Neues Kätzchen zieht ein - gibt es einen "Zeitplan"?

[Coco+Lilli]

Hallo,

ich schildere mal meine Situation:
Wir haben im Januar letzten Jahres eine Babykatze (4 Monate) zu uns geholt. Lange Vorfreude, Vorbereitung, nach Absprache des Züchters wäre Einzelhaltung mit Freigang ok, mit 2. Katze muss man schauen.
Unsere 1. Katze geht auch raus, aber immer nur ums Haus, nicht sehr weit und nicht sehr lange. Sie rauslassen und zur Arbeit fahren geht zwar, aber dann sitzt sie meckernd vorm Haus 🙂) Und im Winter geht sie auch nicht gerne raus.
Dann ist sie aber nicht ausgelastet, sie maunzt, will raus, 1 Minuten später wieder rein, kratzt an den Sesseln rum, ... Wir haben mit dem Züchter geredet und er meinte, vielleicht eine Zweitkatze. Das haben wir nun in Angriff genommen.
Unsere 1. ist superlieb, sehr schüchtern, mag das Streicheln nicht so, ist aber die treueste Seele und meine Tochter ist ihre absolute Bezugsperson.
Die 2. ist auch superlieb, aber viel kuscheliger und nicht so schüchtern.

Jetzt ist sie eingezogen.
Die neue Katze "wohnt" erstmal im Zimmer des Sohnes, damit es keine Konkurrenz gibt. Eigene Katzenmöbel und Ausstattung haben wir, steht alles im Zimmer vom Sohn.
Sie ist aber voll neugierig und schlüpft oft raus und rennt dann im Haus herum. Sie lässt sich natürlich easy einfangen, aber es passiert manchmal, dass sie auf unsere Erste trifft.

Die Reaktion der Ersten: Fauchen, Knurren und Wegrennen. Das hat sich kein Bisschen gebessert. Sie ist erst 3 Tage da. Aber ich weiß nicht, ob wir alles richtig machen, bzw. ich bin mir sicher, wir machen nicht alles richtig.

Jetzt maunzt die Zweite und will nicht immer im Zimmer bleiben. Das muss sie aber, oder? Soll ich sie da einfach alleine drinnen lassen?

Dier Erste ist inzwischen echt unsicher, wedelt dauernd mit dem Schwanz, ist schreckhaft, faucht uns immer (auch ihre Bezugsperson) an, wenn sie der anderen begegnet. Sie rennt auch vor der neuen Katze und uns davon. Sie tut mir echt leid, scheint voll gestresst. Wie können wir ihr helfen?

Die Zweite möchte gerne zu der Ersten, aber da ist im Moment nicht dran zu denken. Ich habe extra Urlaub genommen, aber eigentlich brauchen wir hier 2 Leute: Jeder bleibt bei einer Katze dann.

Verzeiht mir bitte, wahrscheinlich schüttelt ihr mit dem Kopf, weil das für euch alles klar scheint. Aber ich bin unsicher und es ist im Moment echt schwierig bei uns. Wir sind alle ein wenig bedrückt.

Ich habe schon viel hier gelesen, aber woanders scheint es schneller zu gehen, bzw. rennt die Erste nicht immer weg...

Ich freue mich über Kommentare, danke im Voraus

CocoLilli

 

[MagnifiCat]

Hallo,
nur kurz: habt Ihr eine Gittertür, um beide Katzen zu separieren? Wenn nicht, bitte tut das umgehend, und dann „zurück auf los“, am dritten Tag geht das noch.
Katzen sind territorial, d.h. Nr 1 fürchtet um ihre Ressourcen, weil da plötzlich aus dem off eine Nr. 2 natürlich auch Ressourcen beansprucht.
—> langsame Zusammenführung!

 

[Coco+Lilli]

Nein, haben wir nicht.
Ok, besorge ich, danke!

 

[Coco+Lilli]

Stelle ich mir das wie einen Treppenschutz vor? Gibt es Empfehlungen?

 

[MagnifiCat]

So ähnlich, aber bis nach oben geschlossen, damit Katz nicht rüberspringen kann. Such mal hier oder in anderen Foren, da gibt es auch Bauanleitungen und Beschreibung verschiedener Möglichkeiten, und manchmal gibt auch jemand eine ab.

Ich habe schon viel hier gelesen, aber woanders scheint es schneller zu gehen, bzw. rennt die Erste nicht immer weg...

Und davon lass Dich nicht beirren. Das ist eine Fehlwahrnehmung bzw die Informations-Schieflage eine Blase. Eine Zusammenführung kann sehr lange dauern, aber davon wird natürlich nicht so gerne berichtet wie von einer traumhaften Blitz-Zusammenführung.

 

[miss.erfolg]

Such bitte hier im Forum nach der "langsamen Zusammenführung"

 

[Lumipallo]

Viele nehmen als Gittertür so eine Fliegenschutztür mit Reißverschluss.

 

[steinhoefel]

Erzähl doch mal ein bisschen von den beiden.
Welches Geschlecht, wie alt ist die "neue" Katze, sind beide kastriert ........?
Die Idee mit der Gittertür ist sicher gut aber etwas mehr Hintergrundwissen wäre auch nötig.
Wenn ihr etwas handwerklich geschickt seid, könnt ihr die Gittertür selbst bauen.
Einfach eine billige Holztür im Baumarkt kaufen, unten eine große Öffnung aussägen und mit Netz oder Gitter bespannen.
So können sich die Katzen sehen aber nicht angreifen.
Hier im Forum gibt es zudem x Fäden zum Thema Zusammenführung.
Ansonsten gilt Geduld und gute Nerven.

 

[Coco+Lilli]

Danke an alle bis hierher. Für die Tipps und den Zuspruch.
Zu der Tür: Wird besorgt, nehme ich heute in Angriff.

Zu den Charakteren:
Die Erste ist kastriert, ein Mädel, sehr schüchtern, aber superlieb, vorsichtig, kratzt und beißt nicht (außer beim Kämmen🙂, bei Besuchern erst zurückhaltend. Aber grundsätzlich eine sehr entspannte Katze, die das Streicheln nicht mag (außer bei meiner Tochter), aber uns wie ein Hund immer hinterherläuft. Sie geht am liebsten bei schönem Wetter raus, aber nie lang und weit weg. Sie jagt sehr gerne und erfolgreich 🙂 Sie geht auch gerne mit meiner Tochter spazieren, oder spielt mit uns Fangen und Verstecken. Sie schnurrt und tretelt nur bei meiner Tochter.

Die Zweite ist 5 Monate alt und noch nicht kastriert (haben wir aber bald vor), weil sie bisher draußen war (Züchter leben absolut in der Natur) und das auch wieder soll. Sie ist superschmusig und fordert permanent Streicheleinheiten (dem kommen wir natürlich sehr gerne nach). Sie schnurrt wie ein Weltmeister, egal, wer sie streichelt. Sie ist offener und schmusiger als Katze 1, aber auch dickköpfiger, würde ich sagen. Allerdings kommt sie mit der momentanen Situation besser klar. So viel kann ich zu ihr natürlich nicht sagen.

Sie haben ihre Gemeinsamkeiten (sehr sozial und anhänglich) und ihre Unterschiede (schmusig und nicht schmusig), aber einen phantastischen Charakter.

 

[basco09]

Bitte Gittertür einbauen und dann daran arbeiten, mit gleichzeitigem Füttern von beiden Seiten, erst auf größeren Abstand und dann immer näher. Uns hat das Buch der Katzenflüsterer geholfen.

 

[JuliJana]

Hi,
zur Langsamen Zusammenführung hast Du ja schon Tipps bekommen, hier mal noch ein Link dazu, wie das dann läuft:

Thema 'Die langsame Zusammenführung'

17. Mai 2011

Im Grunde sollte man sich immer vor einer Zusammenführung Gedanken machen, welche Tiere man zusammen führen möchte.

Es gibt einige, die sagen, das man besser zwei gleichgeschlechtliche Tiere zusammen führt (Kater raufen anders als Katzen).
Ich persönlich weiß nicht, ob ich das so pauschal sagen würde. Bin eher der Meinung, das man immer den Charakter von beiden Katzen betrachten sollte.

Das heißt, wenn man einen sehr dominanten Kater hat, dann sollte man weder einen dominanten Kater noch eine dominante Katze dazu nehmen.
Sondern eher auf einen "ruhigen und nicht dominanten" Vertreter...

• locke1983
• Antworten: 529
• Forum: Eine Katze zieht ein

• 

Dann: die Kleine sollte auf jeden Fall kastriert werden, bevor die beiden aufeinander treffen, denn unkastrierte und kastrierte Tiere miteinander gibt Stress. 5 Monate ist alt genug dafür.
Und die Kleine gehört noch nicht nach draußen, erst nach dem Abschluss der Grundimmunisierung mit etwa 15 Monaten. Warum war sie beim Züchter schon draußen? Hat sie schon die ersten Impfungen?
Und, falls Du es nicht eh schon machst: nicht das Futter rationieren, sondern beide sollten 24/7 Zugang zu Nassfutter haben. Auch alle anderen Ressourcen, wie Mensch und Liegeplätze, müssen ausreichend vorhanden sein, vor allem für Eure Erstkatze. Dann muss sie der Neuen gegenüber nix verteidigen.

 

[miss.erfolg]

Bitte die zweite Katze sofort kastrieren lassen. Ein Züchter, der seine Kätzinnen draußen unkastriert rumlaufen lässt, kann niemals ein seriöser Züchter sein. Das ist verantwortungslos. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.

Man sagt, dass unkastrierte Katzen in der Rangfolge höher stehen als kastrierte. Daher ist es für die Zusammenführung wichtig, dass beide kastriert sind.

 

[miss.erfolg]

mit gleichzeitigem Füttern von beiden Seiten

Davon halte ich gar nichts. Die Katze soll entspannt füttern und nicht über Futter zu etwas gezwungen werden, wozu sie evtl nicht bereit ist.

Wenn zusätzlich am Gitter was steht ist das ok aber als ausschließlichen Futterplatz halte ich das für sehr kontraproduktiv. Lasst doch der Katze ihren entspannten Futterplatz.

 

[JuliJana]

Ein Züchter, der seine Kätzinnen draußen unkastriert rumlaufen lässt, kann niemals ein seriöser Züchter sein. Das ist verantwortungslos. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.

Ja, das habe ich mir auch gedacht.
@Coco+Lilli :
Kennst Du den Unterschied zwischen Züchtern und Vermehrern?

Beitrag im Thema 'Kitten weint die ganze Zeit'' schreiben

7. Oktober 2024

Diese „Züchterin“ würde ich beim Verband melden. Zu jung von der Mama weg, seriöse Züchter warten bis zur 16. Woche. Dazu einzeln. Kein Züchter vergibt Einzelkitten. Dazu kein Stammbaum

Bei welchem Verband? Diese Vermehrerin ist mit Sicherheit kein Mitglied eines eingetragenen Zuchtvereins sondern betreibt mit ihren Rassekatzen (falls die Stammbäume der Eltern überhaupt echt sind) nur Schwarzzucht.
Und leider ist das in Deutschland auch nicht verboten.

@Babz
Leider seid ihr auf eine klassische Vermehrerin hereingefallen.
Jede Rassekatze, egal ob sie als Zucht- oder...

• bohemian muse

• 

Thema 'Warnzeichen beim Katzenkauf – ein Denkanstoß und mögliche Folgen'

18. Juli 2024

Es gibt viele unseriöse Quellen, die dafür mitverantwortlich sind, dass die Tierheime/Pflegestellen aus allen Nähten platzen.

Denn sogenannte „Vermehrer“ produzieren aus Unwissenheit oder Profitgier immer mehr Kitten, für die es nicht genug Halter gibt. Das verursacht viel Leid bei den Tieren, die „zuviel“ sind, ausgesetzt werden oder jene die nie ein eigenes Zuhause bekommen.

In der „Produktion“ werden derweil Elterntiere ausgebeutet und auch im neuen Zuhause kann es zu unschönen Situationen kommen, wenn das neue Familienmitglied krank, verhaltensauffällig oder gar selbst trächtig ist...

• Eismond
• Antworten: 1
• Forum: Vorbereitungen

• 

 

[Coco+Lilli]

Puh, krass. Unsere Katze war so mit 12 Monaten draußen, also auch zu früh. Gut, bei der Kleinen können wir das nun besser machen, danke!
Kastrationstermin mache ich dann aus, ebenso Impfungen. Die andere muss ja auch wieder.
Dann mache ich mich mal an die Lektüre, danke auch hierfür!

LG

 

[basco09]

Davon halte ich gar nichts. Die Katze soll entspannt füttern und nicht über Futter zu etwas gezwungen werden, wozu sie evtl nicht bereit ist.

Wenn zusätzlich am Gitter was steht ist das ok aber als ausschließlichen Futterplatz halte ich das für sehr kontraproduktiv. Lasst doch der Katze ihren entspannten Futterplatz.

Das ist eine ganz gängige Methode! Bei uns hat es auch hervorragend geklappt! Zunächst auf Abstand, wie es gerade toleriert wird und dann in diesem Rahmen immer etwas näher. Das hat sogar unsere mäkelige Freigängerin mitgemacht. Wir haben auf 3 Meter Abstand angefangen. Wie soll sonst die Begegnung am Gitter positiv belohnt und verknüpft werden?

 

[Coco+Lilli]

Ja, das habe ich mir auch gedacht.
@Coco+Lilli :
Kennst Du den Unterschied zwischen Züchtern und Vermehrern?

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7. Oktober 2024

Diese „Züchterin“ würde ich beim Verband melden. Zu jung von der Mama weg, seriöse Züchter warten bis zur 16. Woche. Dazu einzeln. Kein Züchter vergibt Einzelkitten. Dazu kein Stammbaum

Bei welchem Verband? Diese Vermehrerin ist mit Sicherheit kein Mitglied eines eingetragenen Zuchtvereins sondern betreibt mit ihren Rassekatzen (falls die Stammbäume der Eltern überhaupt echt sind) nur Schwarzzucht.
Und leider ist das in Deutschland auch nicht verboten.

@Babz
Leider seid ihr auf eine klassische Vermehrerin hereingefallen.
Jede Rassekatze, egal ob sie als Zucht- oder...

• bohemian muse

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Thema 'Warnzeichen beim Katzenkauf – ein Denkanstoß und mögliche Folgen'

18. Juli 2024

Es gibt viele unseriöse Quellen, die dafür mitverantwortlich sind, dass die Tierheime/Pflegestellen aus allen Nähten platzen.

Denn sogenannte „Vermehrer“ produzieren aus Unwissenheit oder Profitgier immer mehr Kitten, für die es nicht genug Halter gibt. Das verursacht viel Leid bei den Tieren, die „zuviel“ sind, ausgesetzt werden oder jene die nie ein eigenes Zuhause bekommen.

In der „Produktion“ werden derweil Elterntiere ausgebeutet und auch im neuen Zuhause kann es zu unschönen Situationen kommen, wenn das neue Familienmitglied krank, verhaltensauffällig oder gar selbst trächtig ist...

• Eismond
• Antworten: 1
• Forum: Vorbereitungen

• 

Hmm, so weit würde ich glaube nicht gehen. Sie haben 6 Katzen und ein riesiges Grundstück. Das war die letzte Zucht sozusagen, die Mama geht in Rente. Eigentlich machte das alles einen guten Eindruck.
Wie gesagt war das Kätzchen nicht weit weg... Aber klar, ich verstehe was ihr meint.

Das wird ja dann ein Spaß, sie will jetzt schon raus 🙂) Aber gut, wir ziehen das durch, dann ist es später umso besser.

Ich lese oft von diesem Femiway, macht das echt Sinn oder ist das nur Neppes?

 

[JuliJana]

Dass man so Zwerge noch nicht in den ungesicherten Freigang lassen sollte, liegt auch daran, dass sie noch zu unbedarft sind, um Gefahren richtig einschätzen zu können.

 

[JuliJana]

Das ist eine ganz gängige Methode! Bei uns hat es auch hervorragend geklappt! Zunächst auf Abstand, wie es gerade toleriert wird und dann in diesem Rahmen immer etwas näher. Das hat sogar unsere mäkelige Freigängerin mitgemacht. Wir haben auf 3 Meter Abstand angefangen. Wie soll sonst die Begegnung am Gitter positiv belohnt und verknüpft werden?

Könnte man ja auch mit Leckerchen machen und das richtige Futter gibt's getrennt und in Ruhe. Vielleicht kann man das Füttern am Gitter dann später noch mal machen, wenn die Katzen sich miteinander mehr eingegrooved haben.

 

[miss.erfolg]

Könnte man ja auch mit Leckerchen machen und das richtige Futter gibt's getrennt und in Ruhe. Vielleicht kann man das Füttern am Gitter dann später noch mal machen, wenn die Katzen sich miteinander mehr eingegrooved haben.

So nämlich. Nur weil das eine gängige Methode ist, muss ich persönlich das ja nicht befürworten. Ich rede ja auch nur von mir und das ich das nicht für gut heiße. Muss ja jeder selber wissen, was er seinen Katzen zumuten kann und was nicht.