Raffgier statt Erlösung: Wenn Tierärzte bewusst falsche Hoffung machen

  • Themenstarter Themenstarter Leibeigener
  • Beginndatum Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Der kleine Mann hat es jetzt hinter sich...
Er ist heute Morgen Zuhause gestorben. Unser Eindruck am Freitag war also doch nicht so ganz falsch.
Ich ziehe daraus für mich gleich mehrere Konsequenzen, nämlich einmal, dass ich mich bei meinen eigenen Katzen nur auf MEINE Intuition verlasse, dann, dass ich um die entsprechende TK in Zukunft einen Riesenbogen mache, auch wenn sie angeblich mit unserer Praxis zusammenarbeiten und letztlich, dass ich im Zweifelsfall mein Tier lieber zu früh erlösen lasse, als es durch ein so unwürdiges Programm länger als nötig leiden zu lassen.

Außerdem habe ich gelernt, dass es neben der Taktik "guter Cop, böser Cop" scheinbar auch die Tierarzt-Variante gibt.

Gehört eigentlich in den Gelernt-Faden, war ja aber nicht hier im Forum...:stumm:
 
A

Werbung

Tut mir sehr leid um deinen Kater. :reallysad:
 
Es tut mir sehr leid, daß es für den Kleinen so schwer war, in Würde die letzte Reise anzutreten.
Bitte schreib uns irgendwann mal auf, was genau deiner Meinung nach schief lief, wo Stopp hätte gesagt werden müssen..

21156328zl.jpg
 
Ich versuche seit iein paar Tagen aufzuschreiben, was da schief lief, es wird aber jedes Mal ein Roman und ich habe trotzdem nur die Hälfte von dem geschrieben, was zum Verständnis notwendig ist.

Ich ziehe einfach mal ein Fazit: man hätte den Kater am Donnerstag, dem Tag nach der Einlieferung gehen lassen sollen. Allerdings wurde in der TK so mit den Gefühlen der Halterin "gespielt", dass sie diese Entscheidung nicht treffen konnte, weil man ihr eine Resthoffnung auf die Wiederherstellung des Katers immer wieder unter die Nase rieb.
Als wir ihn Freitag abholten, war der Kater so fit und aufgedreht, dass wir uns scherzhaft fragten, ob er gedopt sei (ich hatte ja hier schon geschrieben, dass wir dem ganzen nicht recht trauen würden...)

Für mich steht fest, dass keins meiner Tiere diese TK jemals von innen sehen wird, egal, was es hat. Das stellt mich natürlich vor ein Problem, denn unsere TA-Praxis hat keine Nachtwache...
Allerdings brauche ich nicht in eine TK zu gehen, die mir aufgrund einer Kooperation empfohlen wird, wenn eine Zusammenarbeit/Absprache zu keiner Zeit erfolgt und unserem Haus-TA von Seiten der Klinik ohne Druck von den Tierhaltern keine Auskunft gegeben wird.

Das Schlimme war ganz einfach der Umgang mit der Halterin, die eben sehr offen zeigte, dass sie Angst um ihr Tier hatte. Wenn dann gegenüber dem Haus-TA nach eindrücklicher Aufforderung der Halterin, doch bitte mit diesem zu sprechen, die Halterin als "schwierig" dargestellt wird, ist das wirklich total unmöglich.

Ich fand es schon bezeichnend, dass man halt mit mir sprach, statt mir ihr.
Wobei man auf Fragen zum Zustand des Katers und seiner Perspektive immer so antwortete, dass ich in der gleichen Situation vermutlich auch nicht mehr gewußt hätte, wie ich entscheiden sollte.

Am Ende bleibt für alle ein sehr fader Beigeschmack, ein toter Kater, dem man sicher Schmerzen und Stress hätte ersparen können und zumindest zwei Dosenöffnerinnen, die in Zukunft ihre Tiere lieber zu früh als zu spät gehen lassen, und sich dann vermutlich immer fragen, ob das so richtig war...
 
Passt ganz gut zu dem Thema hier.
Morgen um 20.15Uhr kommt im SWR/SR eine Sendung mit dem Thema
Tierärzte und das liebe Geld.
Da geht es u.A.auch darum,dass in Kleintierpraxen und Kliniken immer wieder unnötige und überteuerte Behandlungen vorgeschlagen werden.
Manchmal ist vielleicht weniger mehr.
In der Human-Med.spricht sich das langsam herum,dass nicht alles machbare und techn.mögliche ausgereizt wird,wenn eine verbesserung der Lebensqualität nicht mehr erreicht werden kann.
In der Tiermed.wird im Moment enorm aufgerüstet und vieles ist möglich was vor kurzem noch undenkbar war.
Sicher ist das oft auch ein Segen für die Tiere.
Vielleicht aber auch oft eine Leidensverlängerung zur Gewinnmaximierung.
 
Mal so als Gegenmeldung: meine Freundin ist Tierärztin (für Pferde). Es belastet sie wahnsinnig, dass sie Pferde einschläfern muss, bei denen eine Behandlung durchaus Erfolgsaussichten hätte - die aber langwierig und v.a. kostenintensiv sind, und die sich daher die Halter nicht leisten können oder wollen.
 
Werbung:
Mal so als Gegenmeldung: meine Freundin ist Tierärztin (für Pferde). Es belastet sie wahnsinnig, dass sie Pferde einschläfern muss, bei denen eine Behandlung durchaus Erfolgsaussichten hätte - die aber langwierig und v.a. kostenintensiv sind, und die sich daher die Halter nicht leisten können oder wollen.

Klar, das gibt es natürlich nicht nur bei Pferden - auch Besitzer von Hunden und Katzen sagen in der TA-Praxis oft, dass sie die Behandlung (oder insbesondere die Diagnose, die häufig um ein vielfaches teurer ist) nicht zahlen wollen.

Aber es gibt eben auch die typischen Fälle von "Abzocke" - so wie Murasaki das beschrieben hat. Und das ist bei dieser TK kein Einzelfall!

Oder - wie selbst schon oft erlebt - eine total mangelhafte Beratung, weil der TA nicht richtig zugehört hat oder im Studium nicht aufgepasst, was mich vor nicht allzu langer Zeit wieder überflüssiges Geld gekostet hat. Und darüber darf man sich ja nun mindestens noch ärgern.

Mich ärgert das wirklich, dass man in den Praxen eigentlich nur dann gut und richtig behandelt wird, wenn man ununterbrochen kritisch nachfragt und möglichst die Antworten an Ort und Stelle schriftlich dokumentiert.

Inzwischen schicke ich alles außer Blut schon selbst zum Labor, weil ich in der TA-Praxis nicht mehr sicher sein kann, ob die auch die richtigen Tests veranlassen.
 
Ich hatte damals ja schon geschrieben, dass ich sowas vorher nicht kannte.
Ich würde auch nicht grundsätzlich alle TÄ für bösartige Abzocker halten, dann hätte ich auch ein ernsthaftes Problem, denn schließlich haben wir 10 Katzen, von denen einige chronische Erkrankungen haben.

Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass man als Tierhalter im Selbststudium Veterinärmedizin studieren muss, wenn man will, dass den Tieren geholfen wird.
In unserer Stamm-TK wird alles besprochen und gerade jetzt bei unserer Morwen wurden mir relativ früh die möglichen Therapien erklärt, so dass ich mich entsprechend damit auseinandersetzen konnte, bevor es soweit war, Entscheidungen zu treffen.

Die andere Geschichte war eben sehr ernüchternd, denn ohne entsprechende Kenntnisse hätte meine Bekannte halt alle bereits gemachten Untersuchungen, deren Ergebnisse der Klinik ja auch vorlagen, nochmal machen lassen, inklusive eines CTs, das nicht notwendig war und eh nur gemacht werden sollte, "um dann zu entscheiden, dass man es hier für den Kater beendet" (das ist KEIN Witz, das wurde uns so gesagt).

Ich finde auch, dass TÄ für ihre Arbeit bezahlt werden sollen, allerdings erwarte ich halt, dass sie sagen, wenn sie nicht mehr weiter wissen und nicht sinnbefreit an Tieren rumtherapieren, um noch ein paar Euros herauszuholen bevor das Tier stirbt...

Ich finde, das ist nicht zuviel verlangt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist mein HD-Receiver aufgrund eines Stromausfalls ausgefallen und nun bin ich froh, dass es noch weitere Sendetermine gibt🙁

Meine Strategie ist inzwischen, zu sagen, dass ich wissen möchte, was in diesem Fall der "Goldstandard" wäre. Und dann möchte ich zusammen mit einem erfahrenen TA, der Tiere liebt, entscheiden, was das beste fürs Tier ist.

Wenn es eine Chance gibt, die Erkrankung zu heilen oder auch nur die Lebensqualität des Tieres wiederherzustellen/zu verbessern, bin ich - sowohl finanziell als auch mit persönlichem Einsatz - zu allem bereit.
Aber nicht, wenn es nur darum geht, die diagnostischen Möglichkeiten "auszuschöpfen" und mich an der Bezahlung der teuren Medizinprodukte zu beteiligen.

Meine Standardfrage in schweren Fällen: "Was würde Sie tun, wenn es Ihre Katze wäre? Völlig unabhängig von den Kosten."

Vom TA meines Vertrauens habe ich darauf bisher eine ehrliche Antwort erhalten und eine plausible Begründung.

Der Fall in Norderstedt, wo neue RÖ-Aufnahmen gemacht wurden und die Diagnose dann anhand der "alten" erklärt wurde, lässt doch schon tief blicken, oder?
 
Werbung:
Die Sendung ist wirklich sehenswert.
Es geht auch um den Einfluss der Futtermittelfirmen,genannt wurden:
Royal Canin,Hills und Vet Concept.
Wirklich unglaublich was in den Praxen und Tierkliniken für ein reger Futtermittelhandel betrieben wird.
Dann ging es auch um das Dispersionsrecht.
Das ist zum Teil natürlich nicht schlecht,verleitet aber wohl auch TÄ unnötig Med.zu verkaufen die nicht unbedingt nötig sind.
Auch da sind die Pharma Firmen wohl sehr rege in den Praxen.
Ich war vor Kurzem in einer Tierklinik und dachte,als ich in die grosse Eingangshalle kam,ich wäre in einem Futtermittelladen.
Reihenweise RC und Hills Futter für alle Tierlebenslagen.
Sehr geschäftstüchtig die Klinik,nur auf mich hat das keinen grossen Eindruck gemacht.Ich werde da eher nicht mehr hinfahren.
Scheinbar unterschätzen viele TÄ doch die Kritikfähigkeit mancher Tierhalter.
Das ist auch anderen Kunden-Patienten schon komisch aufgestossen.
 
Ich betrachte die Sendung kritisch.

Es wurden unvollständige Preise aus der GOT zitiert, die nicht die gesamte OP umfassen; es wurden Äpfel-Birnen vergleiche gemacht (zB als die Kosten vergleichen wurden, obwohl unterschiedliche Narkosen und Überwachung usw. wschl gemacht werden); ich habe mich gefragt, warum dieser Polizist (?) angeblich für ein Fundtier finanziell aufkommen sollte, warum sich teilweise über Rechnungen aufgeregt wurde, obwohl diese gar nicht so hoch waren/m.e. angemessen - bis jetzt mal auf diesen krassen Fall mit dem Hund und den ca. 12.000 Euro ausgenommen.
Interessant fand ich z.B. auch, dass bei diesem Hund mit dem Atemproblem eine OP "vorgerechnet" wurde, am Ende wurden diesem Hund aber nur die Nasenlöcher geweitet und nicht u.a. das Gaumensegel gekürzt und dies wurde dann kommentiert mit "das war es ERSTMAL". Heißt für mich, mit diesen am Ende ca. 352 Euro ist es auf lange Sicht wahrscheinlich doch noch nicht getan.

Auch fand ich die Sachverhalte teils in sich nicht stimmig geschildert. Diese Frau mit dem Tier, welches einen Tumor hatte. Erst wird gesagt, es sei klar gewesen, dass das Tier todkrank sei und man sei nur zum Einschläfern hin. Da frage ich mich, warum muss ich zum Einschläfern in eine TK? Warum sage ich nicht im Vorfeld, dass das Tier todkrank ist und ich keine weiteren Behandlungen wünsche? Warum lasse ich das Tier nicht einfach bei dem Arzt einschläfern, der die Diagnose gestellt hat?

Und allgemein: warum sprechen die Leute die Kosten nicht offen und ehrlich an. Eine TK/TA wird kaum behandeln, wenn man eben sagt, dass man es NICHT zahlen kann. Man muss eben nur einen Dialog entstehen lassen.

Dann wurde es als verwerflich hingestellt, dass TA-Praxen Futter, Zubehör usw. verkaufen - finde ich nicht sonderlich schlimm, es steht doch jedem frei, sich selbst zu informieren. Wobei ich diesen Kritikpunkt ein Stück weit eben noch verstehen kann, da Uninformierte sicherlich oft denken, TA seien auch Ernährungsberater.

Letztlich hat mir auch der Vergleich zwischen dieser kleinen Praxis und größeren TKs nicht gefallen. Stichpunkt teurere Geräte. Dieser Arzt mit der kleinen Praxis kann vieles ja gar nicht leisten, was dann eben eine TK mit diesem Gerät kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wurde es als verwerflich hingestellt, dass TA-Praxen Futter, Zubehör usw. verkaufen - finde ich nicht sonderlich schlimm, es steht doch jedem frei, sich selbst zu informieren. Wobei ich diesen Kritikpunkt ein Stück weit eben noch verstehen kann, da Uninformierte sicherlich oft denken, TA seien auch Ernährungsberater.

Ich bin bei diesem Punkt zwiegespalten. Gut Zubehör können sie ja verkaufen was sie wollen, aber bei Ernährungsprodukten die nicht tatsächlich medizinisch induziert sind, oder die man nicht mal eben schnell im Handel bekommt sehe ich das anders.
Ich finde es auch ziemlich bescheuert, wenn Humanmediziner Diätdrinks verkaufen.....
 
Ich bin bei diesem Punkt zwiegespalten. Gut Zubehör können sie ja verkaufen was sie wollen, aber bei Ernährungsprodukten die nicht tatsächlich medizinisch induziert sind, oder die man nicht mal eben schnell im Handel bekommt sehe ich das anders.
Ich finde es auch ziemlich bescheuert, wenn Humanmediziner Diätdrinks verkaufen.....

Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn sie Futter da haben - ganz zu Anfang hatte wir auch mal NaFu gegen DF mitgenommen - einfach, weil es Wochenende war und wir kein Hühnerfleisch mehr kaufen konnten.
Mich stört es aber, wenn ich in eine Praxis komme und die Wände voller Futterregale sind, überall Werbung hängt und die Helferinnen XXX- Ernährungsberaterinnen sind...
Da gehe ich gar nicht erst hin, da weiß ich schließlich, was auf mich zukommt.
 
So, inzwischen habe ich die Sendung gesehen.

Bei den Diätfuttermitteln finde ich die Rabattierung auch sehr grenzwertig. Das ist nichts anderes als Verkauf von Futtermitteln mit ordentlichem Gewinn - ein Zusatzgeschäft, dass dazu verleitet, mal schnell nen Euro nebenbei zu machen.

Wenn mal ein Tütchen fürs Wochenende mitgegeben wird, bis die Durchfallursache gefunden ist - o. k. Aber es gibt auch Fälle, wo allen Ü-10-Katzen grundsätzlich schon mal "prophylaktisch" (ohne Diagnostik) ein Nierendiätfutter verordnet wird. Der unsichere Halter wird es dann regelmäßig kaufen. Und das ist für mich kriminell.

Schlimmer noch wird es bei "echten" Medikamenten. So gibt es hier in HH eine TÄ (Spezialgebiet Dermatology), die sehr gerne bestimmte Medikamente "verkauft", d. h. man bekommt kein Rezept, sondern soll die Sachen unbedingt in der Praxis kaufen. Recherchiert man über sie, so offenbart sich auch der Grund: Die Damen hält häufig Vorträge auf Veranstaltungen dieser Pharmafirma. Ein Schelm, wer böses dabei denkt?

Die Beiträge über die Honorare für OPs waren tatsächlich etwas undurchsichtig. Für mich ist schon klar, dass es deutlich teurer ist, wenn eine Inhalationsnarkose gemacht wird, ein EKG mitläuft und der Chef-Kardiologe für den Notfall vor Ort ist. Aber ich wünsche mir, dass auch diese Szenarien vorher kurz mit mir besprochen werden, wie auch der ungefähre voraussichtliche Rechnungsbetrag. Und das klappt in der Regel.

Allerdings warum eine simple Kastration mit Injektionsnarkose plötzlich um das 3-fache teurer wird, nur weil ein MRT im Nebengebäude steht und bezahlt werden will, leuchtet mir nicht ganz ein. Die Uni-Klinik München verfügt auch über viele Möglichkeiten der modernen Medizintechnik, kann dabei aber ganz normale Honorare verlangen. Wie die das machen? Könnte ein Vergleich des privaten Fuhrparks der Klinik-Chefs Aufschluss darüber geben? (Ja, der war jetzt gemein.)

Im Institut für angewandte Kleintiermedizin bei Herrn Schrader war ich selbst noch nicht. Ich hatte bisher lediglich einmal telefonischen Kontakt und habe mich daraufhin für eine andere Praxis entschieden - ganz unabhängig von der Höhe des Honorars.

Es schien mir dort nämlich genau der "Geist" zu herrschen, der auch im Beitrag rüberkam: Fließbandarbeit im OP. Da ist sicher keine Zeit für eine vernünftige Erklärung und eine ordentliche Diagnostik, dachte ich mir. Und wer weiß, wie die mit meinen Tieren umgehen - Ella hat nämlich manchmal ihre ganz eigene Geschwindigkeit. Ich möchte, das TÄ auch das respektieren.

So erspare ich mir traumatisierte Katzen, die beim Anblick des Transportkorbs schon in der letzten Ecke der Wohnung zitternd auf ihre Hinrichtung warten. Und wenn das was kostet, bezahle ich das gern.

Trotz allem hat Herr Schrader recht damit, dass einige ohne Rücksicht auf Verluste kräftig hinlagen - für nicht nötige Untersuchungen, teure Medikamente und übertriebenen Tarife (ich möche mal sehr bitten: 250 € für eine Nacht in der TK - hat der Chefarzt die komplette Nacht daneben gesessen?).

Ich finde auch, die vielen kritischen Beiträge auf seiner Homepage regen dazu an, über manches aus einer anderen Perspektive nachzudenken und schau dort immer mal wieder rein. Insgesamt war es mir etwas zu überspitzt. Ich vermute mal, da geht es auch um den privaten Kleinkrieg mit ein paar Fachkollegen... ist aber nur so ein Gefühl.

Der TA aus Baiersbrunn, der ja auch recht kritisch war, kam für mich sachlicher rüber.
 
Werbung:
So, inzwischen habe ich die Sendung gesehen.

Bei den Diätfuttermitteln finde ich die Rabattierung auch sehr grenzwertig. Das ist nichts anderes als Verkauf von Futtermitteln mit ordentlichem Gewinn - ein Zusatzgeschäft, dass dazu verleitet, mal schnell nen Euro nebenbei zu machen.

Wenn mal ein Tütchen fürs Wochenende mitgegeben wird, bis die Durchfallursache gefunden ist - o. k. Aber es gibt auch Fälle, wo allen Ü-10-Katzen grundsätzlich schon mal "prophylaktisch" (ohne Diagnostik) ein Nierendiätfutter verordnet wird. Der unsichere Halter wird es dann regelmäßig kaufen. Und das ist für mich kriminell.

Schlimmer noch wird es bei "echten" Medikamenten. So gibt es hier in HH eine TÄ (Spezialgebiet Dermatology), die sehr gerne bestimmte Medikamente "verkauft", d. h. man bekommt kein Rezept, sondern soll die Sachen unbedingt in der Praxis kaufen. Recherchiert man über sie, so offenbart sich auch der Grund: Die Damen hält häufig Vorträge auf Veranstaltungen dieser Pharmafirma. Ein Schelm, wer böses dabei denkt?

Die Beiträge über die Honorare für OPs waren tatsächlich etwas undurchsichtig. Für mich ist schon klar, dass es deutlich teurer ist, wenn eine Inhalationsnarkose gemacht wird, ein EKG mitläuft und der Chef-Kardiologe für den Notfall vor Ort ist. Aber ich wünsche mir, dass auch diese Szenarien vorher kurz mit mir besprochen werden, wie auch der ungefähre voraussichtliche Rechnungsbetrag. Und das klappt in der Regel.

Allerdings warum eine simple Kastration mit Injektionsnarkose plötzlich um das 3-fache teurer wird, nur weil ein MRT im Nebengebäude steht und bezahlt werden will, leuchtet mir nicht ganz ein. Die Uni-Klinik München verfügt auch über viele Möglichkeiten der modernen Medizintechnik, kann dabei aber ganz normale Honorare verlangen. Wie die das machen? Könnte ein Vergleich des privaten Fuhrparks der Klinik-Chefs Aufschluss darüber geben? (Ja, der war jetzt gemein.)

Im Institut für angewandte Kleintiermedizin bei Herrn Schrader war ich selbst noch nicht. Ich hatte bisher lediglich einmal telefonischen Kontakt und habe mich daraufhin für eine andere Praxis entschieden - ganz unabhängig von der Höhe des Honorars.

Es schien mir dort nämlich genau der "Geist" zu herrschen, der auch im Beitrag rüberkam: Fließbandarbeit im OP. Da ist sicher keine Zeit für eine vernünftige Erklärung und eine ordentliche Diagnostik, dachte ich mir. Und wer weiß, wie die mit meinen Tieren umgehen - Ella hat nämlich manchmal ihre ganz eigene Geschwindigkeit. Ich möchte, das TÄ auch das respektieren.

So erspare ich mir traumatisierte Katzen, die beim Anblick des Transportkorbs schon in der letzten Ecke der Wohnung zitternd auf ihre Hinrichtung warten. Und wenn das was kostet, bezahle ich das gern.

Trotz allem hat Herr Schrader recht damit, dass einige ohne Rücksicht auf Verluste kräftig hinlagen - für nicht nötige Untersuchungen, teure Medikamente und übertriebenen Tarife (ich möche mal sehr bitten: 250 € für eine Nacht in der TK - hat der Chefarzt die komplette Nacht daneben gesessen?).

Ich finde auch, die vielen kritischen Beiträge auf seiner Homepage regen dazu an, über manches aus einer anderen Perspektive nachzudenken und schau dort immer mal wieder rein. Insgesamt war es mir etwas zu überspitzt. Ich vermute mal, da geht es auch um den privaten Kleinkrieg mit ein paar Fachkollegen... ist aber nur so ein Gefühl.

Der TA aus Baiersbrunn, der ja auch recht kritisch war, kam für mich sachlicher rüber.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen...tieraerzte-mit-zehn-euro-monatslohn-1.2359557

Das dürfte eher der Grund sein, warum manche Uni-Kliniken immer noch sehr günstig arbeiten können.

Beim Rest stimme ich allerdings zu 😉
 
Das dürfte eher der Grund sein, warum manche Uni-Kliniken immer noch sehr günstig arbeiten können.

Beim Rest stimme ich allerdings zu 😉

Das dürfte aber auch auf viele Tierkliniken zutreffen, die ihre Jung-Ärzte wohl auch ziemlich mies bezahlen.

Unikliniken werden vermutlich auch einiges an Forschungsgeldern erhalten und deshalb günstiger arbeiten können.
 

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben