Hallo, möchte Dich nicht erschrecken, aber wenn es eine Zwechfellruptur ist, sollte die OP schnelle erfolgen!
Das ist schon wichtig für den Erfolg.
hier aus:
www.vetstudy.johannesklinik.de
Die Prognose ist im allgemeinen vorsichtig bis günstig. Sie wird mitbestimmt vom Umfang des Polytraumas und von der Schädigung der Lunge, sowie Ausmaß der Schädigung der vorgefallenen Organe.
Die Mortalitätsrate ist deutlich erhöht, wenn die Operation in den ersten 24 Stunden nach dem Unfall durchgeführt werden muß.
Danach sind die Heilungsaussichten umso besser, je früher der chirurgische Eingriff erfolgt. Überleben die Patienten die 24. Stunde nach der Operation, ist die Prognose relativ gut. Häufigste postoperative Komplikationen sind Schock, Lungenödem, Pneumo- oder Hämothorax oder gehen vom begleitenden Polytrauma aus.
Therapie:
Therapeutisch ist eine Operation unumgänglich. Dafür ist eine Atropin-Prämedikation und eine schonende, Atmung und Kreislauf nicht belastende Sedation nötig. Die Intubation sollte schnell erfolgen, da sich die Atmung aufgrund der Lageveränderung des Patienten rapide verschlechtern und sogar sistieren kann.
Bei der Operation erfolgt der Zugang - wie bei diesem Patienten - über die Linea alba oder transthorakal. Die vorgefallenen Organanteile - bei diesem Patienten der gesamte Dünndarm, Milz, Netz und Magen - müssen reponiert werden. Hierbei besteht die Gefahr einer Atem- und/oder Kreislaufreaktion aufgrund der plötzlichen Druckentlastung von Lunge, Herz und großen Gefäßen.
Der Riß bestand im linken Zwerchfellpfeiler und wurde mit 20 Einzelheften genäht.
Der Bauch wurde mit einer Sultanschen Diagonalnaht, der Unterbauch fortlaufend und die äußere Haut mit Einzelheften genäht. Als Nahtmaterial wurde Polysorb verwendet.
Die Nachsorge besteht in einer Atem- und Kreislaufkonrolle, einer Kontroll- Röntgenunter-
suchung und einer ca. einwöchigen antibiotischen Nachbehandlung, z.B. mit Ampicillin.
Epikrise:
Bei einer Zwerchfellruptur handelt es sich um eine erworbene, traumatisch entstandene Zusammenhangstrennung im Zwerchfell mit Vorfall von Baucheingeweiden in die Brusthöhle, meist bei polytraumatisierten Tieren. Ursache ist immer ein Trauma, das bei geöffneter Glottis und gleichzeitigem plötzlichen Anstieg des abdominalen Druckes zu einer Hernia diaphragmatica falsa führt, weil im Thorax kein adäquater Gegendruck vorhanden ist.
Im Vordergrund steht der Verlust an Atemvolumen durch den Teilverlust des intrathorakalen Unterdruckes, durch Lungenkollaps und Kompressionsatelektasen, sowie die Raum-forderung der vorgefallenen Organe, welche durch Kompression der großen Venen den Rückfluß zum Herzen und dadurch das Herzzeitvolumen reduzieren.
Dadurch kommt es wiederum zu Hypoxie und Azidose, was letztlich zum Schock führt.
Ileussymptome deuten auf Magen- oder Darminkarzerationen hin, die bei längerem Bestehen zu Infarzierungen und ischämischen Nekrosen führen.
Strangulationen von Leber und Milz führen zu Transsudation und Hydrothorax, Rupturen dieser Organe zu inneren Blutungen. Wird die Leber stranguliert kann dies Gerinnungsstörungen und Gallepleuritis zur Folge haben. Als Spätfolge kann sich ein hepatoenzephales Syndrom mit neuromuskulären Symptomen manifestieren.
Verschleppte, unerkannt gebliebene Zwerchfellrupturen können gerade bei Katzen auftreten und entweder gar keine oder unspezifische Symptome verursachen, wie z.B. rezidivierende oder in ihrer Intensität zunehmende Verdauungs-, Atem- oder Herz-Kreislaufbeschwerden.