Hallo, soannendes Thema!
Ich versuche mal etwas komplex zu antworten, auch auf die Gefahr hin, daß ich wiederhole, was andere schon gesagt haben:
Der Schwanz ist bei Katzen ein ungeheuer differenziertes Kommunikationsorgan. Katzen haben neben der Ohrensprache auch 'Schwanzsprache', und die zu kapieren, finde ich, ist eine richtige Herausforderung. Zwar gibt es, wie bei jeder Sprache, sogenannte Universalien – also das, was bei jedem Katztier gleich funktioniert (was ja zur Gefahrenabwehr- und Revierkommunikation auch essentiell und ggf. überlebenswichtig ist), und die kann man auch nachlesen, wie die funktionieren. Aber es gibt eben auch sozusagen Dialekte (katzengruppenbezogene Elemente der Schwanzsprache) und Idiolekte (individuelle Ausdrucksnuancen der Schwanzsprache). Bei unserem Duman z.B. kann ich seinen Dialekt und Idiolekt inzwischen einigermaßen verstehen, bei unserer Damla rätsele ich an Elementen ihres Idiolekts immer noch rum.
Was Du da beschreibst, scheint mir aber weder Wedeln, noch Schlagen oder Wackeln zu sein, sondern Schlenkern. Das ist auf jeden Fall konflikt- und agressionsfrei und wäre m. E. entweder gespannte Aufmerksamkeit oder wahrscheinlich sogar eher entspanntes Interesse – je nach dem, wie viel Muskeltonus dabei im Schwanz spürbar ist.
Überhaupt scheint mir der Muskeltonus im Schwanz ein bedeutendes Indiz zu sein. Beim Schlagen oder gar Peitschen ist der ganze Schwanz hart. Beim Wedeln weniger, und beim Schlenkern gar nicht, weswegen man wieder beim Schlenkern die Position differenzieren muss, denn entspannt-interessiertes Schlenkern geht ja nur mit herabhängendem Schwanz, wenn Katz steht oder gar läuft, kann das schon wieder anders aussehen …
So weit mal meine katzenschwanzlinguistischen Überlegungen 😆