Wenn es finanziell machbar ist, würde ich an deiner Stelle auch in ein Rücklagensparbuch investieren. Mindestens 50 Euro im Monat je Katze; das hört sich nach viel an, aber im Grunde kann jede Katze - egal ob von der Straße bzw. vom Bauernhof oder vom seriösesten aller Vereinszüchter - krank werden oder einen Unfall haben und von jetzt auf gleich enorme Tierarztkosten verursachen.
So war beispielweise meine Katze Mercy wieder mit Chylothorax in der Tierklinik, musste aber vor der Versorgung des Ergusses zunächst an der Lunge operiert werden. Das waren mal eben fünf Tage Klinik und 3.500 Euro Gesamtkosten. 😱
Ein Verkehrsunfall mit Freigängern kann sehr schnell genauso teuer oder noch teurer werden; das hängt natürlich immer auch am individuellen Geschehen und Tier.
Und bei chronischen Erkrankungen, wie sie etwa mein Sternchen Nine hatte (u. a. IBD und Calicischübe), gehen monatlich Hunderte über den Ladentisch, da gebe ich Cat-Bln absolut recht!
Wer nicht in der glücklichen Lage ist, über ein Einkommen zu verfügen, das genug Luft für unvorhergesehene Tierarztkosten lässt, tut insofern gut, in eine umfassende Tierkrankenversicherung zu investieren; da hat man (im Gegensatz zum Sparbuch) zumindest die Gewissheit, dass im Fall eines Falles sofort das notwendige Geld für eine teure Behandlung und/oder OP bereit steht. Dafür ist das Geld "verloren", wenn und solange das Tierchen gesund ist (was sich natürlich jeder Dosi wünscht).
Wichtig ist - unabhängig davon, ob man ein Sparbuch bevorzugt oder eine Versicherung - vor allem aber, dass man sich klar macht, dass die Haltung von Hund und Katze (genauso, in etwas geringerem Umfang auch von Hase und Meerli etc.) ein teures Hobby ist!
Beim Hund ist es vielleicht bereits durch die Hundesteuer etwas sichtbarer und die gesonderte Tierhaftpflichtversicherung (die aber entgegen dem Namen eine freiwillige Versicherung ist, soweit ich weiß), aber die gesundheitliche Versorgung der lieben Hausgenossen darf bei der Betrachtung der regelmäßig anfallenden Kosten für die Tiere nicht außer Acht gelassen werden.
Meine Katze Mercy hat die ersten sechs Jahre ihres Lebens total unauffällig verbracht; neben den Impfkosten war da nur der jährliche Check mit Blutbild und im Alter von ca. drei Jahren eine große Zahnbehandlung wegen FORL (Entfernen der Backenzähne etc.). Das waren nach meiner Erinnerung um die 800 Euro.
Und dann vergangenes Jahr vier Wochen Tierklinik mit zwei Operationen und einer Blutspende wegen Chylothorax, ein Kampf auf Leben und Tod. Die Klinik ist mir damals sehr entgegen gekommen, weil ich mehr oder weniger pleite war, aber es waren trotzdem mehrere 1000 Euro, die ich über Monate in Raten abgestottert habe. Nun kam also der neue Erguss, und nur dank einer kleinen Erbschaft bin ich in der Lage, die neue Behandlung bisher finanziell tragen zu können. Krankenversichern kann ich Mercy nicht mehr (die würde kein Versicherer mehr nehmen!), aber ich kann gewisse Rücklagen bilden, was ich auch fleißig mache.
Meine Katzen sind gewissermaßen mein Hobby, so wie bei anderen Leuten eine Sportart oder das Reisen oder Konzert und Theater ein geliebtes Hobby sind.
Wo es finanziell passt, halte ich eine Rücklage von vielleicht 3000 bis 5000 Euro je Katze für eine beruhigende Summe. Damit könnte man auch größere Unglücke wie etwa beim Freigänger einen schweren Autounfall abdecken. Aber im Grunde hilft auch schon die Hälfte dieser Summe, um mit "normaleren" Malessen finanziell umgehen zu können. 🙂
Nur.... erstmal muss man das Geld angespart haben, und das braucht seine Zeit.... 😉
Was unter finanziellen Gesichtspunkten nicht verkehrt ist:
Die betreffenden Katzen aus dem Tierschutz adoptieren, denn im TH werden sie gesundheitlich durchgecheckt, auch nötigenfalls tierärztlich behandelt, immer kastriert und auch komplett geimpft, so dass man die Sicherheit hat, kein akut krankes Tierchen aufzunehmen. Auch private Pflegestellen stecken teilweise enorme Summen in die Gesundheitsversorgung ihrer Pflegis (oft durch private Spenden generiert); man sollte sich die Pflegestelle aber genau ansehen (z. B. sind die privaten Pflegestellen, die hier im Forum unterwegs sind, m. E. sehr transparent in diesem Punkt).
Und der Kauf beim seriösen Vereinszüchter bedeutet, dass zumindest die vom Verein vorgegebenen Mindeststandards an die Haltung und Gesundheitsversorgung der Zuchttiere und Nachkommen eingehalten werden und dass die Elterntiere auf die gängigen Erbkrankheiten negativ getestet wurden, bevor sie zur Zucht eingesetzt werden. Trotzdem können natürlich auch Rassekatzen (= Katzen mit Stammbaum) im Lauf ihres Lebens schwer erkranken, siehe Mercy. Aber eine Krankheit wie ein Chylothorax (gewissermaßen ein undichtes Lymphsystem ^^) ist bei Katzen nicht so häufig; eher fallen bei Freigängern mit Autounfällen derart hohe Tierarztkosten auf einen Sitz an, nicht so sehr bei "normal kranken" Katzen.
Ich finde es toll, dass du dich informieren und Rücklagen bilden willst! 🙂
Aber vielleicht ist eine Tierkrankenversicherung eher dein Ding, das musst du individuell entscheiden.