Stimmt, jeder muß das selst entscheiden und mir dieser Entscheidung leben. Aber jede Katze ist auch anders. Mein Hannes war der absolute Steuner, er hat schon als Kitten immer wieder versucht, nach draußen zu kommen. Und als er es endlich durfte, da hatte ich keine ruhige Minute mehr. Wie oft habe ich ihn nachts voller Angst gesucht, und ich treffe immer wieder Leute, die Hannes kannten, und die erst jetzt erfahren, daß er mein Kater war. Er war ja total zutraulich und ist in alle Häuser gegangen. Und ich bin sicher, daß er genau das Leben hatte, das er wollte.
Felix ist ganz anders. Er darf schon lange nach draußen, aber tagsüber hat er das Grundstück noch nie verlassen. Am späten Abend verschwindet er immer für eine halbe Stunde und kommt dann aber zurück. Leider ist es dann schon dunkel, und ich kann nicht sehen, wo er hingeht. Ich habe von Anfang an Straßentrainig (Leine und auf dem Arm) mit ihm gemacht, und er rennt sofort ins Haus, wenn er ein Auto hört. Das war zwar fies, aber zu seinem eigenen Schutz. Außerdem gibt es hier drei sichere Richtungen und wir wohnen in einer 30-Zone mit wenig Verkehr. Bei Straßentraining habe ich Nachbar gebeten, mit ihren Autos hin- und her zu fahren und ordentlich Gas zu geben.
Natürlich kann ich alle verstehen, die ihre Katzen aus Angst lieber im Haus halten, wie gesagt, jeder muß es für sich entscheiden.
Aber den Hauskatzen entgeht auch viel... Wie stolz war mein Felix, als er mit 16 Wochen seine erste Maus gefangen hat (ich war weniger begeistert....).
Ich wünsche mir sehr, daß Otto jetzt endlich ganz schnell ein passendes Zuhause bekommt. Je älter er wird, desto schwieriger wird ja auch die Umgewöhnung. Sieht denn keiner, was für ein toller Kater er einmal werden wird? Und jetzt als Kitten ist er doch unwiderstehlich.