Lisa18291
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- Mitglied seit
- 27. Mai 2019
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Hallo Zusammen,
ich befinde mich in einer ganz neuen Situation in der ich leider keinerlei Erfahrung habe und hoffe auf wertvolle Tipps von euch . Vielen Dank!
Ich habe seit 6 Jahren zwei Sibirische Waldkatzen. Im Februar 2019 ist Milow plötzlich verschwunden. Zuletzt gab es einen Hinweis auf eine Streunerkatze etwa 35 km von uns entfernt. Es wurden Fotos von der Katze gemacht auf dem Sie sich so gleich sahen, dass ich mir sicher war, er muss es sein. Das Ende vom Lied ist, dass ich mit Hilfe ganz toller Anwohner dort die Katze nach 10 Tagen in einer Katzenfalle fangen konnte, doch es stellte sich heraus, dass es nicht Milow ist. Der unkastrierte Kater musste in Narkose auf Chip und Tattoo untersucht werden und es war mit mir vereinbart, dass er direkt kastriert, geimpft und entwurmt wird, wenn nichts gefunden wird. Und so kam es, dass ich nun seit 10 Tagen einen armen kleinen Streuner (nicht mehr ganz so jung) bei mir zuhause habe, den niemand zu vermissen scheint. Ich habe sämtliche Maßnahmen ergriffen, aber er gehört nun wohl zu uns. Man hat mich in der Klinik gewarnt, dass er sehr aggressiv war und es demnach auch sein könnte, dass er den Kontakt mit Menschen gar nicht kennt. In einem solchen Fall könnte es auch sein, dass ich ihn dort wo ich ihn gefangen habe wieder aussetzen müsste.
Nun haben wir uns natürlich aber erst einmal vorgenommen ihm eine Chance zu geben. Immerhin sollte der Kater sich erstmal von der Kastration erholen und vor allem auch zunehmen. Voraussetzung, dass er bleiben kann ist am Ende aber vor allem sein Sozialverhalten gegenüber dem anderen Kater Kasimir. Ansonsten muss er absolut kein Schmusekater werden. Sollten wir die Quarantäne-Zeit nun gut überstehen dürfte er hier als Freigänger leben. Müsste auch gar nicht zwingend zum Fressen ins Haus, das könnte sich auch auf der Terrasse einrichten lassen. Hauptsache wäre, dass man ihn im Auge behalten kann, er einen Unterschlupf und regelmäßige Nahrung hat.
Er ist nun in einem extra Zimmer. Hat dort zwei Katzenklos (unter anderem mit Lockstoffen und Erde gefüllt), einen Kratzbaum (groß, mit Hängematte und Häuschen), einen Rascheltunnel, einen Karton, ein großes Fenster Richtung Garten, ein Bett unter dem er sich verstecken kann, regelmäßige Mahlzeiten (kleine Portionen, mehr Nass als Trockenfutter), Wasser, Katzengras und einen Feliway Stecker (Pheromone gegen Stress). Ich gebe ihm ins Futter zusätzlich Bachblüten Globuli von Fressnapf gegen Aggressivität. Zum einen für den aktuellen Zustand wobei ich denke, dass die Aggressivität nur aus Angst entsteht, aber zum anderen schon hinsichtlich der Zusammenführung mit Kasimir. Kasimir bekommt die Globuli ebenfalls.
Er ist nun eine Woche bei uns. In der Regel sitzt er unter dem Bett wenn ich reinkomme. Nach ein paar Tagen versteckt er sich aber auch bereits im Kratzbaumhäuschen und nun bleibt er auch schon immer öfter in den Hängematten des Kratzbaums liegen. Wenn ich im Raum bin, bewegt er sich keinen Millimeter, beobachtet mich aber genau. Er legte zwar die Ohren an und fauchte auch schon aber kam bisher nicht auf mich zu. Ansonsten ist er eher ruhig, außer abends, da miaut/weint/plappert er. Es ist etwas undefinierbar. Die beiden Kater riechen sich bereits. Sind nur durch eine Tür getrennt. Da Kasimir als Freigänger von außen häufig in das Fenster hineinschaut, haben sie sich auch sicher schon gesehen. Außer Neugierde von meinem Kater konnte ich noch nichts feststellen. Kein Gefauche oder andere wilden Geräusche durch die Tür.
Der Streuner frisst von Tag 1 an bis auf den letzten Krümel in Rekord-Geschwindigkeit alles auf und trinkt wahnsinnig viel. Hier mache ich mir etwas Sorgen und hoffe, dass es noch die Gier oder Nachwirkungen der Narkose sind. Ich hoffe auch ihn irgendwann wieder zum Tierarzt bringen zu können, aktuell ist das aber definitiv noch nicht möglich. In der Tierklinik wurde mir auch bereits über einen sehr schlechten Zustand der Zähne berichtet, was man noch behandeln müsste, wenn es geht irgendwann. Das mit dem Katzenklo hat Anfangs nicht funktioniert. Mit Lockstoff und Erde hat sich das Thema aber zum Glück schnell geklärt. Trotzdem riecht es auch wahnsinnig in diesem Raum. Lüften ist ja leider auch nur möglich, in der Zeit, in der ich bei ihm bin. In ca. 3 Wochen sollte der Testesteron-Gehalt ja nachlassen und ich hoffe auch das wird besser.
Bezüglich der Zusammenführung mit dem anderen (ebenso kastrierten) Kater würde ich mir aktuell in 3 Wochen (also 4 Wochen nach der Kastration) vorstellen. In der Klinik wurde uns 6 Wochen Quarantäne empfohlen, das halte ich allerdings für das arme Kerlchen schon für sehr lange. Nach zwei Wochen sollte ja bereits der Impfschutz wirken und Kasimir ist geimpft. Wann er dann ganz raus kann, weiß ich nicht.
Nun stellen sich mir gerade so viele Fragen zu dem Ganzen. Vielleicht kann mir der ein oder andere von euch ja weiterhelfen 🙂. Das wäre toll!
1. Ist es für den Wildling wirklich 4 Wochen in nur einem Zimmer auszuhalten? Es kommt mir schon sehr qualvoll vor. Andererseits wie trenne ich die beiden wieder sollte es nicht funktionieren wenn ich den Wildling noch gar nicht anfassen kann. Ich bin mir aber auch unsicher was ich in 3 Wochen erwarten kann. Aktuell überlege ich ab nächster Woche eine Gittertür einzusetzen. Finde nur leider zum Kauf nichts im Internet und bin handwerklich nicht sonderlich begabt. Habt ihr auch dazu Tipps?
2. Zur aktuellen Situation im Zimmer: Ist es besser wenn er raussehen kann oder weckt das nur zu sehr seine Sehnsucht nach Freiheit? Rollos auf oder zu?
3. Kann ich das Zimmer noch in irgendeiner Art und Weise besser für ihn gestalten? Ideen? Kann ich zum Feliway Stecker zusätzlich einen Anti-Tiergeruch Stecker verwenden oder wirkt dann Feliway nicht mehr? Weiß darüber jemand etwas?
4. Kann ich auch ohne Tierarzt-Besuch mit Hilfe von bestimmten Futtermitteln etwas vorbeugend für seine Gesundheit tun? Stichwort schlechte Zähne und eventuelle Nierenbeschwerden (enorme Wasseraufnhame, wird aber langsam normaler, vielleicht war es doch nur die Gier)…
5. Wie verhalte ich mich ihm gegenüber am besten, um sein Vertrauen zu gewinnen? Am Anfang habe ich ihn so wenig wie möglich gestört und ihm nur Futter und Wasser gebracht und das Katzenklo gesäubert. Nun bin ich täglich mind. 1 Stunde bei ihm und versuche häufiger im Raum ein- und auszugehen über den Tag damit es normaler für ihn wird. In der Zeit, in der ich mich länger im Zimmer aufhalte, rede ich mit ihm oder telefoniere. Ich nehme nun auch eine Spielangel mit, auf die er aber noch nicht reagiert. Ich versuche ihn möglichst wenig anzustarren. Möchte mich ihm eigentlich nicht zwanghaft nähern solange er nicht entspannter ist. Es liegt ein getragenes Tshirt von mir im Raum. Auf das lege ich ihm Leckerlies bevor ich das Zimmer verlasse. Gibt es noch Tipps? Was kann ich besser machen? Wie kann ich sein Vertrauen gewinnen? Was ist überhaupt realistisch zu erwarten von ihm und in welcher Zeit? Eigentlich finde ich ja, dass er in der einen Woche schon gute Fortschritte gemacht hat, da er ja bereits an ungeschützten Plätzen im Kratzbaum liegen bleibt und sich nicht mehr immer verkriecht wenn ich komme.
6. Sollte er sich tatsächlich nie von mir anfassen lassen, wie macht man das mit Tierarztbesuchen? Es wäre für mich wirklich in Ordnung wenn er das nicht möchte insofern wir friedlich miteinander leben. Aber Hinsichtlich der Gesundheit sehe ich es doch problematisch.
Ich würde mich wahnsinnig freuen hier erfahrene Menschen zu finden, die mir ein paar Tipps geben. Momentan fühle ich mich als hätte ich ihn entführt und ihm nicht geholfen …
Vielen Dank und liebe Grüße,
Lisa
ich befinde mich in einer ganz neuen Situation in der ich leider keinerlei Erfahrung habe und hoffe auf wertvolle Tipps von euch . Vielen Dank!
Ich habe seit 6 Jahren zwei Sibirische Waldkatzen. Im Februar 2019 ist Milow plötzlich verschwunden. Zuletzt gab es einen Hinweis auf eine Streunerkatze etwa 35 km von uns entfernt. Es wurden Fotos von der Katze gemacht auf dem Sie sich so gleich sahen, dass ich mir sicher war, er muss es sein. Das Ende vom Lied ist, dass ich mit Hilfe ganz toller Anwohner dort die Katze nach 10 Tagen in einer Katzenfalle fangen konnte, doch es stellte sich heraus, dass es nicht Milow ist. Der unkastrierte Kater musste in Narkose auf Chip und Tattoo untersucht werden und es war mit mir vereinbart, dass er direkt kastriert, geimpft und entwurmt wird, wenn nichts gefunden wird. Und so kam es, dass ich nun seit 10 Tagen einen armen kleinen Streuner (nicht mehr ganz so jung) bei mir zuhause habe, den niemand zu vermissen scheint. Ich habe sämtliche Maßnahmen ergriffen, aber er gehört nun wohl zu uns. Man hat mich in der Klinik gewarnt, dass er sehr aggressiv war und es demnach auch sein könnte, dass er den Kontakt mit Menschen gar nicht kennt. In einem solchen Fall könnte es auch sein, dass ich ihn dort wo ich ihn gefangen habe wieder aussetzen müsste.
Nun haben wir uns natürlich aber erst einmal vorgenommen ihm eine Chance zu geben. Immerhin sollte der Kater sich erstmal von der Kastration erholen und vor allem auch zunehmen. Voraussetzung, dass er bleiben kann ist am Ende aber vor allem sein Sozialverhalten gegenüber dem anderen Kater Kasimir. Ansonsten muss er absolut kein Schmusekater werden. Sollten wir die Quarantäne-Zeit nun gut überstehen dürfte er hier als Freigänger leben. Müsste auch gar nicht zwingend zum Fressen ins Haus, das könnte sich auch auf der Terrasse einrichten lassen. Hauptsache wäre, dass man ihn im Auge behalten kann, er einen Unterschlupf und regelmäßige Nahrung hat.
Er ist nun in einem extra Zimmer. Hat dort zwei Katzenklos (unter anderem mit Lockstoffen und Erde gefüllt), einen Kratzbaum (groß, mit Hängematte und Häuschen), einen Rascheltunnel, einen Karton, ein großes Fenster Richtung Garten, ein Bett unter dem er sich verstecken kann, regelmäßige Mahlzeiten (kleine Portionen, mehr Nass als Trockenfutter), Wasser, Katzengras und einen Feliway Stecker (Pheromone gegen Stress). Ich gebe ihm ins Futter zusätzlich Bachblüten Globuli von Fressnapf gegen Aggressivität. Zum einen für den aktuellen Zustand wobei ich denke, dass die Aggressivität nur aus Angst entsteht, aber zum anderen schon hinsichtlich der Zusammenführung mit Kasimir. Kasimir bekommt die Globuli ebenfalls.
Er ist nun eine Woche bei uns. In der Regel sitzt er unter dem Bett wenn ich reinkomme. Nach ein paar Tagen versteckt er sich aber auch bereits im Kratzbaumhäuschen und nun bleibt er auch schon immer öfter in den Hängematten des Kratzbaums liegen. Wenn ich im Raum bin, bewegt er sich keinen Millimeter, beobachtet mich aber genau. Er legte zwar die Ohren an und fauchte auch schon aber kam bisher nicht auf mich zu. Ansonsten ist er eher ruhig, außer abends, da miaut/weint/plappert er. Es ist etwas undefinierbar. Die beiden Kater riechen sich bereits. Sind nur durch eine Tür getrennt. Da Kasimir als Freigänger von außen häufig in das Fenster hineinschaut, haben sie sich auch sicher schon gesehen. Außer Neugierde von meinem Kater konnte ich noch nichts feststellen. Kein Gefauche oder andere wilden Geräusche durch die Tür.
Der Streuner frisst von Tag 1 an bis auf den letzten Krümel in Rekord-Geschwindigkeit alles auf und trinkt wahnsinnig viel. Hier mache ich mir etwas Sorgen und hoffe, dass es noch die Gier oder Nachwirkungen der Narkose sind. Ich hoffe auch ihn irgendwann wieder zum Tierarzt bringen zu können, aktuell ist das aber definitiv noch nicht möglich. In der Tierklinik wurde mir auch bereits über einen sehr schlechten Zustand der Zähne berichtet, was man noch behandeln müsste, wenn es geht irgendwann. Das mit dem Katzenklo hat Anfangs nicht funktioniert. Mit Lockstoff und Erde hat sich das Thema aber zum Glück schnell geklärt. Trotzdem riecht es auch wahnsinnig in diesem Raum. Lüften ist ja leider auch nur möglich, in der Zeit, in der ich bei ihm bin. In ca. 3 Wochen sollte der Testesteron-Gehalt ja nachlassen und ich hoffe auch das wird besser.
Bezüglich der Zusammenführung mit dem anderen (ebenso kastrierten) Kater würde ich mir aktuell in 3 Wochen (also 4 Wochen nach der Kastration) vorstellen. In der Klinik wurde uns 6 Wochen Quarantäne empfohlen, das halte ich allerdings für das arme Kerlchen schon für sehr lange. Nach zwei Wochen sollte ja bereits der Impfschutz wirken und Kasimir ist geimpft. Wann er dann ganz raus kann, weiß ich nicht.
Nun stellen sich mir gerade so viele Fragen zu dem Ganzen. Vielleicht kann mir der ein oder andere von euch ja weiterhelfen 🙂. Das wäre toll!
1. Ist es für den Wildling wirklich 4 Wochen in nur einem Zimmer auszuhalten? Es kommt mir schon sehr qualvoll vor. Andererseits wie trenne ich die beiden wieder sollte es nicht funktionieren wenn ich den Wildling noch gar nicht anfassen kann. Ich bin mir aber auch unsicher was ich in 3 Wochen erwarten kann. Aktuell überlege ich ab nächster Woche eine Gittertür einzusetzen. Finde nur leider zum Kauf nichts im Internet und bin handwerklich nicht sonderlich begabt. Habt ihr auch dazu Tipps?
2. Zur aktuellen Situation im Zimmer: Ist es besser wenn er raussehen kann oder weckt das nur zu sehr seine Sehnsucht nach Freiheit? Rollos auf oder zu?
3. Kann ich das Zimmer noch in irgendeiner Art und Weise besser für ihn gestalten? Ideen? Kann ich zum Feliway Stecker zusätzlich einen Anti-Tiergeruch Stecker verwenden oder wirkt dann Feliway nicht mehr? Weiß darüber jemand etwas?
4. Kann ich auch ohne Tierarzt-Besuch mit Hilfe von bestimmten Futtermitteln etwas vorbeugend für seine Gesundheit tun? Stichwort schlechte Zähne und eventuelle Nierenbeschwerden (enorme Wasseraufnhame, wird aber langsam normaler, vielleicht war es doch nur die Gier)…
5. Wie verhalte ich mich ihm gegenüber am besten, um sein Vertrauen zu gewinnen? Am Anfang habe ich ihn so wenig wie möglich gestört und ihm nur Futter und Wasser gebracht und das Katzenklo gesäubert. Nun bin ich täglich mind. 1 Stunde bei ihm und versuche häufiger im Raum ein- und auszugehen über den Tag damit es normaler für ihn wird. In der Zeit, in der ich mich länger im Zimmer aufhalte, rede ich mit ihm oder telefoniere. Ich nehme nun auch eine Spielangel mit, auf die er aber noch nicht reagiert. Ich versuche ihn möglichst wenig anzustarren. Möchte mich ihm eigentlich nicht zwanghaft nähern solange er nicht entspannter ist. Es liegt ein getragenes Tshirt von mir im Raum. Auf das lege ich ihm Leckerlies bevor ich das Zimmer verlasse. Gibt es noch Tipps? Was kann ich besser machen? Wie kann ich sein Vertrauen gewinnen? Was ist überhaupt realistisch zu erwarten von ihm und in welcher Zeit? Eigentlich finde ich ja, dass er in der einen Woche schon gute Fortschritte gemacht hat, da er ja bereits an ungeschützten Plätzen im Kratzbaum liegen bleibt und sich nicht mehr immer verkriecht wenn ich komme.
6. Sollte er sich tatsächlich nie von mir anfassen lassen, wie macht man das mit Tierarztbesuchen? Es wäre für mich wirklich in Ordnung wenn er das nicht möchte insofern wir friedlich miteinander leben. Aber Hinsichtlich der Gesundheit sehe ich es doch problematisch.
Ich würde mich wahnsinnig freuen hier erfahrene Menschen zu finden, die mir ein paar Tipps geben. Momentan fühle ich mich als hätte ich ihn entführt und ihm nicht geholfen …
Vielen Dank und liebe Grüße,
Lisa