Ich denke beim TA kommt es auf ein gutes Händchen für spezielle Katzen an.
Jahrelang war es der wahre Horror mein Sternchen Lucy (Extremes Wildchen mit viel Krallen und Zähne) beim TA vorzustellen. Sie hat mehrere TA Helferinnen samt TÄ übel zugerichtet, eine Klinik über 30 min. stillgelegt und es endete immer mit einer sedierten Katze
Nach mehreren Praxiswechsel bin ich bei meiner heutigen TÄ gelandet. Beim Vorgespräch am Telefon habe ich dieses schon angesprochen.
Da die Maus eine immer wiederkehrende Blasenentzündung hatte, die die bisherigen TÄ nicht im Griff bekamen machten wir bei ihr einen Termin. Sie bat uns, bei diesen Termin ihren besten Freund (unseren Kater Tequila) zum Pfötchenhalten mitzubringen und gab uns als letzten nach der Sprechstunde einen Termin.
Als ich nach der Sprechstunde dort ankam wurden wir direkt in ein kleines Behandlungszimmer gebracht. Dann kam erstmal
mein Panikmoment, als sie den Helferinnen einen schönen Feierabend wünschte. Lucy konnte zuvor noch nie ohne mind. 2 beherzte, furchtlose TA Helferinnen mit dicken Handschuhen kurzfristig fixiert werden.
Dieser TA besuch war so anders, als ich es bisher je erlebte.
Unsere Ärztin kam nach Verabschiedung ihrer Mädels mit zwei Pötten Kaffee und Keksen an und bot mir an einem kleinen Tisch Platz an. Sie nahm beide Transportboxen und stellte sie in der gegenüberliegenden Ecke ab und öffnete beide Törchen. Dann kam sie zu mir und setzte sich mit den Rücken zu meinen Katzen ebenfalls hin.
Dann unterhielten wir uns und ich erzählte die gesamte Vorgeschichte von Lucy. Tequila (ihr Begleitkater zum Pfötchenhalten) kam in der Zeit sofort aus seiner Box heraus und inspizierte neugierig den Raum. Lucy, die eigentlich ihre Box hasste, traute sich erstmal nicht. Aber 20 min. später siegte die Neugierde und sie steckte zumindest die Nase zum abchecken der Lage aus ihrer Box. Sie verkrümmelte sie aber bei der kleinsten Bewegung unsererseits wieder in die hinterste Ecke ihrer Box. Mittlerweile hatte der Anstandskater seine Neugierde gestillt und nahm Kontakt mit der Fremden Frau (TA) auf.
Nach einer kurzen Kuscheleinheit zwischen TÄ und Kater, nahm sie Tequila auf dem arm und setzte ihn auf den Behandlungstisch. Sie bat mich zu Quila zukommen und ihn festzuhalten, dann ging sie die zwei Schritte zu den Transportboxen und hob Lucy in ihrer Box auch auf den Tisch. Die ganze Zeit unterhielt sie sich mit mir und nahm dann vorsichtig die Haube der Transportbox ab.
Trotz wissen von Lucys blutigen TA Vorgeschichten streichelte sie die perplexte Maus ganz selbstverständlich ohne Handschuhe oder irgendein Schutz. Lucy saß frei und unfixiert in den Unterteil ihrer Box und ließ es geschehen.
Ich sollte dann Tequila wieder in seine Box eintüten und ihn aber gegenüber auf den Behandlungstisch sehen lassen. Ganz alleine konnte sie mein Wildchen komplett abtasten und selbst ins Mäulchen schauen.
Zum Blutabnehmen und Blasenpunktieren sollte ich Lucy übernehmen, aber sie keinesfalls runterdrücken. Blut zapfen klappte hervorragend mit einer sitzenden Lucy in der Unterschale. Dann kam das heikle, sie musste für die Blasenpunktion ja aus der Unterschale und liegen.
Die TÄ schaute an mir herab und bemerkte dann, das Jeans ja schon praktisch sind. Ich durfte mich dann mit gespreizten Beinen auf dem Boden setzen und sie brachte mir dann Lucy samt Unterschale. Langsam schoben wir sie aus der Schale zwischen meine Beine. Die TÄ hockte sich dann mir gegenüber und wir legten Lucy vorsichtig auf den Rücken an meinem Bein angelegt ab. Dann ging es ganz schnell, ich fixierte die Vorder- und Hinterbeine und sie entnahm ratz fatz die Urinprobe. Dann durfte sich die Maus direkt aufsetzen, die TÄ setzte schnell die Box zusammen und die Maus durfte einsteigen.
Von Behandlung zu Behandlung wurde es immer besser
Manche Tiere brauchen einfach mehr Zeit und eine einfühlsame Behandlung, die leider bei vielen TÄ nicht praktiziert wird.
Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, was die Maus all die Jahre immer beim TA über sich ergehen lassen musste und habe mir geschworen, das es nie mehr so weit kommen darf.