Streunersozialisierung - Wie geh ihr das an?

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Balisto94

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Hallo liebe Foris,

Ich wollte mir nach langer Zeit - wir sind Pflegestellenrückfällig geworden - mal eure persönlichen Erfahrungswerte anhören.

Wir haben aktuell eine gemischte 4rer Bande ca. 10 Wochen bis 5-6 Monate.

1 ist 10 - 12 Wochen, die mittlere wird ca 3-4 Monate sein und 2, die ca. 5/6 Monate sind.

Man kann alle Katzen anfassen - weshalb ich sie KmP's nenne (Katzen mit Potential), wir sind ihre letzte Chance auf ein "Hauskatzenleben". Eigentlich haben wir vor fast 2 Jahren als PS aufgehört (Katzenseuche), uns aber für Notfälle/Härtefälle zur Verfügung gestellt.

Ich wollte mich nun bei euch erkundigen/umhören wie alt die ältesten waren, die ihr soweit hingebracht habt, das man sie wirklich vermitteln konnte und die Katzen wirklich auch einfach händeln konnte und wie ihr das so angestellt habt.

Wir arbeiten aktuell so mit den Katzen, das wir sie versuchen über Futter/Spielen 1. raus zu locken und 2. anzufassen. Eine der 6 Monate alten ist soweit dass sie wirklich normal rum läuft als wäre sie schon ewig da. Der 2. Ein Kater, orientiert sich sehr an der Katze, hockt aber die meiste Zeit noch unter der Couch, aber auch da haben wir schon gute Fortschritte gemacht. Er spielt mittlerweile auch ganz, ganz vorsichtig mit den Fingern wenn man ihn am Bauch streichelt.

Die mittlere ist eine ziemlich harte Nuss - die mussten wir heute mit Hilfe vom Swiffer mal unter der Couch vorholen um die Wunde von der Kastra zu kontrollieren, da wir sie seit Dienstag praktisch nicht gesehen haben.

Die halbe Portion war 2 Tage wirklich bösartig, mit fauchen und tatsächlich 1 oder 2x auf die Finger klatschen. Mittlerweile kann man die kleine auch anfassen ohne fauchen, ihr Held ist man wenn man mit ihr spielt, so haben wir ihr auch die Angst vor den Händen genommen. (Federwedel sei dank)

Man muss aber auch dazu sagen dass sie erst seit Dienstag bei uns sind, also ist das was wir bis jetzt schon haben ziemlicher Luxus.

Lg
 
A

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Grüß Dich,
Zu aller erst finde ich es ganz toll, dass ihr Pflegestelle für die kleinen macht .
Meine erste Idee ist, dass du bei Userin Taskali ein wenig mitliest, sie beschreibt das immer ganz anschaulich, wie sie die wilden Katzen zähmt. Mit Federwedel streicheln, um an Berührungen zu gewöhnen, das ist wohl eine bewährte Methode. Da ist die Distanz auch für die Katze noch groß genug .
Ich selber finde, dass ihr das gut händelt, einfach so weitermachen.
Mit Futter locken, aber beim fressen in Ruhe lassen
Wenn die Katzen Hände nicht mehr als Bedrohung empfinden, dann würde ich mit dem Hochhebe Training anfangen
Was mir noch einfällt:
Könnt ihr eine webcam im Katzenzimmer installieren? Weil dann könnt ihr sehen, was sie machen, wenn ihr nicht anwesend seid ...
 
Hallo,

Leider haben wir keine Möglichkeit für eine Webcam. Beim fressen sieht man sie alle, wenn sie hungrig sind. Der Kater hat mir heute auch diese Sticks aus der Hand genommen. Die 6m alte Katze pennt mittlerweile sogar offen auf der Couch, hat mir heute mit ihrer Nase fast ein Auge ausgestochen beim Köpfeln^^

Auch die inkarnation Satans(ca.10w) ist heute vor und allein auf die Couch hoch zum liegen/putzen. Wir haben das "Unter der Decke ist ein Mausi" Spiel gespielt, sie spielt jetzt auch mit den Fingern.

Die mittlere zeigt nicht wirklich Interesse an Spielzeug oder speziellen Leckerein. (Sticks, Dreamies, Leberpastete, etc) natürlich auf Entfernung bzw. unter die Couch schubsen...

Nachts ist Partytime klassische Straßenkatzennightparty... sie spielen rennen durchs Zimmer und alles da kann man sich gut hinsetzen und beobachten bzw. Sie laufen manchmal unbeabsichtigt über einen drüber oder verstecken sich hinter einem.

Satan hat sich heute auf die Vorhänge meiner Mutter gehangen und ein bisschen Jane gespielt, da es ja ein Mädchen ist. Sie wird vermutlich wirklich den Spitznamen "Minnie" bekommen 🙂 aber ich find Inkarnation Satans momentan auch ganz passend 😀

Die 1/4 Katze hat in das Stoffkörbchen gebissen und es ca. 20cm durchs Zimmer gezerrt. Mein einziger Kommentar dazu war, der der die nimmt hat hoffentlich gute Nerven^^.

Vermittlung, etc. Steht natürlich im Raum, aber weit hinten an da wir sie auf jedenfall min 1x geimpft abgeben und solange sie kein Vertrauen haben tu ich ihnen den Schock nicht an. Deswegen sage ich den Leuten, die sich für eine der Katzen interessieren auch einfach die Wahrheit. Entweder sie verkraften es und zeigen Einsicht oder es gibt eben keine Katze. Zumal die Katzen auch nix davon haben wenn ich sie als Schmusetiger verkaufe, die sie eigentlich bis auf 1 momentan gar nicht sind.

Für mich steht nach den paar Tagen auch fest, dass die 2 ca 6 Monate alten aufjedenfall zusammen gehen, da der Kater sich sehr stark an der Katze orientiert und ihr eigentlich alles nach macht.

Lg
 
Bitte gewöhne dem Kitten nicht an mit Deiner Hand (oder Deinen Füssen) zu spielen, solange sie klein sind ist das noch niedlich aber wenn sie älter werden und man ihnen das vielleicht nicht wieder abgewöhnen kann dann behalten sie das Verhalten bei und es wird schmerzhaft. Oft verwechseln Menschen das dann auch mit Aggressionen obwohl die Katzen nur spielen wollen.

Die vorherige Halterin meines kleinen Wildlings war da wohl auch ein wenig zu nachgiebig und ich darf es der kleinen Maus jetzt wieder abtrainieren. Bei ihr klappt das zum Glück da sie noch jung ist ganz gut aber wir hatten als ich ein Kind war mal so einen kleinen fauchigen Streunerkater dessen Mutter überfahren worden war bei dem wir diesen Fehler auch gemacht haben und das konnte man ihm dann leider später auch nicht wieder abgewöhnen und das ist dann bisweilen ziemlich schmerzhaft gewesen.

Also am Besten von Anfang an in dem Moment Alternativen anbieten zum Spielen und die Hand ausschließlich dem Streicheln, Füttern etc. vorbehalten sonst besteht das Risiko dass Du ein Beißekätzchen ranziehst dass dann später als aggressiv Katze abgestempelt wird.
 
Hallo,

Ich muss dir da gewissermaßen widersprechen. Wir haben in Summe in 2 Jahren 40 Kitten aufgezogen. Vom Flaschi bis ca. 12. Woche alles dabei. Keine der Katzen ist eine böse beißkatze, wie von dir geschildert geworden?

Ich würde mit den größeren zb. Mit Spielzeug spielen, leider interessiert sie das recht wenig, bzw. Das was sie interessieren würde kann man mit ihnen nicht so einfach Spielen, da sie wenn man den Ball schmeißt und ihn logischerweise wiederholen muss die Biege machen.

Das euer Kater so war, kann ich nachvollziehen wenn er alleine war, mit wem soll er sonst richtig balgen, wenn niemand da ist.

Trotzdem danke für den gut gemeinten Tipp! Von den Katzen kann man von 4, 2 anfassen also streicheln zb. Ist nicht wirklich und die großen finden das meiste an Spielzeug nicht so interessant. Grade der Kater ist da vorsichtig, da fürchtet er sich zb. Mehr wenn man aufeinmal einen Stock mit Spielzeug dran in der Hand hat wie so... und es soll in dem Fall nur dazu dienen, den Katzen die Angst vor den Händen zu nehmen.

Lg
 
Die Katzen sind ja nicht böse sondern sie sind es gewohnt mit der Hand zu spielen, dh. sie können dann schon auch mal mit der Hand "raufen" oder sie jagen wenn sie das so kennen weil sie die Hand eben als Spielpartner/-zeug sehen von daher wäre ich da vorsichtig.

Du weisst ja vorher nicht ob sich die Katze das wieder abgewöhnen lässt wenn sie es sich einmal angewöhnt hat, sie lernt so ja dass die Hand ein "Spielzeug" ist. Dass hat auch nix damit zu tun ob sie eine andere Katze um sich hat sondern damit dass sie die Hand als Spielobjekt kennenlernt.

Eine andere Katze würde der Katze ja kätzisch ihre Grenzen zeigen wenn sie zu "grob" wird beim Spielen, das kann der Mensch aber nicht so wie eine Katze. Und so schnell bekommt man die Hand im Zweifel auch gar nicht weggezogen ohne nicht doch eine Verletzung abzubekommen bei einer älteren Katze die so spielt. Dh. es kann dann passieren dass die Katze streicheln und spielen verwechselt und das ihr dann als Bissigkeit oder Angriff ausgelegt wird obwohl es gar nicht stimmt. Oder die Hände und Füsse des Menschen jagt.

Meine hat zB. anfangs (sie war 10 Monate als sie zu mir kam) beim Kraulen gerne in den Spielmodus gewechselt und sich so richtig schön in die Hand verbissen, sowas ist bei einem Kitten süß, aber bei einer fast ausgewachsenen Katze eben nicht mehr und sie hat meine Hände und Füsse auch gerne gejagt wenn sie in Spiellaune war da man ihr das scheinbar so angewöhnt hat, wahrscheinlich aus den gleichen Gründen die auch Du hast, nämlich um sie zahm zu bekommen.

Wenn Du das Problem bisher nicht hattest ist es ja gut, ich wäre trotzdem zum Wohle der Katzen vorsichtig damit aus den genannten Gründen.

Und Du kannst ja auch einfach ein kurzes Stöckchen oder einen Faden oder eine Spielmas nehmen wenn es darum geht sie in die Nähe der Hand zu locken, es muss ja nicht der Finger sein. Und ein "Anfasstrainig" machst Du so ja nicht wirklich mit ihnen sondern ein "Jagdtraining", das ist ja gerade das Problem. Du möchtest ja dass sie sich am Ende gerne streicheln lassen von der Hand und nicht dass sie der Hand auflauern oder mit ihr kämpfen weil das so viel Spaß macht.

Klar verlieren sie so auch die Scheu vor der Hand, aber sie lernen eben auch dass die Hand gejagt werden darf, das ist das Problem dabei.
Und das muss man ihnen dann wenn sie größer werden entweder wieder abgewöhnen und wenn das nicht funktioniert dann muss man damit leben dass die Katze einen ab und an spielerisch attackiert und eben mit den Verletzungen leben. Darauf reagieren aber viele Menschen unverständig oder noch schlimmer aggressiv und das badet dann ja im Zweifel wieder die Katze aus.
 
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Ich denke eher, dass deine Katze das gemacht hat, weil sie wie ich es bis jetzt aus dem Text heraus gelesen habe alleine ist? Kenne so ein Verhalten nur von Einzeltieren. Selbst die Flaschis die mir weil sies lustig fanden die nackten Beine hoch geklettert sind, haben schnell kapiert das das so nicht geht (mit spätestens 10W war das wieder komplett vorbei) und 4 davon haben wir noch immer und sie kämen heute niemals mehr auf die Idee hoch zu klettern.

Ich hole morgen nochmal Naturspielsachen in neutralen Farben, weil wie gesagt sie haben angst vor Angeln, etc. Etwas nicht fressbares werfen ist sowieso ein NoGo das einzige was man darf ist den einen Ball durchs Zimmer rollen.

Katzen können eben kratzen und auch beißen, wer davor Angst hat bekommt auch keine Katze und das merkt man mit bisschen Feingefühl gleich beim 1. Kennenlernen feststellen...

Diese Truppe werde ich auch niemals nie als "Schmusekatzen" vermitteln, weil sie nicht zu vergleichen sind mit Handaufzuchten...

Ich versuche mal noch Fotos vom Handy aus anzuhängen. 2 sind von dort wies da ca aussieht.

Schwarze einzel auf blauen Fliesen ist Schnurrli ca. 1h nach Ankunft. Die beiden schwarzen sind die 2 6 Monate alten also Schnurrli und Kater^^

Am Kratzbaum sieht man Schnurrli und die Inkarnation von Satan. Und die schwarze Schmusi war heute Nachmittag, das ist auch Schnurrli.

Von der mittleren und dem 1/4 Mädi hab ich keine anständigen Bilder aktuell.

Lg
 

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Wenn Du mir nicht glaubst dann lies doch mal hier nach:

Mit Katzen spielen: So geht es richtig - Wohnungskater.de

Und verurteile die kleinen Mäuse bitte nicht jetzt schon als "das werden niemals Schmusekatzen".

Sie sind noch jung und können bei guter behutsamer Gewöhnung an den Menschen sehr wohl zu Schmusekatzen werden. Meiner wurde dieses Stigma auch angeheftet und sie ist mittlerweile ein Schmuser vor dem Herrn. Da spielen sooo viele Faktoren mit rein wie sie später werden, nicht nur die Prägung der ersten Wochen/Monate.

Sie können dann vielleicht nicht mit jedem und sind Fremden gegenüber misstrauischer aber an ihre Bezugspersonen können sie sich genauso eng anschließen wie jede andere Katze auch oder halt auch nicht. Sie brauchen nur einfach ein bisschen mehr Zeit, Geduld und liebevolles Verständnis.
 
Wie gesagt,

Es sind keine Babys mehr, bis auf eine. Danke für den gut gemeinten Rat, aber ich denke trotzdem, dass dieser weg im Moment der bessere ist. Da kann nichts unvorhergesehenes Knallen, Krachen, Umfallen oder sonst was. Und wie zum 3. mal erwähnt, die 2 größeren interessiert das Spielzeug zum größten Teil nicht.

Ich verbringe viel Zeit am Boden liegend oder am Boden sitzend allein nur um "da zu sein". Mir ist auch bewusst, dass sie zu der Bezugsperson eine sehr enge Bindung aufbauen, genauso schmusen, aber in meinen Augen kann man eine Handaufzucht trotzdem nicht mit einem Kitten vergleichen das den 1. Kontakt mit Menschen frühestens mit der 10 Woche hatte.

Der Kater spielt so mit den Fingern, dass er den ganz, ganz vorsichtig zwischen die Pfoten nimmt, "hochzieht" und ableckt.

Aber ich habe den vorherigen Beiträgen und auch anderen Posts von dir schon entnommen, dass du dich damit nicht wirklich auskennst.
Ich gebe dir recht, dass es nicht lustig ist, wenn sie ausgewachsen die Krallen in den Finger hauen, dennoch kommt das gegen 0 vor wenn die Katze einen Spielpartner hat und ausgelastet ist.

Katzen/Kitten die alleine groß werden müssen, die zeigen beschriebenes Verhalten von dir oft, sehr oft zeigen sie auch Depressionen oder Aggression. Weshalb man eine Kitten/Katze auch nicht alleine nehmen sollte.

Ich wünsch dir und deinem Kater/Katze alles gute, hoffentlich kannst du ihm/ihr das Hände/Füße fangen abgewöhnen, aber wie gesagt auch wenn die Katze Freigang hat es gehört eine 2. dazu, dann löst sich das Problem von alleine.
 
Ich habe ihr das bereits abgewöhnt und erlebe Dich ehrlich gesagt als ziemlich Beratunsresitent.

Gerade WEIL es keine Babys mehr sind würde ich ihnen das nicht angewöhnen.

Und wenn er ihn hochzieht und ableckt ist das kein "Spielverhalten" sondern ein Kontaktverhalten, dagegen ist gar nix einzuwenden.

Ich frage mich ehrlich gesagt ob Du das Verhalten korrekt einordnest?
 
Ich habe das hier nur ins Forum gestellt, weil ich von anderen erfahrenen PS wissen wollte wie sie das persönlich Handhaben, da ich in solch einer Größe mit der Verängstigung selbst noch keine hatte.

Wir reden hier nicht von 1 sondern von 4 verschiedenen Individuen, verschiedenen Alters. Was ich geschildert habe, war eine Momentaufnahme vom Ende des ganzen.

Ich werde mich dazu in der 2er Konversation nicht mehr äußern, da ich es wie gesagt für den Moment besser finde sie spielen mit den Fingern und ich fange mir ein paar kratzer ein, wie sie schrecken sich dann beim spielen mit aufgezwungenen Dingen vor denen sie ohne hin mega Respekt haben und das Vertrauen kriegt wieder einen knachs. Die Katzen sind auch nicht zur "Expressvermittlung" angedacht, also kann ich ihnen das furchtbare Verhalten dann ja wieder abgewöhnen.
 
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Ja, das merkt man und Du tust den Katzen keinen Gefallen wenn Du ihnen nicht auch sanft klar machst was erwünscht ist und was nicht.

Mehr will ich doch gar nicht sagen.

Dass die kleinen Mäuse noch schüchtern und scheu sind ist vollkommen normal und wenn sie Deine Finger ablecken dann ist das auch kein Spiel sondern der Versuch freundlich Kontakt zu Dir aufzunehmen, also ein gutes Zeichen. (Es ist übrigens ebenso kein Spielverhalten wenn ganz kleine Kitten an Dir hochklettern, das ist ein ganz normales Erkundungsverhalten).

Mir ging es auch nur um den Punkt dass Du ihnen einfach nicht angewöhnen solltest dass sie die Kontaktaufnahme zum Menschen mit einem "typisch kätzschem" aber für den Kontakt mit dem Menschen ungeeigneten Spiel koppeln solltest weil das nach hinten los gehen kann.

Eine wild geborene Katze kennt all das nicht was Deine von Hand aufgezogenen Kitten kennen und deshalb macht es ihr auch einfach erst mal Angst, das ist ganz natürlich und da braucht es einfach viel viel Geduld und Einfühlungsvermögen in die bisherige Lebenswelt der Katzen.

Allein dass Du meinst dass Du sie mit "geworfenen Gegenständen" zum spielen motivieren kannst macht ihnen Angst. Sie kennen das so nicht oder aber sie haben sogar schlechte Erfahrungen damit gemacht. In der Natur wirft sich ja auch kein Beutetier vor ihre Füsse sondern da ist es ja eher so dass sie dann angegriffen werden (Raubvögel etc.).

Um bei so wilden Katzen Vertrauen aufzubauen musst Du sie halt echt verstehen lernen und Dich in ihre bisherige Lebenswelt reindenken. Da reicht es nicht zu sagen: Wenn es mehrere sind ist es ja kein Problem die lernen ja voneinander! Nein, Du musst nachvollziehen können wie IHRE Welt bisher aussah. Und da kamen Spiele mit Menschen und Kuscheln mit Menschen halt einfach nicht vor.
 
Ich wollte mal ein Update geben.

Inzwischen sind aus 4, 7 Katzen geworden.
Zu den 4 schwarzen, kamen 3 Tiger vom selben Platz.

Die 2 größeren schwarzen (ca. 6 Monate) sind mittlerweile ziemlich Umgänglich, die Katze sogar richtig "lästig" geworden.
Stichwort klauen was nicht niet und nagelfest ist, trifft es bei ihr ziemlich gut. Sie hat von uns den Namen "Schnurrli" bekommen und ihr Bruder "Tiger". Die beiden ziehen auch auf alle Fälle zusammen aus.

Die mittlere schwarze taut auch langsam auf. Ab und zu lässt sie sich nun auch schon streicheln und schnurrt, seit gestern zeigt sie auch reges Interesse am Federwedel.

Die kleine schwarze ist auch schon super lieb, ein richtiges Schmusi - sofern man sie nicht zum Tierarzt bringt.

Die 3 Tiger sind auch so ca. 6 Monate, 4 Monate und so um die 10 Wochen. 2 Kater und eine Katze, den kleinen kann man übers Futter gut "weichklopfen" allerdings ist da Vorsicht geboten, da er selbst Stunden nachdem man was zu fressen in der Hand hatte und mehrmals Hände gewaschen hat gerne in die Finger zwickt. Ansonsten ist der kleine Kerl auch ziemlich lieb und herzig.

Mitteltiger kann man wenn man zuerst Leckerchen gibt auch anfassen und sie reagiert dann auch sofort mit Gegendruck und ihr gefällt es.

Dem großen Kater fehlen momentan im wahrsten Sinne des Wortes "die Eier". Aber auch er ist, definitiv Händelbar. Für 4 von den Katzen gibt es auch schon ein potentielles zuhause. Die Leute wissen hier auch alle über die Herkunft und Geschichte der Katzen bescheid und haben auch kein Problem damit noch länger zu, zu warten.

Man sieht sie jetzt alle Tagsüber immer mehr und sie verstecken sich bis auf den größeren Tiger kaum noch.
In Summe bin ich ziemlich happy mit dem Verlauf der ganzen Nummer, da wir so "große" eben zum 1. mal übernommen haben.
 
Meine Älteste wild geborene bekam ich als Gesamtprojekt mit Taskali war zum Einfangpunkt wahrscheinlich um die 10 Jahre. Sie wollte mich 1 Jahr lang schreddern.

Nach etwas über einem Jahr durfte ich sie streicheln und gab ihr eine andere Streunerin (Mobbingopfer) zur Seite, allerdings sehr früh. Heute sind sie best Buddies.

Da ich von Taskali gelernt habe nutzte ich ebenso den Federwedel zum Streicheln.
 
Hallo Lady,

bei uns war die tatsächliche Schwierigkeit zu beginn, dass die den Federwedel furchtbarer fanden als Hände an sich. (Abgesehen von Schnurrli, die kam von selber schon nach 1H schmieren)... Wir setzen momentan ziemlich auf das "einer macht's vor"-Prinzip, was bei denen bisher auch ziemlich gut klappt... Interessant ist auch, dass die 4 schwarzen ein "Team" sind und die 3 Tiger ein eigenes - obwohl sie alle irgendwie miteinander Verwandt sind und der gleichen Kolonie entstammen.
 

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