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Janakorschi
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- Mitglied seit
- 4. Februar 2021
- Beiträge
- 23
Hallo zusammen,
sicherlich habt Ihr schon mal des öfteren von der Katzen Rasse Scottish Fold gehört und der damit verbundenen Erkrankung OCD.
Unser Kater Tom hatte diese Erkrankung und musste am 03.02.2021 eingeschläfert werden. Er wurde nur 4,5 Jahre alt.
Tom haben wir damals zusammen mit seiner Schwester Lou bei uns aufgenommen. Wir hatten beide von einer bekannten Person übernommen und uns riesig gefreut. Wir wussten von beiden nur, dass der Wurf aus 6 Kitten bestand, die Katzeneltern (ein EKH Kater und eine BKH Katze) "kerngesund" waren und die beiden zusammen vermittelt werden sollten. Wir haben uns dann dazu entschlossen sie auf zunehmen. Sie konnten beide nicht unterschiedlicher sein: Lou komplett schwarz und EKH, Tom getigert und BKH. Beide lebten sich bei uns recht rasch ein. Von Anfang an war Lou immer die hibbelige, kletterte viel und tollte viel herum. Tom war eher der ruhige und gesellige Typ. Er war auch verspielt, kletterte auf die Bank und den Kratzbaum, aber irdendwie anders in seiner Beweglichkeit. Er hatte die Knickohren und war einfach nur ein hübscher Kater. Aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Nach unserem ersten Tierarztbesuch wurde uns gesagt, es sei alles in Ordnung, er wäre etwas spät mit seiner Entwicklung. Auch der auffällige dicke, verhärtete Schwanz und die dicken Pfoten wären vollkommen normal wurde uns gesagt. Wir vertrauten unserer damaligen Tierärztin und das Leben ging normal weiter. Die Katzen wurden kastriert, geimpft und durften nach einer längeren Eingewöhnung auch ihren Freigang nutzen.
Wenn ich zurück denke, wie rasend schnell sich die Situation vom "angeblich" gesunden Kater zum schwer kranken entwickelt hat, könnte ich heute noch anfangen zu weinen.
Tom wurde von jetzt auf gleich immer komischer, er ging nur noch wenig auf den Kratzbaum, meist nur die untere Etage und die Treppen konnte er nur sehr schwer gehen. Ich sagte zu meinem Mann, dass etwas nicht stimmen würde und wir beschlossen noch einmal den Tierarzt auf zu suchen. Die Tierärztin konnte nichts feststellen. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl und wir suchten einen anderen Tierarzt auf zwecks einer Zweitmeinung.
Die Tierärztin hat ihn nur angesehen und wusste sofort was nicht mit ihm stimmt. Er wurde gründlich untersucht, geröngt und sein Blut wurde ins Labor geschickt. Noch am gleichen Tag sagte sie uns, dass er an der Erkrankung OCD leidet. In einem ausführlichen Gespräch hat sie uns über alles aufgeklärt und uns war von dem Zeitpunkt an klar, dass Tom schwer krank ist und man nicht sagen kann, wie die Erkrankung verläuft und wie lange er bei uns leben wird.
Der Schock saß tief, aber wir haben es mit der ganzen Familie zusammen angepackt. Tom sollte ein schönes Leben haben bei uns, so lange es möglich ist.
Nach dem wir das Ergebnis der Blutuntersuchung und der Bestätigung der Erkrankung hatten, wurde auch seine Schwester untersucht. Sie hat die Erkrankung zum Glück nicht geerbt.
Wir haben von dem Zeitpunkt an nun alles auf Tom und seine Bedürfnisse angepasst. Niedrige Liegeplätze, zusätzliche Treppenstufen an den Kratzbaum und seine Lieblingsmöbel angebracht, dass Futter komplett umgestellt und noch vieles mehr. Tom hatte vor allem Probleme mit den Hinterpfoten. Er konnte sich seine Krallen nicht ausreichend wetzen und es kam immer wieder dazu, dass sie zum einwachsen tendierten. Wir waren alle 6 Wochen, manchmal auch früher beim Tierarzt zu Krallen stutzen. Die Zeitabstände wurden immer kürzer und Tom konnte nicht mehr richtig ´mit der rechten Hinterpfote auftreten. Beim Tierarzt stellte man fest, dass evtl. eine Operation anstehen würde. Wir haben dann in unserer Tierklinik ein Konsil eingeholt und Tom musste operiert werden. Er bekam eine Zehe amputiert.
Nach der Operation entwickelte sich alles ganz gut. Tom bekam Medikamente zur Unterstützung und wurde auch wieder mobiler. Fast 1 Jahr lang blieb sein Zustand stabil, bis auf die regelmäßigen Besuche beim Tierarzt und die Medikamentengabe.
Danach gab es über 1 Jahr hinweg gute und schlechte Zeiten, doch die schlechten Tage wurden immer mehr. Tom brauchte viel regelmäßiger Cortison und das Laufen ging auch schlechter. Er hat immer viel geschlafen, wenn es jedoch raus ging und um seine heißgeliebten Leckerchen, dann war er immer der erste.
Letztes Jahr Ende Dezember kam dann was kommen musste und Tom hat sich zuerst die rechte und dann die linke Hinterpfote wund gelaufen. Er hatte an beiden Pfoten einen Dekubitus entwickelt, dadurch, dass seine Hinterpfoten verhärtet und knöchern sind aG des Gendefektes. Tom bekam von dem Zeitpunkt an Verbände an die Füßchen und die Wunden mussten regelmäßig von uns und vom Tierarzt versorgt werden. Die Wunden wollten nicht heilen und die Wundversorgung der Tierärztin brachte nicht sehr viel, sie lies sich aber nicht auf eine Veränderung der Wundversorgung ein. Da ich selber aus der Altenpflege stamme, wusste ich, dass es so nichts werden kann und mein Mann und ich haben uns für eine Zweitmeinung entschieden.
Wir stellten Tom in einer Tierklinik in unserer Umgebung vor und haben eine sehr liebevolle Tierärztin an die Seite gestellt bekommen.
Auf Grund von Corona durften wir bei der Versorgung nicht dabei sein, es wurde aber alles mit Bildern gezeigt und wir fühlten uns sehr gut aufgeklärt und versorgt. Die Tierärztin sagte uns, dass sie uns nicht versprechen kann, dass es wieder zu geht und wir es aber versuchen. Sie sagte aber zeitgleich auch, dass es sein kann, dass wir jetzt an einem Punkt angekommen sind, wo wir Tom nicht mehr helfen können und sein Leid zu groß ist. 5 mal waren wir beim Verbandswechsel. Die Wunden wurden mit Auflagen von Manukahonig versorgt und es besserte sich von Mal zu Mal zwar wenig, aber es war Hoffnung für meinen Mann in Sicht. Ich hatte da ein ganz anderes Gefühl. Zwar sah ich, dass die Wunden sich besserten, aber ich hatte durch die vielen Gesprächen mit der Tierärztin dass Gefühl, dass es vielleicht doch nicht mehr gut wird.
Dann kam Mittwoch der 03.02., der Tag, den ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Ich hatte den ganzen Tag ein komisches Gefühl, heute weiß ich warum. Wir fuhren zu unserm Termin in die Klinik und Tom wurde in Empfang genommen. Unsere Tierärztin ist sehr aktiv im Tierschutz und fragte mich, ob sie nach der Untersuchung Röntgenbilder von den Hinterpfoten machen darf, da sie gerne mit ihren Kollegen zwecks Aufklärung der Erkrankung OCD sich austauschen möchte (wegen dem Thema Qualzucht usw.). Ich stimmte zu. Als sie zurückkam und mir die Bilder zeigte, änderte sich alles. Tom hatte bereits bis zur kompletten Achillessehne die Hinterläufe zerstört. Auf den Bildern waren lose Knochenfragmente und abgelöste Zehen zu erkennen. Wie dieser kleine Kerl überhaupt noch laufen konnte, ist uns bis heute ein Rätseln. Mir war nun klar, der Tag der Tage war gekommen und Tom musste von uns gehen und wurde noch am gleichen Tag in der Praxis eingeschläfert. Es war schwer, ist bis heute schwer und wird immer Teil meiner Lebensgeschichte sein. Ich vermisse diesen kleinen Kerl einfach so sehr, weiß aber auch, dass es so der richtige Weg war. Vorgestern haben wir ihn aus dem Tierkrematorium nach Hause geholt und er ist jetzt wieder bei uns.
Ich kann nur immer wieder sagen, ich bereue keinen Tag und ich weiß, dass er es bei uns sehr gut hatte.
Meine Bitte an Euch, wenn ihr überlegt, euch eine Katze der Scottish Fold Rasse nach Hause zu holen, denkt über die Geschichte nach. Es kann sein, dass es gut geht und die Tiere ein langes Leben haben, es gibt aber auch sehr sehr viele Fälle, wo es der Fall ist. Ich hoffe, dass die Zucht und Vermehrung der Scottish Fold bei uns in Deutschland auch verboten wird sowie es in Österreich schon ist. Unterstützt keine Qualzuchten, es gibt genug Katzen auf der Welt, die einen Platz brauchen. Wenn die Nachfrage sinkt, sinkt auch die Zucht und die Vermehrung.
sicherlich habt Ihr schon mal des öfteren von der Katzen Rasse Scottish Fold gehört und der damit verbundenen Erkrankung OCD.
Unser Kater Tom hatte diese Erkrankung und musste am 03.02.2021 eingeschläfert werden. Er wurde nur 4,5 Jahre alt.
Tom haben wir damals zusammen mit seiner Schwester Lou bei uns aufgenommen. Wir hatten beide von einer bekannten Person übernommen und uns riesig gefreut. Wir wussten von beiden nur, dass der Wurf aus 6 Kitten bestand, die Katzeneltern (ein EKH Kater und eine BKH Katze) "kerngesund" waren und die beiden zusammen vermittelt werden sollten. Wir haben uns dann dazu entschlossen sie auf zunehmen. Sie konnten beide nicht unterschiedlicher sein: Lou komplett schwarz und EKH, Tom getigert und BKH. Beide lebten sich bei uns recht rasch ein. Von Anfang an war Lou immer die hibbelige, kletterte viel und tollte viel herum. Tom war eher der ruhige und gesellige Typ. Er war auch verspielt, kletterte auf die Bank und den Kratzbaum, aber irdendwie anders in seiner Beweglichkeit. Er hatte die Knickohren und war einfach nur ein hübscher Kater. Aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Nach unserem ersten Tierarztbesuch wurde uns gesagt, es sei alles in Ordnung, er wäre etwas spät mit seiner Entwicklung. Auch der auffällige dicke, verhärtete Schwanz und die dicken Pfoten wären vollkommen normal wurde uns gesagt. Wir vertrauten unserer damaligen Tierärztin und das Leben ging normal weiter. Die Katzen wurden kastriert, geimpft und durften nach einer längeren Eingewöhnung auch ihren Freigang nutzen.
Wenn ich zurück denke, wie rasend schnell sich die Situation vom "angeblich" gesunden Kater zum schwer kranken entwickelt hat, könnte ich heute noch anfangen zu weinen.
Tom wurde von jetzt auf gleich immer komischer, er ging nur noch wenig auf den Kratzbaum, meist nur die untere Etage und die Treppen konnte er nur sehr schwer gehen. Ich sagte zu meinem Mann, dass etwas nicht stimmen würde und wir beschlossen noch einmal den Tierarzt auf zu suchen. Die Tierärztin konnte nichts feststellen. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl und wir suchten einen anderen Tierarzt auf zwecks einer Zweitmeinung.
Die Tierärztin hat ihn nur angesehen und wusste sofort was nicht mit ihm stimmt. Er wurde gründlich untersucht, geröngt und sein Blut wurde ins Labor geschickt. Noch am gleichen Tag sagte sie uns, dass er an der Erkrankung OCD leidet. In einem ausführlichen Gespräch hat sie uns über alles aufgeklärt und uns war von dem Zeitpunkt an klar, dass Tom schwer krank ist und man nicht sagen kann, wie die Erkrankung verläuft und wie lange er bei uns leben wird.
Der Schock saß tief, aber wir haben es mit der ganzen Familie zusammen angepackt. Tom sollte ein schönes Leben haben bei uns, so lange es möglich ist.
Nach dem wir das Ergebnis der Blutuntersuchung und der Bestätigung der Erkrankung hatten, wurde auch seine Schwester untersucht. Sie hat die Erkrankung zum Glück nicht geerbt.
Wir haben von dem Zeitpunkt an nun alles auf Tom und seine Bedürfnisse angepasst. Niedrige Liegeplätze, zusätzliche Treppenstufen an den Kratzbaum und seine Lieblingsmöbel angebracht, dass Futter komplett umgestellt und noch vieles mehr. Tom hatte vor allem Probleme mit den Hinterpfoten. Er konnte sich seine Krallen nicht ausreichend wetzen und es kam immer wieder dazu, dass sie zum einwachsen tendierten. Wir waren alle 6 Wochen, manchmal auch früher beim Tierarzt zu Krallen stutzen. Die Zeitabstände wurden immer kürzer und Tom konnte nicht mehr richtig ´mit der rechten Hinterpfote auftreten. Beim Tierarzt stellte man fest, dass evtl. eine Operation anstehen würde. Wir haben dann in unserer Tierklinik ein Konsil eingeholt und Tom musste operiert werden. Er bekam eine Zehe amputiert.
Nach der Operation entwickelte sich alles ganz gut. Tom bekam Medikamente zur Unterstützung und wurde auch wieder mobiler. Fast 1 Jahr lang blieb sein Zustand stabil, bis auf die regelmäßigen Besuche beim Tierarzt und die Medikamentengabe.
Danach gab es über 1 Jahr hinweg gute und schlechte Zeiten, doch die schlechten Tage wurden immer mehr. Tom brauchte viel regelmäßiger Cortison und das Laufen ging auch schlechter. Er hat immer viel geschlafen, wenn es jedoch raus ging und um seine heißgeliebten Leckerchen, dann war er immer der erste.
Letztes Jahr Ende Dezember kam dann was kommen musste und Tom hat sich zuerst die rechte und dann die linke Hinterpfote wund gelaufen. Er hatte an beiden Pfoten einen Dekubitus entwickelt, dadurch, dass seine Hinterpfoten verhärtet und knöchern sind aG des Gendefektes. Tom bekam von dem Zeitpunkt an Verbände an die Füßchen und die Wunden mussten regelmäßig von uns und vom Tierarzt versorgt werden. Die Wunden wollten nicht heilen und die Wundversorgung der Tierärztin brachte nicht sehr viel, sie lies sich aber nicht auf eine Veränderung der Wundversorgung ein. Da ich selber aus der Altenpflege stamme, wusste ich, dass es so nichts werden kann und mein Mann und ich haben uns für eine Zweitmeinung entschieden.
Wir stellten Tom in einer Tierklinik in unserer Umgebung vor und haben eine sehr liebevolle Tierärztin an die Seite gestellt bekommen.
Auf Grund von Corona durften wir bei der Versorgung nicht dabei sein, es wurde aber alles mit Bildern gezeigt und wir fühlten uns sehr gut aufgeklärt und versorgt. Die Tierärztin sagte uns, dass sie uns nicht versprechen kann, dass es wieder zu geht und wir es aber versuchen. Sie sagte aber zeitgleich auch, dass es sein kann, dass wir jetzt an einem Punkt angekommen sind, wo wir Tom nicht mehr helfen können und sein Leid zu groß ist. 5 mal waren wir beim Verbandswechsel. Die Wunden wurden mit Auflagen von Manukahonig versorgt und es besserte sich von Mal zu Mal zwar wenig, aber es war Hoffnung für meinen Mann in Sicht. Ich hatte da ein ganz anderes Gefühl. Zwar sah ich, dass die Wunden sich besserten, aber ich hatte durch die vielen Gesprächen mit der Tierärztin dass Gefühl, dass es vielleicht doch nicht mehr gut wird.
Dann kam Mittwoch der 03.02., der Tag, den ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Ich hatte den ganzen Tag ein komisches Gefühl, heute weiß ich warum. Wir fuhren zu unserm Termin in die Klinik und Tom wurde in Empfang genommen. Unsere Tierärztin ist sehr aktiv im Tierschutz und fragte mich, ob sie nach der Untersuchung Röntgenbilder von den Hinterpfoten machen darf, da sie gerne mit ihren Kollegen zwecks Aufklärung der Erkrankung OCD sich austauschen möchte (wegen dem Thema Qualzucht usw.). Ich stimmte zu. Als sie zurückkam und mir die Bilder zeigte, änderte sich alles. Tom hatte bereits bis zur kompletten Achillessehne die Hinterläufe zerstört. Auf den Bildern waren lose Knochenfragmente und abgelöste Zehen zu erkennen. Wie dieser kleine Kerl überhaupt noch laufen konnte, ist uns bis heute ein Rätseln. Mir war nun klar, der Tag der Tage war gekommen und Tom musste von uns gehen und wurde noch am gleichen Tag in der Praxis eingeschläfert. Es war schwer, ist bis heute schwer und wird immer Teil meiner Lebensgeschichte sein. Ich vermisse diesen kleinen Kerl einfach so sehr, weiß aber auch, dass es so der richtige Weg war. Vorgestern haben wir ihn aus dem Tierkrematorium nach Hause geholt und er ist jetzt wieder bei uns.
Ich kann nur immer wieder sagen, ich bereue keinen Tag und ich weiß, dass er es bei uns sehr gut hatte.
Meine Bitte an Euch, wenn ihr überlegt, euch eine Katze der Scottish Fold Rasse nach Hause zu holen, denkt über die Geschichte nach. Es kann sein, dass es gut geht und die Tiere ein langes Leben haben, es gibt aber auch sehr sehr viele Fälle, wo es der Fall ist. Ich hoffe, dass die Zucht und Vermehrung der Scottish Fold bei uns in Deutschland auch verboten wird sowie es in Österreich schon ist. Unterstützt keine Qualzuchten, es gibt genug Katzen auf der Welt, die einen Platz brauchen. Wenn die Nachfrage sinkt, sinkt auch die Zucht und die Vermehrung.