Tierarztbesuch mit scheuer Katze

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Cilia

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2. November 2015
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Uns ist vor eine Katze zugelaufen. Sie war extrem ausgehungert und scheu. Es hat ca 1 Jahr gedauert, bis sie sich mal Streicheln ließ oder ins Haus gekommen ist. Selbst im Winter war sie noch draußen in der Kälte (kann ich mir jetzt gar nicht mehr vorstellen). Der Tierarzt hatte uns zu Geduld und Leckerlis geraten (war für mich völlig neu, dass Katzen auch Leckerlis fressen).

Als unser Hund im Februar verstarb, ist sie eingezogen. Sie ist eine recht brave Katze, selbst den Welpen hat sie akzeptiert (obwohl sie völlig entsetzt war, als er kam).

Vor dem Welpen kam die Rolligkeit und Kastration, das ist leider nicht gut gelaufen. Das Mittel zum Schlafen, hatte keine Wirkung. Sie hat im Transportkäfig (geliehen vom Tierarzt) gejammert und sich vollgekotet. Nach dem Eingriff hat sie 3 Tage nichts gefressen, als sie wieder raus durfte, kam sie einige Zeit nicht mehr rein oder nur kurz. Sie war empört, dass ihr geliebter Kratzbaum weg war (bis sie wieder springen durfte). Die Narkose hat lange nachgewirkt und sie hatte Schmerzen. Es hat gedauert, das Vertrauen wieder aufzubauen.

Mittlerweile kommt sie zum Kuscheln auf meinen Schoß, bei anderen Familienmitgliedern ist sie nicht so zutraulich. Sie verjagt andere Katzen vom Grundstück und bringt Mäuse und Vögel. Ist Besuch da, ist sie weg. Sie lässt sich von fremden Personen nicht anfassen oder besser, nicht mal anschauen.

Im Februar steht die nächste Impfung an, wie gehe ich bei einer solchen Katze vor?

Einen anderen Tierarzt wählen? Können wir das "in die Box"-gehen üben?

Ein Geschirr kaufen und üben? Alles was ich gelesen habe, beschreibt nur den Weg zum Tierarzt, aber nicht, wie man die Katze dort wieder in die Box kriegt. Was mache ich, wenn sie während der Untersuchung ausbüxt. Ich kann sie nicht rufen oder einfangen, auch beherztes Zupacken traue ich mich nur beim Hund (da ist einfach mehr da zum Anpacken).

Wie soll die Box aussehen, was funktioniert wirklich gut? Sie mag Kartons mit Stroh, ist das eine Alternative?

Pheromone funktionieren gut, auch das Katzenminzespray mag sie (wir haben das eingesetzt, als wir den Welpen bekommen haben). Aber das funktioniert ja nicht beim Tierarzt in der Praxis. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie das beim Tierarzt ablaufen soll.

Ich hatte bisher immer viel mit Hunden zu tun und nur ganz wenig Katzenerfahrung, also habt Nachsicht, wenn ich zu "hündisch" klinge.

Herzlichen Dank im Voraus!
 
A

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Vor dem Welpen kam die Rolligkeit und Kastration, das ist leider nicht gut gelaufen. Das Mittel zum Schlafen, hatte keine Wirkung. Sie hat im Transportkäfig (geliehen vom Tierarzt) gejammert und sich vollgekotet. Nach dem Eingriff hat sie 3 Tage nichts gefressen, als sie wieder raus durfte, kam sie einige Zeit nicht mehr rein oder nur kurz.

Die Narkose hat lange nachgewirkt und sie hatte Schmerzen.

Im Februar steht die nächste Impfung an, wie gehe ich bei einer solchen Katze vor?

Einen anderen Tierarzt wählen? Können wir das "in die Box"-gehen üben?

Das mit dem Schlafmittel verstehe ich jetzt nicht. Habt Ihr die Katze auf dem Weg zum TA etwa sediert, und danach hat sie beim TA Narkose bekommen? Au Backe, das kann aber hoellisch vor den Baum gehen.

Wir haben auch 2 Ex-Streuner, die sich in der Box einsauen. Man kann es ueben, indem man die Boxen staendig in der Wohnung stehen laesst, als Schlafhoehlen im Prinzip.
Dass sie nach der OP nicht essen wollte, kann vorkommen. Manche Leute haben das gleiche Problem, zudem das Sedierungsmittel im Vorfeld.😡

Bitte kein Stroh oder sowas in die Box geben, die schweinerei beim TA muss nicht sein.
Kommt Euer TA nach Hause, wenn nichts Grosses anliegt, also nur Grunduntersuchung und Impfen?

Wilde Katzen kann man auch mit einem stabilen Handtuch aus dem Kennel greifen, darin zum Impfen drin gepackt halten und wieder rein in den Kennel, haben wir schon praktiziert.
Ond eben die Katze an den Kennel als normelen Einrichtungsgegenstand gewoehnen.
 
Das von Hunden bekannte Clickertraining klappt auch oft sehr gut. Zum einen, kann es (da rein positiv) das Vertrauensverhältnis verbessern zum anderen kann man damit auch gut das Box-Training üben.

Mein Kater geht total blauäugig in die Box, wenn ich ihn davor setze, weil er in 99% der fällen nach einigen Sekunden wieder raus darf.

Die Katzen wundern sich bei mir nicht, dass ich die Boxen bewegen, weil ich das öfter mal tue. Sie stehen meistens neben dem Bett im Schlafzimmer, aber beim putzen natürlich nicht.

Vielleicht können euch auch Rescue-Tropfen helfen in so einer Situation. Das die Katze an sich ruhiger ist vor dem Weg zum Tierarzt. Ich denke aber auch, dass eine Impfung vielleicht nicht ganz so schlimm, weil sie nicht noch einige Tage schmerzen hat und eingeschränkt ist.

Beherzt zugreifen, solltest du aber vielleicht üben, die halten mehr aus als du denkst. Und meistens ist einfach zupacken (und die Katze dann haben) die beste Variante, es geht schnell und ist nicht schmerzhaft. Wenn man die Katze durch die ganze Bude jagt, beim Versuch sie vorsichtig zu fangen ist weit am Ziel vorbeigeschossen 🙂
 
Wenn nichts zwingend notwendiges vorliegt, würde ich ihr den Tierarzt ersparen.
Impfen ist maximal aller drei Jahre nötig eher weniger und grundimmunisiert ist sie doch.
Entweder lass das Impfen oder mach es selbst zu Hause.
 
Entweder lass das Impfen oder mach es selbst zu Hause.

Also eine scheue Katze wuerde ich nicht selbst zu Hause impfen, so ohne Erfahrung.
Da ist die Variante, dass der TA nach Hause kommt, die Katze dann schon im Vorfeld in ein kleines, uebersichtliches Zimmer gesperrt ist, wohl doch besser.😉
 
Du kannst mit einer Katze das "in die Box" ebenso üben, wie mit einem Hund; mit Clicker, oder auch ohne.
Dafür bitte eine stabile Transportbox kaufen, die sich sowohl von vorn, als auch von oben öffnen lässt.

Zuerst Leckerlis in die Nähe der Box legen. Immer näher ran. Lass dir Zeit, es muß nicht gleich am ersten Tag riesige Fortschritte geben. Irgendwann dann Leckerlis in die Box legen. Bei Tieren die gern Leckerlis jagen auch gern reinwerfen. Wenn das gut klappt in kurzer Sequenz Leckerlis in die Box reichen. Wirklich kurz nacheinander, so das das Tier in der Box schon auf den nächsten keksi wartet. Dann fängst du an dabei die Tür etwas zu bewegen. Nicht gleich schließen, sondern zunächst nur anfassen. Jeden Tag etwas weiter zu halten. Und irgendwann gibt es dann nur einen Leckerli zum betreten der Box, die anderen werden durch die geschlossene Tür gereicht.

Man kann durchaus auch "Untersuchungen" üben. Google mal nach Medical-Training. Das wird sogar -per Clickertraining- mit Wildtieren gemacht.
ich glaube nicht, das man in kurzer Zeit einen Tierarztbesuch mit impfen schön geklickert und geübt bekommt....aber Übungen in die Richtung lohnen sich. Vielleicht liest du dich einfach mal ins Clickertraining ein, das funktioniert mit Hund und Katz. 😉
 
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Genau so wie Izz habe ich es mit meinen Katzen auch geübt, dass sie in die Transportbox gehen. Ihr habt ja noch viel Zeit, das wird bis zum nächsten Tierarztbesuch bestimmt klappen. 🙂

Vom beherzten zugreifen würde ich bei einer scheuen Katze abraten, aus eigener schmerzhafter Erfahrung. Du bist niemals schneller als eine Katze, es sei denn du kannst sie überrumpeln, aber das klappt bei einer scheuen Katze nicht so einfach - die haben die Fluchtreflexe oft schon von klein auf trainiert.
 
Bei mir klappt es bisher nur, wenn ich Ronja in eine Ecke oder z.B. unter einen Stuhl 'dränge', so dass ihr nur der Weg vorwärts in die Box übrigbleibt. Mit beherzt Zupacken habe ich es auch nicht so (trotz langen Gartenhandschuhen). :massaker::sad:
 
Konzentrier dich darauf, das du sie in die Box bekommst. Wenn sie auf dem Weg zum Tierarzt tobt, deck den Kennel mit einer Decke zu. Die meisten Katzen sind dann ruhiger.

Am besten besprichst du die Vorgehensweise schon im Vorfeld mit dem Tierarzt. Und sagst ihm auch, das du dir das halten nicht zutraust. Das kann eine Helferin übernehmen, die trauen sich dann auch, beherzt zuzupacken, was für eine Untersuchung halt notwendig ist.
 
Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber gestern war noch Training mit dem Hund und heute musste ich arbeiten. Clickern kenne ich vom Hund und Leckerchen mag sie auch, das werde ich jetzt probieren. Sie ist scheu, so dass ich beim beherzten Zugreifen Angst habe, dass ich ihr Vertrauen verliere. Impfen würde ich mir eventuell zutrauen, Spritzen musste ich schon bei meiner Hündin setzen, die Frage ist allerdings, ob ich schnell genug bin.

Das Mittel zum Schlafen sollte sie bei der Kastration vorab beruhigen, weil sie eine mißtrauische "Seh/Rühr mich nicht an"-Katze war. Aber sie stand aufrecht auf allen 4 Pfoten beim TA, sie war nicht mal ansatzweise schläfrig. Das hat gar nicht geholfen.

Ich weiß, dass ich durch meine Unsicherheit, die Situation nicht besser mache. Vielleicht hilft mir das Üben auch. Das Spray werde ich auch einsetzen, das war gut. Gibt es noch irgendwelche Megaleckerchen, die Katzen mögen? Baldrian mag sie nicht aber Katzenminze, Fleisch auch nicht, bei Fisch wird sie schwach - kann ich ihr da irgendwas geben, dass ihr die Situation nach dem TA versüßt?
 

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Leckerlis sind katzenabhängig - dann gib ihr doch Fisch, wenn sie das mag. Rechne aber damit, eine lange Zeit persona non grata zu sein.
 
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Ich würde mich an deiner Stelle auf das "in die Box" konzentrieren, und dann mit ihr zum TA gehen. Dort sagst du, was Sache ist.
Unsere Izzy ließ sich früher auch nicht anfassen, Medizinische Versorgung (Augentropfen o.ä.) war ein wirklicher Krampf. Trotzdem ist sie geimpft orden, beim TA. Die sind dort eigentlich den Umgang mit "nicht kooperativen" Katzen gewöhnt, schließlich werden auch Wildlinge kastriert und geimpft.

Zu den Leckerlis: hier ist gefriergetrocknetes Fleisch der Hit (Cosma oder Thrive). Die beiden Kater mögen auch gern getrocknete Lunge, oder Hähnchenfleischstreifen. Ansosnten habe ich zum clickern gern die Stängelchen vom Aldi (Lux), die sind schön weich und damit gut zu zerkleinern ohne zu bröseln, und alle mögen sie.

Zu der Zeit nach dem TA; ich war bei Izzy danach auch immer tagelang total abgemeldet.
Aber du hast ja noch etwas Zeit; schaffe Rituale. Die geben (wie auch beim Hund) Sicherheit, und erleichtern es wieder Zugang zueinander zu finden.
 

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