SDMA erhöht, Nierenwerte normal - trotzdem Nierendiät?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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FannyPrice

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Berlin
Hi,
ich mache bei beiden Katzen regelmäßig Blutbilder. Jetzt habe ich auch SDMA mitmachen lassen.
Katze 1: Fanny, Fundtier, ca. 8 bis 10 Jahre alt mittlerweile (eventuell auch älter), kastriert mit Hysterektomie, 3,8 kg (in den letzten sechs Monaten hat sie ca. 300g zugelegt).
Katze 2: Betty, Perser, 8 Jahre alt, kastriert, 3,3 kg (stabiles Gewicht, immer schon eher dürr).

Laborwerte 1 für Fanny:
SDMA 1,07 (<0,75)
Kreatinin 150,9 (0-168)
Harnstoff 8,84 (5,0-11,4)
Lipase 36 (<26)

Laborwerte 2 für Betty:
SDMA 0,99 (<0,75)
Kreatinin 124,4 (0-168)
Harnstoff 7,10 (5,0-11,4)
Phosphat 1,95 (0,87-1,84)

Beide bekommen bis auf wenige Ausnahmen (ab und zu eine Portion Granatapet TF) nur Nassfutter (Granatapet, Catz Finefood, Mjam Mjam, Ropocat und Ropocat Sensitiv, Amora, Cat&Clean, ab und zu Bozita).
Ich muss dazu sagen, dass die Damen eher mäkelig sind und gerade die hochwertigen Sorten nicht unbedingt gerne fressen. Fisch gibt es wegen Unverträglichkeit gar nicht. Ropocat und Mjam Mjam gehen meist am besten weg. Durchschnittlich fressen beide 100 bis 250g am Tag, fluktuiert sehr stark, je nachdem, ob sie das Futter mögen, wie aktiv sie sind, wie das Wetter ist etc.

Ich habe kein vermehrtes Trinken bemerkt, Stuhl regelmäßig und fest bei beiden, kein vermehrtes Erbrechen. Allgemein sind sie wirklich fit und fröhlich, also auch keine Symptome für Pankreasprobleme bei Fanny.

Bei Betty sollen jetzt allerdings nächste Woche die Zähne gemacht werden, da einer definitiv raus muss. Die TA meinte, dass sie dann vermehrt infundieren würde, um vorsorglich die Nieren zu spülen.

Das Labor bietet an, bei normalem Kreatinin und Harnstoff und verändertem SDMA erstmal alle drei Monate kostenlos diese Parameter nachtesten zu lassen, was ich wohl in Anspruch nehmen werde.

Meine Frage ist, ob eine Nierendiät Sinn macht, und wenn ja, wie diese aussehen sollte? Gibt ja verschiedene Ansätze: Nierenfutter, Phosphatbinder, Futter mit niedrigem Phosphat, Futter mit wenig Protein und mehr Fett (aber möglichst hochwertiges Protein). Die TA hatte auch noch ein Medikament gegen Proteinverlust erwähnt, wusste aber gerade den Namen nicht.
Da beide eher schlank sind und mäklig fressen habe ich etwas Angst, ihnen Futter aufzuzwingen, das sie nicht mögen, und einen Gewichtsverlust zu riskieren. Wäre es theoretisch möglich, künstlich mit Zugabe von tierischem Fett das Protein-Fett-Verhältnis von gut angenommenem Futter positiv zu verändern?
 
A

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Nein, das macht absolut keinen Sinn, man kann einer CNI nicht vorbeugen. Ob der SDMA als zuverlässiger Früherkennungsparameter überhaupt taugt, steht derzeit noch in den Sternen.

Nierendiät hat auch Nachteile, zum Beispiel durch den reduzierten Protein- und Phosphatgehalt. Protein brauchen Katzen z.B. für den Muskelaufbau, Phosphat für den Stoffwechsel

Selbst bei einer diagnostizierten CNi (und dazu gehört mehr als zwei, drei Blutwerte) ist NIerendiät nicht immer zwingend notwendig bzw. oft erst in späteren Stadien, das hängt von vielen Parametern ab.

Ich würde jetzt einfach die Nierenwerte gut im Auge behalten und nach der Zahn-Operation realtiv zeitnah nachtesten lassen.

Bei dem Medikament gegen den Proteinverlust dürfte es sich um Semintra handeln. Auch das sollte man einer Katze erst dann geben, wenn tatsächlich Protein über den Urin verloren geht (Proteinurie).
 
Urin wollte ich eigentlich auch testen lassen, aber die Mädels wollten partout nicht vor mir pinkeln am Montagmorgen, ich hab stundenlang mit dem Messlöffel gelauert! Würde ich aber dann wenn die OP für Betty ansteht möglichst für beide mitbringen und testen lassen.
Also erstmal ganz normal weiterfüttern, mit dem, was ich habe? Oder sollte ich da was verändern? Wie gesagt, ich weiß ja, dass Ropocat jetzt nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist, aber weil beide so schlank sind freue ich mich jedes Mal, wenn der Napf schnell leer ist. Gibts schon Meinungen für Mjam Mjam? Die Zutaten haben mir erstmal gefallen und es geht sehr gut weg.
Gewichtskontrollen möchte ich auch regelmäßig machen, ist einmal im Monat ausreichend?
 
Schau Dir einfach mal den Phosphatgehalt Eurer Futtersorten an und streiche das, was am meisten Phosphat enthält bzw. ersetze es durch ein phosphatmoderates Futter. Wenn Du Rohfleisch bzw. hin und wieder Selbstgekochtes wie Huhn verfütterst, solltest Du das künftig mit Calciumcarbonat supplementieren (5g auf ein Kilo Fleisch).

Futter, das keinen so hohen Fettgehalt hat, könntest du mit etwas Schweineschmalz anreichern, auch das ist günstig für die Nieren, weil es den Gesamtphosphatgehalt im Futter etwas drückt.

Mehr würde ich im Moment nicht tun. Einmal im Monat wiegen dürfte absolut reichen, es sei denn, es tauchen Symptome auf.
 
Außer bei Granatapet steht leider auf den Dosen gar nichts zu Calcium und Phosphat, gibt es da eventuell einen Thread, wo ich mich einlesen kann oder mit Liste von Futtern, die wenig Phosphat enthalten bzw. Futter mit Angaben und Richtwerte dazu? Habe schon gesucht aber leider nichts gefunden.
Das mit dem Schweineschmalz werde ich machen, ist Schmalz generell gut oder muss es vom Schwein sein? Gibt ja auch Gans, Butterschmalz etc.
Da nur Fanny roh frisst, gibt es eigentlich immer Dose, denn sonst frisst sie von beidem gemischt und das tut ihrer Verdauung dann nicht gut.
 
Die Futterlisten, die es gibt, kannst du in die Tonne kloppen, da nicht mehr aktuell. Ansonsten einfach mal bei den Herstellern schauen bzw. auf den HP der Onlineshops, da findet man solche Angaben auch recht häufig.

Gänseschmalz geht auch, Butterschmalz eher nicht. Man muss drauf achten, dass es ungewürztes Schmalz ist. Ich hole das immer bei unserem Metzger, der das selbst macht und nichts zusetzt.
 
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Ich hab jetzt Schweineschmalz gefunden im Rewe, wo als einzige Zugabe Rosmarinextrakt als Antioxidationsmittel angegeben ist. Wäre das in Ordnung? Giftig ist Rosmarin ja nicht, soviel ich weiß.
Gänseschmalz hab ich auch gekauft, um zu schauen, was sie besser nehmen und vertragen.
 
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