet. (Bei Katzen kommt wohl erschwerend hinzu, dass sie halt recht wählerisch sind. Da kann es passieren, dass man einen super bedarfsgerechten Barfplan erstellt und dann frisst die Katze das Futter einfach nicht.)

Das ist halt auch jemand, der Tiermedizin studiert  und sich auf Ernährung spezialisiert hat. Das ist für mich in puncto kompetente Informationsquelle schon ziemlich weit oben. Auch wenn man auch da Dinge natürlich kritisch hinterfragen darf. Wie im Forum übrigens auch, auch da würde ich Empfehlungen nicht ungeprüft übernehmen.
(Wem ich in Sachen Kompetenz übrigens noch ziemlich vertraue, sind die "Macher" von dubarfst, weil sich da auch wirklich intensiv mit dem Thema und den Bedarfswerten von Katzen auseinandergesetzt wurde)

Ich tue z. B. die Tests von Stiftung Warentest auch nicht einfach ab, sondern finde das Argument mit der ausgewogenen Nährstoffversorgung sehr wichtig. An dem von mir verlinkten Beispiel (auch wenn es ein Hund ist) sieht man ja, dass ein Ungleichgewicht nicht etwa nur mal schlechtes Fell bedeutet, sondern gravierende gesundheitliche Folgen haben kann.

Aber auch die, die den Schwerpunkt eher auf die Qualität der Rohstoffe legen und auf eine offene Deklaration haben nicht Unrecht, weil das besonders bei kranken Tieren oder solchen mit Unverträglichkeiten durchaus eine Rolle spielt. So habe ich gelernt, dass nierenkranke Tiere u. a. möglichst bindegewebsarm gefüttert werden sollen, weswegen es schon gut ist zu wissen, was genau im Futter ist.
 
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Mir wurde letztens auch mehrfach in der tierklinik versucht trockenfutter zu verkaufen🙄 mimi sollte das gastro futter von rc bekommen, auf die Frage ob sie nass-oder trockenfutter frisst habe ich mit nassfutter geantwortet. Darauf kam dann die Frage : trockenfutter auch? Ich meinte ja, aber ich möchte damit nicht füttern. Und dann wurde nochmal gefragt ob ich es nicht versuchen will. Um die Diskussion abzuschließen hab ich gesagt, dass ich das nicht füttere weil unsere andere Katze das nicht fressen darf. Dann wurde es akzeptiert. Verstehe den Sinn manchmal nicht, aber war mir in dem Moment auch egal.
 

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