Tollwut und Katzenschnupfen/Seuche, die 100.

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Maigloeckchen,
ja, das meinte ich auch damit, dass es auch aufs Umfeld ankommt.
Eine einzige Antwort, die fuer alles passst, gibt es einfach nicht.

Maeuseplatz,
war mir entfallen, dass JFA sich schon aeusserte.😳

Welches Thema ist eigentlich nicht vielschichtig?
Da finde ich es immer ganz gut, dass es hier verschiedene Leute mit verschiedenen Spezialgebieten gibt.🙂
 
A

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Hi,
unser Chito (16 Monate) ist vor einem Jahr aus Spanien hier eingereist. Die nötigen Impfungen waren ja Bedingung. Im Impfpass finde ich zwar die 2 Tollwutimpfungen im Abstand 2-3 Wochen aber die Kombinationsimpfung Seuche/Schnupfen ist nur einmal drin. Die letze Impfung war am 2.7.2015 welche Imfpungen sollte ich jetzt angehen? Genaue Daten und Wirkstoffe habe ich grad nicht zur Hand, kann ich aber bei Bedarf nachtragen.

VG
Dirk
 
Tollwut (falls nötig) käme auf den Impfstoff an - oft reicht da eine Impfung, um für die nächsten Jahre einen gültigen Impfschutz zu haben, bei manchen muss man nach einem Jahr wiederholen, um auf längere Abstände gehen zu können.
Schnupfen/Seuche - in welchem Alter hat er da die Impfung bekommen? Wenn ich richtig rechne, war er da schon ca. vier Monate? Dann sollte es reichen, wenn er jetzt noch mal eine Impfung bekommt und du dann auf längere Abstände gehst.


Mal so ganz grundsätzlich, hab mal nachgelesen was ich die letzen Tage verpasst habe: Gar nicht mehr impfen würde ich persönlich nicht pauschal machen. Es gibt exakt eine Studie, die die Wirksamkeitsdauer von Schnupfen/Seuche-Impfstoffen länger als über drei oder vier Jahre untersucht hat, das war die von Scott / Geissinger. Da wurden nach 7,5 Jahren aber exakt neun! geimpfte SPF-Katzen untersucht, und das unter Laborbedingungen, das heißt, ohne das Risiko bakterieller Sekundärinfektionen, die ja oft das eigentliche Problem sind. Und selbst da hatte der Schutz gegen Schnupfen deutlich nachgelassen.
Mir persönlich sind da erstens die Anzahl der untersuchten Katzen deutlich zu gering und zweitens die Versuchsbedingungen zu weit ab von der Realität, als dass ich daraus direkte Empfehlungen für meine eigenen Katzen ableiten würde, von daher halte ich mich an die deutlich besser untersuchten drei Jahre.
Ist halt wie immer eine individuelle Risikoabwägung.

Bei Seuche kann es tatsächlich sein, dass eine Katze nach einer guten Grundimmunisierung sehr lange oder sogar lebenslang Schutz hat (bewiesen hats allerdings auch noch niemand), bei Schnupfen spricht allerdings sehr viel dagegen, dass es so ist.

(Dass die Schnupfenimpfung gar nichts brächte oder die Caliciimpfung komplett veraltet wäre, was man ja auch oft liest, stimmt auch nicht - selbst der in den 50ern isolierte F9-Stamm neutralisierte in einer Unistudie noch 85% der Feldviren und die Stufien zu den einzelnen Impfstoffe zeigen schon auch eine deutliche Symptomreduzierung gegenüber der ungeimpften Kontrollgruppe. Gerade bei Calici kann es einem natürlich immer passieren, dass man die paar Prozent erwischt und an einen Stamm gerät, den die Impfung wirklich gar nicht abdeckt - aber wegen der Möglichkeit die Impfung gar nicht mehr zu geben, wäre dann ungefähr so wie "ich schnall mich im Auto nicht mehr an, kann ja nämlich trotz Anschnallen was passieren 😉)

Titergrenzwerte, ab denen man sicher Schutz erwarten kann, gibt es nur für Seuche und Tollwut, wenn man die Immunität gegen Herpes oder Calici überprüfen möchte, hilft einem der Titer also eher nicht weiter.

Blutwerte vor jeder Impfung halte ich jetzt nicht zwingend für nötig, solange die Katze offensichtlich gesund ist und keine Beschwerden hat. Klar impft man keine Katze, der es nicht gut geht, aber erhöhte Nierenwerte oder Schilddrüsenprobleme sind (wie die meisten chronischen Krankheiten) eigentlich keine Kontraindikation für eine Impfung, solange die Katze gut (= möglichst symptomfrei) damit lebt bzw. gut eingestellt ist. Wenn Symptome da sind, gehen Diagnose und Behandlung selbstverständlich vor.
 
JFA,
vielen Dank fuer den hilfreichen und kompetenten Beitrag.🙂
Dass auch ein Titerwert fuer Seuche aussagekraeftig und weiterfuehrend ist, wusste ich nicht, waere aber interessant zu wissen, wie teuer der Test ist. Fuer den TW-Bluttitertest haben wir pro Katze z.B. $185 bezahlt, das schafft bei 5 Katzen. Bei vergleichbaren Kosten fuer den Seuchetest waere ggf. eine Wiederholungsimpfung nach 3 oder 5 Jahren z.B. doch realitaetsbezogener, zumal, wenn man selber immer mal seucheerkrankten Katzen ausgesetzt ist und eigene Katzen hat.

Bei Langzeit-Tierheimbewohnern finde ich die regelmaessige Impfung dann auch recht angebracht, zumal ein Negativruf ja schon immer jedem Infektionsausbruch vorauseilt, hat man zumindest den Eindruck. 🙁
 
Da wurden nach 7,5 Jahren aber exakt neun! geimpfte SPF-Katzen untersucht, und das unter Laborbedingungen, das heißt, ohne das Risiko bakterieller Sekundärinfektionen, die ja oft das eigentliche Problem sind.
Die Laborbedingungen sind ja leider notwendig, wenn man eine Boosterung mit Wildvirus verhindern will.
 
Dass auch ein Titerwert fuer Seuche aussagekraeftig und weiterfuehrend ist, wusste ich nicht, waere aber interessant zu wissen, wie teuer der Test ist.
In Deutschland aktuell 35,79 Euro reine Laborkosten (Laboklin).
 
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Fuer den TW-Bluttitertest haben wir pro Katze z.B. $185 bezahlt, das schafft bei 5 Katzen.
Danke für die Blumen 🙂 Hui, das sind Preise... Da würde ich einen Titertest dann auch nur machen, wenns unumgänglich ist.
In Deutschland ist es schon deutlich günstiger (genaue Preise weiß ich nicht, zippy hat aber ja schon ein Beispiel genannt).

Wobei die Messung für mich persönlich trotzdem ziemlich wenig Sinn macht, weil ich meinen Katzen damit eben nur die Seuchewiederholung streichen könnte, Schnupfen würde ich ja so oder so machen. Und ob man nun nur RC impft oder RCP ist für die Katze erfahrungsgemäß ziemlich wurst. Bzw. ist zumindest nach Meinung meiner Katzen gleich RCP garantiert die bessere Variante zu zusätzlich noch Blut abnehmen 😀
 
JFA,
Bei uns war es ja im Zuge der Haushaltsrueckfuehrung mit Katzen unumgaenglich, aber schoen fand ich das alles nicht unbedingt, wo Du es schon mal ansprichst.
Manfed und Ramses waren damals noch recht wild, da hatte unsere TAin mit der Blutabnahme schon so einige Probleme. Impfen ist dagegen pipifax.
Den Stressfaktor, ob Titertest, also Blutabnahme, oder gleich Kombi-Impfung, sollte man halt auch in Erwaegung ziehen.

TA, Futter, Labortests, das war drueben alles unverhaeltnismaessig teurer als in D, weshalb ich auch verstehen kann, dass sich da kaum mal wer um eine chronisch kranke Katze reisst.
 
Tollwut (falls nötig) käme auf den Impfstoff an - oft reicht da eine Impfung, um für die nächsten Jahre einen gültigen Impfschutz zu haben, bei manchen muss man nach einem Jahr wiederholen, um auf längere Abstände gehen zu können.
Schnupfen/Seuche - in welchem Alter hat er da die Impfung bekommen? Wenn ich richtig rechne, war er da schon ca. vier Monate? Dann sollte es reichen, wenn er jetzt noch mal eine Impfung bekommt und du dann auf längere Abstände gehst.


.

Besten Dank. Stimmt, er war ca. 4 Monate beim Impfen. Dann werde ich das nächste Woche angehen. Reicht zur Not auch Mitte August noch? Das würde meine Terminplanung stark entspannen weil ich dann Urlaub habe.


Geimpft wurde er in Spanien wie folgt:

02.07. + 22.07.2015 mit
Nobivac Rabia

20.07.2015 mit
Feligen CRP Virbac.

LG
Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier sind nur zwei Katzen von 4ren geeimpft. Momentan sehe ich von Grundimmunisierungen und Folgeimpfungen ab. Zum Glück ist unsere Tierarztpraxis da auch nicht wirklich engagiert.

Tollwut würde ich nur im Grenzgebiet impfen lassen. Dort besteht meiner Meinung nach zumindest eine latente Gefahr. Katzenschnupfen und Katzenseuche sehe ich hier weniger......das Katzenaufkommen ist hier extrem überschaubar. Mehr sorgen mache ich mir da beim Aujetzky Virus...aber gegn den kann man nicht impfen. :dead:
 

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