SchilddrüsenUNTERfunktion - eilt!

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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teppichkatze

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Unsere alte Katze, 20 Jahre, ist seit ein paar Tagen schlapp, hat ein Atemgeräusch. Abhören und abtasten ergab keine Auffälligkeiten (keine Entzündungen o.ä.); aber das Blutbild ergab deutlich niedrige Schilddrüsenwerte. Der Wert liegt bei 0,3; normal sind 0,9 bis 2,9.

Leber- und Nierenwerte sind ok.

Unter Cortison ging es ihr deutlich besser. Langzeitcortison habe ich dann ohne weitere Untersuchungen abgelehnt (ich bin nicht vor Ort, bitte jetzt keine Diskussion deswegen, ich kenne und teile die Forumsmeinung zu Cortison)

Was kann das sein, worauf deutet es hin, wie kann man eine Schilddrüsenunterfunktion behandeln?

Das letzte Blutbild ist aus Januar, da waren alle Werte unauffällig.

Die Katze ist schlapp und hat Schluckbeschwerden (Schilddrüse drückt??), frisst nicht gut.

Ideen bitte! Der nächte Tierarztbesuch steht gleich an, aber ich vermute, ohne der behandelnden Ärztin zu nahe treten zu wollen, dass sie bei der Diagnose auch erstmal ratlos ist.

(Die anderen Blutwerte habe ich noch nicht, reiche ich heute Abend nach.)
 
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Schilddrüsenunterfunktion

Unsere alte Katze, 20 Jahre, ist seit ein paar Tagen schlapp, hat ein Atemgeräusch. Abhören und abtasten ergab keine Auffälligkeiten (keine Entzündungen o.ä.); aber das Blutbild ergab deutlich niedrige Schilddrüsenwerte. Der Wert liegt bei 0,3; normal sind 0,9 bis 2,9.

Leber- und Nierenwerte sind ok.

Unter Cortison ging es ihr deutlich besser. Langzeitcortison habe ich dann ohne weitere Untersuchungen abgelehnt (ich bin nicht vor Ort, bitte jetzt keine Diskussion deswegen, ich kenne und teile die Forumsmeinung zu Cortison)

Was kann das sein, worauf deutet es hin, wie kann man eine Schilddrüsenunterfunktion behandeln?

Das letzte Blutbild ist aus Januar, da waren alle Werte unauffällig.




Die Katze ist schlapp und hat Schluckbeschwerden (Schilddrüse drückt??), frisst nicht gut.

Ideen bitte! Der nächte Tierarztbesuch steht gleich an, aber ich vermute, ohne der behandelnden Ärztin zu nahe treten zu wollen, dass sie bei der Diagnose auch erstmal ratlos ist.

(Die anderen Blutwerte habe ich noch nicht, reiche ich heute Abend nach.)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Beschwerten an der Unterfunktion liegt.
Meine Katzen hatten immer eine Überfunktion, da ist die Schilddrüse vergrößert.
Nach einer Radiojodtherapie ist eine von meinen Katzen zeitweise in eine Unterfunktion gerutscht. Ihr Wert war damals -1,6 und sie hatte keinerlei Beschwerden. Außerdem kann man eine Unterfunktion wesentlich besser behandeln. Wenn sie Schluckbeschwerden hat, kann es auch an etwas anderes liegen. Vielleicht hat sie eine Angina, dies gibt es auch bei Katzen.
 
Unsere alte Katze, 20 Jahre, ist seit ein paar Tagen schlapp, hat ein Atemgeräusch. Abhören und abtasten ergab keine Auffälligkeiten (keine Entzündungen o.ä.); aber das Blutbild ergab deutlich niedrige Schilddrüsenwerte. Der Wert liegt bei 0,3; normal sind 0,9 bis 2,9.

Welcher Wert ist das denn TSH? T4 oder T3?
 
Katzenbraut, bei Katzen wird in aller Regel der T4 gemessen.

@Teppichkatze, aktuell setze ich mich auch gerade mit dem Thema Unterfunktion auseinander, weil mein Dicker nach der RJT jetzt in eine leichte Unterfunktion gerutscht ist. Bei Euch ist der Wert aber extrem niedrig und daher solltet Ihr die Tierärztin unbedingt auf die Therapie mit L-Thyroxin ansprechen. Das sind die Schilddrüsenhormone, die bei einer Unterfunktion zu wenig gebildet werden. Dass es mit Cortison besser war, muss nicht zwingend daran liegen, dass das Cortison der Schilddrüse gut tut - Cortison wirkt bei manchen Katzen einfach wie ein Aufputschmittel. Die Therapie mit L-Thyroxin soll sehr gut funktionieren, weil das recht nebenwirkungsarm ist. Wenn es für die Katze einigermaßen erträglich wäre, würde ich relativ zeitnah den T4 nachtesten lassen, um sicher zu gehen, dass da kein Messfehler des Labors vorlag. Kannst Du auch mal schauen, wie hoch der Wert im Januar war?

Es ist sehr, sehr ungewöhnlich, dass Katze an einer SDU erkranken, aber es kommt vor. Da das so selten ist, kann ich Dir nur empfehlen, mal die Universitätskliniken anzurufen und zu fragen, wer sich da gut mit Endokrinologie auskennt. Es gibt ja nur vier: Gießen, München, Hannover und Leipzig.

@Edit: Das Atemgeräusch könnte auch vom Herzen kommen, das bei einer SDU genauso wie bei einer SDÜ in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei einer SDÜ läuft die Pumpe immer hochtourig, bei einer SDU ist das genaue Gegenteil der Fall, die Pumpe läuft untertourig. Dass sie wenig frisst, kann daran liegen, dass wegen der untertourigen Arbeit aller Organe der Energiebedarf weitaus geringer ist als bei einer Katze mit normalen Werten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit ist heute früh noch was eingefallen: Google doch mal nach euthyroid sick Syndrome, das ist quasi eine Art "falscher" Schilddrüsenunterfunktion.
 
Mit ist heute früh noch was eingefallen: Google doch mal nach euthyroid sick Syndrome, das ist quasi eine Art "falscher" Schilddrüsenunterfunktion.

Danke (auch für Deine PNs)! (und auch an euch andere, für die guten Tipps)

"Nur" eine SDU ist es wohl nicht. Die Vermutung geht jetzt in Richtung tumoröses Geschehen (ich habe auch schon mal gehört, dass Tumore SDU nach sich ziehen können).
Ich müsste mit der Tierärztin selber sprechen, aber wenn sie die Schilddrüse ertasten konnte spricht das für eine Wucherung, denn bei Katzen ist die normalerweise nicht tastbar. Und das würde auch die Schluckbeschwerden und Atemgeräusche erklären (die sonst kein typisches Symptom einer SDU sind - und auch eine Angina etc. kann ausgeschlossen werden, spätestens jetzt unter Cortisoneinfluss).
 
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Ich denke auch, dass da noch etwas anderes dahinter steckt, vor allem, wenn die Schilddrüse fühlbar ist. Das ist wirklich jetzt eine Sch****-Situation für Euch. Eine 20-Jährige Katze legt man ja nicht mehr so ohne Weiteres unter das Messer und man muss sehr genau abwägen, ob man ihr da noch einen Untersuchungsmarathon zumuten will.

Wäre schön, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst.
 
Ich habe unsere Katze jetzt selbst gesehen und erlebt. Laut Tierärzten liegt sie im Sterben, aber sie selbst benimmt sich nicht so. Sie ist wach, nimmt am Leben teil, lässt sich gerne streicheln, schnurrt vor Wohlbehagen - nicht vor Stress oder Schmerzen (gut, das Schnurren klingt abenteuerlich) und hat Appetit - kriegt aber nicht viel runter und/oder ist schnell satt (heute bisher 4 TL NaFu mit bisschen Wasser und zusätzlich bisschen Katzenmilch. Reconvales mag sie nicht...). Sie läuft die Treppe hoch und runter und ihr Fell glänzt.

Natürlich hat sie abgebaut, aber sie frisst ja auch seit mehreren Tagen kaum.

Sie hat ein Atemgeräusch, zieht die Luft bei Aufregung (schnurren und gestreichelt werden) mit Anstrengung ein - das sieht man seitlich hinter den Rippen. Sie kauert sich dann auf alle Viere und streckt den Hals vor. Im Ruhezustand "quietscht" sie beim Atmen.
Und wenn sie schluckt, sieht man das deutlich, dazu streckt sie auch den Hals nach vorne. Aber wenn sie frisst, kann sie relativ gut schlucken.

Irgendwas ist da. Aber was?

* Ein Tumor?
* Ein Fremdkörper?
* Eine katzenschnupfenartige Entzündung?? (Augen, Ohren, Nase sind frei. Rachen und Mundschleimhaut sollen nach tierärztlicher Untersuchung unaufällig sein - ich hab jetzt noch nicht nachgeguckt, findet sie furchtbar. Kein Fieber.)
Sie hat auch keine Stimme mehr. Meinem Gefühl nach würde ich sagen, Kehlkopfentzündung oder so... müsste man das im Rachen sehen können? Kann ich noch einen Erregernachweis machen lassen, obwohl sie Cortison bekommen hat? (und verschiedene AB - vor vier Wochen Convenia, übrigens wegen leichten Schnupfensymtomen (bisschen Husten und Niesen, sie hat dann plötzlich aufgehört zu fressen, bekam Convenia, fraß dann direkt wieder, aber hatte fortan ein leichtes Atemgeräusch - und jetzt Amoxicillin zum Cortison).

Ich weiß nicht ob man die Schilddrüse fühlt, ich muss das mal mit meinen Katern vergleichen. (gerade mal verglichen: Nee. Fühlt sich ähnlich an. Bei der alten Katze ist die Haut drumherum eben faltig und sie hat weniger Muskeln, aber das "knorpelige Teil" am Hals fühlt sich gleich an.)
Das Blutbild ist relativ unauffällig (ich tipp's gleich noch ab).

Würde man Krebs o.ä. an den Blutbildwerten erkennen?

Müsste man tumoröse Wucherungen nicht auf einem Röntgenbild sehen können, d.h. könnte man nicht Krebs relativ einfach auf diese Weise bestätigen oder ausschließen?
 
Das Blutbild:

Fett markiert sind die auffälligen Werte.
Wer kann daraus was lesen? (Die Katze hat sich bei der Blutabnahme ziemlich aufgeregt - was die erhöhten Leukozyten erklären kann - und sie hat 6 Tage vor der Blutabnahme ein 2-Tage-Cortison bekommen - was möglicherweise die herabgesetzten Lymphozyten erklärt? (keine Ahnung?))


Klinische Chemie (photometrisch, ISE)


Fructosamine 234,0µmol (<340)
AP 17 U/l (<140)
GLDH 1,3 U/L (y6)
ALT (GPT) 34,0 U/l (<70)
CK 34,6 U/l (<130)
Gesamteiweiß 84,5 g/l (57-94)
Albumin 40,3 g/l (26-56)
A/G-Quotient 0,91 (0,6-1.2)
Harnstoff 14,5 mmol/l (5,0-11,3)
Kreatinin 150,6 µmol (0-168,0)
Natrium 150 mmol/l (145-158)
Phosphat-anorg 1,0 mmol/l (0,8-1,9)
Calcium 2,8 mmol/l (2,3-3,0)
Kalium 3,7 mmol/l (3,0-4,8)
Eisen 13,2 µmol/l (8-31)



Cystatin C-Bestimmung - Photometrie

Cystatin C 0,9 mg/l (< 1,0)



Thyroxin-Bestimmung (T4) - CLA


T4 (Basalwert) 0,3 µg/dl (0,9-2,9)



Blutbild (Laserstreulicht-Methode)


Erythrozyten 10,31 T/l (5,0-10,0)
Hämatokrit 0,45 l/l (0,30-0,44)
Hämoglobin 142 g/l (90-150)
Leukozyten 19,4 G/l (6,0-11,9)
Segmentkernige 85% (60-78)
Lymphozyten 10% (15-38)

Monozyten 3% (0-4)
Eosinophile 2% (0-6)
Basophile 0% (0-1)
Stabkernige 0% (0-4)
Hypochromasie neg. (neg.)
Anisozytose neg. (neg.)
Thrombozyten 419 G/l (180-550)



Differentialblutbild (abolute Zahlen)

Segmentkernige 16,5 G/l (3,0-11,0)
Lymphozyten 1,9 G/l (1,0-4,0)
Monozyten 0,6 G/l (0,04-0,5)
Eosinophile 0,4 G/l (0,04-0,6)
Basophile 0,0 G/l (< 0,04)
Stabkernige 0,0 G/l (< 0,6)
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter Cortison ging es ihr deutlich besser. Langzeitcortison habe ich dann ohne weitere Untersuchungen abgelehnt (
Normalerweise eine gute Entscheidung, allerdings kann die Diagnose sich ewig hinziehen ..
Mit Cortison geht es ihr deutlich besser, sie ist 20 Jahre alt.
Ich würde Cortison geben.


Sie ist wach, nimmt am Leben teil, lässt sich gerne streicheln, schnurrt vor Wohlbehagen - nicht vor Stress oder Schmerzen (gut, das Schnurren klingt abenteuerlich) und hat Appetit - kriegt aber nicht viel runter und/oder ist schnell satt (heute bisher 4 TL NaFu mit bisschen Wasser und zusätzlich bisschen Katzenmilch. Reconvales mag sie nicht...). Sie läuft die Treppe hoch und runter und ihr Fell glänzt.
Natürlich kann es bei ihre gesegneten Alter sein, daß sie "im Sterben liegt". Das kann aber ein längerer Prozeß sein und so wie du sie beschreibst, gibt es noch keinen Grund, dem nachzuhelfen.

Bezüglich Schluckbeschwerden müßte man vermutlich mit einem Endoskop rein und das würde ich nicht mehr machen.
Auf dem Röntgen könnte man etwas erkennen, wenn ein Tumor schon sehr groß ist.
Und wenn ein Tumor dort sitzt (im Rachen) hast du eigentlich keine Behandlungsmöglichkeit mehr.

Das BB ist IMO unauffällig, sogar ganz gut. Die ungewöhnlichen Werte, speziell SD und Harnstoff, können auch Einmalwerte sein, da müßte man nochmal prüfen.

Du könntest noch eines machen lassen, um zu sehen, wie die Werte sich ändern, aber das würde ich nur machen, wenn das kein großer Streß für sie ist.
Von wann genau ist das BB denn?

In ihrem Alter würde ich persönlich auch keine invasiven Untersuchungen mehr machen.

Mach es ihr schön, achte darauf, daß noch schlucken und gut atmen kann.
Wenn Cortison hilft, gib Cortison.
Wenn AB hilft, auch das.
Öfters kleine Mengen füttern, Futter, daß leicht zu schlucken ist.
 
Mit Krebs kenne ich mich glücklicherweise nicht aus.

Wenn sie Cortison und Convenia bekommen hat, könnte aber vielleicht wirklich ein Euthyroid Sick Syndrom vorliegen, wenn ich das richtig im Kopf habe, kann es nach Cortisongabe und bestimmten AB dazu kommen, dass der T4 in den Keller geht. Ich weiß aber nicht, ob Convenia dazu gehört.

Lies Dir doch bitte mal das FAQ von FrauFreitag zur Behandlung von Atemwegsinfektionen durch. Nach meinem Verständnis wurde Eure Katze da nämlich falsch behandelt. Einfach Convenia spritzen und dann auch noch Cortison und das alles ohne Erregerbestimmung kann unter Umständen absolut kontraproduktiv sein.

Zumindest wenn es eine Entzündung der Atemwege ist. Bei Krebs kann Cortison wiederum hilfreich sein, aber ohne klare Diagnose ist das nur ein Stochern im Nebel. Vielleicht wäre eine Zweitmeinung sinnvoll? Ich weiß jetzt nicht, ob Ultraschall oder Röntgen in dem Fall sinnvoller wären.
 
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