Hallo Annika
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, habe ich mich viel mit dem Kleinen beschäftigt und gespielt. Er hat auch oft Zeit bei mir verbracht: Er hat in meinem Zimmer geschlafen, kam morgens zum Kuscheln, abends lag er auf meinem Schreibtisch, wenn ich noch am Computer gearbeitet habe.
Meine Mutter ist sehr beschäftigt, alleine mit Betty, die leider einige Krankheiten hat, die viel Energie und zahlreiche Tierarztbesuche erfordern.
Sie ist der Meinung, dass ich mich besser um Carlo kümmern könnte.
Liegt Carlo in dem Zimmer, in dem Du gewohnt hast?
Carlo hält sich meist in den 2 Räumen im obersten Geschoss des Hauses auf, wo es am ruhigsten ist. Vielleicht gibt es da tatsächlich einen Zusammenhang und ihn verunsichert die Größe des Hauses.
Ich würde ihn furchtbar gerne nehmen, aber wirklich nur, wenn es zumutbar ist. Deswegen habe ich mich letztendlich an euch gewandt: Meine Katzenerfahrung reicht schlussendlich einfach nicht aus, um da guten Gewissens eine Entscheidung zu treffen.
Als Aussenstehender kann man nur die eigenen Gedanken und Erfahrungen mitteilen, aber die müssen natürlich nicht auf Euch und Carlo zutreffen.
Du musst abwägen, was für Carlo besser ist. Ein Mensch (also Deine Mutter), die zwar viel Zuhause ist, aber sich mehr um den Hund kümmert, die gewohnte Umgebung und den alltäglichen Ablauf, den er kennt.
Damit mutet man ihm kein anderes Leben zu, als das was er kennt.
Aber er wird sich damit auch nie ändern können. Der Kater wird von sich aus nie mehr Aktivität zeigen wie bisher, er wird von sich aus seine Rituale und Gewohnheiten nicht ändern.
Das kann für ihn gut sein, muss es aber nicht, da er erst 4 Jahre jung ist.
Wenn er zu Dir kommt, braucht er viel Zuwendung. Du wirst Deine freie Zeit gut organisieren müssen, um ihm gerecht zu werden, gerade in der Anfangszeit, in der so viel Neues auf ihn zukommt.
Sollte ich ihn zu mir nehmen, ist es selbstverständlich, dass ich ihm nicht sofort ein fremdes Tier vor die Nase setze. Das geht natürlich erst nach entsprechender Eingewöhnungszeit und mit guter Vorbereitung.
Das ist gut
🙂
@Merelly
Ich halte es nicht für die beste Idee ein sensibles, schreckhaftes Tier aus seiner gewohnten Umgebung zu reißen mit weniger Platz, weniger Präsenz von gewohnten Menschen/Tieren und dafür eine fremde Katze vor die Nase zu setzen.
Die Sache hat natürlich zwei Seiten und es muss gut überlegt werden. Aber selbst dann kann sich alles anders ergeben, als man gedacht hat.
Ein ängstliches, unsicheres Tier wird vom Menschen oft besonders behutsam und vorsichtig behandelt. Der Mensch hat Angst ihm Veränderungen zuzumuten, möchte Stress von ihm halten.
Damit tut man aber keinem Tier ein Gefallen. Es kommt natürlich immer auf das einzelne Tier an, aber m.E. sollte man ein ängstliches Tier nicht besonders beschützen, sondern ihm sehr überlegt und wohldosiert "Stress zumuten", damit es belastbarer wird.
Der Kater ist er 4 Jahre und wird sich in dem Haus der Eltern nicht ändern. Er kennt es, er akzeptiert es wie es ist. Er wird also die meiste Zeit im Obergeschoss verbringen, dann mal zu seinen Menschen gehen und wenn es lauter wird, zieht er sich zurück.
Wenn Annika gut organisiert ist, kann der Kater in der neuen Wohnung eine neue Chance bekommen, wenn er gut begleitet wird z.B. mit Bachblüten, Homöopathie, Clickertraining etc.
Der Kater wird "positiv gezwungen" ein neues Leben zu beginnen und neue Dinge zu lernen. Er ist erst 4 Jahre und kann noch mindestens die doppelte Zeit leben.
Ich finde die Idee von Annika gut, es muss nur alles gut überlegt sein.
Es kann für Carlo eine gute Chance auf ein neues gutes Leben mit weniger Ängsten und mehr Aktivität bedeuten
🙂