1. Vermehren geht gar nicht!!!
Ich hatte als erste Katze (von zweien) einen angeblichen Siammix aus dem Tierschutz, Nr. 2 war ein Mütterchen: eine ausgediente Zuchtkatze, die erst im TS mit sechs (!) Jahren kastriert wurde und offenbar vorher die ganze Zeit als Mütterchen dienen musste. Sie starb dann letztlich auch an Brustkrebs (hormonell beeinflusste Krebsart, die bei intakten Kätzinnen nicht selten vorkommt).
Die Zuchtkatze hatte offenbar einen Stammbaum gehabt; ob sie bei einem Vereinszüchter war oder bei einem Vermehrer dienen musste, kann ich nicht sagen, aber schon ihr Alter spricht gegen einen seriösen Vereinszüchter.
Sich über mehr als fünf Kalenderjahre durch wiederkehrende Rolligkeiten quälen zu müssen, ist absoluter Stress für eine Kätzin, und die regelmäßige Aufzucht von Kitten laugt das Mütterchen über Gebühr aus.
Unsere Jeannie wurde über 16 Jahre alt, trotz Krebs, aber das ist nicht der Verdienst des Züchters oder Vermehrers, von wo sie in den TS ging!
2. Perserkitten ohne Stammbaum (bzw. eh stammbaumlose Kitten) braucht keiner; sie tragen zum bereits vorhandenen Katzenelend unnötig bei.
Wer unbedingt eine Rassekatze kaufen möchte, sollte das bitte unbedingt beim seriösen Vereinszüchter (also mit Stammbaum!) tun, denn durch den Verein sind bestimmte Mindeststandards zu erfüllen durch den Züchter, die der Vermehrer nicht einhalten muss. Beispielsweise darf eine Stammbaumkatze im Verein nur max. dreimal in zwei Jahren einen Wurf haben.... der Vermehrer kann die Kätzin bei jeder Rolligkeit wieder decken lassen, was der Gesundheit gar nicht zuträglich ist. *huuuust*
3. Ein Wurf kann durchaus 10 Kitten hervorbringen. Die Katze per se (egal welche Rasse) hat acht Zitzen. Wovon sollen die überzählichen zwei Kitten sich ernähren?
So ein großer Wurf heißt: Handaufzucht, mindestens zufüttern.
Und ja: sowas kommt auch bei Stammbaumkatzen vor, also beim seriösen Vereinszüchter, und es ist sehr aufwändig und teuer.
Unsere Siamesin (mit Stammbaum) Pfötchen hat neun Geschwister; das war der erste Wurf ihres Züchters, und die Züchterfamilie ging komplett auf dem Zahnfleisch. Sie haben alle durchgekriegt, aber eine gewisse Rolle spielte da auch, dass es ein Familienbetrieb war (nicht das Züchten, sondern der Broterwerb) und die Familie da zeitlich flexibler war als Angestellte in einem großen Unternehmen.
4. Katzen können durchaus mit ca. sechs Monaten geschlechtsreif sein. Daher separiere deine beiden bitte unbedingt, bis der Kater garantiert nicht mehr zeugungsfähig ist.... oder lass das Mädel jetzt schleunigst kastrieren (sie ist dann nimmer mehr fruchtbar, egal was die Hormone sagen ^^). Übrigens kann man auch rollige Kätzinnen kastrieren lassen, es ist nicht optimal, aber allemal besser als eine ungewollte Trächtigkeit mit Ausräumen, gerade bei einem so jungen Katz.
5. Katzen und Kater können schon mit 12-16 Wochen kastriert werden und vertragen das normalerweise deutlich besser als Katzen und Kater, die erst im Erwachsenenalter kastriert werden (Verträglichkeit der Narkose usw.).
Beispielsweise wird in GB und Amiland , also v. a. im angloamerikanischen Sprachraum, regelmäßig frühkastriert und dies auch durchgängig von den Tierärzten so empfohlen. Es gibt da entsprechende empirische Studien.
Bitte lass deine beiden möglichst schnell kastrieren und verabschiede dich für immer von dem Gedanken, dass Kater und Katze süße kleine Kittykatzibabys haben sollen! DANN sei lieber Pflegestelle für ein Mütterchen aus dem Tierschutz, das ist anstrengend und gleichzeitig belohnend genug, die Kitten solch eines Mütterchens aufwachsen zu sehen. 🙂
LG