Es ist schon schwierig genug, Menschen davon zu überzeugen, dass es ihre Haustiere nicht gut bei ihnen haben. Bei Kindern? Die Sozialarbeiter hier werden es bestätigen, Kinder zu helfen gegen den Willen der Eltern ist sehr, sehr schwer.
Und oftmals wollen die Kinder auch nicht weg. Warum auch?
Nochmals: die Frau, die hier beschrieben wird, lebt in Italien. Nicht in Deutschland. Kennt jemand die bürokratischen Mechanismen in Italien?
Ist die Frau Italienerin, ist sie Deutsche?
Konnte ich bisher nicht rauslesen.
Die Frau kommt gebuertig aus Ecuador. Sorry, dachte, ich haette es bereits erwaehnt: ist damit nachgeholt.
Da ich die Kultur in Suedamerika, bzw Ecuador ueberhaupt nicht kenne, halte ich mich da mit einem "vielleicht ist das dort normal" zurueck.
Ich denke nicht, dass man jemandem wirklich helfen kann, der die Hilfe nicht moechte. Ich bot bereits meinen alten Kratzbaum an, wurde ebenfalls mehr oder minder dankend abgelehnt.
Abgesehen davon vermisst die Kleine schon zu Genuege ihren Vater, da muss sie nicht auch noch ihre Mutter einbuessen. Denn das ist trotz der Probleme immer noch ihr einziger Halt.
Und solange ein Kind nicht wirklich systematisch fertig gemacht wird, ob nun psychisch oder physisch, halte ich mich mit dem Einschalten von Aemtern oder dergleichen zurueck.
Das Kind ist irgendwann erwachsen es hat die Möglichkeit anders zu werden, die Tiere haben es nicht, sie sind bis zum bitteren Ende auch Gedei und Verderb diesem Menschen ausgeliefert.
Man könnte es dem Jugendamt melden ja, aber die wird es nicht interessieren, also was soll man da machen und es geht hier nicht um Kindesmisshandlung, sondern um leider immer mehr Alltäglichkeit im Leben der Kinder.
Das meine ich auch. Es ist zwar schade, dass es immer mehr Kinder gibt, die ihre Eltern an den Computer oder Fernseher verlieren oder auch andersrum. Aber es gibt genauso viele Kinder, die ihre Eltern an Vollzeitjobs verlieren und dann von der Nanny grossgezogen werden. Die moegen vielleicht etwas beschaeftigter sein, weil Sportvereine und so bezahlt werden koennen aber der elterliche Bezug fehlt genau so. - Da muesste man dann gleich jeder vollzeitarbeitenden Mutter auch das Jugendamt auf den Hals hetzen?
Finde ich nicht, denn jeder hat eigene Vorstellungen seiner Erziehung und dessen, was ein Kind braucht.
In Finnland beispielsweise ist es vollkommen normal, dass beide Eltern vollzeit arbeiten gehen und die Kinder bis spaet nachmittags in der Schule sind und ihre Eltern weitaus weniger zu Gesicht bekommen, als ich in meiner Kindheit. Deswegen sind das alles aber keine Rabeneltern, sie haben nur ein
anderes System gefunden, wie es funktionieren kann.
Denn, ob es nun die Arbeit, der Computer oder das Fitnessstudio ist, fuer das Kind kommt es im Endeffekt aufs Gleiche raus.
PS: Es tut mir jetzt schon mal im Voraus leid, wenn ich damit jetzt eine "wie unabhaengig darf eine Mutter sein"-Diskussion ausgeloest habe...