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Katzenmiez
Forenprofi
- Mitglied seit
- 1. Juni 2008
- Beiträge
- 6.603
- Ort
- Schleswig-Holstein
Morgen ist ja wieder Wochenende. Und wie der Zufall es so will, stößt unseren Fellis ja gerade dann immer etwas zu oder sie fühlen sich gerade dann plötzlich sehr unwohl, wenn die TA-Praxen geschlossen sind. In diesem Fall wird hier im Forum ja gerne (und richtigerweise!) dazu geraten, den tierärztlichen Notdienst zu konsultieren. Ich möchte euch nun eine Begebenheit erzählen, die sich vor einiger Zeit hier zugetragen hat. Sie zeigt, dass es auch bei gutem Willen gar nicht so einfach ist, einen Nottierarzt zu erreichen und sie erklärt, weshalb ich mir inständig wünsche, dass meine Katzis niemals wieder außerhalb der Sprechzeiten erkranken.
An einem sonnigen Samstag Vormittag Anfang September kam Othello plötzlich laut aufjaulend vom Balkon hereingerast und verkroch sich unter dem Schrank im Flur. Ich konnte dann sehen, wie er dort unter anhaltendem heftigen Schütteln des Kopfes sehr ausdauernd etwas Schwarz-Gelbes - eine Wespe - kaute😱. Leicht hysterisch begann ich sofort, die immer bereit liegende TA-Notfallnummer zu wählen. Falls ich jemanden erreichte, schilderte ich den Vorfall, wie ich ihn euch gerade geschildert habe.
TA Nr. 1: Tierarzt mit mobiler Praxis (er kommt zu den Leuten nach Hause, sein Auto ist seine Praxis😉), bietet 24h-Notdienst an: ständig besetzt (auch später, nachdem ich mit TÄ Nr. 2 telefoniert hatte)
TÄ Nr. 2: Gemeinschaftspraxis mit 4 Tierärztinnen, bieten 24h-Notdienst an; am Handy die Dienst habende Not-TÄ: "Ich kann jetzt nicht. Ich bin gerade in Hamburg in der Metro. Ich muss ja schließlich auch mal einkaufen. Bei welchem TA sind Sie denn sonst? ... Achso, bei dem. Ja, der bietet ja leider keinen 24h-Notdienst an. Ich bin heute Nachmittag so ab 15 Uhr noch mal kurz in meiner Praxis. Wenn es schlimmer wird, können Sie mit ihrem Kater dann ja noch mal vorbei kommen."
TA Nr. 3: "Normaler TA" ohne 24h-Notdienst (aus Verzweiflung versuchte ich es auch hier): "Ja, ich bin gerade ganz zufällig kurz hier in meiner Praxis. Wenn der Kater die Wespe schon gefressen hat und tatsächlich von ihr gestochen wurde, kann man da jetzt auch nicht mehr viel machen. Haben Sie schon geschaut, ob der Stachel noch irgendwo drin ist? Wenn ja, versuchen Sie, ihn zu entfernen und kühlen Sie die Stelle. Ich muss jetzt aber auch ganz dringend wieder weg, in die Stadt, `was besorgen."
Zwischendurch hatte ich noch versucht, eine Kommilitonin und Kollegin anzurufen, die auch Katzen hat und von der ich wusste, dass die Schwiegermutter TÄ ist. Leider war weder auf Handy noch am Festnetz jemand zu erreichen (großer Samstagseinkauf, wie sich später herausstellte...).
Auf Rat des dritten TA hin (dessen Ausführungen mir noch am ehesten weitergeholfen hatten), suchte ich also nach dem Stachel und fand ihn - in der Lippe meines Katerchens - und konnte das Teil glücklicherweise auch selbst entfernen. Hätte die Wespe Othello im Mäulchen gestochen, wäre mein Kater vielleicht erstickt. Und er hätte damit bestimmt nicht bis zum "Nachmittag so um 15 Uhr" gewartet.
WAS LEHRT UNS DAS:
1. Ein Wespenstich im/am Maul (wo genau, wusste ich zum Zeitpunkt des Anrufs ja noch nicht) wird nicht als Notfall angesehen.
2. Der TA, der eigentlich gar keinen Notdienst anbietet, konnte mir am ehesten "helfen".
3. Am Samstag Vormittag sind alle Leute einkaufen🙄...
TA Nr. 1 hat inzwischen übrigens auch eine "richtige" (Anlauf-)Praxis (allerdings 40km von hier entfernt) und TÄ Nr. 2 hat zu einer Tierklinik mit erweiterten Öffnungszeiten expandiert (die Wespen dürfen jetzt also auch samstags zwischen 9 und 17 Uhr zustechen🙄).
Ich hatte damals kurz erwogen, dieses Szenario mal der örtlichen Tageszeitung zu schildern, habe den Gedanken dann aber doch schnell wieder verworfen.
An einem sonnigen Samstag Vormittag Anfang September kam Othello plötzlich laut aufjaulend vom Balkon hereingerast und verkroch sich unter dem Schrank im Flur. Ich konnte dann sehen, wie er dort unter anhaltendem heftigen Schütteln des Kopfes sehr ausdauernd etwas Schwarz-Gelbes - eine Wespe - kaute😱. Leicht hysterisch begann ich sofort, die immer bereit liegende TA-Notfallnummer zu wählen. Falls ich jemanden erreichte, schilderte ich den Vorfall, wie ich ihn euch gerade geschildert habe.
TA Nr. 1: Tierarzt mit mobiler Praxis (er kommt zu den Leuten nach Hause, sein Auto ist seine Praxis😉), bietet 24h-Notdienst an: ständig besetzt (auch später, nachdem ich mit TÄ Nr. 2 telefoniert hatte)
TÄ Nr. 2: Gemeinschaftspraxis mit 4 Tierärztinnen, bieten 24h-Notdienst an; am Handy die Dienst habende Not-TÄ: "Ich kann jetzt nicht. Ich bin gerade in Hamburg in der Metro. Ich muss ja schließlich auch mal einkaufen. Bei welchem TA sind Sie denn sonst? ... Achso, bei dem. Ja, der bietet ja leider keinen 24h-Notdienst an. Ich bin heute Nachmittag so ab 15 Uhr noch mal kurz in meiner Praxis. Wenn es schlimmer wird, können Sie mit ihrem Kater dann ja noch mal vorbei kommen."
TA Nr. 3: "Normaler TA" ohne 24h-Notdienst (aus Verzweiflung versuchte ich es auch hier): "Ja, ich bin gerade ganz zufällig kurz hier in meiner Praxis. Wenn der Kater die Wespe schon gefressen hat und tatsächlich von ihr gestochen wurde, kann man da jetzt auch nicht mehr viel machen. Haben Sie schon geschaut, ob der Stachel noch irgendwo drin ist? Wenn ja, versuchen Sie, ihn zu entfernen und kühlen Sie die Stelle. Ich muss jetzt aber auch ganz dringend wieder weg, in die Stadt, `was besorgen."
Zwischendurch hatte ich noch versucht, eine Kommilitonin und Kollegin anzurufen, die auch Katzen hat und von der ich wusste, dass die Schwiegermutter TÄ ist. Leider war weder auf Handy noch am Festnetz jemand zu erreichen (großer Samstagseinkauf, wie sich später herausstellte...).
Auf Rat des dritten TA hin (dessen Ausführungen mir noch am ehesten weitergeholfen hatten), suchte ich also nach dem Stachel und fand ihn - in der Lippe meines Katerchens - und konnte das Teil glücklicherweise auch selbst entfernen. Hätte die Wespe Othello im Mäulchen gestochen, wäre mein Kater vielleicht erstickt. Und er hätte damit bestimmt nicht bis zum "Nachmittag so um 15 Uhr" gewartet.
WAS LEHRT UNS DAS:
1. Ein Wespenstich im/am Maul (wo genau, wusste ich zum Zeitpunkt des Anrufs ja noch nicht) wird nicht als Notfall angesehen.
2. Der TA, der eigentlich gar keinen Notdienst anbietet, konnte mir am ehesten "helfen".
3. Am Samstag Vormittag sind alle Leute einkaufen🙄...
TA Nr. 1 hat inzwischen übrigens auch eine "richtige" (Anlauf-)Praxis (allerdings 40km von hier entfernt) und TÄ Nr. 2 hat zu einer Tierklinik mit erweiterten Öffnungszeiten expandiert (die Wespen dürfen jetzt also auch samstags zwischen 9 und 17 Uhr zustechen🙄).
Ich hatte damals kurz erwogen, dieses Szenario mal der örtlichen Tageszeitung zu schildern, habe den Gedanken dann aber doch schnell wieder verworfen.