Radiojodtherapie bei Katzen...wer kennt Kliniken in Süddeutschland oder dem Ausland?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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katzenbaerchen

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17. Oktober 2013
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Liebe Katzenliebhaber,

als allererstes Mal ein Kompliment an dieses Forum hier. Egal, wo ich hinclicke, finden sich nur Katzenbegeisterte, die nett miteinander umgehen🙂.

Ich schreibe hier, weil unser Schnuffel Whiskey (11Jahre) seit ca 1 Jahr eine Schilddrüsenüberfunktion hat. Seine Schilddrüse ist einseitig leicht vergrößert. Bis jetzt konnten wir die Überfunktion mit Medikamenten (Ohrensalbe mit Thiamazol bzw. Methimazol) im Griff behalten, aber seit ein paar Wochen spricht er nicht mehr auf das Medi an. Die Überfunktion wurde durch einen glücklichen Zufall auch sehr früh entdeckt.

Wir leben übrigens seit ein paar Jahren in der Schweiz in einem ländlichen Raum. Daher ist für uns alles etwas schwieriger. Es hat eine Weile gedauert, bis wir eine nette Tierarztpraxis bzw. Tierklinik gefunden haben, in der man versteht, dass uns an unseren Buesis (Schweizerdeutsch für Katzen) liegt und das wir das Beste für sie wollen. Für viele TAs hier ist eine Katze "halt nur eine Katze".

Alsooo: Bei Whiskey kann nun entweder die erkrankte Schilddrüsenhälfte entfernt oder er kann mit der Radiojodtherapie behandelt werden. Für die Radiojodtherapie ist unser TA in Kontakt mit der Uni in Bern. Dort habe ich jetzt auch angerufen und konnte Folgendes in Erfahrung bringen

Die Katzen müssen nach der Behandlung auf jeden Fall 14 Tage lang in Quarantäne bleiben:sad:

Nach der Spritze kommt die Katze sofort in die Isolation.

Es kommt jeden Tag eine Pflegekraft zur Katze, die das Katzenhäuschen reinigt und Futter bringt.

Und jetzt kommt das, was ich einfach nicht glauben kann!!!

Die Pflegekraft darf sich genau 10 Minuten lang bei der Katze aufhalten.

Die Katze wird (falls Komplikationen auftreten) auch nicht behandelt während dieser 14 Tage. Sie wird beobachtet und im Zweifelsfall wird eingegriffen.

Was dieses "Eingreifen" genau bedeutet, konnte ich nicht verstehen. Ich war zu aufgeregt und mit dem Schweizerdeutsch tue ich mich noch immer sehr schwer. Eigentlic kann das ja nur heißen, dass die Katze getötet wird, wenn der Eindruck entsteht, dass sie sich nicht mehr erholt und unnötig leiden muß. Behandelt wird sie jedenfalls nicht. Das hat mir auch der TA bestätigt.

Die Katze kann also während dieser 14 Tage sterben, weil sie aufgrund ihrer Kontamination nicht behandelt wird???????????????? Kann das wahr sein😱???

Es gibt in der Schweiz keine privaten Kliniken, die die Therapie mit Jod131 anbieten. Es gibt die Uniklinik in Bern und bei der Uniklinik Zürich werden wir es noch versuchen. Aber ich kann mir ja denken, dass das dort genauso gehandhabt wird. Wenn das in Bern so gehandled wird, kann das eigentlich nur an den Gesetzesvorschriften liegen.

Was mich noch so aufregt ist, dass die Uni Bern unseren Whiskey evtl. auch nicht als Patienten akzeptiert, weil seine Werte nicht stabil sind. Sein Wert liegt derzeit bei 3,5. Bitte fragt mich nicht, welche Variante des T4-Wertes das jetzt genau ist. Ich bin beim TA immer so aufgeregt, dass ich es mir nicht wirklich merken kann. Die TAs in der Praxis sprechen mit uns neuerdings auch nicht mehr Hochdeutsch, sondern ihre Schweizer Mundart. Das ist ein großes Kompliment für einen Ausländer. Dieses Wohlwollen will ich jetzt erstmal auch nicht mit "dummen" Fragen gefährden. Schweizer ticken da einfach anders und sind sehr empfindlich.

Es kommt jetzt also noch die Uni Zürich infrage, aber alleine schon für die Behandlung in Bern müssen wir um die 2000 EUR berappen. Das ist schon verflixt viel Geld und wir sind halt keine reichen Schweizer. Zürich wird eher noch teurer :stumm:.

Unser Whiskele soll auf jeden Fall die bestmögliche Behandlung bekommen. Wir haben ja auch noch das Problem, dass wir in einem Drittland leben und wir zumindest für die Rückfahrt in die Schweiz die entsprechenden Papiere für den "radioaktiven" kleinen Mann haben müssen.

Es ist also eher kompliziert. Kennt von Euch vielleicht jemand eine Klinik in Süddeutschland, die die Behandlung anbietet???

Wir würden mit Whiskey natürlich auch an die Uni Gießen fahren (oder nach Gent in Belgien), aber eine Klinik in Süddeutschland wäre besser (alleine schon wegen der Fahrtzeit).

Vielleicht kann auch noch jemand etwas zu den Behandlungsrichtlinien im Notfall sagen??? Ist das in Deutschland auch so streng??? Werden die Katzen bei Komplikationen wirklich sich selbst überlassen und nicht behandelt??? Alleine der Gedanke daran macht mich fertig.

Im Internet habe ich in Deutschland Behandlungsmöglichkeiten an der Uni Gießen und bei einer Tierklinik in Norderstedt gefunden. Die Tierklinik in Norderstedt schreibt, dass es noch andere private Kliniken in Deutschland gibt, aber ich kann einfach keine online finden.


Ich würde ihm eine OP wirklich gerne ersparen. Die Chancen, dass ihn die Uni Bern behandelt, stehen nicht so gut. Unser TA sagt, dass er anhand seiner Blutwerte/Urinwerte und aufgrund seines guten Allgemeinzustands ein guter Kandidat für die Radiotherapie wäre.

Wir würden uns sehr freuen, wenn jemand Hinweise für uns hat oder uns die Geschichte von seiner Katze erzählt.
 
A

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Zuletzt bearbeitet:
RJT - Kliniken in Deutschland + Quarantänebestimmungen

Hallo, Danke für die Antwort.

Ja, ich meine auch die Klinik in Norderstedt.

Die schreibt auf ihrer Homepage dies:

Unsere Tierklinik zählt zu den wenigen ausgewählten in Deutschland, die die Radiojodtherapie bei Katzen anwenden dürfen.



Deswegen ist meine Hoffnung, dass es mehr als zwei Kliniken in DE gibt. Den anderen Thread habe ich auch gelesen, aber eben keine Hinweise darauf gefunden, ob die Fellis in der Quarantäne im Notfall auch behandelt werden.

Ich werde mal in dem anderen Thread posten.

Grüße
 
Hallo, Danke für die Antwort.

Ja, ich meine auch die Klinik in Norderstedt.

Die schreibt auf ihrer Homepage dies:

Unsere Tierklinik zählt zu den wenigen ausgewählten in Deutschland, die die Radiojodtherapie bei Katzen anwenden dürfen.



Deswegen ist meine Hoffnung, dass es mehr als zwei Kliniken in DE gibt. Den anderen Thread habe ich auch gelesen, aber eben keine Hinweise darauf gefunden, ob die Fellis in der Quarantäne im Notfall auch behandelt werden.

Ich werde mal in dem anderen Thread posten.

Grüße

In Deutschland wird die Radiojodtherapie nur in den beiden genannten Kliniken durchgeführt. Es gibt keine weitere Klinik, dies hängt mit den Auflagen der strahlenschutzbedingungen zusammen, dies kann nicht jede Klinik erfüllen.
In Gent kostet das ganze 680€ und in Gießen 1000€.
Belgien kannst du nur machen, wenn du gleich von Montag bis Freitag dort bleibst und dir eine Übernachtung für die Zeit suchst.
Ärztin als Ansprechpartner ist Eva vandermeulen. Sie spricht auch ganz gut Deutsch und ist sehr sehr nett.
 
Hallo Marion,

ich habe heute noch von einem deutschstämmigen TA hier in der Schweiz gehört, dass es im Raum Frankfurt noch eine dritte Klinik gibt, die die RJT zumindest vor einigen Jahren noch angeboten hat. Diese Info nur für den Fall, dass das hier jemand liest, der auch auf der Suche nach einer Klinik ist.

Bei uns hat sich heute leider nichts Neues ergeben. Eigentlich hätte unser TA heute eine Rückmeldung von der Uni Bern bekommen sollen, aber es tat sich nichts. Jetzt hoffen wir auf den Montag und ich werde gleich nächste Woche alternativ noch Informationen von der Uni in Gießen anfragen, damit die Sache vorangeht. Das Desinteresse bei Schweizer Ärzten erlebe ich hier übrigens nicht zum ersten Mal. Man muß hier wirklich extrem hartnäckig sein, um überhaupt nur bei einem Hausarzt in die Patientenkartei aufgenommen zu werden. Die niedergelassenen Ärzte sind auch nicht verpflichtet, Notfälle anzunehmen. Das gilt auch bei Zahnärzten. Dies nur so am Rande.

Whiskey ist nach wie vor so gut wie nichts von seiner Krankheit anzumerken. Das ist auch meine große Hoffnung bei ihm. Es geht ihm (von außen betrachtet) sehr gut. Er schläft, spielt, nimmt gerne Sonnenbäder, streift durch sein kleines Revier, ist sehr schmusig und futtert mit Appetit (aber nicht gierig; wenn das Futter mal eine halbe Stunde später als üblich serviert wird, ist es auch kein Problem für ihn). Er sieht auch sehr gepflegt aus und hat nur wenig abgenommen in den letzten Jahren (was bei ihm durchaus kein Nachteil ist🙂.

Jetzt schauen wir also weiter, dass wir schnell eine Klinik für ihn finden. Nachdem der erste Schreck vorbei ist, bin ich auch wieder ruhiger geworden. Jetzt heißt es durchhalten, eine gute Lösung finden und das dann auch schnell organisieren.

Der kleine schwarze Mann kuschelt gerade sehr zufrieden mit seinem getigerten Halbbruder Toffee und interessiert sich nicht die Bohne für das, was um ihn herum so vorgeht. Aber ich wette, er ist sehr zufrieden, dass wir gerade noch mehr über ihn reden als wir es ohnehin schon tun🙂.

Viele Grüße

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
Hallo Monika,

von Frankfurt habe ich noch nichts gehört, bin auch beim Googlen nie darauf gestoßen.

Außerdem ist Gießen nicht weit von Frankfurt entfernt, das macht also von Bern aus keinen großen Unterschied.

Ich bin geographisch, was die Alpenländer angeht, nicht so fit. Aber an der Uni Wien wird die RJT auch noch angeboten.

In Gießen bleiben die Katzen allerdings unter Umständen auch 14 Tage in Quarantäne, mein Dicker war sogar 16 Tage dort. Der Umgang mit den Katzen ist allerdings vorbildlich und die Pfleger und Ärzte nehmen sich sehr viel Zeit, ich habe mich dort mit meinem Dicken sehr gut aufgehoben gefühlt.

Norderstedt ist viel zu weit weg, da wäre Gent noch näher und günstiger. In den Niederlanden, nahe der Grenze zu Aachen, soll es auch noch eine Privatklinik geben, die die RJT macht.

Wie haben sich bei Whiskey die Werte denn entwickelt? Und wie sehen bei Euch die Referenzwerte aus? Wenn Du magst, dann kannst Du die letzten Werte hier ja mal einstellen.
 
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Andrea, Ihr könnt Euch ja zusammentun und gemeinsam nach Gießen reisen😉
 
Mela, als Unbeteiligte kann ich dazu nur sagen, dass sich das bezüglich der Radiojodtherapie in Bern wirklich nicht gut anhört.

Da liegen Welten zwischen Gießen und Bern, was den Umgang mit den Tierhaltern und vor allem den Umgang mit den Katzen angeht. Alleine schon die Zeit, die der behandelnde Arzt in Gießen täglich mit mir telefoniert hat, übersteigt die Zeit, die in Bern für die "Fütterung und Säuberung" der Katzen aufgewendet wird, bei weitem. Ich würde meinen Kater dort auch nicht hinschicken. Diese Aussagen, die von der Uni selbst kommen, finde ich einfach nur gruselig.

Was die Humanmedizin angeht, da habe ich allerdings keine Vergleichsmöglichkeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Katze wird (falls Komplikationen auftreten) auch nicht behandelt während dieser 14 Tage. Sie wird beobachtet und im Zweifelsfall wird eingegriffen.

Was dieses "Eingreifen" genau bedeutet, konnte ich nicht verstehen. Ich war zu aufgeregt und mit dem Schweizerdeutsch tue ich mich noch immer sehr schwer. Eigentlic kann das ja nur heißen, dass die Katze getötet wird, wenn der Eindruck entsteht, dass sie sich nicht mehr erholt und unnötig leiden muß. Behandelt wird sie jedenfalls nicht. Das hat mir auch der TA bestätigt.

Die Katze kann also während dieser 14 Tage sterben, weil sie aufgrund ihrer Kontamination nicht behandelt wird???????????????? Kann das wahr sein😱???

Ich weiß nicht genau, welche Komplikationen die jetzt meinen. Es kommt wohl häufiger mal vor, dass Katze nach der Behandlung kotzt oder Durchfall hat, das ist eine relativ normale Reaktion auf die Therapie. Es kann sein, dass diese normalen Komplikationen nicht behandelt werden, das also zum Beispiel kein Magenschutz etc. gegeben wird, weil diese Komplikation nicht dramatisch ist.

Wie da das Vorgehen ist, wenn Katze zum Beispiel Herzprobleme bekommt, das weiß ich nicht. Da würde ich einfach noch mal ganz explizit nachfragen.

Ich habe allerdings noch von keinem Todesfall in der Quarantäne-Zeit gehört.
 
Hallo,

neue Infos bezüglich Whiskey gibt es gerade nicht.

Was Mela schreibt über das "netter sein" schreibt, stimmt bedingt. Mela lebt aber vermutlich im Kanton Basel-Stadt oder im Baselbiet. Ich lebe zur Zeit aber in einem sehr bäuerlich geprägten Raum, in dem die nationalistisch orientierte Partei SVP viel Zulauf findet.

Selbstverständlich kann man in der Schweiz jederzeit als Notfall in ein Spital gehen und kein niedergelassener Arzt wird einem Patienten in akuter Lebensgefahr die Hilfe verweigern. Aber es ist auch nicht so wie in Deutschland, wo relative "Kleinigkeiten" einen niedergelassenen Arzt schon dazu verpflichten, einen Erkrankten als Notfallpatienten zu behandeln.

Ansonsten geht es mir auch darum, dass Katzen eben nur so kurz wie möglich in der Quarantäne bleiben sollten. Für Menschen gibt es bei der Radiojodtherapie gesetzliche Ausnahmeregelungen, so dass die RJTs dann sogar ambulant durchgeführt werden kann. Das würde ich mir für Buesis auch wünschen. In den USA können Katzen schon drei Tage nach der Injektion wieder nach Hause. Dort ist dann der Besitzer dafür verantwortlich, dass die Katze erstmal abgeschirmt lebt und die verbrauchte Streu gesammelt + gemäß den dort geltenden Richtlinien entsorgt wird. Das finde ich persönlich viel katzophiler und ich würde mir die Mühe auch gerne machen, wenn der kleine Mann dann nicht so lange in die Isolation muß.


Grüße

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
Komplikationen während der Quarantäne

Hallo Silvia,

es verhält sich bei den Komplikationen leider genau umgekehrt, wie mir der TA am Freitag sagte.

Also kleinere Komplikationen wie z.B. Erbrechen werden an der Uni Bern behandelt. Das habe ich dann falsch verstanden. Bei Erbrechen würde dem Futter ein entsprechendes Medikament beigemischt werden. Die Katze futtert das dann oder nicht. Damit kann man leben.

Aber wenn z.B. ein Herzversagen aufträte, würde die Katze eben nicht behandelt werden. Das hängt dann von dem geschätzten Zeitaufwand für die Behandlung ab. Dauert die Behandlung geschätzt so lange, dass die Strahlenschutzbestimmungen nicht eingehalten werden können, wird die Katze nicht ärztlich versorgt. Das dürfte dann ja bei allen ernsten Komplikationen der Fall sein.

Dieser Tage kann ich dann hoffentlich noch Genaueres (auch bezüglich Gießen oder Gent) berichten, sodass die Infos dann auch wirklich als gesichert gelten können.

Grüße

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
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Uni Gent im Vergleich zu Uni Bern

Es gibt neue Infos bezüglich Belgien:

Der Tip mit Frau Dr. Vandermeulen von der Uni Gent ist Gold wert!!!

Ich konnte sie eben telefonisch erreichen. Wir haben in einer Mischung aus Deutsch und Französisch gesprochen und die Kommunikation hat gut geklappt.

In Belgien sind die Strahlenschutzbestimmungen wesentlich lockerer. Wenn die Katze akute Probleme (z.b. Herz- oder Nierenprobleme) wird ihr auch geholfen:yeah:. Die Katzen haben auch sonst mehr Kontakt zum Personal als in CH: Ganze 4x pro Tag wird geschaut, wie es der Katze geht und ob etwas gereinigt werden muß + Futter natürlich etc...). Die Katze darf auch ihr eigenes Futter haben und man darf ihr eine Kleinigkeit wie z.B. ein Kuscheltuch mit in die Quarantäne geben.


Also im Vergleich zu den strengen Auflagen, die in CH zu beachten sind, finde ich Belgien bzw. Gent wesentlich katzophiler. Frau Vandermeulen machte einen sehr netten, tierlieben Eindruck🙂.

Von den Uni Gießen kann ich (noch) nichts zu berichten. Ich warte bis jetzt noch auf den Rückruf von dort. Falls sich heute nichts mehr tut, rufe ich dort morgen wieder an.

Vom Zoll (CH und DE) habe ich noch folgende Infos bekommen

Für die Einreise nach DE und die Rückreise nach CH gelten fast identische Bedingungen.

Die Katze muß gechippt sein und den Heimtierausweis haben.

Dann ist noch die Tollwutimpfung nötig. Für die Reise nach Deutschland muß das Impfdatum mindestens drei Wochen zurückliegen. Es kommt aber auch noch auf den Impfstoff bzw. die Herstellerangaben selbst an. Bei manchen Impfstoffen beträgt die Karenzzeit nämlich auch bis zu vier Wochen. Mit vier Wochen ist man aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Die Impfung muß sowohl für die Ausreise nach Deutschland als auch für die Rückreise in die Schweiz zusätzlich auch noch mindestens vier weitere Wochen „Restlaufzeit“ haben. Falls die Katze aber nicht mehr rechtzeitig geimpft werden kann, kann alternativ auch eine amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigung am Zoll vorgelegt werden. Es liegt dann im Ermessen des Zolls, ob die Bescheinigung anerkannt wird.

Ansonsten braucht man keine weiteren Papiere mehr.

Wie es bei einer Reise von CH nach Belgien aussieht, habe ich jetzt nicht erfragt. Das dürfte aber genauso sein.

Grüßlen

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
Danke für die Info, Monika. Nach meinem Eindruck verhält es sich in Gießen aber ähnlich wie in Gent. Die zuständigen Pfleger ließen meinen Dicken auch mal auf der Station herumlaufen und erzählen mit am Telefon immer, wie gerne er sich die Öhrchen kraulen ließ.

Futter habe ich auch mitgebracht, obwohl die dort so ziemlich alle Futtersorten vorrätig haben. Und eine Kuscheldecke durfte ich Dickie auch mitgeben.

So wie ich die Ärzte dort erlebt habe, hätten sie den Dicken bei gesundheitlichen Problemen auch nicht sterben lassen.

Trotzdem werde ich mit meinem zweiten SDÜ-Kater nach Gent fahren, einfach wegen der kürzeren Verweildauer. Und dass der Aufenthalt in Gent nur etwas mehr als die Hälfte kostet, ist auch nicht so ganz unerheblich.
 
Uni Zürich bietet die RJT nicht an (wie schon geschrieben)

Hallo Andrea,

nochmal neue Info (nur zur Bestätigung von dem, was hier sowieso schon geschrieben wurde).

Also die Uni Zürich hat mich eben zurückgerufen. Die Uni Zürich bietet die RJT nicht an.

Ich habe jetzt (sogar von TAs im Netz) die unterschiedlichsten Infos bekommen. Mehrere TAs aus DE waren der Ansicht, dass die Uni Zürich die RJT anbietet. Das ist nicht so. Jetzt habe ich von der Uni Zürich gehört, dass die Ludwig-Maximilians-Universität in München die RJT anbietet. Da rufe ich dann morgen an.

Aber eigentlich glaube ich im Moment nicht, dass es in München angeboten wird. Gestern hat mir auch ein TA geschriebne, dass es eine Klinik in Rheinland-Pfalz gäbe, die die RJT anböte. Das wäre natürlich perfekt gewesen, alleine schon weil die Preise dort allgemein niedriger sind. Habe dort also angerufen, aber sie bieten es nicht an. Deswegen bin ich skeptisch.


Ich rufe natürlich trotzdem morgen in München an und poste dann, sobald ich die Infos von München und Gießen direkt aus erster Hand habe.

Die Ärztin von der Uni Zürich meint, dass sie bei einem T4-Wert von 3,5 noch keine RJT empfiehlt. Ich sollte besser erstmal die Tagesdosis Salbe für Whisky nicht mehr auf einmal geben, sondern auf morgens und abends verteilen.

3 Ärzte haben gerne 4 Meinungen...oder wie ging der Spruch noch:aetschbaetsch1:


Grüßlen

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
Hallo Monika,

das Problem ist, dass sich die Mehrheit der Tierärzte so gut wie überhaupt nicht mit Schilddrüsenerkrankungen auskennt. Da gibt es eine Menge Nachholbedarf.

Von München habe ich noch nie etwas gehört und denke, das wüsste man als betroffene Tierhalterin, weil das mit Sicherheit in irgendeinem Forum aufgetaucht wäre.

Ich halte es für Unsinn, die Schilddrüse erst zu therapieren, wenn die Werte höher sind. Je weniger die Krankheit fortgeschritten ist, um so niedriger ist in der Regel die Dosis des radioaktiven Jods, die benötigt wird. Davon mal ganz abgesehen, schädigt eine SDÜ auch andere Organe wie Leber, Herz und Nieren. Je früher sie geheilt wird, um so größer sind die Chancen, dass die anderen Organe noch nicht beeinträchtigt werden.

Wie hat denn diese Tierärztin die Empfehlung begründet, die RJT noch nicht zu machen?

Ich selbst bereue sehr, dass ich die RJT nicht schon im letzten Jahr habe machen lassen. Uns wäre einiges erspart worden.

Ganz wichtig finde ich es, vor der RJT genau abzuklären, wie es mit den Nieren aussieht. Gut ist es, wenn die Katzen vor der Therapie zwei, drei Monate in der Referenz sind, dann würde ich mir die Nierenwerte anschauen und auch einen Nierenultraschall machen lassen.
 
mit diesen referenzwerten chsgg isch grad auch nicht.du schreibst 3,5. bei mir stand 99,7 referenzwert 16-46

Leider gibt es keine einheitlichen Referenzwerte, die sind von Labor zu Labor unterschiedlich. Das wird dann bei Euch in der Schweiz nicht anders sein als hier in Deutschland.
 
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Whiskeys Werte

Hallo an Euch,

ich muß zugeben, mit den Werten kenne ich mich nicht aus. Den Tip, mir immer eine Kopie der Laborergebnisse geben zu lassen, werde ich in Zukunft aber beherzigen.

Also der Referenzwert (wenn ich es richtig verstanden und gesehen habe). Liegt zwischen 1,5 und 4,9 oder 5,0. Whiskeys Wert war vor ein paar Wochen bei 3,6 und mit der Dosiserhöhung (Thiamazol-Salbe für das Ohr) ging er auf 3,5 herunter. Bis dahin bekam er 01,ml Salbe (also eine Einheit auf der Salbenspritzenskala) pro Tag und dann wurde auf 0,15 ml erhöht.

Ich habe mal versucht, den Wirkstoff in Gelform aus den USA zu bekommen, weil das Gel wesentlich sparsamer in der Anwendung sein s und mehr Wirkstoff in den Körper geschleust werden solll (man braucht nur einen klitzenkleinen Tick Gel und die Ohrenhaut wird nicht so zugeklebt und verkrümelt wie bei der Salbenanwendung), aber das hat leider nicht geklappt.


Wenn ich jetzt nur ganz sicher wüßte, ob die 3,5 von Whiskey der T4-Wert oder der fT4-Wert ist. sind. Es müsste aber der fT4-Wert sein. Der ft4 soll (Angabe von wikipedia) zwischen 1,0 und 2,8 liegen.

Die TA von der Uni Zürich meinte, dass man heute der Ansicht ist, dass ein Wert unter 2,0 nicht wünschenswert ist. 3,5 sind nach ihrer Meinung nicht toll, aber auch noch nicht dramatisch hoch.

Außerdem würde 1x tägliche Gabe der erhöhten Salbendosis auch nicht unbedingt wirksam, weil das Ohr durch die Salbe auch verklebt und nicht der ganze Wirkstoffgehalt von der Katze aufgenommen wird. Das hat ja etwas für sich. Aber andererseits haben wir noch eine weiteres Problem, das aber gut beobachtet wird.

Whiskey muß alle drei Monate zur Augenkontrolle weil eines seiner Augen gefährdet ist. Er hat in einem Auge Irisnaevi (also Veränderungen, die wie Muttermale auf der Haut sind, aber eben in der Iris). Seine Iris ist jetzt fast komplett davon betroffen und er sieht aus, als ob er zwei verschiedene Augenfarben hätte. Die nicht betroffene Seite ist normal Grün und die betroffene Seite ist Braun, weil sie überpigmentiert ist. sobald erkennbar ist, dass die Veränderungen auf die Pupille übergreifen, muss das Auge entfernt werden, denn dann könnten die (jetzt noch) gutartigen Veränderungen auf sein Hirn überspringen und dort bösartige Tumore auslösen. Der kleine Mann hat aber trotzdem Glück. Er lebt jetzt schon seit vielen Jahren völlig problemlos damit und im letzten Jahr hat sich das Braun auch wieder sichtbar aufgehellt. Z

Wir haben gerade eben hier darüber gesprochen und sind zum gleichen Schluß gekommen wie Du. Wir wollen das jetzt angehen, damit das schnell erledigt ist und weil es unwahrscheinlich ist, dass es auf Dauer besser wird.
Wenn sich in ein paar Wochen abzeichnet, dass die Verteilung auf zwei Einzeldosen nichts bringt, sind wir keinen Schritt weiter und dann ist es Winter und die Autofahrt wird noch schwieriger.

Die Augen-OP wird ja auch noch irgendwann kommen und schon alleine dafür muß er fit genug sein, um narkotisiert werden zu können.

Was kann man denn so über die Wartezeiten für die Aufnahme in die Klinik/ ins Spital so sagen? Wenn erstmal feststeht, dass die Katze die Voraussetzungen für die Behandlung erfüllt, muß man dann eher Tage, Wochen oder doch evtl. Monate warten? In Gent scheint es eher schnell zu gehen, so wie ich Frau Dr. Vandermeulen verstanden habe.

Grüßlen

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
Wieso denn eine Dosiserhöhung, wenn der Wert doch mitten in der Referenz liegt?

Welche Werte im Referenzbereich anzustreben sind, darüber streiten sich die Experten auch. Die einen reden vom unteren Drittel, die anderen finden etwas höhere Werte wegen der Nieren besser. Letzteres habe ich selbst noch nicht so ganz begriffen.

In Gießen war die Wartezeit auch nicht lange. Zwischen meinem ersten Anruf und unserer Anreise lagen genau zehn Tage.
 
Nachtrag Salbe bzw. Gel

Nocheinmal Hallo,

ich wußte gar nicht, dass es in CH auch Gel gibt. Ich kenne das Gel nur vom Hörensagen aus den USA. Dort wird das Gel bevorzugt. Es soll das Ohr nicht so verkleben und konzentrierter sein. Man braucht weniger Gel, soll es dafür aber auch weniger genau dosieren können

Bei Whiskey ging das mit der Salbe sehr gut. Jeden Tag die Salbe in das eine Ohr eincremen (ein bißchen massieren) und das andere Ohr reinigen. Dafür habe ich meistens etwas Mandelöl genommen. Zu Beginn hat er sich etwas gewehrt. Mittlerweile darf ich sogar seine Öhrlis einfach dafür umklappen. Er miaut etwas unwillig, hält aber still.

Die Salbe finde ich persönlich besser als das "Zielwerfen" mit der Tablette. Da habe ich immer Angst, dass er sich verschluckt.

Da habe ich auch noch einen ganz guten Tip: Man gibt mit einem Wattestäbchen einen klitzenkleinen Klecks Chlorhexidin (Gel oder flüssig) seitlich ins Mäulchen. Die Katze fängt an zu schlecken und zu schlucken und während dieser Zeit kann man auch die Tablette seitlich reinbugsieren. Schnuffel zuhalten und die Kehle sanft massieren. Das war's. Funktioniert sicher nicht bei jeder Katze, aber einen Versuch ist es wert. Das habe ich herausgefunden, als Whiskey und Toffee zu uns kamen. Wir haben sie mit einem Jahr aus dem Tierheim geholt. Sie waren keinen Tag bei uns, da haben wir gemerkt, dass etwas nicht stimmt mit den beiden. Sie hatten dann beide Katzenschnupfen + Entzündungen im Mäulchen. So konnten wir damals wenigstens die Tabletten einigermaßen zuverlässig in die widerspenstigen Kerlchen einschleusen.


Die Einordnung der Referenzwerte habe ich jetzt immer noch (speziell auf Whiskey bezogen) nicht verstanden, weil ich das Laborblatt nicht vorliegen habe. Vergesst am Besten das, was ich über die Angaben von wikipedia geschrieben habe bzw. den Referenzwert von 1,5 bis 4,9. Ich weiß es einfach nicht sicher. Morgen versuche ich, Whiskey eine brauchbare Urinprobe zu entlocken, die ich dann gleich zum TA bringe. Da frage ich dann nach dem Laborblatt.

Grüßlen

Monika mit Toffee, Whiskey und Babsi (1983-2002)
 
Zuletzt bearbeitet:
..also 99,7 klingt brutal hoch..

Wenn bei Euch der obere Referenzwert 46 ist, ist das gar nicht so brutal hoch.

Mal zum Vergleich: Unser Labor hat einen Referenzwert von 1-4. Bei Diagnose hatte mein Dicker einen T4 von 14,6, der Wert war also mehr als verdreifacht. Als ich eine Woche vor der RJT seine Medikamente absetzen musste, stieg sein T4 dann sogar auf 24,9.

Du siehst, in Relation dazu ist Euer Wert gar nicht so extrem.

Die Werte entwickeln sich je nach Katze sowieso total unterschiedlich. Dickie war von den 14,6 innerhalb eines Monats wieder runter auf 3,9, obwohl wir die geringste Dosierung vom Carbimazol gewählt hatten.

Bei Merlin, meinem zweiten SDÜ-Kater, dauert es viel länger, da sinkt der Wert seit drei Monaten zwar beständig, aber erst der nächste Bluttest wird zeigen, ob wir bei ihm endlich in der Referenz sind. Und Merlin hatte "nur" einen T4 von knapp über 8.
 

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