Deshalb, wie im ersten Absatz erwähnt, wäre mein Streben nach
1. verantwortungsvoller Zucht: heißt für mich, a) ich züchte keine "Mode"Rasse und b) im Idealfall sind die für die Kitten schon Interessenten da (Warteliste), was bei der Nebelung ja noch der Fall ist.
Und 2. ich trage aktiv zur Erhaltung einer bestimmten Rasse bei (und somit zur Vergrößerung dessen Genpools): deshalb auch die Wahl einer seltenen Katzenrasse (Nebelung)
Entschuldige bitte, wenn ich dir den einen Zahn gleich ziehe, TE, aber durch Aufeinandersetzen von Stammbaumkater und Stammbaumkatze vergrößerst du den Genpool auch bei der Nebelung nicht automatisch!
Den Genpool vergrößert man in erster Linie durch Einkreuzen neuer Rassen oder Linien; inwieweit das bei der Nebelung durch die großen Zuchtorgas wie die FiFé gestattet ist, kann ich aus dem Kopf nicht sagen.
Aber auf jeden Fall benötigt man bei einer Rasse mit kleinem Genpool eine sehr gute Kenntnis der vorhandenen Linien (mit allen Vor- und Nachteilen der betroffenen Tiere), dazu gründliche Genetikkenntnisse und zudem sehr sehr gute Kontakte innerhalb der internationalen Züchterszene, um auch genau an die passenden Tiere kommen zu können.
Wenn du dann zudem noch "auf Bestellung" züchten willst, gehe ich davon aus, dass deine Zuchtpause permanent sein wird!
Denn:
Wenn du ein vielversprechendes Mädel aus guten Linien hast, hast du (da die Nebelung ja zu den seltenen Rassen in Europa gehört) im Zweifel keinen passenden Kater, so dass das Mädel erstmal einige Jahre (und auf Pille) warten müsste, bis der passende Kater existent ist. Und dann ist es wieder eine Frage, ob du dort decken bzw. den Kater kaufen kannst. Usw.
Und dann musst du im Grunde schon jahrelang deine Interessenten per Warteliste vertröstet haben, und welcher Interessent wartet schon über einen Zeitraum von mehreren Jahren auf "sein" Kitten bei einem völlig unerfahrenen und unbekannten Züchter, der gleich nach Eintragung seiner Cattery beim Verein eine lange Zuchtpause macht?
😕
Kurz: beide Ziele vereinbaren zu können, ist ein schier aussichtsloses Unterfangen!
Hallo Zaubermäuse,
dann hast du wohl nicht richtig gelesen 😉 kein Wurf, wenn es keine Interessenten dafür gibt ("Warteliste").
Liebe Grüße!
s. o.
Und obendrauf:
Wenn du ausschließlich "auf Bestellung" züchten willst, hat das ein gewisses Geschmäckle von Vermehrerei, denn letztlich kann das realistisch nicht laufen, wenn du nicht Kätzin und Kater bereits parat hast, bis die Warteliste mindestens sechs bis acht feste "Besteller" erreicht hat. Zuchttechnisch lässt sich das kaum realistisch verwirklichen, wenn du nicht mehrfach dieselbe Verpaarung wiederholst, und in dem Augenblick dient die zweite und danach folgende Verpaarung nicht mehr dem Zuchtziel "Erhaltung und Verbesserung der Rasse", sondern ist nur noch Vermehrerei im Mäntelchen der Vereinszucht.
Die wahrscheinlichkeit, dass die Kitten behindert zur Welt kommen, ist eher gering bei einer Rasse die keine erblich bedingten Krankheiten in ihrer Rasse aufweist. Aber ihr habt natürlich Recht, auf für den Fall der Fälle sollte man sich vorab darüber Gedanken machen.
Chronisch kranke und behinderte Kitten kann es jederzeit auch in der verantwortungsvollsten Vereinszucht geben!
Ich habe drei solche Exemplare in meinem Haushalt:
Beste Stammbäume, exzellente und super verantwortungsvolle Züchter, die denkbar besten Rahmenbedingungen bei der Auswahl der Elterntiere, der Haltung und Aufzucht der Kitten und der gesundheitlichen Versorgung aller Tiere im Bestand.
Als da sind:
- Siamkater: Katzenschnupfen als Neugeborenes aufgrund des Fehlens der Biestmilch beim Mütterchen, einer Erstgebärenden in ausgezeichnetem Gesundheitszustand: Matschauge und Sehbehinderung auf diesem Auge.
- Siamkätzin: Unfall im häuslichen Bereich beim Züchter und Bruch des Oberschenkelknochens rechts in der Wachstumsfuge, Notwendigkeit der Beinamputation.
-Orientalisch Kurzhaarkätzin: IBD seit der Kittenzeit, nun im Alter von sechs Jahren beidseitig blind aufgrund hohen Blutdrucks sowie Insuffizienzen der Nieren und Bauchspeicheldrüse und Herzprobleme.
Das Produkt, das du als Züchter verkaufen wirst, ist ein Naturprodukt, das von der vorgesehenen Beschreibung abweichen kann. Das behalte bitte immer im Hinterkopf. Daher ist es auch in der Natur vorgesehen, dass die Abweichung von der vorgesehenen Beschreibung (Zuchtstandard) in einer Körperbehinderung oder in einer chronischen Erkrankung und schwerwiegenden Gesundheitsschäden in der Folge bestehen wird.
Und nein, ich habe meine Katzen nicht "im Sack" gekauft! Sie kamen als halbwüchsige Tiere einschließlich ihrer Behinderung/Krankheit zu mir und im vollen Bewusstsein der erheblichen Folgekosten, die sie im Lauf der Jahre verursachen werden und bereits verursachen.
Krankheit und Behinderung macht vor Stammbäumen nicht halt.
Isso.
😀
Also überdenke bitte dein Konzept noch einmal völlig neu und mach dir vor allem auch die große und lebenslängliche Verantwortung bewusst, die du für diese kleinen Leben, die du in die Welt setzen willst, tragen wirst!