Hallo Daniel,
im März 2020 habe ich eine sog. "Pinkelkatze" aus einem Privathaushalt aufgenommen. Auch hier bestand der Verdacht der Tierärztin, dass die Unsauberkeit aus Stress resultiert (Umzug, kleine Kinder). Es wurde Urin untersucht, ein Blutbild gemacht und eine allgemeine Untersuchung. Der Durchfall (nur ab uns zu) wurde nicht beachtet.
Bei uns ergaben sich dann (unter anderem) folgende Diagnosen:
- FORL - als erstes haben wir die Zahnwurzeln röntgen lassen, weil mir aufgefallen ist, dass sehr unterschiedlich gern gefressen wurde und es offensichtlich nichts mit der Futtersorte zu tun hatte. FORL ist sehr schmerzhaft und nach der Zahn-OP war die Dauer-Pinkelei Geschichte. Ich habe die gezogenen Restzähne aufbewahrt, um sie jedem zu zeigen, der meint, Röntgen wäre unnötig. Ich habe geweint, als ich das gesehen habe und kriege noch heute eine Gänsehaut bei dem Gedanken, dass die arme Mieze damit schon so lange gelebt hat. Es müssen mörderische Schmerzen gewesen sein.
- Dickdarmentzündung - das ist äußerst schmerzhaft, aber gut und schnell mit einem entsprechenden AB zu behandeln
Flankierend dazu habe ich eine Toilette aufgestellt, die sie ganz alleine benutzt. Hier wird mindestens 3-4 Mal am Tag saubergemacht. Zusätzlich gibt es noch zwei Klos, die von beiden Katzen gemeinsam genutzt werden. Alle haben unterschiedliche Streusorten.
Ein paar andere Baustellen haben wir auch noch (Herz, Lunge, Augen), aber die wirklich schmerzhaften Sachen wurden schnell behandelt und seither gab es vereinzelt (alle 6-8 Wochen) mal ein Pfützchen - in der Regel war das Prizessinnen-Klo dann nicht frisch gereinigt.
Was ich eigentlich sagen will: Bitte lass die Zahnwurzeln röntgen! Zahnschmerzen sind einfach mörderisch und die Katze hat keine Möglichkeit auf ihre schlimme Situation aufmerksam zu machen - außer pinkeln, pinkeln, pinkeln ... und "Nein"! Man sieht es von außen nicht.