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Gast
Das ist wirklich ein ziemlich interessanter Fall...
Erst mal schön, dass die anderen zwei negativ sind und schön, dass es euerem Kater wieder besser geht 🙂
Bloß der Vorsicht halber zu eueren anderen beiden: Die Provirus-PCR kann auch dann negativ sein, wenn die Proviruslast unter der Nachweisgrenze liegt. Das heißt, es besteht die Möglichkeit, dass eventuell trotzdem eine regressive Infektion vorliegt. Das wäre aber auch kein so großer Beinbruch, weil eine regressive Infektion nur selten wieder zu einer progressiven wird und regressiv infizierte Katzen normalerweise keine Symptome zeigen. Die haben eine vergleichbare Lebenserwartung wie gesunde Katzen und sind auch nicht ansteckend für andere Katzen.
Welche PCR wurde bei der Knochenmarksbiopsie denn gemacht? Wurde nach Provirus gesucht (DNA-PCR) oder direkt nach dem Virus (RNA-PCR)?
Jetzt mal davon ausgegangen dass die Testergebnisse korrekt sind: Es gibt seltene Fälle von Katzen, bei denen das Virus irgendwo außerhalb des Knochenmarks steckt. Da können dann zwar Antigene im Blut gefunden werden (d.h. ELISA positiv), aber kein Virus isoliert.
Ich kann die Originalquelle gerade nicht einsehen, aber in der ABCD-Vets-Zusammenfassung wird die auch zitiert:
Hartmann schreibt auch, dass bei fokalen Infektionen ELISA und Provirus-PCR manchmal positiv sind, manchmal aber auch nicht. Da müsste man dann tatsächlich das betroffene Gewebe finden und direkt daraus das Virus isolieren.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3509668/table/viruses-04-02684-t001/
Eventuell liegt bei euch also so ein Fall vor. Dass zwei ELISAs nacheinander falsch sind, vor allem, wenn auch Symptome vorliegen, die zu FeLV passen, halte ich schon für ziemlich unwahrscheinlich.
Wenn noch keine Provirus-PCR gemacht wurde, würde ich die noch nachschieben. Ansonsten die Symptome behandeln so gut es geht und dann weitersehen und evtl. noch mal nachtesten - es macht ja nun auch wenig Unterschied für den Kater, ob man nun Gewissheit über die Infektionsform hat oder nicht.
Was die Anämie angeht, wenn selbst schon eine Knochenmarksbiopsie angeleiert wurde, ist vermutlich schon alles getestet worden was geht? So wie sich das anhört seid ihr diagnostisch ja in guten Händen.
Ich vermute fast, dass die Thrombozytopenie mit Schuld ist, wenn sonst nichts gefunden wurde (https://books.google.de/books?id=gQ...e&q=felv-induzierte thrombozytopenien&f=false). Vielleicht bringt das Interferon ja den Durchbruch und eine Verbesserung. Ich drück euch jedenfalls die Daumen.
Erst mal schön, dass die anderen zwei negativ sind und schön, dass es euerem Kater wieder besser geht 🙂
Bloß der Vorsicht halber zu eueren anderen beiden: Die Provirus-PCR kann auch dann negativ sein, wenn die Proviruslast unter der Nachweisgrenze liegt. Das heißt, es besteht die Möglichkeit, dass eventuell trotzdem eine regressive Infektion vorliegt. Das wäre aber auch kein so großer Beinbruch, weil eine regressive Infektion nur selten wieder zu einer progressiven wird und regressiv infizierte Katzen normalerweise keine Symptome zeigen. Die haben eine vergleichbare Lebenserwartung wie gesunde Katzen und sind auch nicht ansteckend für andere Katzen.
Welche PCR wurde bei der Knochenmarksbiopsie denn gemacht? Wurde nach Provirus gesucht (DNA-PCR) oder direkt nach dem Virus (RNA-PCR)?
Jetzt mal davon ausgegangen dass die Testergebnisse korrekt sind: Es gibt seltene Fälle von Katzen, bei denen das Virus irgendwo außerhalb des Knochenmarks steckt. Da können dann zwar Antigene im Blut gefunden werden (d.h. ELISA positiv), aber kein Virus isoliert.
Ich kann die Originalquelle gerade nicht einsehen, aber in der ABCD-Vets-Zusammenfassung wird die auch zitiert:
A small proportion (2-3 %) of cats remains positive by ELISA and immunochromatography although no infectious virus can be isolated from plasma. These cats have foci of infection outside the bone marrow from which soluble p27 is released into the circulation; such cats are potential sources of infection (Lutz et al., 1980c).
http://www.abcdcatsvets.org/feline-leukaemia-virus-infection/A smaller proportion (~5 %) exhibits an atypical course of infection, displaying antigenaemia but no or only low-level viraemia (Hoover et al., 1977; Lutz et al., 1983b).
Hartmann schreibt auch, dass bei fokalen Infektionen ELISA und Provirus-PCR manchmal positiv sind, manchmal aber auch nicht. Da müsste man dann tatsächlich das betroffene Gewebe finden und direkt daraus das Virus isolieren.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3509668/table/viruses-04-02684-t001/
Eventuell liegt bei euch also so ein Fall vor. Dass zwei ELISAs nacheinander falsch sind, vor allem, wenn auch Symptome vorliegen, die zu FeLV passen, halte ich schon für ziemlich unwahrscheinlich.
Wenn noch keine Provirus-PCR gemacht wurde, würde ich die noch nachschieben. Ansonsten die Symptome behandeln so gut es geht und dann weitersehen und evtl. noch mal nachtesten - es macht ja nun auch wenig Unterschied für den Kater, ob man nun Gewissheit über die Infektionsform hat oder nicht.
Was die Anämie angeht, wenn selbst schon eine Knochenmarksbiopsie angeleiert wurde, ist vermutlich schon alles getestet worden was geht? So wie sich das anhört seid ihr diagnostisch ja in guten Händen.
Ich vermute fast, dass die Thrombozytopenie mit Schuld ist, wenn sonst nichts gefunden wurde (https://books.google.de/books?id=gQ...e&q=felv-induzierte thrombozytopenien&f=false). Vielleicht bringt das Interferon ja den Durchbruch und eine Verbesserung. Ich drück euch jedenfalls die Daumen.
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