Meinte der Prof. 132€ nur für Lebensmittel etc? Oder auch für alle anfallenden Fixkosten?
Also ich habe während meiner Ausbildung gerade mal 100€ in den schlechten Zeiten gehabt. War echt übel aber ging.
Da hatte ich aber gerade mal keine Katze. Dazu rauche ich nicht, ich trinke nicht, ich gehe seltenst auf Partys.
Aber sonderlich gesund konnte ich mich da nicht ernähren 🙁
Also hundertprozentig kann ich Dir das jetzt leider nicht sagen; das war eine Nachricht auf meiner AOL Startseite, und die ist seit heute von AOL.uk
😱und sagt nur noch "error"
🙄.
Soweit ich mich erinnere, hat der Herr Professor zwar den "Warenkorb" nicht für Lebensmittel zusammengestrichen - aber schon mit dem jetzigen wird es sicher nicht leicht sein, "politisch korrekt" einzukaufen - aber er hat solche Dinge wie Kleidung rausgenommen ( man kann sich ja aus der Kleiderkammer bedienen, sprich auf "Almosen" zurückgreifen ) und Aufwendungen für Teilhabe am öffentlichen Leben auf 1 Euro alle paar Monate beschränkt. Getränke und Tabak ( war sicher kein horrender Betrag) wurden auch gestrichen, ebenso Telefon und Internet, Fernsehen weiss ich nicht.
Also wirklich auf ein Niveau, für das sich unsere an sich reiche Gesellschaft schämen sollte .
Ich habe Erfahrungen mit sehr wenig Geld auch für ein paar Jahre gemacht, es geht viel - wenn man eine Perspektive hat, da wieder rauszukommen. Aber stell Dir mal bitte vor, Du bist ein wegrationalisierter Langzeitarbeitsloser in den Fünfzigern und/oder krank oder behindert, und musst Dein mühsam zusammengekratztes, lebenslänglich für's Alter Erspartes verbrauchen und
weisst das Du bis zu Deinem letzten Atemzug von diesen 132 Euro und als Almosenempfänger wirst leben müssen.
Das ist doch Zynismus pur ! In so einer Situation würde es mich nicht wundern, wenn manch einer auf die Idee käme, sich lieber einen Strick zu nehmen.....
Weiters die Tatsache, dass wir inzwischen bei der arbeitenden Durchschnittsbevölkerung auf einem niedrigeren Lebensstandard angekommen sind wie vor 15 Jahren. Und da hat man schon über die immer weiter klaffende Einkommenschere geklagt ! ( Quelle irgendeine Statistik im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der letzten Zeit ) .
Arbeitslöhne, die nicht reichen zum Überleben und von der öffentlichen Hand, sprich den letzten verbliebenen Steuerzahlern "subventioniert" werden müssen, nicht etwa, weil es wegen der allmächtigen "Globalisierung" nicht anders ginge, sondern damit die "Shareholder value" sich mal um mal selbst übetreffen kann. Kombilöhne, aber keine Mindestlöhne, nicht für Deutsche, auch wenn sie im allergrößten Teil der EU nachweislich nicht zum Wirtschaftkollaps geführt haben.......
Und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun ? Sehr viel !
Überall heisst es, wir müssen was tun, damit nicht unser Ökosystem kippt und unser Planet in absehbarer Zeit unbewohnbar wird, aber
wer soll es denn tun, wenn immer weniger Leute in der Lage sind, auch nur ein kleines Scherflein dazu beizutragen ? Wenn man uns allen ernstes, wenn das so weitergeht und nicht
auf dieser Ebene ein grundlegender Gesinnungswandel eintritt, zurückversetzt in Zustände des vorletzten Jahrhunderts ? Ich empfehle hierzu, auch wenn ich mich damit wahrscheinlich ein für alle Male unbeliebt machen werde, die Lektüre des "Kapitals", z.Zt. in gekürzter Form günstig bei Jokers / in
kirchlichem Besitz ! erhältlich - man wird erstaunliche Parallelen feststellen .
Mensch
wie Tier sind nur "Material", das es zur Gewinnmaximierung zu verwenden gilt wie immer es beliebt - und somit jeglicher Würde beraubt.
Der Tod dieser Küken, seien es die von Jamie Oliver oder all die anderen, ist doch nur eines von vielen Symptomen eines komplexen Geschehens , das zunächst angegangen werden muss, ehe sich
wirklichetwas ändern kann.
Alles andere ist imho Symptomkuriererei und/oder Sentimentalität und durchbricht nicht wirklich diesen Teufelskreis. Trotzdem tut man' s natürlich - ich zumindest und viele andere auch ; aber bei obiger Betrachtungsweise kann ich schon verstehen, wenn manch einer sagt, dass sich eh' nix ändern lässt........paradox. Ich erlebe das oft mit Kunden im "fairen Handel", dieses Gefühl, man tut was man kann, aber es ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein........ich sag' dann immer, trotzdem, und wenn es nur ist, damit man noch in den Spiegel schauen kann.........
Ach eins noch: Die Problematik der vergasten Bio-Hähnchen und allzu früh geschlachteten männlichen Milchkuh-Kälber in der Bio-Branche wird sich erledigt haben, sobald die "Ökos" es schaffen, aus den "Turbo-Rassen", die ihnen die Industrie hinterlassen hat, wieder Zwei-oder Mehrnutzungsrassen herauszuzüchten. Man arbeitet dran, denn man ist in diesen Kreisen auch sehr unfroh über die momentan noch nötigen Praktiken ( Quelle "Schrot und Korn" von diesem Sommer ).
LG
Marion